Gemeindenetzwerk

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Sammy Basso: Hymne eines Todgeweihten an das Leben

Montag 11. November 2024 von Administrator


Am 5. Oktober starb Sammy Basso im Alter von 28 Jahren. Der italienische Molekularbiologe war einer der ältesten bekannten Überlebenden der Progerie, einer seltenen genetischen Krankheit, die zu einer vorzeitigen Vergreisung führt. Basso widmete sein Leben der Erforschung der Progerie. In einer christlichen Familie aufgewachsen, durchlebte Basso als Teenager eine Glaubenskrise, setzte sich intensiv mit den Weltreligionen auseinander, um dann entschieden den christlichen Glauben zu leben. Seinen Angehörigen und Freunden hat der junge Wissenschaftler einen Brief hinterlassen, damit dieser bei seiner Beerdigung verlesen wird. Es handelt sich dabei um ein außergewöhnliches Glaubenszeugnis, eine Hymne an das Leben, aus der wir Auszüge veröffentlichen möchten:

„Immer wenn ich darüber nachdachte, wie meine Beerdigung aussehen würde, gab es zwei Dinge, die ich nicht ertragen konnte: nicht dabeisein zu können, um die letzten Worte zu sprechen, und nicht in der Lage zu sein, meine Lieben zu trösten. Und so habe ich beschlossen, hier meine letzten Worte niederzuschreiben … Ich möchte, dass ihr vor allem wisst, dass ich mein Leben glücklich gelebt habe, ausnahmslos, und zwar als einfacher Mensch, mit Momenten der Freude und schwierigen Momenten, mit dem Wunsch, es gut zu machen, wobei ich manchmal Erfolg hatte und manchmal kläglich gescheitert bin. … Sicherlich werden viele sagen, dass ich meinen Kampf gegen die Krankheit verloren habe. Hört nicht hin! Es gab nie eine Schlacht zu schlagen, es gab nur ein Leben, das es so anzunehmen galt, wie es war, mit seinen Schwierigkeiten, aber dennoch herrlich, aber dennoch großartig, weder Belohnung noch Strafe, einfach ein Geschenk Gottes an  mich. … Da Jesus am Kreuz gestorben ist, als Opfer für all unsere Sünden, ist der Tod der einzige Weg, um wirklich zu leben, der einzige Weg, um endlich ins Haus des Vaters zurückzukehren, der einzige Weg, um endlich Sein Antlitz zu sehen. … Er, unser Gott, der eine wahre Gott, ist der erste Grund und das Ende aller Dinge. Im Angesicht des Todes hat nichts einen Sinn außer Ihm. Deshalb, obwohl es nicht gesagt zu werden braucht, denn Er weiß alles, möchte ich Ihm danken, so wie ich euch gedankt habe. Ich verdanke Gott mein ganzes Leben und alles Gute. Der Glaube hat mich begleitet, und ohne meinen Glauben wäre ich nicht das, was ich bin. Er hat mein Leben verändert, Er hat es aufgelesen, Er hat etwas Außergewöhnliches daraus gemacht, und Er hat es in der Einfachheit meines täglichen Lebens getan. Werdet nicht müde, meine Brüder, Gott zu dienen und nach Seinen Geboten zu leben …“  (Avvenire, 11. Oktober 2024; übernommen aus Tiqua Okt. 2024)

Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 11. November 2024 um 7:30 und abgelegt unter Allgemein.