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Gemeinsame Erklärung der lettischen Bischöfe zum homosexuellen Lebensstil

Montag 1. August 2005 von Administrator


Gemeinsame Erklärung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands, der Römisch-Katholischen Kirche Lettlands, der Orthodoxen Kirche Lettlands und der Gemeinschaft der Baptistengemeinden Lettlands zum homosexuellen Lebensstil vom 19.7.2005

Christus spricht: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Der Prophet Jesaja vergleicht die Situation des Menschen mit dem wilden Meer, das sich nicht beruhigen kann und das jederzeit von Bodensatz und Schlamm aufgewühlt wird. Jeder Mensch trifft in seinem Leben auf Versuchungen, die das Gewissen beschweren und die Seele verletzen. Einige unter uns begegnen der Versuchung, die man homosexuelle Orientierung zu nennen pflegt. Christus ruft sie und uns zu sich, indem er sagt: „Bekehret euch von eurer Sünde und glaubt an das Evangelium. Diese frohe Botschaft verkündigt es der ganzen Welt, dass Christus jedem Vergebung und Heilung schenkt, der seine Sünden bekennt und im Glauben zu Ihm kommt.“

Am 23. Juli soll im Gotteshaus der Anglikanischen Erlösergemeinde ein Gottesdienst anlässlich der Parade der Homosexuellen und Lesben „Rigas Praids 2005“ stattfinden. Wie es aus dem Programm und dem Namen der Veranstaltung (Praids bedeutet Stolz) hervorgeht, möchten dessen Teilnehmer nicht in das Gotteshaus kommen, um sich vor Christus von ihren Sünden zu bekehren und die Vergebung zugesprochen zu bekommen, sondern sich vor Ihn hinzustellen, um sich ihres homosexuellen Lebensstiles zu rühmen. Doch in der Heiligen Schrift wird dieser als Sünde bezeichnet, um dessentwillen der Mensch das ewige Leben nicht ererben wird. Gottesdienste und Vorträge, die das Gegenteil davon zu beweisen versuchen, führen uns selbst und andere in die Irre. Die Leiter der größten Kirchen Lettlands bitten die Christen, für diese Menschen fürbittend einzutreten in ihrem gefährlichen Irrtum, auf dass Gott ihren Geist erleuchten und es nicht zulassen möchte, dass sie andere, besonders junge Menschen, mitreißen. Wir bitten auch die Gemeindeleitung der Anglikanischen Erlösergemeinde in Riga, sich dessen bewusst zu sein, dass Gottesdienste mit einer solchen Haltung im Widerspruch zur offiziellen Haltung der Anglikanischen Kirche stehen, die homosexuelle Beziehungen als mit der Schrift unvereinbar ablehnt und die Segnung oder Legitimierung gleichgeschlechtlicher Verbindungen nicht empfiehlt. Wir bitten den Bischof der Diözese Europa der Kirche von England, seine besondere Aufmerksamkeit dem zuzuwenden, was in der zu seiner Diözese gehörenden Gemeinde in Riga geschieht.

Wir bitten auch den Rat der Stadt Riga, sich seiner Verantwortung ernsthaft bewusst zu sein bei der Erteilung der Genehmigung für eine solche Veranstaltung, deren Ziel es ist, die fundamentalen sittlichen Werte, die über viele Jahrhunderte die moralischen Grundlagen unserer Gesellschaft geprägt haben, in Zweifel zu ziehen. Versuche einer neuen Definition dessen, was Familie und Ehe bedeutet, haben für die Gesellschaft weitreichende gefährliche Konsequenzen zur Folge. Bestrebungen, das Recht zur Adoption von Kindern zu erkämpfen, wie es sozialistischen Kräften kürzlich in Spanien gelungen ist, sind eine schwere Verletzung des Rechtes der Kinder und unterwerfen diese der Einsicht derer, welche die Seele und die Sicht der Welt entstellen möchten. Das Gesetz „über Versammlungen, Umzüge und Streiks“ lässt es zu, solche Demonstrationen zu untersagen, die das Sittlichkeitsempfinden der Gesellschaft bedrohen. Der Rat der Stadt ist in seinem Handeln souverän. Er muss dann auch die Verantwortung für sein Handeln übernehmen.

Die aus Vater, Mutter und Kindern bestehende Familie ist die einzige gesellschaftsbildende Einheit, die sich im Laufe der Geschichte der Zivilisation als starke Kraft für den Erhalt einer gesunden und vitalen Nation bewährt hat. Der Segen des Schöpfers ist bei der Institution der Familie. Nicht nur das legendäre Sodom, sondern auch das Imperium Romanum war durch ihren moralischen Zusammenbruch dem Untergang preisgegeben. Die Liebe zu Gott und gegenüber unserem Volk hat uns veranlasst, mit dieser gemeinsamen Erklärung vor die Öffentlichkeit zu treten.

Jánis Vanags, Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands

Jánis Pujats, Kardinal der Römisch-Katholischen Kirche in Lettland

Aleksandrs, Metropolit der Orthodoxen Kirche Lettlands

Jánis Smits, Bischof der Vereinigung der Baptistengemeinden Lettlands.

Riga, den 19. Juli 2005.

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 1. August 2005 um 11:20 und abgelegt unter Christentum weltweit, Sexualethik.