Gemeindenetzwerk

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Der Sündenfall (1. Mose 3)

Sonntag 30. Juni 2013 von Dr. Joachim Cochlovius


Dr. Joachim Cochlovius

1.) Der Sündenfallbericht in 1. Mose 3,1-5

Unmittelbar nach dem Schöpfungsbericht und der Paradiesgeschichte folgt in der biblischen Urgeschichte der Bericht vom Sündenfall Adams und Evas. Lange Zeiträume zwischen der Erschaffung des Menschen und seinem Abfall von Gott sind nicht anzunehmen. Der Sündenfallbericht ist in seiner rhetorischen Prägnanz und seiner geistlichen Tiefe ein Meisterstück der Weltliteratur. Er zeigt in einmaliger Weise die Verführungsstrategie Satans, wie sie immer wieder abläuft, wenn er Menschen von Gott abspenstig machen will und wie sie auch bei der Versuchung Jesu zum Vorschein kam.

Das erste Auftreten Satans gibt tiefe Einblicke in sein Wesen und sein Wollen. Er ist ein Geistwesen, das in die Kreaturen hineinfahren kann, und er ist in der Lage, die menschliche Sprache nachzuahmen. Er tritt nicht als derjenige auf, der er in Wirklichkeit ist, nämlich als Engelfürst, der Gott nachzuahmen und Gottes Pläne zu torpedieren versucht, sondern er verstellt sich. Wenn es im Text heißt, daß die Schlange listiger war als die anderen Feldtiere, dann ist damit Satans listiges Wesen gemeint, mit dem er die Menschen verführen will.

Schon am ersten Satz, den er spricht, merkt man die Absicht: Er will Mißtrauen und Ungehorsam gegen Gott und Gottes Wort schüren. Man kann den Satz als Frage oder als Ausruf übersetzen. „Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?“ (M. Luther) oder „Ob schon Gott sprach: Eßt nicht von allen Bäumen des Gartens!“ (M. Buber). Die Frau durchschaut die Verführung nicht und läßt sich auf ein Gespräch ein. Es entsteht die Frage, warum sich Satan an die Frau und nicht an den Mann wendet. Der Text selber gibt keine Antwort. Unter Berufung auf Paulus in 1. Tim. 2,14 könnte man vielleicht sagen, daß die Frau schutzloser den Verführungen Satans ausgeliefert ist als der Mann und in versuchlichen Situationen des männlichen Schutzes bedarf. Da Adam bei seiner Frau war (V. 6), ist ihm jedenfalls anzulasten, daß er sie nicht genügend schützte.

Die Antwort der Frau läßt erkennen, daß das Mißtrauen gegen Gott schon gesät war und aufkeint. Anstatt klar zu sagen, daß es sich um den „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ handelt, umschreibt sie den verbotenen Baum, indem sie vom Baum „mitten im Garten“ spricht.

Alle Versprechen Satans sind furchtbare Lügen, denn er ist der „Vater der Lüge“ (Joh. 8,44). Das Versprechen, daß die Menschen nicht sterben würden, war eine Lüge, denn in Wahrheit wurde das erste Menschenpaar noch am selben Tag vom Baum des Lebens getrennt (1. Mose 3,23f.). Das Versprechen, daß die Menschen geöffnete Augen bekommen würden, war eine Lüge, denn in Wahrheit wurde ihr Sinn verblendet, so daß sie nicht mehr Gottes Herrlichkeit sehen und statt dessen das Sichtbare anbeten (2. Kor. 4,4; Röm. 1,22f.). Das Versprechen, daß die Menschen wie Gott sein würden und selber den Maßstab von gut und böse setzen könnten, war ebenfalls eine Lüge, denn in Wahrheit verloren sie den Maßstab Gottes für gut und böse (Röm. 3,10).

Wir können uns vor der Gewalt dieser Lügen nur schützen, indem wir uns genauso wie Jesus es getan hat auf die Wahrheit des Wortes Gottes berufen. Die Lüge Satans, daß die Menschen nicht sterben müßten, führt sie dazu, nicht an ihren Tod zu denken. Das Wort Gottes sagt uns demgegenüber: „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht“ (Hebr. 9,27). Die Lüge Satans, daß der Mensch ohne Gott die Wahrheit erkennen kann, führt ihn in Okkultismus, Verblendung, Irrtum und Angst vor der sichtbaren Welt. Das Wort Gottes sagt uns demgegenüber: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis“ (Spr. 1,7). Die Lüge Satans, daß wir Menschen so sein können wie Gott und selber den Maßstab für gut und böse hätten, führt die Menschen in Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Das Wort Gottes sagt uns demgegenüber: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir verlangt: Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“ (Micha 6,8).

2.) Die Folgen des Sündenfalls (1. Mose 3,6-13)

In diesem Abschnitt wird der Sündenfall mit seinen Folgen geschildert. Die Lüge der Schlange, daß der Mensch nach dem Genuß der Frucht so sein würde wie Gott, war zu verführerisch für Eva. Alles was Gott für sie und ihren Mann getan hatte, trat in den Hintergrund. Wie Gott zu sein und selber bestimmen zu können, was gut und böse ist, das war plötzlich die alles bestimmende Sehnsucht ihrer Seele geworden. Es zeigte sich damals beim ersten Menschenpaar und zeigt sich seitdem immer wieder, daß der Mensch in dem Moment anfällig wird für die Verführungen Satans, wo er die Dankbarkeit gegenüber Gott vergißt und verliert.

Die erste Tat der Frau, nachdem sie die Frucht genommen hatte, ist schon die erste Folge ihres Sündenfalls. Daß sie nämlich die Frucht ihrem Mann gab, ist nicht als fürsorglicher Akt zu verstehen, sondern als gebieterischer. Sie nötigte Adam davon zu essen. Anstatt ihrem Mann zu helfen, was ihre Verantwortung nach 1. Mose 2,18 gewesen wäre, schädigt sie ihn. Adams Sündenfall bestand seinerseits darin, daß er seiner Frau gehorchte, obwohl er das klare Verbot von Gott erhalten hatte, von dieser Frucht nicht zu essen (1. Mose 2,17). Diese Zusammenhänge werden deutlich, wenn man V. 17 betrachtet. Gott bestraft Adam deswegen, weil er der Stimme seiner Frau gehorcht hat. So wie die gottesfürchtige Frau ihrem Mann viel Segen bringt, so bringt die von Gott losgelöste Frau ihrem Mann Unsegen. Biblische Beispiele sind Sara und Isebel.

Der Sündenfall zieht eine doppelte tiefe Tragik für das erste Menschenpaar nach sich. Ihr Verhältnis zueinander und zu Gott wird vergiftet.

Das Verhältnis zueinander: Plötzlich merken die beiden, daß sie nackt sind. In 1. Mose 2,25 hieß es noch, daß sie sich nicht schämten. Jetzt bedecken sie sich voreinander. Jetzt bestimmen plötzlich Mißtrauen, Mißgunst und Angst ihr Verhältnis zueinander. Das menschliche Schamgefühl ist eine Folge des Sündenfalls und drückt die unbewußte Sehnsucht nach Bedeckung der Schuld aus. Die Blätterschurze, die Adam und Eva sich gemacht hatten, zeigen, daß sie diese Botschaft ihres Schamgefühls nicht erkannten.

Satan hatte ihre Augen geöffnet, aber nicht so wie sie es dachten, daß sie nun ohne Gott noch mehr sehen und noch mehr Erkenntnisse gewinnen würden, sondern so, daß ihr Blick begehrlich und ängstlich wird und sie meinen, sich vor dem Egoismus des anderen schützen zu müssen. Die Schurze, die sie sich umlegen, bedeuten Abwehr des anderen und sind ein äußeres Zeichen ihrer inneren Entfremdung. Sie wollen miteinander nichts mehr zu tun haben. Die Macht des Bösen hatte einen Keil zwischen sie getrieben.

Das Verhältnis zu Gott: Die beiden verstecken sich vor Gott unter den Bäumen im Garten. Das zeigt, daß ihr Verhältnis zu Gott schlagartig kaputt gegangen war. Anstatt nach dem Fall sofort Gott zu suchen und um Vergebung zu bitten, versuchen beide vor Gott zu fliehen. Was Satan gesagt hatte, daß sie nun selber gut und böse bestimmen können, erfüllt sich, aber wiederum in ganz anderer Weise als sie es sich gedacht hatten. Ihr Verstand und ihr Gewissen erinnern sie zwar noch an die Gebote und Verbote Gottes und damit an das, was er gut und böse genannt hatte. Aber sie sind nicht mehr willens, die Maßstäbe Gottes anzuerkennen. Sie richten sich nun nach ihren eigenen Maßstäben. Die Macht des Bösen zwingt sie zu einem Verhalten gegen ihr eigenes Gewissen.

Gottes erste Frage richtet sich nur an Adam, denn Adam hatte er die Gebote und Verbote gegeben. Die Frage „Wo bist du?“ meint „Wo bist du hingeraten?“ bzw. „Was ist aus dir geworden?“ An Adams Antwort wird deutlich, daß er seine Nacktheit nicht nur als Blöße vor seiner Frau, sondern auch als Blöße vor Gott empfindet. Die weitere Frage Gottes an Adam, die ihn seiner Schuld überführt, beantwortet Adam mit einer doppelten Schuldabwälzung. Er wirft Gott vor, ihm die Frau zugesellt zu haben, und er wirft ihr vor, ihm von der Frucht gegeben zu haben. Die eigene Schuld gibt er nicht zu. Ähnlich wälzt auch seine Frau ihre Schuld auf die Schlange ab.

Beider Reaktionen zeigen, daß sie nun begonnen haben, nach ihrem eigenen neuen Wertesystem zu leben: Schuld haben die anderen, Vergebung habe ich nicht nötig.

3.) Der Fluch Gottes und die Strafe Gottes (1. Mose 3,14-19)

Dieser Abschnitt ist klar abgegrenzt. Er enthält die Fluch- und Strafworte Gottes nach dem Sündenfallgeschehen. Es muß beachtet werden, daß nur die Schlange und der Ackerboden verflucht werden, nicht aber Eva und Adam. Sie werden statt dessen geschlechtsspezifisch gestraft.

3.1  Der Fluch über die Schlange

Unter der Schlange muß man sich ursprünglich ein drachenartiges Tier vorstellen. In dieses Tier war Satan listigerweise hineingefahren, um sich vor den Menschen unkenntlich zu machen. Nun wird es deswegen verflucht. Es verliert die Beine und wird aus der übrigen Tierwelt verstoßen. Das kann man als symbolisches Geschehen deuten: Genauso wird Satan am Ende der Zeiten aus dem Himmel verstoßen werden (Offb. 12,9).

V. 15 nennt man das „Erstevangelium“ der Bibel, weil hier die ganze Heilsgeschichte aufleuchtet. Die letzte und eigentliche Bedeutung dieses göttlichen Spruchs muß im endgeschichtlichen Horizont gesucht werden. Gott setzt eine Feindschaft zwischen einem bestimmten Nachkommen Satans und einem bestimmten Nachkommen Evas.

Beim Nachkommen Satans kann es sich nur um den falschen Messias handeln, der am Ende der Zeiten auftreten wird, und beim Nachkommen der Frau um Jesus Christus, den wahren Messias, der als Mensch auf die Welt kommt und als göttlicher Richter und König wiederkommen wird. Diese Feindschaft wird sich nach V. 15 in zwei großen weltgeschichtlichen Akten auswirken. Den ersten Akt vollzieht Satan, indem er Jesus Christus „in die Ferse stechen“ wird, womit vielleicht das Gift der Sünde der Menschheit angedeutet wird, das Jesus in sich aufnahm und das zu seinem freiwilligen Opfertod auf Golgatha führte. Den zweiten Akt vollzieht am Ende der Zeiten der wiederkommende Christus, der als der Nachkomme der Frau dem Satan „den Kopf zertreten“ wird. Satan wird dann zunächst für 1000 Jahre in den Abgrund (Offb. 20,3) und danach endgültig in den Feuer- und Schwefelsee geworfen (Offb. 20,10).

3.2  Das Strafwort an die Frau

Zur Strafe für ihren Ungehorsam und ihre Verführung Adams wird die Mutterschaft der Frau erschwert. Gleichzeitig wird sie wieder in ihr ursprüngliches Verhältnis zu ihrem Mann zurückgerufen.

Die Schwangerschaft soll mühsam werden und die Geburt schmerzhaft. Die unmittelbare Begegnung mit Satan hatte Eva und Adam total aus der Bahn geworfen, ihre Ehe war faktisch zerbrochen. Eva war aus ihrer Bestimmung zum Hilfesein herausgetreten und hatte ihren Mann zum Bösen verführt. Adam hatte ihr gehorcht anstatt Gott. Nun wird ihr Verhältnis zueinander wiederhergestellt. Die Frau, die ihr Verlangen auf die Frucht gerichtet hatte, wird neu auf ihren Mann hin ausgerichtet („Dein Verlangen wird nach deinem Mann sein“). Mit sexueller Begierde hat dieses Wort absolut nichts zutun. Es war nach 1. Mose 2,18 die ursprüngliche Sinnbestimmung der Frau, ihrem Mann eine ganzheitliche Hilfe zum Leben zu sein. Daß die Frau hier zur Strafe dem Mann zwangsunterstellt und gewissermaßen ihm ausgeliefert wird, also eine viel härtere Strafe als der Mann erhält, ist ein Mißverständnis unserer Stelle und wäre mit der bleibenden Fürsorge Gottes für beide Geschlechter unvereinbar.

Auch die ursprüngliche Sinnbestimmung des Mannes wird bekräftigt („Er wird dein Herr sein“), nämlich sich fürsorglich und schützend um seine Frau zu kümmern, was er beim Sündenfall versäumt hatte. Der Begriff „Herr“ ist hier positiv gemeint im Sinn des fürsorglichen Beschützers (vgl. 1. Petr. 3,6, wo Petrus auf Sara hinweist, die Abraham „mein Herr“ nennt).

3.3  Das Strafwort an den Mann

Der Mann wird – im Unterschied zur Frau – ausdrücklich auf seinen Ungehorsam behaftet. Weil er nicht Gott, sondern seiner Frau gehorcht hat, wird er bestraft. Wie die Frau zur Schwangerschaft berufen bzw. bestimmt ist, so ist der Mann zur körperlichen Arbeit und zur Fürsorge für seine Frau und seine Kinder bestimmt. Wie bei der Frau werden auch seine spezifischen Lebensumstände erschwert. Der Ackerboden wird verflucht, so daß er nicht mehr den ursprünglichen Ertrag liefert, sondern statt dessen mit Unkraut durchsetzt wird, ein Zustand, der erst mit der Neuschöpfung der Erde beseitigt wird (vgl. Röm. 8,21). Die körperliche Arbeit des Mannes wird mühsam (V. 19a).

Der Zugang zum Lebensbaum, der ihm und seiner Frau im Paradies offenstand, wird beiden verschlossen (vgl. V. 22). Beide müssen sterben, wenn die leiblichen Funktionen aufhören. Erst Christus eröffnet der Menschheit wieder den Zugang zum ewigen Leben.

4.) Die Ausweisung aus dem Paradies (1. Mose 3,20-24)

Trotz der Fluch- und Strafworte Gottes kommt es weder bei Adam noch bei Eva zu einer Reue bzw. Umkehr. Beide verharren in ihrer Auflehnung gegen Gott. Es erfüllt sich, was Satan angekündigt hatte, daß sie nun selber darüber bestimmen, was gut und böse ist. Diese unbußfertige Herzenshaltung kennzeichnet den Menschen bis heute. Wenn Gott ihn nicht ruft und anrührt, so bekehrt er sich nicht (vgl. Jer. 31,18: „Bekehre du mich, so will ich mich bekehren“).

Adam nennt seine Frau „Eva“. Im hebräischen Wort steckt der Begriff „Leben“. Von Gott hatte er hören müssen, daß sein irdisches Leben nun begrenzt ist. Eine Umkehr zu Gott kommt ihm nicht in den Sinn. So will er nun wenigstens in seinen Kindern weiterleben. Man kann diese Namensgebung durchaus als eine trotzige Antwort an Gott deuten: Du nimmst mir das Leben – ich hole es mir wieder in Gestalt meiner Kinder. V. 20b klingt wie ein Kommentar Moses: „.denn sie wurde die Mutter aller Lebenden“.

Trotz der Unbußfertigkeit der beiden ersten Menschen handelt Gott an ihnen fürsorglich. Es lassen sich drei Fürsorgeakte Gottes erkennen. Alle drei betreffen das künftige Leben Adams und Evas, haben aber auch eine grundsätzliche Bedeutung.

4.1  Gott legt Adam und Eva Kleidung an

Kleidung kennzeichnet den Menschen im Unterschied zum Tier. Gott selber ist mit Licht bekleidet (Ps. 104,2), der wiederkommende Christus ist mit einem langen Gewand und einem goldenen Gürtel bekleidet (Offb. 1,13). Offensichtlich drückt die Kleidung die Stellung und die Tätigkeit des Bekleideten aus, und sie kann darüber hinaus ein Schmuck sein. Daß Gott den Menschen kleidet, ist also grundsätzlich als ein Würdeakt zu verstehen.

Wenn hier der Mensch mit Tierfellen bekleidet wird, dann gibt Gott damit Adam und Eva und der gesamten Menschheit eine wichtige Botschaft. Sie lautet: So wie Tierblut fließen muß, damit der Leib bedeckt werden kann, so muß das Blut des Sohnes Gottes fließen, damit die Sünden der Menschen bedeckt werden können. Nur sündloses Leben kann in Sünde gefallenes Leben retten. Die Tierfelle sind also nach dem Fluchwort über Satan die zweite Ankündigung des Messias. Der Bericht über Kain und Abel in Kapitel 4 zeigt, wie die Botschaft der Tierfelle bei den Nachkommen Adams und Evas aufgenommen wurde. Während Kain ein Opfer aus Feldfrüchten darbringt und damit zu verstehen gibt, daß er diese Botschaft nicht verstanden hat, zeigt Abel, daß er erkannt hat, daß er ein blutiges Opfer braucht.

4.2  Gott verhindert, daß Adam und Eva vom Lebensbaum essen

Damit verhindert Gott, daß die beiden in Sünde gefallenen Menschen ewig in Sünde leben müssen. Das muß man grundsätzlich als eine fürsorgliche Handlung verstehen. Wenn die beiden als sündhafte, unbußfertige Menschen Zugang zum Lebensbaum behalten hätten, hätten sie sich als Sünder ein immerwährendes Leben verschafft und hätten das Todesurteil Gottes zunichte gemacht. Die große Mahnung des Todes („Der Tod ist der Sünde Sold“, Röm. 6,23) würde nicht zum Tragen kommen. Der Mensch hätte keinen Anlaß, zu Gott umzukehren, und er müßte in alle Ewigkeit ein gottloses Leben führen. Der Lebensbaum ist dem gefallenen Menschen durch Christus wieder zugänglich, denn Christus ist das Leben in Person (Joh. 14,6), und auch die neue Menschheit nach Christi Wiederkunft wird Zugang zum Lebensbaum haben, denn im Neuen Jerusalem stehen Lebensbäume (Offb. 22,2).

4.3  Gott erneuert den Auftrag an Adam und Eva

Gott hatte Adam und seiner Frau den Auftrag gegeben, über die Erde zu herrschen und den Garten Eden zu bebauen und zu bewahren. Jetzt wird der Mensch erneut beauftragt, die Erde zu bebauen. Damit erneuert Gott die königliche Sonderstellung des Menschen im Kosmos und gibt ihm für sein irdisches Leben einen Lebenssinn.

Auszug aus: Joachim Cochlovius, Wie es war im Anfang. Die biblische Urgeschichte. 2010. Das Buch kann zum Preis von 5,00 Euro zuzügl. Versandkosten über die Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes Mühlenstr. 42, 29664 Walsrode oder über www.gemeindehilfsbund.de bestellt werden.

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 30. Juni 2013 um 17:32 und abgelegt unter Gemeinde, Theologie.