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Islamische Dialog-Initiative

Mittwoch 12. Dezember 2007 von Internationaler Arbeitskreis fĂĽr Verantwortung in der Gesellschaft


Internationaler Arbeitskreis fĂĽr Verantwortung in der Gesellschaft

Dr. Hans Penner
Islamische Dialog-Initiative

Mit einer weltweiten Initiative hat der Islam die Führung im christlich-islamischen Dialog in die Hand genommen in Befolgung der koranischen Auforderung an die Christen, „nichts neben Gott zu stellen“.

Am 13.09.2006 hielt Professor Ratzinger an der Universität Regensburg eine Vorlesung, die den Moslems nicht so gut gefiel. Als Diskussionsbeitrag legten sie in Mogadischu eine Nonne und ihren Leibwächter um. Am 13.10.2006 schrieben daraufhin 38 hochrangige islamische Autoritäten einen „Open Letter to his Holiness Pope Benedict XVI“, der im Internet abrufbar ist unter der Adresse http://ammanmessage.com/media/openLetter/english.pdf. Am 13.10.2007 sandten 138 hochrangige islamische Autoritäten einen Offenen Brief an die „Führer christlicher Kirchen überall“ mit dem Titel „Ein gemeinsames Wort zwischen uns und ihnen“ (GW) (www.acommonword.com).

Der Brief wurde präsentiert auf einer Konferenz der „Royal Academy of The Royal Aal al-Bayt Institute for Islamic Thought“ in Jordanien zum Thema „Liebe im Koran“. Zum Stichwort „Liebe“ finden sich im Koran 7 Stellen. Diese Stellen verdeutlichen, daß sich die Liebe der islamischen Gottheit auf gehorsame Muslime beschränkt:

Sprich: „Wenn ihr Allah liebt, so folgt mir. Lieben wird euch Allah und euch eure SĂĽnden vergeben; denn Allah ist Allvergebend, Barmherzig.“[3:31]

Und bittet euren Herrn um Vergebung, (und) dann bekehrt euch zu Ihm. Wahrlich, mein Herr ist Barmherzig, Liebevoll.“[11:90]

Diejenigen, die da glauben und gute Werke tun – ihnen wird der Allerbarmer Liebe zukommen lassen.[19:96]

»Lege ihn (das Bany Mose) in einen Kasten und wirf ihn in den Fluß, dann wird der Fluß ihn ans Ufer spülen, so daß ein Feind von Mir und ihm ihn aufnehmen wird.« Und Ich habe auf dich Liebe von Mir gelegt; damit du unter Meinem Auge aufgezogen wurdest.[20:39]

Dies ist es, wovon Allah Seinen Dienern, die glauben und gute Werke tun, die frohe Botschaft gibt. Sprich: „Ich verlange von euch keinen Lohn dafĂĽr, es sei denn die Liebe zu den Verwandten.“ Und dem, der eine gute Tat begeht, verschönern Wir sie noch. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Dankbar.[42:23]

Und ihr liebt den Reichtum mit übermäßiger Liebe.[89:20]

Und wahrlich, stark ist seine Liebe zum (irdischen) Gut.[100:8]

Das “Yale Divinity School’s Center for Faith and Culture” verfaĂźte eine „Christliche Erwiderung“ (CE), die von Bill Hybels (Willow Creek), Rick Warren (Saddleback Church), George Verwer (Organization Mobilization) und weiteren fast 300 christlichen Theologen und Leitern unterzeichnet wurde. Nachstehend einige aus dem Zusammenhang entnommene Zitate (Ăśbersetzung H.P.):

„Um ein konstruktives Bemühen zwischen den großen Konfessionen zu fördern ist eine Reihe von größeren Konferenzen und Arbeitsgruppen einschließlich der Unterzeichner des GW und der Unterzeichner der Antwort von Yale auch mit anderen internationalen Führern von Christen und Muslimen Juden geplant“ (siehe www.yale.edu/faith).

„Als Mitglieder der weltweiten christlichen Gemeinschaft wurden wir zutiefst ermutigt und herausgefordert durch den historischen Offenen Brief, der von 138 führenden muslimischen Gelehrten, Klerikern und Intellektuellen aus der ganzen Welt unterzeichnet wurde.“

„Das GW stellt die gemeinsame Kerngrundlagen zwischen Christentum und Islam heraus, die im Herzen unseres jeweiligen Glaubens wie auch im Herzen des alten abrahamitischen Glaubens, des Judentums, liegen“.

„Wir nehmen das GW als muslimische Hand der Konvivialität und Zusammenarbeit entgegen, die den Christen weltweit ausgestreckt wird. In dieser Antwort strecken wir unsere christliche Hand im Gegenzug aus, so daß wir zusammen mit allen anderen menschlichen Wesen in Frieden und Gerechtigkeit leben und danach trachten können, Gott und unsere Nachbarn zu lieben.“

„Wir geben zu, daß in der Vergangenheit (zum Beispiel in den Kreuzzügen) und in der Gegenwart (zum Beispiel bei Exzessen des ‚Krieges gegen Terror’) viele Christen der Sünde gegen unsere muslimischen Nachbarn schuldig geworden sind. Bevor wir Ihre Hand schütteln in Beantwortung Ihres Briefes bitten wir den eigenen Alle verzeihenden uns die muslimische Gemeinde weltweit um Vergebung.“

„Ohne Frieden und Gerechtigkeit zwischen diesen beiden religiösen Gemeinschaften kann kein echter Friede in der Welt sein… Friedliche Beziehungen zwischen Muslimen und Christen ist eine der zentralen Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Es ist keine Ăśbertreibung, wie sie im GW sagen, daĂź die Zukunft der Welt vom Frieden zwischen Muslimen und Christen abhängt.“

„Was zwischen uns gemeinsam ist,… liegt absolut zentral fĂĽr beide: die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten… Dieses doppelte Liebesgebot ist ein Grundprinzip nicht nur des christlichen Glaubens sondern genauso auch des Islam. DaĂź eine so groĂźe gemeinsame Basis des Glaubensfundamentes existiert, gibt Hoffnung…“ DaĂź dieses gemeinsame Fundament der Liebe zu Gott und zum Nächsten besteht, lässt hoffen, daĂź die tiefe Zusammenarbeit zwischen uns ein GĂĽtesiegel der Beziehung zwischen unseren beiden Religionen sein wird.“

„Wir spenden Beifall dafür, daß das GW so betont die einzigartige Ergebenheit gegenüber Gott, explizit die Liebe zu Gott, als primäre Pflicht jedes Gläubigen hervorhebt.“

„Wir finden es ebenso Herz ergreifend, daß der Gott denen wir über alle Dinge leben sollen, als die Liebe beschrieben wird. In der muslimischen Tradition ist Gott, der Herr der Welten, der unendlich Gute und Allbarmherzige.“

Wir finden eine tiefe Verwandtschaft mit unserem eigenen christlichen Glauben, wenn das GW darauf besteht, daß Liebe der Gipfel unserer Pflichten gegenüber unseren Nachbarn ist. ’Niemand von euch hat Glauben, wenn er nicht für seinen Nachbarn Liebe hat wie für sich selbst’ sagt der Prophet Mohammed.

„Wir spenden Beifall, wenn Sie konstatieren, daĂź Gerechtigkeit und Freiheit der Religion der entscheidende Teil der Liebe zum Nächsten ist… da die Muslime danach trachten ihre christlichen Nachbarn zu lieben sind sie nicht gegen sie, stellt das Dokument ermutigend fest.

„’Lassen Sie diese gemeinsame Grundlage’ – die doppelte gemeinsame Grundlage der Liebe zu Gott und zum Nächsten – ‚die Basis aller zukĂĽnftigen interkonfessionellen Dialoge zwischen uns sein’ fordert ihr mutiger Brief…. Wir stimmen von Herzen zu… auch auf Die Beziehungen zwischen unseren Gemeinschaften und Völkern mĂĽssen echt unsere gemeinsame Liebe zu Gott und fĂĽr einander reflektieren

Die Stellungnahme der Yale-Universität weist erhebliche Defizite auf, die erwähnt werden müssen:

• Eine dem Frieden dienende interkulturelle Zusammenarbeit ist auf religiöser Basis nicht möglich, sondern nur auf der säkularen Basis der Menschenrechte. Dies zeigt die Erfahrung der Geschichte. Beispielsweise ist der Islam mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland nicht vereinbar.

• Die Liebe zu Gott und die Liebe zum Mitmenschen sind als Basis für eine christlich-islamische Zusammenarbeit nicht ausreichend, weil beide Begriffe im Christentum und im Islam mit unterschiedlichen Inhalten gefüllt sind.

• Die islamische Gottheit zumindest des medinischen Teils des Korans, welche beispielsweise den Muslimen 4 Ehefrauen und Mohammed noch mehr zugestand, ist nicht identisch mit dem Gott der Bibel.

• Das GW besteht auf der Anerkennung der Rechtleitung der Moslems und der Anerkennung des Mohammed als Gesandten Gottes und des Vorrangs Mohammeds vor den biblischen Propheten. Das GW betont die Aufforderung des Koran an die Christen, „nichts neben Gott zu stellen“, denn „Gott hat keine Teilhaber“. Die koranische Aufforderung, Jesus nicht als Gott zu betrachten und die Anbetung Jesu Christi zu untersagen, ist keine Basis für eine Zusammenarbeit.

• Die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen wird im Islam nicht wahrgenommen. Zum Tag des Jüngsten Gerichtes gibt es für Moslems nur Hoffnung auf Vergebung der Sünden, keine Gewißheit des Heils.

• Das Zentrum des reformatorischen Christusglaubens sind nicht die moralischen Gebote, Gott und den Nächsten zu lieben, sondern die reformatorischen Prinzipien Solus Christus, Sola Gratia, Sola Fide und Sola Scriptura.

• Es wird im GW die „vollständige und äußerste Hingabe Mohammeds an Gott“ herausgestellt. Demnach muß die Ermordung der 700 Männer vom Stamme der Banu Qureiza im Jahre 627, die sich der Zwangsislamisierung widersetzten, im Auftrag der islamischen Gottheit erfolgt sein. Auf eine Auseinandersetzung mit dem Sachverhalt, daß in unserer Gegenwart jedes Jahr an die 100.000 Christen durch Moslems um ihres Glaubens willen ermordet werden, kann nicht verzichtet werden.

• Die im GW geforderte Religionsfreiheit steht im Widerspruch zum Koran. Von den islamischen Autoritäten muß eine Ächtung der Christenverfolgungen gefordert werden sowie eine Ächtung der islamischen Selbstmord-Attentate.

Linkenheim-Hochstetten, den 12. Dezember 2007

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 12. Dezember 2007 um 18:35 und abgelegt unter Gesellschaft / Politik, Weltreligionen.