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Adventsandacht über Sacharja 9,9: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“

Freitag 6. Dezember 2019 von Jörgen Bauer


Jörgen Bauer

Auch wenn ich jedem die Vorfreude und den Besuch des Weihnachtsmarktes gönne: Aber die Adventszeit ist eigentlich keine Zeit für Lichterglanz und Frohsinn, wie er uns in den Kaufhäusern, Super- und Weihnachtsmärken vermittelt wird. Die kirchliche, liturgische Farbe ist im Advent violett. Violett bedeutet Buße und Einkehr. Es ist dieselbe Farbe, wie in der Passionszeit. Sacharja 9,9 ist der Leitvers zum 1. Advent. Wir leben in der Zeit des Zweiten Advents. Wir erwarten die Wiederkunft des Herrn, der diesmal nicht als armes Kind in der Krippe, sondern als Herr aller Herren und König aller Könige, für alle Welt unübersehbar, in Erscheinung treten wird.

Fröhlichkeit, Lichterglanz und Herrlichkeit sind erst dann angesagt, wenn der Herr da ist. Allerdings nur für die, die zu IHM gehören. Die Zeit davor ist einmal eine Zeit der Bedrängnis, aber auch der Einkehr und Umkehr. Wobei das Weihnachtsfest ein Vorgeschmack auf diese Freudenzeit sein darf.

So wie beim Sterben Jesu Christi am Kreuz auch die Schöpfung, mit Verfinsterung der Sonne und Erdbeben, reagierte, wird es auch sein, wenn der Herr wiederkommt. Nur in einem erheblich stärkeren, Angst und Entsetzen auslösenden Maße.

Es steht dazu geschrieben, dass Sonne, Mond und Sterne beteiligt sind und die Kräfte der Himmel ins Wanken kommen, also auch der Kosmos reagiert, und bei diesem Gedanken kann einem schon schwül werden. Wir fühlen uns auf der Erde ziemlich sicher. Naturkatastrophen, die nur die Erde betreffen, sind zwar schlimm genug, aber sie bringen die Erde nicht ins Wanken.

Aber wenn das, was wir als absolut unwandelbar ansehen, wie der Schein der Sonne und der Lauf der Gestirne, ins Wanken kommt, dann muss das menschliche Entsetzen und Ohnmachtsgefühl furchtbar sein.

Der bekannte Professor Lesch sprach kürzlich über Schwerkraft und auch darüber, dass unser Sonnensystem im Kosmos ziemlich einmalig sein dürfte, weil hier alles gewissermaßen „auf Kante genäht“ ist.

Die Planeten bewegen sich hinsichtlich der Schwerkraft auf einem ganz schmalen Grat, auf dem stabile und gleichmäßige Umlaufbahnen um die Sonne möglich sind. Schon das Fehlen eines Planeten könnte das genau austarierte Verhältnis ins Wanken bringen. Eigentlich ein Wunder, dass trotz störender Einflüsse, durch die Schwerkraft anderer Himmelskörper, alles seinen geordneten Gang geht. Aber dabei muss es nicht bleiben.

Auch wenn das Wunder unseres genau ausgetüftelten Planetensystems auf einen Schöpfer weist, ist die Blindheit des Unglaubens doch so groß, dass man lieber von einem „Zufall“ ausgeht, so wie er vorläge, wenn man das ganze Jahr über an jedem Wochenende 6 Richtige mit Zusatzzahl im Lotto hätte.

Wenn unfassbare Dinge eintreten, dann sollen wir aber nicht erschrecken, sondern uns freuen, weil der Herr dann ganz nahe ist.

Gelobet seist du, Jesu Christ,
daß du Mensch geboren bist.
Von einer Jungfrau, das ist wahr,
des freuet sich der Engel Schar.

Kyrieleis.

Des ewgen Vaters einig Kind,
jetzt man in der Krippen findt,
in unser armes Fleisch und Blut
verkleidet sich das ewig Gut.

Kyrieleis.

Den aller Welt Kreis nie beschloß,
der liegt in Marien Schoß,
er ist ein Kindlein worden klein,
der alle Ding erhält allein.

Kyrieleis.

Das ewig Licht geht da herein,
gibt der Welt ein´ neuen Schein,
es leucht wohl mitten in der Nacht
und uns des Lichtes Kinder macht.

Kyrieleis.

Der Sohn des Vaters, Gott von Art,
ein Gast in der Welt hier ward
und führt uns aus dem Jammertal,
macht uns zu Erben in seim Saal.

Kyrieleis.

Er ist auf Erden kommen arm,
daß er unser sich erbarm
und in dem Himmel machet reich
und seinen lieben Engeln gleich.

Kyrieleis.

Das hat er alles uns getan,
sein groß Lieb zu zeigen an.
Des freu sich alle Christenheit
und dank ihm des in Ewigkeit.

Kyrieleis.

Jörgen Bauer, Andacht im Advent 2019

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 6. Dezember 2019 um 13:47 und abgelegt unter Predigten / Andachten.