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Pressemitteilung der CDL vom 13.03.09

Freitag 13. März 2009 von Mechthild Löhr


Mechthild Löhr

Pressemitteilung der CDL vom 13.03.09

„Mehr als 114.500 offiziell gemeldete Abtreibungen für 2008 dokumentieren auf unerfreulichste Weise das fortdauernde, grundlegende Versagen der Familienpolitik. Zudem illustriert es den überaus laschen und tendenziösen Umgang der Politik mit wichtigen, richtungsweisenden Familiendaten wie den Abtreibungs- und Geburtenzahlen.

Erst läßt sich die Familienministerin mit ihrer Familienpolitik im Februar für einen angeblichen Zuwachs an Geburten im Jahr 2008 feiern und nun müssen die von ihr immer wieder neu und falsch geweckten Erwartungen dringend korrigiert werden. Denn keinesfalls ist die Bereitschaft zum Kind gewachsen oder gar die Zahl der Abtreibungen relativ gesunken!

Inzwischen zeigen allein die Zahlen vom vergangenen Jahr bis November schon einen Rückgang von 10.793 Geburten an. Zwar wurde bisher nur die weiterhin sehr hohe Zahl der Abtreibungen für 2008 gemeldet, aber bei der Geburtenquote kann wohl nicht mehr von einem Anstieg gesprochen werden. Es spricht nicht für eine glaubwürdige Familienpolitik, wenn das Familienministerium einerseits falsche Prognosen zur Geburtensteigerung als Erfolgsbeleg benutzt und andererseits die weiterhin dramatisch hohen Abtreibungszahlen mit völligem Schweigen übergeht und ignoriert.

Eine weitere Täuschung der Bürgers liegt vor, wenn als „Erfolg“ gemeldet wird, daß 2008 vermeintlich 2.400 (d.h. 2%) weniger Schwangerschaftsabbrüche statistisch erfaßt wurden. Wie bei anderen Meldepflichten auch kann diese Statistik nicht sicher und genau sein. Nicht jede Abtreibung wird von den Ärzten gemeldet. Hier kommt die Politik ihrer Kontrollpflicht nicht nach. Zugleich nimmt die Anzahl der gebärfähigen Frauen ständig ab. Für eine reelle Aussage müssen die Abtreibungszahlen in Relation zu den Geburtenzahlen gesetzt werden. So stiehlt sich die Regierung durch eine partielle Bekanntgabe von Statistiken, die jedoch für eine klare Analyse unbedingt zusammen bewertet werden müssen, aus der Verantwortung und gibt ein für sie günstiges Zerrbild statt der Realität wieder.

2008 war das dritte Jahr einer wirtschaftlichen Aufschwungsphase und dennoch müssen wir bei den hohen Abtreibungszahlen von einer traurigen Stagnation sprechen und gerade nicht von einem Erfolg der Familienpolitik. Wenn nahezu jede fünfte Schwangerschaft mit einer Abtreibung endet, und mehr als 114.000 junge Mütter und Väter ein Kind zur Tötung freigegeben haben, ist dies leider ein eindeutiger Beleg dafür, daß es keineswegs gelungen ist, mehr junge Frauen zu einem Kind zu ermutigen. Offensichtlich geht die bisherige Familien- und Frauenförderung weitgehend am Wohl der Frau und des Kindes vorbei. Es bleibt eine familienpolitische Bankrotterklärung, daß so viele Schwangerschaften durch Abtreibung beendet werden, davon allein 97 % nach der Beratungsregelung.

Keine Chance, ein Menschenleben auch durch Beratung zu retten, sollte unversucht bleiben. Doch bleibt fraglich, ob dieses Instrument, das nachweislich schon bei den Abtreibungen bis zur 12. Woche so wenig greift, Spätabtreibungen wirksamer verhindern kann.“

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 13. März 2009 um 16:34 und abgelegt unter Gesellschaft / Politik, Lebensrecht.