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13.000 Unterschriften gegen gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften im Pfarrhaus

Mittwoch 9. November 2011 von idea e.V.


idea e.V.

13.000 Unterschriften gegen gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften im Pfarrhaus

Magdeburg (idea) – Knapp 13.000 Unterschriften gegen die Öffnung des Pfarrhauses für homosexuelle Partnerschaften haben Vertreter des Gemeindehilfsbundes während der EKD-Synode am 8. November in Magdeburg übergeben.

Sie wurden von den beiden Vizepräsides, Ministerpräsident a.D. Günther Beckstein (Nürnberg) und Oberkirchenrat Klaus Eberl (Düsseldorf), entgegengenommen. Der Gemeindehilfsbund hatte die Unterschriften in den vergangenen fünf Monaten gesammelt. Hintergrund ist der Paragraf 39 des neuen Pfarrdienstgesetzes der EKD und die damit verbundene Begründung. Er gibt den Landeskirchen die Möglichkeit, dass schwule oder lesbische Geistliche in eingetragenen Lebensgemeinschaften im Pfarrhaus zusammenleben. Dies stehe im Widerspruch zum Wort Gottes, beklagte der Geschäftsführer des Gemeindehilfsbunds, Johann Hesse (Walsrode). Wie der 2. Vorsitzende des Gemeindehilfsbundes, Pastor Jens Motschmann (Bremen), sagte, habe der Rat der EKD noch 1996 in der Orientierungshilfe „Mit Spannungen leben“ ein homosexuelles Zusammenleben als nicht dem Willen Gottes entsprechend bezeichnet.

Motschmann: EKD beugt sich dem Zeitgeist

Darin hieß es: „Bei den hier zu treffenden Einzelfallentscheidungen, bei denen sich Kirchenleitungen an dem zu orientieren haben, was für die Erfüllung des kirchlichen Auftrags notwendig und gut ist, sprechen deshalb insgesamt betrachtet viele Argumente gegen eine Zulassung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften in Pfarrhäusern.“ Ihre jetzige Position habe die EKD „nicht aufgrund irgendwelcher neuen Erkenntnisse, sondern allein im Nachgeben gegenüber dem gewachsenen Druck des Zeitgeistes“ geändert, so Motschmann. Der sächsische Diakon Wolfhart Neumann (Brandis bei Leipzig) betonte, dass vor allem engagierte Christen aus den Kerngemeinden das Papier mit dem Titel „Für eine glaubwürdige, biblisch orientierte Amtsführung im evangelischen Pfarrdienst“ unterschrieben haben: „Wenn diese Menschen merken, dass die Kirche den Boden der Heiligen Schrift verlässt, werden sie sich wahrscheinlich nicht mehr in gewohntem Maße einbringen oder sich eine neue geistliche Heimat suchen.“

Beckstein: Im Einzelfall entscheiden

Beckstein bezeichnete das Pfarrdienstgesetz als „mühsam errungenen Kompromiss“. Das Zusammenleben homosexueller Pfarrer im Pfarrhaus sollte aber nicht zu einem zentralen Thema gemacht werden. Vielmehr solle jede Kirche im Einzelfall entscheiden. Dabei sagte Beckstein auch, dass er mit der Regelung der bayerischen Landeskirche nicht glücklich sei, das Zusammenleben generell zuzulassen. Oberkirchenrat Eberl erklärte, er glaube nicht, dass Homosexuelle sich ihre Orientierung aussuchten: „Das ist doch keine freie Entscheidung.“ Es sei aber schlimm, wenn Menschen ihre Sexualität wegen der Rahmenbedingungen, in denen sie lebten und arbeiteten, verheimlichen müssten. „Das sage ich vor allem als Seelsorger“, so Eberl.

Quelle: www.idea.de, 08.11.2011

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 9. November 2011 um 9:50 und abgelegt unter Kirche, Sexualethik.