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Laßt uns bei aller Diskussion zum Thema Transsexualität nicht die Homosexualität vergessen (Let Us Not Forget the LGB When Pushing Back Against the T)

Mittwoch 21. September 2022 von Dr. Michael Brown


Dr. Michael Brown

Nicht nur christlich-konservative Kreise wehren sich heutzutage gegen Transgender-Aktivismus. Auch prominente Liberale sowie bekannte schwule und lesbische Aktivisten erheben ihre Stimme gegen die Geschlechtsumwandlung bei Kindern. Mit den Konservativen protestieren sie gegen den Irrsinn, dass biologische Männer mit biologischen Frauen konkurrieren, oder gegen die Verabreichung von Pubertätsblockern an kleine Kinder und die Durchführung von geschlechtsangleichenden Operationen an Minderjährigen. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille.

Die Kehrseite der Medaille ist die zunehmende Akzeptanz homosexueller Praktiken; immer weniger Konservative gehen dagegen vor.

Warum ist das so? Liegt es an der Neudefinition der Ehe durch den Obersten Gerichtshof der USA 2015? Oder sind „schwule Konservative“ zu politischen Verbündeten geworden? Oder liegt es daran, dass eine liebevolle, erwachsene, einvernehmliche Beziehung viel weniger anstößig ist als die Entfernung der Brüste einer gesunden Vierzehnjährigen? Oder an persönlichen Beziehungen zu LGB-Paaren oder Einzelpersonen? Oder am unablässigen Medienbombardement seit über 30 Jahren?

Akzeptieren wir LGB, so bekommen wir T.

So oder so: Tatsache ist, dass der Widerstand gegen die Transgender-Bewegung zugenommen hat, während der Widerstand gegen die LGB-Bewegung abgenommen hat.

Dies ist ein schwerwiegender Fehler: theologisch, moralisch und praktisch. Denn die Transgender-Bewegung ist nur die logische Fortsetzung der Homosexuellen-Bewegung, also der unvermeidliche nächste Schritt auf dem Weg der LGBQ-Bewegung.

Homosexualität „hat … zu einer Aufhebung der Unterscheidung zwischen Mann und Frau geführt“

Wie Francis Schaeffer in seinem 1968 erschienenen Buch „The God Who Is There“ („Der Gott, der da ist“) feststellte, ist „ein Großteil der modernen Homosexualität Ausdruck der gegenwärtigen Leugnung von Gegensätzen. Homosexualität hat so zu einer Verwischung der Unterscheidung zwischen Mann und Frau geführt. Der Mann und die Frau als komplementäre Partner sind damit erledigt.“

Wie ich in einem Artikel aus dem Jahr 2018 feststellte: „Ja, Schaeffer sah dies vor 50 Jahren, ein Jahr vor den Stonewall Riots und dem Aufstieg der militanten schwulen Revolution und lange vor dem Vorstoß für die gleichgeschlechtliche ‚Ehe‘.

Schaeffer fügte hinzu: „Es ist zwingend notwendig, dass Christen die Konsequenzen erkennen, die aus dem Tod des Absoluten gezogen werden.“

Als Antwort darauf schrieb ich 2018: „Wie viel dringender ist es, dass wir dies heute erkennen, da die Gesellschaft darauf drängt, das ‚binäre Geschlecht‘ zu zerstören, und da männliche und weibliche Unterschiede feindselig betrachtet werden?“

Zweifellos werden wir den moralischen Kampf um unsere Nation verlieren, wenn wir nicht unseren Standpunkt bekräftigen, dass homosexuelle Praktiken und gleichgeschlechtliche Beziehungen in Gottes Augen sündig und schädlich für die Gesellschaft sind. Wenn wir nicht unseren Glauben bekräftigen, dass die Ehe die Vereinigung von Mann und Frau ist, werden wir eine anhaltende Abwärtsspirale in die sexuelle und geschlechtliche Verwirrung erleben.

Ein kleiner Sprung

Es gibt nichts Grundlegenderes für eine Gesellschaft als die Institution der Ehe, und sobald man diese neu definiert, definiert man alles neu. Sobald man sagt, dass die Biologie keine Rolle spielt, wenn es um die Ehe geht, ist es ein kleiner Sprung zu sagen, dass die Biologie keine Rolle spielt, wenn es um die Geschlechtsidentität geht, und von dort ist es ein noch kleinerer Sprung dazu, Kinder auf Pubertätsblocker zu setzen und sie verstümmelnden Operationen zu unterziehen. Und wenn Kinder erst einmal in einer gleichgeschlechtlichen Umgebung mit zwei Mamas oder zwei Papas aufwachsen, egal wie liebevoll und fürsorglich diese Eltern auch sein mögen, wird dies die nächste Generation verwirren.

Oder glauben Sie, dass es nur ein Zufall ist, dass 21 % der jungen Menschen der Generation Z sich heute irgendwo im LGBTQ+-Spektrum wiederfinden (laut Gallup; laut Barna liegt die Zahl bei 40 %), verglichen mit 2,8 % der Babyboomer?

Notieren Sie sich das und archivieren Sie diesen Artikel für Ihre Unterlagen. Alles wird sich nach seiner Art vermehren. Darauf können Sie sich verlassen. Wenn wir LGB akzeptieren, werden wir T bekommen.

Deshalb konnten einige von uns, die an der Front der Kulturkriege standen, die aktuellen Entwicklungen schon vor Jahren vorhersagen. Das lag nicht daran, dass wir Propheten waren (obwohl Schaeffers Einsichten voller prophetischer Einsichten waren). Es lag daran, dass wir die unvermeidliche Entwicklung sehen konnten und weil wir die Kommentare der LGBTQ+-Aktivisten ernst genommen haben.

Aus diesem Grund trug das letzte Kapitel in meinem 2011 erschienenen Buch „A Queer Thing Happened to America“ [„Eine queere Sache passierte Amerika“] den Titel „GLBT and Beyond: Reflections on Our Current Trajectory“ ([GLBT und was darauf folgt: Nachdenken über den gegenwärtigen Weg“] damals stand das G noch vor dem L).

Eintreten für das Richtige

Und aus diesem Grund wurde das einleitende Zitat zu Beginn des Kapitels aus dem Buch „Genderqueer: Voices Beyond the Sexual Binary“ [„Geschlechterverwirrung: Stimmen jenseits der geschlechtlichen Zweiheit“] übernommen. Darin heißt es: „In den letzten Jahren hat die Geschlechtsidentität die Queer-Gemeinschaft vielleicht mehr bewegt als jedes andere Thema. Die Fragen gehen über das Wesen von männlich oder weiblich hinaus und führen in einen noch zu definierenden Grenzbereich, der irgendwo zwischen und jenseits des biologisch festgelegten Geschlechts liegt.“

Aber natürlich.

Deshalb habe ich in diesem Kapitel auch geschrieben:

„Zweifellos wird man denjenigen von uns, die sich gegen die derzeitige Entwicklung der GLBT und darüber hinaus wenden, sagen, dass wir auf der ‚falschen Seite der Geschichte‘ stehen, dass wir uns selbst als intolerante Fanatiker gebrandmarkt haben, dass wir uns selbst bis zum Punkt ohne Wiederkehr an den Rand gedrängt haben. So soll es sein. Es ist besser, für das einzustehen, was richtig ist, als die Zustimmung der Massen zu haben. Es ist besser, gegen den Strom zu schwimmen, wenn er in die falsche Richtung geht, als sich von den (stets unbeständigen) Launen der aktuellen öffentlichen Meinung mitreißen zu lassen.“

Und ich setzte fort:

„Haben wir wirklich eine Wahl? Können wir uns einfach zurücklehnen und der Anarchie der Geschlechter das Zepter überlassen? Was werden wir unseren Kindern und Enkelkindern sagen? Wie werden wir ihnen erklären, dass es unter unserer Aufsicht geschah, dass aus ‚Mutter und Vater‘ ‚Elternteil A und Elternteil B‘ wurden? Dass nordamerikanische Gerichte entschieden haben, dass der öffentliche Gebrauch bestimmter Bibelverse ein Hassverbrechen ist, das unter Strafe gestellt wird? Dass Unternehmen bestraft wurden, weil sie Homosexuellen-Aktivismus nicht unterstützen wollten? Dass Hochschulprofessoren entlassen und Studenten von der Universität verwiesen wurden, weil sie homosexuelle Praktiken ablehnten? Wie wollen wir unser Schweigen und unsere Untätigkeit rechtfertigen?“

Diese Fragen sind heute noch genauso aktuell.

Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass wir durch den Widerstand gegen den radikalen Transgender-Aktivismus den allgemeinen Abstieg in die sexuelle Verwirrung aufhalten können, die ihrerseits die natürliche Frucht der sexuellen Revolution ist, die schnell von hetero zu homo und darüber hinaus ging.

Auf jeden Fall sollten wir unseren Nächsten wirklich lieben wie uns selbst und uns in Anstand und Höflichkeit üben. Aber wir können das tun, ohne das zu bejahen, was gegen Gottes grundlegende Ordnung und seinen Plan verstößt. Das LGB zu ignorieren und gleichzeitig das T zu bekämpfen, ist ein kurzsichtiger Rat der Verzweiflung.

Dr. Michael Brown, 20.9.2022

Quelle: The Stream

Dr. Michael Brown (www.askdrbrown.org) leitet die US-weit ausgestrahlte Radiosendung Line of Fire. Sein neuestes Buch ist „The Political Seduction of the Church“ [Die politische Verführung der Kirche]: Wie Millionen amerikanischer Christen die Politik mit dem Evangelium verwechselt haben. Man findet ihn auf Facebook, Twitter oder YouTube.

 

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 21. September 2022 um 11:31 und abgelegt unter Christentum weltweit, Gesellschaft / Politik, Sexualethik.