Samstag 5. Oktober 2024 von Pastor Dr. Stefan Felber
Vorbemerkung: Im „Aufbruch“ vom Dezember 2023 haben wir über den Text der Nathanweissagung (2. Sam 7) nachgedacht. Genau darauf bezieht sich der zweite Psalm im Mittelteil. Es ist der erste sog. Königspsalm. Warum toben die Völker? Der Psalm gibt keine Antwort. Wichtig ist die Richtung der Frage: Nicht: „Warum, o Gott, läßt Du das zu?!?“ Hinterfragt wird nicht Gott, sondern die Völker. Aber auch sie erscheinen nur in der 3. Person. Nicht: „Warum tobt ihr?“, sondern „Warum toben sie?!?“ Von ihnen ist keine Antwort zu erwarten – jedenfalls keine, die die ganze Wahrheit bekennen würde. Die Bibel dreht es herum: Nicht der Mensch hat Gott mit seinem vorwitzigen Warum zu befragen, sondern Gott den Menschen. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gesellschaft / Politik, Predigten / Andachten
Dienstag 18. Juni 2024 von Pastor Dr. Stefan Felber
18 Hört, ihr Tauben, und schaut her, ihr Blinden, dass ihr seht! 19 Wer ist so blind wie mein Knecht, und wer ist so taub wie mein Bote, den ich senden will? Wer ist so blind wie der Vertraute [meschullam: der Befriedete] und so blind wie der Knecht des Herrn? 20 Du sahst wohl viel, aber du hast’s nicht beachtet. Die Ohren offen – aber er hört nicht. 21 Dem Herrn hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen, daß er sein Gesetz groß und herrlich mache. 22 Es ist aber ein beraubtes und geplündertes Volk; sie sind alle gefangen in Höhlen und versteckt in Kerkern. Sie sind zum Raub geworden, und da ist kein Erretter, geplündert, und niemand ist da, der sagt: Gib wieder her! 23 Wer ist unter euch, der das zu Ohren nimmt, der aufmerkt und es hört für künftige Zeiten? Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gesellschaft / Politik, Predigten / Andachten, Sexualethik
Montag 8. April 2024 von Pastor Dr. Stefan Felber
Psalm 110
1 EIN PSALM DAVIDS. Der HERR sprach zu meinem Herrn: »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.« 2 Der HERR wird das Zepter deiner Macht ausstrecken aus Zion. Herrsche mitten unter deinen Feinden! 3 Wenn du dein Heer aufbietest, wird dir dein Volk willig folgen in heiligem Schmuck. Deine Söhne werden dir geboren wie der Tau aus der Morgenröte. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Allgemein
Donnerstag 30. November 2023 von Pastor Dr. Stefan Felber
Zur Erinnerung an eine Erstveröffentlichung: Aufbruch 2/Nov. 2020, S. 15–16 (geringfügig verändert).
Wenige grundlegende Zitate vorab
„Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit …“ (Joh 1,14).
„Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20) Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gemeinde, Gesellschaft / Politik, Kirche, Theologie
Dienstag 28. November 2023 von Pastor Dr. Stefan Felber
Lieder: Wachet auf, ruft uns die Stimme; Wir warten dein, o Gottes Sohn
Lesung aus Mt 25,31-46:
31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, 32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Allgemein
Samstag 11. November 2023 von Pastor Dr. Stefan Felber
Psalm 19
1 Ein Psalm Davids, vorzusingen.
2 Die Himmel erzählen die Ehre Gottes,
und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.
3 Ein Tag sagt’s dem andern, Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Allgemein, Predigten / Andachten
Samstag 21. Oktober 2023 von Pastor Dr. Stefan Felber
1. Zwei Vor-Erzählungen
„Deutsch ist die Sprache meiner Freiheit. Diese Sprache schenkt mir die Möglichkeit, mich frei zu äußern. Die ‚Fremdsprache‘ bietet mir eine Heimstätte an, die die Heimat nicht ersetzt und nicht ersetzen will. Aus dem Grund könnte ich heute die deutsche Sprache nie verlassen.“
Der das sagte, zählte 14 Literaturpreise und Auszeichnungen, dazu die Goethe-Medaille und das Bundesverdienstkreuz am Bande – all das, obwohl er nicht in seiner Muttersprache schrieb: Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Allgemein
Donnerstag 19. Oktober 2023 von Pastor Dr. Stefan Felber
Genderstern, Inklusion, Antidiskriminierung: Die Ideologisierung der Sprache senkt die Qualität des Schreibens und Sprechens. Krise der Sprache, Krise der Menschen? Eine Spurensuche.
In Talkshows werden oft die Gedanken nicht zu Ende geführt, man lässt einander nicht ausreden, oder unterstellt dem politischen Gegner abwegige Vorstellungen, die dann leicht beiseitegeschoben werden können. Hier ist sicherlich mangelndes Benehmen im Spiel. Doch es zeigt sich auch: Es fehlt die Fähigkeit, die reichen Möglichkeiten der Sprache zu Differenzierung und Komplexität auszuschöpfen. Manche Politiker formulieren keine ganzen Sätze mehr, man vergleiche nur Merkel und Trump mit ihren jeweiligen Vorgängern. Der Konjunktiv wird seltener, und der Dativ ist dem Genitiv sein Tod … Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Allgemein
Montag 9. Oktober 2023 von Pastor Dr. Stefan Felber
Jesus lehrte seine Jünger, Gott als Vater anzusprechen. Manche Theologen halten diese Anrede für den Ausdruck eines überholten patriarchalischen Weltbildes und ergänzen die männliche Anrede Gottes durch weibliche Anreden z.B. in Bibelübersetzungen, in Liturgien oder Predigten: „Du, Gott, bist uns Vater und Mutter im Himmel.“ Doch ist es gerechtfertigt, Gott als Vater und Mutter anzusprechen? Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gemeinde, Kirche, Theologie
Mittwoch 4. Oktober 2023 von Pastor Dr. Stefan Felber
Der folgende Beitrag aus dem Jahr 2014 bietet eine Rückblende in eine frühere Diskussion (Druckort s.u.).
Wie so oft: Die Diskussion ebbte ab – die Probleme jedoch blieben.
Antwort an Wolf Schneiders „Weder Blabla noch Kanaanäisch!“
Gegenüber seinem idea-Interview vom Dez. 2012 hat sich Schneider [gestorben 2022] offenbar einseitig einsilbig weiterentwickelt. Damals sagte er noch im Hinblick auf Volxbibel und „Bibel in gerechter Sprache“: „Ich bin nicht dafür, daß man die Sprache, die zu Hause gesprochen wird, eins zu eins übernimmt: Ein bißchen Mühe darf man sich schon geben.“ Die Mühe scheint nun verflogen. Seinem Kampf gegen die Vielsilberei wie in Eucharistie-Verständnis, Apostolizität oder Abhängigkeitsverhältnis seien hier ein paar andere Aspekte entgegen gehalten. Die zur Tugend erhobene Einsilbigkeit wirkt irgendwie sprachfaul. Schneider ist dabei nicht unbedingt repräsentativ: vielleicht für Journalisten, die ihm reichlich Beifall zollten, und missionarisch-um-jeden-Preis-gesinnte Theologen, aber kaum bei Literaturwissenschaftlern, die sehr wohl die Sprachebenen zu unterscheiden wissen, die je verschiedenen Lagen der Sprecher/Hörer (um nicht zu sagen: „Kommunikationspartner“!) angemessen sind, wie etwa Johannes Anderegg oder Dietmar Dath („Rettet den langen deutschen Satz!“, in: FAZ Nr. 31/7.2.2005, S. 40).
Nieder mit dem Kirchendeutsch? Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Allgemein