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Nur ein Zeichen an der Hand

Dienstag 21. Februar 2023 von factum


factum

Den alten Israeliten waren Tattoos untersagt. Am Ende der Tage gilt die Entscheidung für das Siegel Gottes – oder für das «Malzeichen des Tieres». Bahnt die Nanotechnologie den Weg?

Während sie vor einigen Jahrzehnten noch hauptsächlich bei Seemännern, Soldaten, im Rotlichtmilieu oder bei Häftlingen zu sehen waren, sind die Bilder und Muster auf der Haut heute überall gegenwärtig: Tattoos haben es als zeitgeistiger Körperschmuck bis in alle Gesellschaftsschichten geschafft. Jeder Fünfte in Deutschland und in der Schweiz ist tätowiert, bei den 20 bis 29-Jährigen trägt fast jeder zweite ein Tattoo. Dieser Trend hat auch die Christenheit erfasst. Immer mehr junge Christen, aber auch geistliche Leiter sind tätowiert.

Schlägt man in der Bibel nach, so findet sich in 3. Mose 19,28 ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich die Israeliten nicht tätowieren lassen sollten: «Ihr sollt keine Einschnitte an eurem Leib machen für eine abgeschiedene Seele, und ihr sollt euch keine Zeichen einätzen (d. h. tätowieren lassen)! Ich bin der Herr.» In der englischen New King James-Bibel wird es noch deutlicher: «You shall not make any cuttings in your flesh for the dead, nor tattoo any marks on you.» Das hebräische Wort, welches hier für «Einätzen» steht, beinhaltet zwei Worte: 1. k’thobeth: Buchstabe, Zeichen, Brandzeichen und 2. qa’aqa’: Schnittwunde, Einschnitt.

Der Vers nimmt Bezug auf heidnische Praktiken der damaligen Zeit. Das Einritzen von Schnittwunden war bei den Heiden ein Ausdruck der Trauer um einen Verstorbenen. Mit dieser Handlung sollte eine Art Blutsbund mit dem Toten hergestellt werden, eine okkulte Praxis. Auch das «Einätzen von Zeichen» war damals ein Akt, bei dem durch das Ritzen an der Haut Blutsbünde mit Göttern und eine Verbindung zur unsichtbaren Welt hergestellt wurden, so war zum Beispiel in vielen Völkern das Tätowieren Magiern und Schamanen vorbehalten.

Die Praxis des Tätowierens fand sich damals vor allem unter den Ägyptern, dem Volk, unter dem die Israeliten lange Zeit als Sklaven lebten. Bei den alten Assyrern werden Tätowierungen ebenfalls häufig erwähnt. Nach dem Auszug aus Ägypten gab Gott seinem Volk neue Gesetze, sie sollten sich durch ein heiliges Leben von der alten Welt und den alten Riten absondern. In Römer 12,2 heisst es entsprechend: «Passt euch nicht den Massstäben dieser Welt an» (Röm. 12,2).

Beim Tätowieren stechen bis zu sieben Nadeln ca. 1000 Mal in der Minute in die Haut und reissen sie auf, um dort die Farbe einzubringen. Das dabei austretende Blut wird entfernt. Jedes Tattoo wird medizinisch wie eine offene Wunde behandelt, deshalb darf man danach auch vier Monate kein Blut spenden. Der portugiesische Profifussballer Cristiano Ronaldo hat öffentlich erklärt, dass er sich nicht tätowieren lässt, da er häufig Blut spendet. Anders der Fussballstar Neymar, der christliche Tattoos trägt und sich öffentlich zu Jesus bekennt.

Doch selbst wenn sich ein Christ ein Kreuz oder den Namen «Jesus» eintätowieren lässt, kann man dies nicht einfach von der alten rituellen, spirituellen Praxis abgetrennt sehen – genauso wenig wie Yoga von seinem buddhistischen Hintergrund. Deshalb war in früheren Jahrhunderten auch oft zu beobachten, dass heidnische Stämme nach Bekehrungen zu Jesus ihre Tattoos, sofern möglich, entfernten. Sie bereuten ihr altes Leben und weihten ihren Körper Gott neu als Tempel des Heiligen Geistes. Sie hatten das Bedürfnis, mit diesen alten Riten zu brechen.

Nicht von der Hand zu weisen ist auch ein gesundheitliches Risiko: Die Farbpigmente aus Tätowiermitteln sollten eigentlich nicht wasserlöslich sein, aber Konservierungsstoffe, Stabilisatoren und Lösungsmittel, die mit der Nadel unter die Haut gelangen, gehen innerhalb von Sekunden und Minuten ins Blutsystem über. Auch Farbpartikel gelangen mit der Zeit in den Körper, weit über die Hälfte der Farbpigmente verschwinden allmählich aus der Tattoo-Zeichnung, so sind die Lymphknoten unterhalb von grünen Tattoos grün, von blauen Tattoos blau. «Unsere letzte Studie hat gezeigt, dass es tatsächlich so ist, dass in den Lymphknoten, die in der Nähe dieser Tätowierungen waren, ein grosser Anteil an Pigment aufläuft und akkumuliert», sagt Prof. Andreas Luch, Leiter der Chemikalien- und Produktsicherheit beim «Bundesinstitut für Risikobewertung». Das könne mit der Zeit zu Entzündungen führen.

In der Offenbarung im Neuen Testament gibt es eine viel eindringlichere Warnung vor einem Hautzeichen ganz anderer Art. Anders als bei einem Tattoo verliert man bei Annahme von diesem Zeichen an der Haut sogar sein Seelenheil: dem Malzeichen des Antichristen. «Wenn jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm» (Off. 14,9–10). Ähnlich dem Brandzeichen der Sklaven kennzeichnet es die erzwungene oder freiwillige Übereignung von Besitz. Es ist eine Unterwerfung. Ein Götzendienst.

Die Gewöhnung der Gesellschaft an körperliche Eingriffe solcher Art, an Kennzeichnung, an Tattoos, setzt die Hemmschwelle vor Hautmarkierungen und damit auch vor dem Malzeichen der Endzeit herab. Niemand weiss genau, wie dieses Malzeichen aussehen wird, aber es ist wohl sichtbar, vermutlich eine Tattoo-ähnliche Markierung, und es hat eine Funktion.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die kommende digitale Impftechnologie. So hat eine Gruppe von Forschern des «Massachusetts Institute of Technology» (MIT) eine Methode entwickelt, bei der ein digital lesbarer «Impfpass» in Form von «Quantum Dots», ähnlich einem Tattoo, direkt unter die Haut eingebettet wird. Das Vakzin wird über die Mikronadeln des Impfpflasters eingebracht. Die Impfung wird zum «coolen Akt», zum Tattoo, zu einem «kleinen Pflaster, das man sich auf den Arm klebt», wie es Bill Gates jetzt in einem Interview mit «Policy Exchange» ankündigte. David Muller, Virologe an der Universität von Queensland und Mitautor einer im Wissenschaftsmagazin «Science Advances» veröffentlichten Studie, berichtet, dass diese Impfpflaster mit mehr als 5000 Stacheln («so winzig, dass man sie gar nicht sehen kann») versehen sind, die für die Testung an Mäusen mit einem experimentellen Impfstoff beschichtet wurden. Die «grösste Herausforderung» sei derzeit noch die Produktion, sagte der CEO des US-Unternehmens «Vaxess Technologies», Michael Schrader. Bislang habe noch niemand die Kapazität zur Produktion von Hunderten Millionen, gar Milliarden solcher Impfpflaster (High-Density Microarray Patch, HD-MAP). Aber er ist zuversichtlich: «Die Pandemie hat der Industrie einen Schub gegeben, der jetzt die Investoren anzieht.»

Ein gewaltiger kommerzieller Vorteil dieser Technik ist, dass man kein qualifiziertes Personal zur Verabreichung des Impfstoffes braucht. Darauf weist Prof. Burak Ozdoganlar von der «Carnegie Mellon University» in Pittsburgh hin, die schon seit 2007 an dieser Technik forscht, die jetzt vor der Einführung steht. Da es um eine verpflichtende und regelmässige Impfung der gesamten Erdbevölkerung von acht Milliarden Menschen geht, ist das ein unvorstellbarer Vorteil für die pharmazeutischen Unternehmen.

An dem Rennen in diesem gigantischen Markt sind auch das ähnlich benannte australische Biotech-Unternehmen «Vaxxas» und das US-Unternehmen «Micron Biomedical» beteiligt. Die Gates-Stiftung und die WHO unterstützten Vaxxas laut deren Website bislang mit 20 Millionen Dollar. Michael Schraer erklärte gegenüber «Agence France-Press» (AFP), dass das Ziel die Entwicklung eines «saisonalen Kombinationsproduktes für Covid und Grippe» ist.

Ist ein digitaler Impfpass oder ein Impfpflaster nur eine Art «cooles Tattoo», das man auf der Hand oder dem Arm anbringt, oder bahnt es dem späteren Malzeichen den Weg? Wer zurzeit nicht geimpft ist, bekommt einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie abgesondert und ausgegrenzt man dann leben muss, wenn man nicht mitmacht. Wird der Mensch durch künftig mögliche  genetische Modifizierungen in seinem genetischen Geschaffensein verändert? Verliert der Mensch seine einmalige Gottes-Ebenbildschaft, weil seine Ebenbildlichkeit in der DNA verankert und versiegelt ist? Die Möglichkeiten, eine Mensch/Maschine-Schnittstelle zu schaffen und den Menschen gentechnisch zu «verbessern», ihn digital-pharmazeutisch zugänglich und verfügbar zu machen, ihn seiner ursprünglichen gottgegebenen Menschlichkeit zu berauben, sind weit gediehen. Es ist aus heutiger Sicht ohne Weiteres vorstellbar, dass dies durch digitale Lesbarkeit des Menschen bewerkstelligt wird, durch seine Einordnung in das «Internet der Dinge» (IoT).

Diese Computerisierung ist das Trendthema von Wissenschaftsmagazinen wie «Technology Review» von «Massachussetts Institute of Technology». Die politische Brisanz dieser Technologie ist enorm. Hier öffnet sich der Weg zur totalen Kontrolle und Steuerung des Menschen: seiner Gesundheit, seines Verhaltens und damit auch seines Denkens. Ein Kontroll- und Manipulationsmechanismus wie das chinesische Sozialkreditsystem kann in den menschlichen Körper implementiert werden.

Diese Eingriffe in den Körper, in das Menschsein, werden den Menschen mit dem schmackhaft gemacht, was den meisten am wichtigsten ist: Gesundheit und Klima. Das digitale Update des Menschen ist nach Meinung grüner Nano-Enthusiasten «eine wichtige Nachhaltigkeitsstrategie für die Welt», so das «Nano Magazine».

Dem Magazin zufolge zählen Nanosensoren und die Nanotechnologie der «Digital Twins» – einem digitalen Zwilling, einem virtuellen Repräsentanten für Menschen und physische Objekte – zu den fünf wichtigsten Tech-Wachstumssektoren. Paul Sheedy, Mitbegründer der «World Nano Foundation», erläutert, was durch diese Technologie möglich wird: «Nanotechnologien wie Nanosensoren und Quantenpunkte können alles aufspüren und überwachen und unendlich viele sichere Daten auf der ganzen Welt speichern und übermitteln.» Gerade die «Kombination von Nanotechnologie mit fortschrittlicher digitaler Zwillings-Technologie ist für die Ziele der nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen von entscheidender Bedeutung».

Auf dem Klimagipfel in Glasgow im November war diese Strategie eines der wichtigen Themen. Der ehemalige brasilianische Diplomat Arnildo Schildt erklärte, man arbeite «seit zwei Jahren unermüdlich (…) mit Regierungen, der UNO, NGO’s, internationalen Banken und Industriepartnern sowie Investoren zusammen, um die Kraft der digitalen Twin-Technologie und der Nanotechnologie zu nutzen, und gleichzeitig zwei Herausforderungen für unsere Umwelt zu lösen». Das Klima ist die eine Herausforderung, Impftechnologie die zweite.

All das sind Menschenpläne. Aber der Schöpfer dieser Welt hat andere Pläne für den Menschen. Er lässt die Menschen guten Willens, die nach Gerechtigkeit dürsten, nicht alleine. Doch so wie der Antichrist sein Zeichen dem Menschen eingravieren möchte, versiegelt auch Gott die Seinen mit seinem Zeichen.

Zur Zeit des Alten Testaments «versiegelten» sich die Israeliten mit dem Gesetz Gottes auf Stirn und Hand, eine Praxis, die man noch heute bei den orthodoxen Juden sehen kann: «Und du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein» (5. Mose 6,4–8; auch 2. Mose 13,9). Im Neuen Testament nehmen vier Verse auf das «Siegel Gottes» Bezug (Joh. 6,27; 2. Tim. 2,19; Off. 6,9; 7,2). In Offenbarung 7,2 und 9,4 ist dieses ein besonderes Schutzsiegel, ebenso wie das Malzeichen an der Stirn: «Tut der Erde und dem Meer und den Bäumen keinen Schaden, bis wir versiegeln die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen.» Das Siegel Gottes während der Drangsalszeit ist das direkte Gegenstück zum Malzeichen des Antichristen. Es schützt die Gläubigen vor allem Unheil.

Über Jesus selbst heisst es: «auf ihm ist das Siegel Gottes des Vaters» (Joh. 6,27). Wer auf Jesus vertraut, besitzt durch ihn das Siegel Gottes, welches der Heilige Geist ist (Eph. 1,13–14). Es ist gut zu wissen, dass Gottes Kinder versiegelt und sicher sind. Dieses unsichtbare Siegel zeichnet die Königskinder, die Kinder Gottes aus. Es ist unvergleichbar wertvoller als die schönsten Haut-Zeichnungen. Es verheisst ewiges Leben.

Bettina Hahne-Waldscheck, Factum 1/2022

Mit freundlicher Genehmigung der Verfasserin und des Factum-Magazins.

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 21. Februar 2023 um 17:00 und abgelegt unter Corona, Gemeinde, Gesellschaft / Politik, Kirche, Theologie.