Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Archiv für 2013

Trost im Leid

Dienstag 31. Dezember 2013 von Erzbischof Janis Vanags


Erzbischof Janis Vanags

Der Erzbischof der Evang.-luth. Kirche Lettlands zum Unglück in Zolitude bei Riga, wo am 21.11.13 das Dach eines Supermarkts einstürzte und 56 Menschen starben

Der Advent ist eine Zeit, die nach dem Heiland ruft. Jetzt wissen wir darüber mehr. Viele Leute hatten sich im Dom zu Riga versammelt, um sich von den Mitgliedern der Rettungsmannschaft zu verabschieden, die in Zolitūde ihr Leben hingaben bei der Suche nach den unter den Trümmern begrabenen Menschen. Als einer von ihnen gefragt wurde, ob es nicht ein Fehler war, sich in Lebensgefahr zu begeben, antwortete dieser: „Dort unten ist ein Mensch, der nach Hilfe ruft. Da muss doch jemand hingehen.“ Er beschloss: Ich gehe! Und deshalb nennen andere Menschen sie Lebensretter. Wir möchten gerne die richtigen Worte finden, mit denen wir die Nächsten der verschütteten Opfer in ihrem Schmerz trösten können. Wir möchten auch gerne Worte hören, die uns helfen, unsere eigenen Verletzungen zu überwinden. Doch jetzt wissen wir es: es gibt keine Worte, die das vermögen. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gemeinde, Kirche, Predigten / Andachten

Umgang mit nicht-kooperativen Ehepartnern

Montag 30. Dezember 2013 von Ruth Heil


Ruth Heil

„Unsere Küche ist veraltet, unverändert seit Mutters Tod. Ich lebe darin wie die Generation vor mir. Wie oft habe ich meinen Mann angebettelt, dass wir sie erneuern. Es liegt nicht am Geld. Es ist vielmehr das Prinzip meines Mannes, dass nichts erneuert wird, das noch funktionsfähig ist. Wir können über dieses Thema nicht sprechen. Sobald ich es anschneide, rastet er aus.“ Warum geht mein Partner nicht auf Wünsche ein? Wieso blockiert er jedes Gespräch, bei dem ich Klärung wünsche? Warum regt er sich auf, wenn ich Vorschläge mache? Wieso will er immer genau das Gegenteil von dem, was ich wünsche? Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Ehe u. Familie

Andacht zu Kol. 2,8f.

Samstag 28. Dezember 2013 von Jörgen Bauer


Jörgen Bauer

Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte dieser Welt und nicht auf Christus. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig (Kolosser 2,8f).

Als ich am Morgen des Heiligen Abends den Predigttext für den kommenden Sonntag las, der unter anderem die obigen Verse enthält, fragte ich mich, wie das zum Heiligen Abend passt, wo es bevorzugt um die Geburt des Erlösers geht. Wie genau dieser Text zum Heiligen Abend passt, wurde mir bewusst, als ich nach der Bibellese die Tageszeitung aufschlug und die philosophisch-gutmenschlichen, religiös verbrämten Betrachtungen las, wie sie zu Weihnachten üblich sind, in denen es um Frieden, Freude, Hoffnung usw. geht. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Alle Jahre wieder?

Donnerstag 26. Dezember 2013 von Pfr. Dr. Theo Lehmann


Pfr. Dr. Theo Lehmann

Ich habe es satt, alle Jahre wieder zu Weihnachten so zu tun, als ob Jesus noch das kleine Wickelkind wäre. Ich fand es schon immer ekelhaft, wenn jemand die Jugendzeit eines berühmten Mannes beschreibt, sagen wir mal des Herrn Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe, und so ganz treuherzig sagt: «Als der kleine Wolfgang noch in die Schule ging …» Was heisst hier «der kleine Wolfgang»? Diese Kumpelhaftigkeit finde ich echt blöde. Und genauso geht es mir auf die Ketten, wenn zu Weihnachten vom «Jesulein» die Rede ist. Der ist doch kein Säugling mehr, der im Ställchen, im Kuhställchen bei Ochs und Eselein in einem Krippelein liegt. Nein, er liegt nicht mehr in der Krippe. Er hängt nicht mehr am Kreuz. Er liegt nicht mehr im Grab. Sondern er ist auferstanden. Er steht vor dir und stellt dich vor die Entscheidung, ob du ihn als den Herrn deines Lebens annehmen willst. Ich habe es satt, alle Jahre wieder so zu tun, als ob dieser Mann und diese Geburtstagsfeier eine harmlose Angelegenheit wäre. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Christentum weltweit, Gemeinde, Kirche

Andacht: Haben wir die beste aller Gaben?

Dienstag 24. Dezember 2013 von Pfr. Ernst Modersohn (1870-1948)


Pfr. Ernst Modersohn (1870-1948)

„Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ (Lukas 2, 6.7)

Was für eine beschwerliche Wanderung war es, die Joseph mit Maria von Nazareth nach Bethlehem machte! Und wie beschwerlich war das Suchen, als sie nun in Bethlehem angekommen waren und sich nach einem Raum umsahen, wo sie bleiben konnten. Alles überfüllt! Nirgends ein Platz für sie. Es blieb endlich nur die Herberge übrig, in der die Leute ab- und zugingen. Da – am Eingang des Stalles fanden sie ein Plätzchen, wo sie bleiben konnten. Hier wurde der Heiland der Welt geboren. Auf Heu und Stroh, in einer Futterkrippe für das Vieh, war sein erstes Lager in dieser Welt. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

In der Gemeinde bleiben

Freitag 20. Dezember 2013 von Pfr. Dr. Tobias Eißler


Pfr. Dr. Tobias Eißler

Predigt im Advent über Hebr 10,19-25

Liebe Zuhörer, ein Pferd und ein Esel streiten sich über ihre Bedeutsamkeit. Das Pferd sagt: „Ich bin größer als du, ich bin stärker, ich bin schneller.“ Der Esel überlegt und erklärt dann feierlich: „Pferde werden in Zukunft von der Technik überholt werden, Esel aber wird es immer geben.“

Liegt es an der Zukunftsbedeutsamkeit des Esels, dass Jesus auf dem Grautier nach Jerusalem hineinritt? Nein, Jesus drückte Bescheidenheit aus. Erniedrigung. Und Erfüllung des Prophetenwortes von dem Erlöserkönig, der auf einem Jungesel dahertraben wird. Das verstanden längst nicht alle von denen, die vor der Stadt zusammenströmten und dem Reitersmann zujubelten wie das Stadion dem Fußballstar. Doch die es damals verstanden und die es später begriffen, wer er ist: sie bilden die wahre Kirche und Gemeinde des Herrn. Christliche Gemeinde: sie versammelt sich. Sie lobt Jesus, den Erlöserkönig. Sie zieht mit ihm durchs offene Tor Richtung Heiligtum. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Streit um Weihnachten – Geboren von der Jungfrau Maria?

Donnerstag 19. Dezember 2013 von Alexander Schick


Alexander Schick

Theologen rütteln an einem Grundpfeiler des christlichen Glaubens.

Die Diskussion um Jesaja 7,14 und Matthäus 1,23 hat dogmatische Brisanz.

Auf Wunsch des Rates der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) soll bis zum nächsten Jahr der Bibel (2015) eine überarbeitete Übersetzung der Lutherbibel vorliegen. Dabei sollen Textkorrekturen dort vorgenommen werden, «wo sie zwingend notwendig» seien, und zwar aus exegetischen oder textkritischen Gründen. Eine der Stellen, die auf dem Prüfstand stehen, ist die bekannte Prophezeiung aus Jesaja 7,14. In der neu durchgesehenen Lutherbibel soll sie wie folgt heißen: «Darum so wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine junge Frau [statt wie bisher: Jungfrau] ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie heißen Immanuel.» Dahinter steht die Meinung, dass Jesaja 7,14 eine «junge Frau» im gebärfähigen Alter beschreibe und nicht eine sexuell unberührte Frau. Die «junge Frau» sei erst in der vorchristlichen griechischen Übersetzung (der Septuaginta, ca. 3. bis 2. Jh. v. Chr.) bewusst theologisch neu gedeutet worden. Damals sei aus der «jungen Frau» eine «Jungfrau» geworden und man habe diesen Text als prophetische Weissagung auf den kommenden Messias hin gedeutet. Deshalb sei Jesaja 7,14 im Matthäusevangelium als Hinweis auf Jesus, «geboren von einer Jungfrau», verstanden worden. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Theologie

Noch zu viele offene Fragen in der Evangelischen Kirche zu Ehe und Familie

Dienstag 17. Dezember 2013 von Evangelischer Arbeitskreis der CDU


Evangelischer Arbeitskreis der CDU

10 Thesen zur Verständigung über eine gemeinsame zukünftige Position über Ehe, Familie und Partnerschaften im Protestantismus

Im Nachgang zu den erneuten und intensiven Diskussionen auf der zurückliegenden EKD-Herbstsynode in Düsseldorf zur Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“, nimmt der Bundesvorstand des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) wie folgt Stellung: Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Ehe u. Familie, Gesellschaft / Politik

Die geistigen Grundlagen Europas

Montag 16. Dezember 2013 von Pastor Jens Motschmann


Pastor Jens Motschmann

Die Europäische Union (EU) ist ein aus 28 europäischen Staaten bestehender Staatenverbund. Seine Bevölkerung umfasst derzeit (2013) rund eine halbe Milliarde Einwohner.

Die Organe er EU sind:
das EU-Parlament in Straßburg,
die EU-Kommision (je Land ein Mitglied) in Brüssel
und der EU-Gerichtshof in Luxemburg.

Innerhalb der EU bilden 17 Staaten die Europäische Wirschafts- und Währungsunion. Sie haben sich eine gemeinsame Währung, den Euro, gegeben. Der von den EU-Mitgliedstaaten gebildete Europäische Binnenmarkt ist der am Bruttoinlandsprodukt gemessen größte gemeinsame Markt der Welt. Eine ganz wesentliche Voraussetzung zum Gelingen der Europäischen Gemeinschaft wird allerdings darin bestehen, daß sie sich nicht nur als bloße Wirtschaftsgemeinschaft, sondern als Wertegemeinschaft versteht. Wenn die EU als politische Union bestehen will, muß sie an ein Wir-Gefühl appellieren können. Der Euro allein kann dieses Wir-Gefühl nicht schaffen! Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik

Gender Mainstreaming: Emanzipation oder Tyrannei?

Freitag 13. Dezember 2013 von Prof. Dr. Robert Spaemann


Prof. Dr. Robert Spaemann

Das Wort „Gender Mainstreaming“ ist den meisten Bürgern unseres Landes nicht bekannt. Es ist ihnen daher auch nicht bekannt, dass sie seit Jahren von Seiten der Regierungen, der europäischen Autoritäten und einem Teil der Medien einem Umerziehungsprogramm unterworfen sind, das bei den Insidern diesen Namen trägt. Was durch Re-Education aus den Köpfen eliminiert werden soll, ist eine jahrtausendealte Gewohnheit der Menschheit: die Gewohnheit, Männer und Frauen zu unterscheiden; die gegenseitige sexuelle Anziehungskraft beider Geschlechter, auf der die Existenz und Fortexistenz der Menschheit beruht, zu unterscheiden von allen anderen Formen der Triebbefriedigung, sie diesen gegenüber durch Institutionalisierung zu privilegieren und sie bestimmten humanisierenden Regeln zu unterwerfen. Die Umerziehung betrifft letzten Endes die Beseitigung der im Unvordenklichen gründenden schönen Gewohnheit, die wir Menschsein und menschliche Natur nennen. Emanzipieren sollen wir uns erklärtermaßen von unserer Natur. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik, Sexualethik