Du hast alles weise geordnet! (1. Mose 1,1–13 / Psalm 104,24) Eine ERF-Sendung vom 2.1.2023
Dienstag 3. Januar 2023 von Joachim Opitz
Es ist unglaublich, was Menschen alles glauben müssen, wenn sie sagen, sie glauben an nix. Beispiel gefällig? Also: Die Welt ist ganz von alleine entstanden – einfach so, klick, und da war sie. Das hat natürlich Jahrmilliarden gedauert, aber das macht ja nix… Nee – wat’n Zufall! Das ist so ähnlich wie wenn in einer Druckerei eine Bombe explodiert – peng: Und ’raus kommt ein zwanzigbändiges Universal-Lexikon! Einfach so! Genial, was?!
Natürlich kann man das so sehen, muss man aber nicht. Denn hier sei die schlichte Frage erlaubt – ja drängt sich geradezu auf: Ist das wirklich vernünftig? Ist das wirklich schlüssig, so zu denken und vor allem so zu glauben? Warum gibt es denn überhaupt irgendwas und nicht einfach – nichts? Hier gibt es erst mal eine ganz einfache schlichte Antwort: Weil Gott das so wollte. Da steht gleich zu Beginn: „Und Gott sprach“. Und das wiederholt sich bei jedem neuen Abschnitt. Das ist die Schöpfermacht Gottes: Er spricht, und es geschieht.
Naturwissenschaftler wissen und lehren uns schon seit langer Zeit, dass es unglaublich viele Bausteine und Bedingungen gibt, die ausnahmslos erfüllt und extrem fein und äußerst präzise aufeinander abgestimmt sein müssen, damit überhaupt irgendwo so etwas wie Leben entstehen kann. Wenn in diesem so äußerst sorgfältig aufeinander abgestimmten Gefüge auch nur ein Baustein fehlt oder fehlerhaft ist, funktioniert das Ganze nicht. Das ist so was wie das „Alles-oder-Nichts-Prinzip“: Entweder ein Ding – oder viel komplizierter – ein Organsystem funktioniert von Anfang an oder – gar nicht. Dazwischen gibt es nichts. Wenn das System nur so ein bisschen fertig ist, funktioniert es gar nicht oder nur sehr fehlerhaft. Je tiefer die Naturwissenschaften in die Geheimnisse der Schöpfung eindringen, desto mehr finden wir Gründe zum überwältigten Staunen. Die Natur, also das Geschaffene, ist ein riesengroßes Puzzle aus schier unendlichen Teilen. Das ist von vorneherein so angelegt, dass ein Teil das andere braucht, dass eins ins andere greift. Alles ist miteinander aufs Feinste vernetzt. Solisten sind in diesem Gefüge nicht vorgesehen. Dieses Staunen über das Wunder der Schöpfung will uns schließlich zur Anbetung des großen Gottes führen: „Mein Auge sieht, wohin es blickt, die Wunder Deiner Werke: Der Himmel, prächtig ausgeschmückt, preist Dich, du Gott der Stärke!“
Es braucht also eine weise, ordnende Hand, um alles so zu fügen, damit das System überhaupt arbeiten kann.
Und genau davon berichtet das erste Kapitel der heiligen Schrift: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Dieses ganze Kapitel ist ein großer Hymnus, ein gewaltiger Lobpreis auf den Herrn über alles, mit Kehrreim: „Und Gott sah, und es war gut.“                                   Vers 1 ist sozusagen die festliche Ouvertüre für alles Folgende, was beschrieben wird. Das Wort, das für Gottes Schaffen gebraucht wird, steht auch nur in diesem Zusammenhang. Es wird ausschließlich für Sein Handeln als Schöpfer benutzt. Für menschliches Bauen stehen andere Ausdrücke zur Verfügung. Aber das heißt ebenso unmissverständlich: Himmel und Erde und alles ruhen in der Hand des Schöpfers, auch wir Menschen. Gott allein ist Herr über den Kosmos, Herr über alles, was ist und lebt, nicht wir Menschen. Und der lebendige Gott wird auch bewahren und Seine schützende Hand darüber halten, was Er in Liebe geschaffen hat. Aus diesem Wissen heraus entsteht große Gelassenheit. Denn Gott wird nicht dem Untergang und Verderben preisgeben, was Er in Liebe geschaffen hat. Gerade in unserer Zeit werden ja Weltuntergangsängste massiv geschürt und Unheilspropheten haben Hochkonjunktur – natürlich immer gegen das Wort Gottes und Seine Verheißungen, dass die Schöpfung unantastbar in Seiner Hand ruht.
„Und die Erde war wüst und leer.“ Das ist der Zustand des absoluten Chaos. Wir kennen den hier gebrauchten Ausdruck als „Tohuwabohu“. So hat meine Mutter oft den Zustand meines Zimmers beschrieben, wenn ich mal eine Zeitlang nicht aufgeräumt habe … Also musste das Tohuwabohu, das Chaos, beseitigt und wieder eine Ordnung hergestellt werden.
Das beschreiben die Verse 2–13 hier in wunderbarer Weise: Den Weg vom Chaos zur Ordnung. Das griechische Wort „Kosmos“ heißt wörtlich übersetzt „Ordnung“. Wir hören auch den Klang von Kosmetik und denken an Schmuck und äußere Schönheit. Gott schafft im Chaos Ordnung, auch im Chaos unserer Gedanken, unseres Lebens. Dass das dringend nötig ist, zeigt nur ein flüchtiger Blick in unsere derzeitige Welt, leider auch oft genug in unsere kleine Welt. Aber von der gestörten, zerstörten Ordnung Gottes durch den Menschen ist erst später die Rede. Hier noch nicht. Hier ist noch alles heil, gut und in bester Ordnung.
Auch die Reihenfolge und die einzelnen Etappen der Schöpfung, die nun beschrieben werden, entsprechen dem, was die Naturwissenschaftler in mühsamer und sorgfältiger Forschungsarbeit herausgefunden haben. Zuerst ist da das Licht. Ohne Licht kann es kein Leben geben oder erhalten werden. Dasselbe gilt für das Wasser, das Land, die Bäume, die Pflanzen. Alles ist überaus sorgfältig aufeinander abgestimmt und weise geordnet.
Ich war mal mit einer Reisegruppe im Alten Land. Das ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet in Europa mit rund 20 Millionen Obstbäumen aller Art: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen – alles, was uns im Sommer und im Herbst erfreut und köstlich schmeckt. Der Leiter einer dieser Plantagen fuhr unsere Gruppe in einem kleinen Zug durch das riesige Gelände. Unterwegs berichtete er von seiner Arbeit. Er erklärte uns das äußerst fein aufeinander abgestimmte Zusammenspiel von Wasser, Wind, Insekten und vielen anderen Elementen. Selbst die Form, die Gestalt zB. einer Kirsche, ist entscheidend wichtig. Nur so, wie sie nun mal aussieht, kann sie die ihr zugedachten Aufgaben erfüllen. Das gilt natürlich für die anderen Früchte entsprechend. Nichts ist hier dem Zufall überlassen. Und nur im Ensemble, als wunderbares Gemeinschaftswerk, ist eine solche Symbiose lebensfähig und kann für das Entstehen neuer Frucht sorgen. Die dürfen wir dann später fröhlich und dankbar genießen. So hat der lebendige Gott sich das ausgedacht und in seiner Liebe bestimmt. Auch hier lässt sich beobachten: Das kleinste Problem, der kleinste Fehler kann das ganze System zum Einsturz bringen oder eine Ernte zumindest gefährden.
Im Jahre 2020 kam ein Film in die deutschen Kinos: „Das geheime Leben der Bäume“. Sein Autor ist Peter Wohlleben; er hat auch mehrere Bücher geschrieben. Er ist studierter Förster und hat eine „Waldakademie“ gegründet. Seine Forschungen und sorgfältigen Beobachtungen haben ergeben, dass Bäume eine enge Lebensgemeinschaft miteinander eingehen und sogar auf geheimnisvolle Weise miteinander kommunizieren. Damit sorgen sie für gemeinsames und gegenseitiges Wohlergehen. Und nur so sind sie lebens- und überlebensfähig. Solche Beispiele in der Schöpfung lassen sich beliebig vermehren.
Und das alles, dieses komplizierte Zusammenleben aller Geschöpfe zu einem großen Ganzen und zum Nutzen und Segen von uns Menschen sollte wirklich Zufall sein? Das sollte wirklich von selbst ohne Plan und zielgerichtete Absicht entstanden sein? Also da gehört schon eine Menge Glauben dazu. Da stimmen wir doch eher in den Lobpreis Gottes mit ein: „HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter“ (Psalm 104,24).
Quelle: Joachim Opitz, Bienenbüttel; Text für eine Sendung des Evangeliums-Rundfunks in der Reihe „Bibel heute“.
Titel: Du hast alles weise geordnet!
Bibeltext: 1. Mose 1,1–13
Sendedatum: 2. Januar 2023
Wer mehr über die Schöpfung staunen möchte, dem sei der neue Schöpfungsfilm von Pfr. Dr. Joachim Cochlovius empfohlen.
Titel: „Vom Frauenschuh zum Känguru. Unterwegs in einer schönen Welt“, 55 min.
Wie kann man den Film beziehen? Näheres siehe hier!
Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 3. Januar 2023 um 17:37 und abgelegt unter Allgemein.