Montag 29. Juli 2024 von Pfr. Dr. Tobias Eißler
1. Ein Glaubensbekenntnis – was ist das?
Vielleicht kennen Sie diese Erzählung des Evangelisten Wilhelm Busch? Sein Freund Hennes ist einfacher Arbeiter im Ruhrpott. Man schreibt das Jahr 1934. Hennes steht mit andern im Werkhof. Einer spottet über Hennes, weil er immer noch zur Kirche ginge, damit sei’s jetzt vorbei. Hennes entgegnet: „Jetzt sollte zuerst einmal jeder von uns beiden klar sagen, was er denn eigentlich glaubt, damit unsere Standpunkte klar werden. Ich will den Anfang machen. Und dann sagst du, was du glaubst.“ Hennes legt los: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“ Es wird sehr still. Jeder hat das Glaubensbekenntnis schon in der Kirche gehört, aber hier im Werkhof klingt es nochmal ganz anders. Hennes lässt nichts aus: „Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. – So, das ist mein Glaubensbekenntnis. Und nun bist du dran! Sag uns dein Bekenntnis.“ Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gemeinde, Kirche, Kirchengeschichte, Theologie
Donnerstag 18. Juli 2024 von Johann Hesse
Am 7. Oktober 2023 wurden rund 1.200 Israelis und Bürger anderer Nationen, die in Israel zu Gast waren, grausam ermordet. Unter ekstatischen „Allahu-Akbar“-Rufen ermordeten muslimische Kämpfer Männer, Frauen, Kinder und Babies.[1] Warum geschahen diese unfassbaren Verbrechen im Namen des islamischen Gottes? War das purer Zufall oder gibt es einen inneren Zusammenhang zwischen islamischer Lehre und der Ermordung von Menschen? Martin Luther hat sich bereits vor 500 Jahren in seiner Schrift „Vom Krieg wider die Türken“[2] (1528) über diese Frage Gedanken gemacht. Anlass der Schrift war die Bedrohung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation durch das Osmanische Reich. In den Jahren 1529, 1532 und 1541 versuchten die Türken, Wien zu erobern. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Allgemein, Israel, Kirchengeschichte, Weltreligionen
Montag 24. Juni 2024 von Prof. Dr. Gerhard Müller DD
Der am 10. Mai d.J. – seinem 95. Geburtstag – heimgegangene Prof. Gerhard Müller aus Erlangen galt als einer der renommiertesten Kenner Martin Luthers und der Reformationsgeschichte. In seinem persönlichen Glauben, während seiner langjährigen Dozenten- und bischöflichen Tätigkeit und in seinen Veröffentlichungen hielt er unbeirrt an der Heiligen Schrift und den reformatorischen Bekenntnissen fest. Von 1982 bis 1994 war er Landesbischof der Evang.-Luth. Landeskirche in Braunschweig. Anfang 2011 unterzeichnete er zusammen mit sieben weiteren Albischöfen (Eduard Berger, Heinrich Herrmanns, Jürgen Johannesdotter, Werner Leich, Gerhard Maier, Theo Sorg und Ulrich Wilckens) einen Offenen Brief an alle Mitglieder der Synoden der Evangelischen Kirche in Deutschland gegen die Öffnung des evangelischen Pfarrhauses für Amtsträger in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, wie sie im neuen Pfarrdienstgesetz der EKD (2011) generell ermöglicht wurde. Prof. Müller war im Umgang mit seinen Studenten und Doktoranden (zu denen auch der Unterzeichnete gehörte) ausgesprochen hilfsbereit und liebenswürdig. Seiner 2013 heimgegangenen Ehefrau Ursula hing er mit großer Liebe an. Die akademische Theologie im deutschsprachigen Raum verdankt ihm als Hauptherausgeber das derzeit umfassendste deutschsprachige theologische Lexikon, die 36-bändige „Theologische Realenzyklopädie“. Im Reformations-Jubiläumsjahr 2017 gab Prof. Müller dem „Aufbruch“ ein Interview, das wir nachfolgend veröffentlichen. Der Gemeindehilfsbund wird dem Heimgegangenen ein ehrenvolles Andenken in Dankbarkeit bewahren.
Pastor Dr. Joachim Cochlovius
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Kategorie: Gemeinde, Kirche, Kirchengeschichte, Theologie
Montag 25. März 2024 von Gemeindehilfsbund
Walsrode/Bad Teinach-Zavelstein: Zu zwei Tagungen des Gemeindehilfsbundes im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen bei Walsrode (15.-17.3.2024) und im Haus Felsengrund in Bad Teinach-Zavelstein (Nordschwarzwald) (22.3.-24.3.2024) unter dem Motto „Wer regiert die Geschichte? Die Botschaft der Bibel inmitten von Krieg und Krisen“ kamen rund 450 Teilnehmer zusammen. Der Leiter des Gemeindehilfsbundes, Pastor Dr. Stefan Felber (Walsrode), vertrat in seinem Eröffnungsvortrag „Wer regiert die Geschichte?“ die Ansicht, dass mit der Klimabewegung ein Weltbild eine unerwartete Renaissance feiere, in dem der Mensch alles bestimme. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gemeinde, Gesellschaft / Politik, Kirche, Kirchengeschichte
Dienstag 21. November 2023 von Holger Lahayne
Die Experten der Kirchengeschichte werden wahrscheinlich nie aufhören über die Bedeutung der Reformation zu diskutieren: War diese Bewegung der Erneuerung der Kirche ein eher sanfter Wandel oder ist etwas Radikaleres geschehen? Nur Reform oder auch Revolution? Die einen betonen die Kontinuität, die anderen die Neuerungen. Alle sind sich einig, dass die Reformatoren zu den Wurzeln zurückkehren und die Kirche von ihren Übeln reinigen wollten. Aber war das alles? War die Reformation lediglich eine Reinigung der Kirche, oder war sie auch das Werk eines Chirurgen, der ganze kranke Organe herausoperierte? Was sagt die Kirchen- und Kulturgeschichte dazu? Was hat sich wirklich nachhaltig verändert? Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Kirche, Kirchengeschichte, Seelsorge / Lebenshilfe
Montag 30. Oktober 2023 von Johann Hesse
Vertreten wir als evangelische Christen nicht das reformatorische Prinzip der Genügsamkeit der Heiligen Schrift, das „Sola Scriptura“? Wer die Bibel hat, der braucht doch keine Glaubensbekenntnisse! Auf den ersten Blick mag das eine nachvollziehbare Sichtweise sein. Sieht man allerdings genauer hin, stellt man fest, dass Glaubensbekenntnisse notwendig sind und tief im Wurzelboden der Bibel gründen. Glaubensbekenntnisse wachsen gewissermaßen aus der Bibel heraus, ohne dass sie selbst für sich beanspruchen könnten mit dieser gleichgestellt zu werden. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gemeinde, Kirche, Kirchengeschichte, Theologie
Mittwoch 25. Oktober 2023 von Jurek Schulz
Das Christentum hatte sich im 1. und 2. Jahrhundert gerade durch »Judenchristen« in der jüdischen Diaspora ausgebreitet. Ebenso wie innerhalb der Apostelgeschichte war auch die nachapostolische Zeit weiterhin primär eine Geschichte innerhalb des Judentums. Die häufig gebrauchte Darstellung, »einige wenige« hätten Jeschua als ihren Messias erkannt, beruht auf einem Irrtum. Hierzu wird häufig Apostelgeschichte 28,24 zitiert. Aus dem Kontext geht jedoch hervor, dass einige jüdische Bewohner Roms durch das Zeugnis von Paulus zum Glauben an Jeschua kamen. Neben der Tatsache, dass es reihenweise positive Reaktionen vieler einzelner Juden auf die Botschaft gab, (1) kam es auch zu Massenbekehrungen. (2) Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Christentum weltweit, Gemeinde, Israel, Kirche, Kirchengeschichte
Mittwoch 27. September 2023 von Pastor Uwe Holmer (1929-2023)
Pastor Uwe Holmer schrieb einmal: „Ich weiß: Ich habe ein Zuhause. Dahin wandere ich. Das macht den Lebensweg hell, weil das Ziel hell ist. So habe ich hier keine ‚bleibende Stadt‘ – ich muss sterben. Aber ich habe ein Zuhause bei Gott. Und daraufhin lebe ich.“ Am 25. September 2023 hat Uwe Holmer dieses herrliche und helle Ziel erreicht. Der gekreuzigte und auferstandene Herr Jesus Christus, dem er treu nachgefolgt ist und gedient hat, hat ihn zu sich gerufen. Wir freuen uns auf das Wiedersehen in der „bleibenden Stadt“, die einen festen und ewigen Grund hat und deren Baumeister Gott ist (Hebr 11,10). Seiner Ehefrau und der ganzen Familie wünschen wir des Herrn Trost und Beistand. In dankbarer Erinnerung an diesen treuen Mitstreiter für die Sache des Reiches Gottes veröffentlichen wir an dieser Stelle ein persönliches Zeugnis, das Uwe Holmer beim Jubiläumskongress des Gemeindehilfsbundes am 3.11.2017 im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen gehalten hat:
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Kategorie: Gemeinde, Kirche, Kirchengeschichte, Theologie
Montag 25. September 2023 von Holger Lahayne
1. Der arbeitende Gott und sein Ebenbild
Gott selbst ist ein Arbeiter, der in sechs Schöpfungstagen alle „Werke“ seiner Schöpfung vollendete (1Mo 2,2). Dennoch ist Gott auch weiter aktiv, denn Er „schläft und schlummert nicht“ (Ps 121,4). Zahlreiche Verse in der Bibel machen deutlich, dass Gott die Kräfte der Natur beherrscht, die Ereignisse der Geschichte lenkt und aktiv am Leben der Menschen beteiligt ist. All dies ist mit Arbeit verbunden. Es ist sicher auch kein Zufall, dass der menschgewordene Sohn Gottes von Beruf ein hart arbeitender Zimmermann oder Bauarbeiter war (Mk 6,3). Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gesellschaft / Politik, Kirchengeschichte, Theologie, Wirtschaftsethik
Dienstag 5. September 2023 von Pfr. Winfried Krause
Der Niedergang der Evangelischen Kirche – Ein Rückblick nach fast 40 Jahren Pfarrdienst im Rheinland[1]
1. Problembeschreibung und hermeneutischer Vorblick
Die Evangelischen Kirchen in Deutschland erleben in unserer Generation einen beispiellosen Niedergang. 2021 traten aus der EKD bei ca. 19.725.000 Mitgliedern ca. 280.000 aus (=1,42%), aus der Ev.Kirche im Rheinland bei 2.398.996 Mitgliedern 33.191 (=1,38%).[2] Bei der katholischen Kirche waren es bei 21.645.875 Mitgliedern wegen der vielen Mißbrauchsfälle und ihrer Vertuschung sogar 359.338 (=1,66%). Beide großen Kirchen in Deutschland verloren in diesem Jahr fast 640.000 Mitglieder, was etwa der Größe einer Stadt wie Stuttgart entspricht. Während ihr Bevölkerungsanteil 1950 noch bei über 92% gelegen hatte, ist er mittlerweile unter 50% gesunken.[3] Sieht man von den orthodoxen Kirchen und den vielen kleinen Freikirchen einmal ab, sind die Christen in unserem Land jetzt in der Minderheit. Man kann es einen Austritt des Volkes aus den „Volkskirchen“ nennen. Dabei ist die EKD besonders betroffen, deren Mitgliederzahl von 1950 ca. 41,2 Millionen auf 2021 ca.19,7 Millionen Mitglieder sank – also auf weniger als die Hälfte; die Zahl der Katholiken blieb dagegen mit ca. 21,6 Millionen (2021) gegenüber ca. 23,2 Millionen (1950) fast konstant. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Kirche, Kirchengeschichte, Theologie