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Im falschen Körper?

Montag 19. September 2022 von Johann Hesse


Johann Hesse

Eine wachsende Zahl von Menschen hat das Gefühl, im falschen Körper zu stecken. Besonders unter jungen Menschen wächst das Unbehagen mit dem angeborenen Geschlecht.[1] Der Fachausdruck dafür ist Gender-Dysphorie: „Ein psychischer Zustand, in dem ein Mensch eine ausgeprägte Nichtübereinstimmung zwischen seinem empfundenen Geschlecht und seinem biologischen Geschlecht erlebt.“[2] Ein bekanntes Beispiel ist der Forstwirt Markus Ganserer, der für die Grünen im Deutschen Bundestag sitzt. Seit dem Januar 2019 will er als Tessa Ganserer angesprochen werden. Er kleidet sich mit Frauenkleidern und trägt lange Haare.

Nach deutschem Recht ist Markus Ganserer weiterhin ein Mann, denn er weigert sich, das im Transsexuellengesetz vorgeschriebene Verfahren zur „Änderung der Vornamen und zur Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit“ zu durchlaufen. Stattdessen verlangt er, dass jeder auch ohne die vorgeschriebene Begutachtung und einen entsprechenden richterlichen Beschluss akzeptiert, „dass ich die Frau bin, die ich schon immer war.“[3] Der Bundestag verstößt gegen geltendes Recht, wenn er den männlichen Abgeordneten Ganserer als Frau und mit dem weiblichen Vornamen Tessa führt.[4] Wer es wagt, Markus Ganserer in Übereinstimmung mit seinem biologischen Geschlecht und mit der aktuellen Rechtslage als Mann anzusprechen, muss sich als „transphob“ oder „menschenverachtend“ beschimpfen lassen.[5]

Der Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung sieht unter der Überschrift „Queeres Leben“ folgende Maßnahmen vor: „Wir werden das Transsexuellengesetz abschaffen und durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzen. Dazu gehören ein Verfahren beim Standesamt, das Änderungen des Geschlechtseintrags im Personenstand grundsätzlich per Selbstauskunft möglich macht, ein erweitertes und sanktionsbewehrtes Offenbarungsverbot und eine Stärkung der Aufklärungs- und Beratungsangebote. Die Kosten geschlechtsangleichender Behandlungen müssen vollständig von der GKV übernommen werden.“

Bis zur Sommerpause soll ein Entwurf für das geplante Selbstbestimmungsgesetz vorliegen. Markus Ganserer sagt dazu: „Welchem Geschlecht ein Mensch angehört, kann letztlich nur jeder Mensch für sich selbst beantworten. Das ist eine Frage der Würde.“[6] Und der Queer-Beauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann meint: „Welches Geschlecht ein Mensch hat, kann kein Arzt von außen attestieren.“[7] Jeder soll also selbst bestimmen, ob er ein Mann oder eine Frau ist. Die Standesämter sollen den gewünschten Geschlechtseintrag möglichst unkompliziert ändern können, möglicherweise bis zu einmal jährlich. Die einflussreiche Queer-Lobby verlangt, dass möglichst auch Jugendliche ab 14 ohne Einwilligung ihrer Eltern ihr Geschlecht entsprechend ändern dürfen. Sven Lehmann dazu: „Meine Meinung ist: Viele Jugendliche wissen oft seit Jahren, einige schon seit frühester Kindheit, dass das ihnen zugewiesene Geschlecht nicht ihrer Identität entspricht. Sie müssen eine Handhabe bekommen, damit sie nicht gegen ihren Willen in der Schule oder im Sportverein mit falschem Namen oder Geschlecht angesprochen werden.“[8] Zukünftig könnten also hohe Bußgelder verhängt werden, sollte jemand Tessa mit dem Vornamen Markus ansprechen.

Das geplante Selbstbestimmungsgesetz ist grausam, denn es suggeriert dem Menschen, dass das Geschlecht frei wählbar wäre, und eröffnet einen meist unumkehrbaren Weg in die Selbstzerstörung und Selbstverstümmelung, denn die Namensänderung ist nur der Einstieg. Junge Menschen mit Gender-Dysphorie erhalten sog. Pubertätsblocker, um die natürliche Geschlechtsentwicklung zu hemmen. Es folgt eine Hormonbehandlung mit vielen Nebenwirkungen. Der letzte Schritt ist die sog. „Geschlechtsangleichende Operation“, die zukünftig von den Gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden soll. Mit diesen Operationen werden geschlechtsspezifische Körperteile und auch die Fruchtbarkeit meist für immer zerstört.

Die Lebensberichte von jungen Menschen, die diesen Schritt später bereuen, sind erschütternd.[9] In dem Youtube-Video „Warum ich nicht mehr Transgender bin“ sagt Nele[10]: „Ich weiß nur, dass ich mir gewünscht hätte, dass mein Therapeut mir gesagt hätte: ‚Du bist nicht im falschen Körper geboren, du bist nicht Transgender geboren, … Lass uns doch erst einmal an einen Punkt kommen, wo du deinen Körper nicht hasst. Es gibt die Möglichkeit, Gender-Dysphorie auf andere Art und Weise zu überwinden. Für manche funktioniert das vielleicht nicht, für manche schon, aber wie mit jeder Krankheit und mit jedem Beschwerdebild, was es gibt, es gibt immer unterschiedliche Lösungen.‘ … Ich wünschte, ich hätte das vorher gewusst, dass es für mich auch einen anderen Weg hätte geben können. Aber zu dem Zeitpunkt habe ich halt nicht die Information gehabt und nicht die Ressourcen gehabt, um das zu wissen.“[11]

Ja, es gibt eine andere Weise, Gender-Dysphorie zu überwinden. Gott lädt jeden Menschen ein, sich im Spiegel des Wortes Gottes zu betrachten. Dort heißt es: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn, und er schuf sie als Mann und Frau“ (1 Mose 1,27). Hier erkennen wir, dass Gott uns als Männer und Frauen gewollt hat. Wir sind sein Ebenbild. Sein Urteil über sein Schöpfungswerk lautet: „Und siehe, es war sehr gut!“ (1 Mose 1,31). Wenn junge Menschen das Gefühl haben, im falschen Körper zu stecken, dann muss man sie vor denen schützen, die ihren Körper und die von Gott geschenkte Identität zerstören wollen. Sie brauchen Menschen, die ihnen sagen: „Nicht dein Körper ist falsch, sondern das Denken und Fühlen über deinen Körper. Du brauchst keine geschlechtsangleichende Operation, sondern geschlechtsangleichendes Denken. Lass dir nicht deinen Körper zerstören, sondern zerstöre das falsche Denken über deinen Körper. Das Denken und die Gefühle müssen so verwandelt werden, dass sie mit dem biologischen Geschlecht in Übereinstimmung kommen.“ Paulus schreibt an die Epheser: „Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Eph 4,23). Durch den Glauben an Jesus Christus und in der Kraft des Heiligen Geistes dürfen Männer und Frauen lernen, ihre von Gott geschaffene und geschenkte Geschlechtsidentität anzunehmen, so dass sie mit König David sagen und beten können: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele“ (Ps 139,14).

Johann Hesse

Quelle: Aufbruch – Informationen des Gemeindehilfsbundes, 2/2022 (Juli)

Sie können die aktuelle Ausgabe des Aufbruchs hier herunterladen.

Wenn Sie den Aufbruch abonnieren möchten, schreiben Sie bitte an die Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes: info@gemeindehilfsbund.de

[1] Von diesen zu unterscheiden sind Menschen, deren äußerliche Geschlechtsmerkmale bei Geburt nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuzuordnen sind. Sie sind mit diesem Artikel nicht gemeint.

[2] https://www.zukunft-ch.ch/wp-content/uploads/2019/06/Zukunft-CH-Infodossier-Transkinder.pdf (Seite 11)

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Tessa_Ganserer

[4] https://www.bundestag.de/abgeordnete

[5] https://www.cicero.de/innenpolitik/tessa-ganserer-storch-transsexualitaet-afd

[6] https://taz.de/Debatte-ums-Selbstbestimmungsgesetz/!5857771/

[7] https://www.cicero.de/kultur/genderdysphorie-kinder-jugendlichen-interview-ahrbeck-felder

[8] https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/reden-und-interviews/transsexuellengesetz-abschaffen-gleiche-rechte-fuer-alle–196166

[9] Die Rückkehr zum biologischen Geschlecht wird auch Detransitioning genannt

[10] Nele ist Mitherausgeberin der Broschüre „Gender-Transition – Auf dem Weg zur Selbstakzeptanz“ und mitverantwortlich für die Internetseite https://post-trans.com

[11] FTM Detrans: Wieso ich nicht mehr Transgender bin (Youtube: https://youtu.be/XDwhGVteLGc)

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 19. September 2022 um 15:16 und abgelegt unter Gesellschaft / Politik, Seelsorge / Lebenshilfe, Sexualethik.