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Wann ist ein Mann ein Mann?

Montag 14. September 2009 von Johann Hesse


Johann Hesse

Wann ist ein Mann ein Mann?
Ein PlĂ€doyer fĂŒr eine christusorientierte MĂ€nnlichkeit

1 Der verunsicherte Mann

1.1 MĂ€nner ohne Leitbild
In seinem Buch “Deutschland auf der Couch” beschreibt Stephan GrĂŒnwald die Verunsicherung des modernen Mannes. Er ist einerseits geprĂ€gt von traditionellen, patriarchalischen Rollenbildern, die er aber im Einklang mit dem Großteil der Bevölkerung ablehnt. Andererseits ist er geprĂ€gt vom Bild des “neuen Mannes”, der weicher, femininer und flexibler ist. Ein Bild vom muskelbepackten Arnold Schwarzenegger, der „Ikone der MĂ€nnlichkeit“, mit einem KĂŒchenmixer in der Hand bringt diese verunsicherte Stimmungslage der MĂ€nner auf den Punkt.

GrĂŒnwald schreibt: “FĂŒr MĂ€nner gibt es kein eindeutiges allgemein gĂŒltiges Lebensbild mehr, dem sie sich fĂŒgen mĂŒssen.” Die Vielfalt und Wahlfreiheit der Rollenbilder verunsichert die MĂ€nner unserer Zeit. Mann-Sein ist schwer geworden, weil der Mann kein gĂŒltiges Leitbild mehr hat, an dem er sich orientieren kann. Die Zeitschrift Freundin fragt: “Was ist nur mit den MĂ€nnern los?” Die Zeitschrift Brigitte schreibt ĂŒber die “Herren der Erschöpfung.”

1.2 Frauen auf der Überholspur
Die Verunsicherung des Mannes wird nun durch eine Parallelentwicklung bei den Frauen verstĂ€rkt. Auch hier hat es eine Öffnung der Rollenbilder gegeben. Viele Frauen wollen heute nicht Kinder, sondern Karriere. WĂ€hrend der Mann seine BetĂ€tigungen in KĂŒche und Kinderstube entdeckt, finden immer mehr Frauen den Weg nach oben auf der Karriereleiter. Massiv gefördert werden diese gesellschaftlichen Tendenzen durch politisch gesteuerte “Gender-Mainstreaming” Programme. Frauen sollen auf allen Ebenen des Wirtschaftslebens in gleicher Zahl vertreten sein. Die Reaktion der MĂ€nner ist oft weitere Verunsicherung, Anpassung an die Entwicklung oder RĂŒckzugsmentalitĂ€t. In einer Gemeinde waren nicht genug MĂ€nner bereit, sich fĂŒr das Ältestenamt in der Gemeinde berufen zu lassen. Aktive und engagierte Frauen standen zur VerfĂŒgung. Alte Leitlinien, nach denen nur MĂ€nner das Ältestenamt ausĂŒben sollten, wurden durch Gemeindebeschluss außer Kraft gesetzt. MĂ€nner auf dem RĂŒckzug, Frauen streben nach vorn. Diese Tendenzen sind auch in unseren Gemeinden zu beobachten.

1.3 Die sexuelle Verunsicherung
Ein dritter Bereich trĂ€gt stark zur Verunsicherung des Mannes bei. Sowohl die geschlechtliche Orientierung als auch die geschlechtliche IdentitĂ€t gelten heute als frei wĂ€hlbar und verĂ€nderbar. SpĂ€testens seit Klaus Wowereits “Ich bin schwul – Und das ist gut so” gilt es als schick und karriereförderlich, wenn man sich als homosexuell outet. WĂ€hrend es akzeptiert und medial gefördert wird, wenn einst heterosexuell orientierte MĂ€nner, sich homosexuell orientieren, wird es bekĂ€mpft, wenn man von VerĂ€nderbarkeit und Überwindung der HomosexualitĂ€t spricht und dafĂŒr eintritt. Auch die geschlechtliche IdentitĂ€t gilt heute als wĂ€hlbar und verĂ€nderbar. Der Mann, der sich als Frau fĂŒhlt, darf sich entsprechend umoperieren und hormonell behandeln lassen. Das staatlich verordnete Gender Mainstreaming destabilisiert die Geschlechterrollen und erstrebt in letzter Konsequenz die Auflösung und Überwindung der Zweigeschlechtlichkeit des Menschen. Die Verunsicherung der Geschlechter ist politisch gewollt und zwar von Kindheit und Jugend an.

2 Die Ebenbildlichkeit des Mannes

2.1 Der Mann als Geschöpf
„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau“ (1Mose 1,27). MĂ€nnlichkeit ist keine verĂ€nderbare gesellschaftliche Konstruktion, sondern eine unverĂ€nderliche geschöpfliche Vorgabe. Gott erschafft den Menschen und er erschafft ihn als Mann und als Frau. Wenn ein Mensch mĂ€nnlich zur Welt kommt, dann ist er ein Mann. Das ist seine unverĂ€nderliche IdentitĂ€t, die er weder frei wĂ€hlen noch verĂ€ndern kann. Ein Mann kann seine MĂ€nnlichkeit ablehnen und hassen, er kann sie durch feminines Verhalten und entsprechende Kleidung verbergen, aber er kann sie nicht ĂŒberwinden und abschĂŒtteln. Um aus der Verunsicherung herauszukommen ist es wichtig, dass der Mann sich als von Gott gewollter und Gott erschaffener Mann begreift. Der erste Schritt heraus aus der IdentitĂ€tskrise des Mannes ist der dankbare Aufblick auf den Schöpfer, dem ich mein Mann-Sein verdanke. Wenn Gott nun meine MĂ€nnlichkeit gewollt und erschaffen hat, dann hat er auch Wege, um mir zu zeigen, wie ich das Mann-Sein konkret leben und ausgestalten kann.

2.2 Der Verlust der Ebenbildlichkeit
„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn
“ (1Mose 1,27) In seinem Buch “Deutschland auf der Couch” schreibt Stephan GrĂŒnwald von den Leitbildern, die dem Manne abhanden gekommen sind. Weil er kein funktionierendes Leitbild mehr hat, sondern stattdessen eine unĂŒberschaubare Vielfalt an möglichen frei wĂ€hlbaren Rollenbildern, verliert er die Orientierung und kann seine mĂ€nnliche IdentitĂ€t nicht mehr an einem festen Leitbild ausrichten. Wenn ich als Mann den Schöpfungsbericht lese, dann entdecke ich das Leitbild an dem ich mich orientieren kann und orientieren soll. Ich bin als Ebenbild Gottes geschaffen. Durch den SĂŒndenfall sind wir von Gott getrennt, machen uns selbst zu Göttern und bieten nur noch Zerrbilder der Ebenbildlichkeit und auch der MĂ€nnlichkeit. Da gibt es Paschas, Machos, Weicheier und Warmduscher. Es gibt MĂ€nner die ihre MĂ€nnlichkeit durch die Anzahl der Frauen, mit denen sie Sex hatten, definieren. Andere MĂ€nner protzen mit Macht, politischem Einfluss oder Geld. Andere wiederum definieren sich ĂŒber eine weiche, fast weibliche MĂ€nnlichkeit. Durch den SĂŒndenfall getrennt von Gott produzieren wir Zerrbilder MĂ€nnlichkeit.

2.3 Die Wiedergewinnung der Ebenbildlichkeit
„Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Joh 14,9). Erst in Jesus Christus können wir die Zerrbilder der MĂ€nnlichkeit ĂŒberwinden. In der Begegnung mit Jesus Christus begegnen MĂ€nner einem Mann, der ganz und gar Ebenbild Gottes auf Erden war, diese Ebenbildlichkeit vorgelebt hat und durch sein Sterben und Auferstehen den Weg zur Wiederherstellung der Ebenbildlichkeit frei gemacht hat. Indem MĂ€nner von ihren eigenen Wegen und sĂŒndigen Zerrbildern umkehren und mit Jesus Christus in Verbindung treten und ihr Leben mit ihm leben werden sie mehr und mehr zu Ebenbildern Gottes umgestaltet. „Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen BrĂŒdern“ (Rö 8,29). In Jesus Christus finden MĂ€nner die Kraft sich von den sĂŒndigen Zerrbildern der MĂ€nnlichkeit zu lösen und sich am Leitbild Gottes fĂŒr ihre MĂ€nnlichkeit zu orientieren.

3 Der Mann braucht die Frau

3.1 Die Einsamkeit des Mannes
„Es ist nicht gut, das der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei“ (1Mose 2,18). Die Einsamkeit des Mannes ist eine RealitĂ€t, die sich jeder Mann seit Adam stellen muss. Die allermeisten MĂ€nner erleben die Einsamkeit als Last und suchen Auswege aus dieser Einsamkeit. Nur wenige sind dabei in der Lage, den Weg des Paulus zu gehen, der seine Einsamkeit ganz in der Beziehung zu Gott und im Dienst am Evangelium ĂŒberwunden hat und diesen Weg der Ehelosigkeit auch weiterempfehlen konnte (1Kor 7,26ff). Die Schwierigkeit des Mannes in der heutigen Zeit ist, dass er eine unendliche Vielfalt an Wahlmöglichkeiten hat, um seine Einsamkeit zu lindern. Wechselnde Beziehungen, die Liebe zu einem anderen Mann, der Flucht in die Welt der Pornographie sind unterschiedliche Wege, die MĂ€nner heute einschlagen können, um der Einsamkeit zu entfliehen.

3.2 Die Überwindung der Einsamkeit
In der Orientierungslosigkeit unserer Zeit hilft dem Mann der Blick auf das Wort des Schöpfers: „Es ist nicht gut, das der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die zu ihm passt“ (1Mose 2,18). Gott weiß um die Einsamkeit des Mannes und so erlöst er den Mann aus seiner Einsamkeit durch die Erschaffung der Frau. Der Mann antwortet mit dem Ausruf der Freude: „Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie MĂ€nnin nennen, weil sei vom Manne genommen ist“ (1Mose 2,23). Die Einsamkeit des Mannes wird durch die Begegnung mit seiner Frau ĂŒberwunden. Ehescheidungen, wechselnde Beziehungen, wilde Ehen, homosexuelle Beziehungen und die Flucht in die Pornographie helfen dem Mann nicht aus seiner Vereinsamung heraus, sondern vertiefen die Einsamkeit noch. Eine Ehe gefĂŒhrt nach Gottes MaßstĂ€ben und geprĂ€gt von der vergebenden und fĂŒrsorglichen Liebe der Ehepartner fĂŒreinander ist das beste Mittel gegen die Einsamkeit des Mannes auch im 21. Jahrhundert.

3.3 Die Überwindung der Hilflosigkeit
„Es ist nicht gut, das der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die zu ihm passt“ (1Mose 2,18). Der Mann ist nicht nur einsam, sondern er ist auch hilfsbedĂŒrftig. Gott erschafft die Frau als Hilfe des Mannes. Eine Hilfe, die ihm gemĂ€ĂŸ ist, zu ihm passt. Der Mann ist in seiner HilfsbedĂŒrftigkeit auf die Hilfe seiner Frau angewiesen. Es sollte sich von selbst verstehen, dass hier kein primitives VerstĂ€ndnis von Hilfe gemeint ist, nach dem Motto: “Lauf in den Keller und hol mir ein Bier.” Vielmehr ist der Mann nur begrenzt in der Lage, sein Leben alleine erfolgreich zu gestalten. Er ist begrenzt, er braucht Hilfe und muss deshalb ergĂ€nzt werden. Die Frau in ihrer physischen und psychischen Gestalt ist die perfekte ErgĂ€nzung des Mannes. Was er braucht, das hat sie. Der Mann, der echte MĂ€nnlichkeit sucht, muss lernen, sich von seiner Frau helfen zu lassen. Er findet seine MĂ€nnlichkeit durch die Hilfe der Frau und Gott will die Frau gebrauchen, um dem Mann seine Hilfe zuzuwenden.

3.4 Scheiternde Ehen
Die biblische „Haupt“-struktur, die sowohl im Miteinander der drei Personen der Dreieinigkeit Gottes anzutreffen ist als auch in der Zuordnung von Mann und Frau zueinander wird im Zuge der Emanzipation der Frau und der Verunsicherung des Mannes fast vollstĂ€ndig abgelehnt. Wir wissen, dass in Parteien, Behörden, Wirtschaftsunternehmen nicht alle Beteiligten gleichzeitig fĂŒhren und Entscheidungen treffen können. Einer muss die FĂŒhrung ĂŒbernehmen und verantwortliche Entscheidungen treffen. FĂŒr die Ehe wird dieses einsichtige FĂŒhrungsprinzip unter dem Stichwort Gleichberechtigung abgelehnt. Das Ergebnis sind Ehen und Familien die fĂŒhrungslos durch unsere Zeit getrieben werden, bis sie an den Klippen des Lebens zerschellen. Die Ehescheidungsraten sprechen eine deutliche Sprache.

3.5 MĂ€nner, die FĂŒhrungsverantwortung ĂŒbernehmen
„Ihr Frauen ordnet euch euren MĂ€nnern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren MĂ€nnern unterordnen in allen Dingen.“ (Eph 5,21ff) Gott hat die Ehe sehr einfach und doch so einleuchtend strukturiert. Der Mann braucht den Rat und die Hilfe der Frau, um fĂŒr die gemeinsame Ehe und Familie gute Entscheidungen zu treffen und entsprechend zu handeln. Er hat Entscheidungen zu fĂ€llen und er hat sie vor Gott und Mensch zu verantworten. Um sich fĂŒr oder gegen eine bestimmte berufliche Neuorientierung zu entscheiden, ist der Mann auf den Rat seiner Frau angewiesen. Aber er soll am Ende die Entscheidung fĂŒr seine Frau und die Familie treffen und steht fĂŒr die Konsequenzen dieser Entscheidung gerade. Ob die Kinder eine staatliche Schule oder eine christliche Bekenntnisschule besuchen sollen, wird der Mann mit seiner Frau beraten, doch er trifft die Entscheidung und trĂ€gt die Verantwortung. Lassen wir heute den Gottesdienst sausen und machen stattdessen einen Familienausflug? Gibt es in der Familie eine Familienandacht, wird in der Familie zu Tisch gebetet? Der Mann hat von Gott die Last der verantwortlichen Entscheidung auferlegt bekommen, Gott hat ihm die FĂŒhrungsverantwortung innerhalb der Ehe und der Familie aufgetragen. Er soll dieses Amt nicht als Despot ausĂŒben, sondern in der Verantwortung vor Gott und mit liebender FĂŒrsorge fĂŒr seine Frau und Kinder: „Ihr MĂ€nner liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst fĂŒr sie dahingegeben, um sie zu heiligen.“ (Eph 5,25.26) Funktionierende Ehen brauchen MĂ€nner, die bereit sind auf den Rat ihrer Frauen zu hören, die bereit sind verantwortungsvolle Entscheidungen fĂŒr ihre Frau und Kinder zu ĂŒbernehmen und sie brauchen Frauen, die bereit sind ihren MĂ€nnern zu helfen und sich den Entscheidungen ihrer MĂ€nner vertrauensvoll unterzuordnen.

4 Christusorientierte MĂ€nnlichkeit

4.1 Christusorientierte MĂ€nner
In Jesus Christus sehen wir einen Mann, der in der vollkommenen AbhĂ€ngigkeit zu Gott lebte. Sein Hauptaugenmerk lag darauf, Gottes Willen zu kennen und zu tun: „Ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen der mich gesandt hat.“ (Joh 5,30). Jesus lebte in einer vollkommenen Beziehung der Liebe zu seinem göttlichen Vater, er wusste sich von Gott geliebt und liebte Gott den Vater von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand (Mk 9,7; Joh 3,35; 5,20). Jesus Christus drĂŒckte diese Beziehung zu seinem Vater in einer sehr engen Gebetsbeziehung zum himmlischen Vater aus. Eine göttliche MĂ€nnlichkeit lebt im Aufblick und in der AbhĂ€ngigkeit zu Gott. In dieser engen Beziehung zu Gott erwĂ€chst dann auch die Weisheit oder FĂ€higkeit in den verschiedenen Situationen des Zusammenlebens richtig, also auch göttlich-mĂ€nnlich zu reagieren und zu handeln. Paulus schrieb an die Galater: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20). Das eigene Zerrbild des vermeintlich mĂ€nnlichen Verhaltens und Inszenierens muss sterben und stattdessen soll eine göttliche Christus-MĂ€nnlichkeit in mir Gestalt gewinnen. Die ursprĂŒnglich von Gott gewollte wahre MĂ€nnlichkeit entdeckt der Mann, wenn er sein Leben christusorientiert lebt.

4.2 Christus als Vorbild des Mannes
Jesus war von Herzen demĂŒtig und sanftmĂŒtig (Mt 11,29), er konnte aber auch in heiligem Zorn Tische umwerfen (Joh 2,15) und seine Gegner mit wenig schmeichelnden Titeln wie OtterngezĂŒcht und Schlangenbrut betiteln (Mt 23,33). Er konnte sich in das Denken einer Frau hineinversetzen, war aber kein “Frauenversteher”, der alles gutgeheißen hĂ€tte, sondern deckte die SĂŒnden seines weiblichen GegenĂŒbers schonungslos und doch liebevoll auf (Joh 4,18). Er hatte die innere Standfestigkeit sich um der Wahrheit und Liebe willen mit der mĂ€chtigen religiösen Elite Israels anzulegen und er konnte bittere TrĂ€nen um den Tod seines Freundes weinen (Joh 11,35). Er war bereit unter schweren Anfechtungen (Lk 22,39) sein Leben fĂŒr seine Feinde (Rö 5,10) und Freunde (Joh 15,13) zu opfern und den Tod fĂŒr die SĂŒnden der Menschheit zu erleiden. In Christus haben MĂ€nner einen Mann vor Augen, der sexuell enthaltsam leben konnte. In einer stark sexualisierten Gesellschaft, in der die SexualitĂ€t vergötzt wird, braucht es christusorientierte MĂ€nner, die nicht Sex zu ihrem Götzen machen. Es braucht christusorientierte MĂ€nner, die bereit sind vor der Ehe auf Sex zu verzichten, um sich ganz der eigenen Ehefrau hingeben zu können. Es braucht MĂ€nner, die auch in der Ehe treu und rein bleiben, indem sie auf SeitensprĂŒnge und Pornographie verzichten.

4.3 Betende MĂ€nner braucht das Land
„So will ich nun, dass die MĂ€nner beten an allen Orten und aufheben heilige HĂ€nde ohne Zorn und Zweifel“ (1Tim 2,8). Eine christusorientierte MĂ€nnlichkeit ist nicht aus eigener Kraft machbar. Sie kann nur da erlangt und gelebt werden, wo MĂ€nner zu Gott umkehren und sich im Gebet vor Gott beugen und fĂŒr ihr Leben als Mann in Ehe, Familie, Gemeinde und Beruf beten. Es ist eine der großen Versuchungen des Mannes, dass er eigenmĂ€chtig und aus eigener Kraft alles schaffen und erreichen will. Er hat es schwer, seine HilfsbedĂŒrftigkeit einzugestehen, sich helfen zu lassen, sei es von seiner eigenen Frau, sei es von seinem Gott. Gott lĂ€dt uns MĂ€nner ein, sich auf ihn einzulassen, ihm zu vertrauen und sich betend eine neue christusorientierte MĂ€nnlichkeit schenken zu lassen.

5 Fazit
Die unĂŒbersehbare Vielfalt an mĂ€nnlichen Rollenangeboten macht es den MĂ€nnern unserer Tage schwer Mann zu sein. Hinzu kommt die Verunsicherung des Mannes durch die Folgen der Emanzipation der Frau und der völligen Einebnung sexueller Werte. Die Antwort auf die Frage „Wann ist ein Mann ein Mann?“ kann nur der geben, der am Anfang den Menschen schuf als Mann und als Frau. Erst in einer schöpfungs- und christusorientierten MĂ€nnlichkeit können MĂ€nner die Zerrbilder der MĂ€nnlichkeit ĂŒberwinden und zu einem Mannsein hindurchdringen, dass nicht lĂ€nger aus eigener Kraft, sondern in der Kraft Gottes gelebt wird. Der Mann ist hierbei im Regelfall auf die Hilfe seiner Frau angewiesen. Wir MĂ€nner mĂŒssen begreifen lernen, dass wir die Hilfe unserer Ehefrauen brauchen, um wirklich MĂ€nner zu sein. 

Johann Hesse, 12.09.2009

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 14. September 2009 um 11:02 und abgelegt unter Ehe u. Familie, Seelsorge / Lebenshilfe.