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GHB Bibelkurs 1 Mose 1,1-13

Sonntag 29. Juli 2018 von Dr. Joachim Cochlovius


Dr. Joachim Cochlovius

1 Mose 1,1-13

Die biblische Urgeschichte (Kap. 1-11) ist einzigartig in der Weltliteratur. Wie das ganze erste Buch Mose ist auch die Urgeschichte aus einer Reihe einzelner Genealogien bzw. Geschlechtergeschichten (hebr. toledoth) zusammengesetzt. Der Schöpfungsbericht (1. Mose 1,1-2,4a) ist die erste dieser Genealogien, bildet aber einen Ausnahmefall, weil sie nur die Erschaffung Adams und Evas ohne ihre Kinder beschreibt. Die 2. Genealogie ist von 1. Mose 2,4b bis 1. Mose 5,1 anzusetzen und berichtet von den ersten Nachkommen Adams und Evas.

Der biblische Schöpfungsbericht legt großen Wert auf die Dauer von sechs bzw. sieben Tagen. Es gibt keinen stichhaltigen Grund dafür, die Schöpfungstage nicht für 24-Stunden-Tage zu halten. Nach den Schöpfungsakten am 6. Tag wird die Gesamtschöpfung „sehr gut“ genannt, sonst „gut“. Jeweils wird betont, dass sich die Tage aus Abend und Morgen formten. Auch die Begründung des Sabbatgebots bei der Sinai-Gesetzgebung 2. Mose 20,8-11 nötigt zum wörtlichen Verständnis der Schöpfungstage. Es gibt eine interessante Parallelität zwischen dem 1.-3. Schöpfungstag und dem 4.-6. Schöpfungstag: Licht – Lichtträger, Teilung des Wassers – Wasser- und Lufttiere, Fruchtbarkeitssegen für die Pflanzenwelt – Pflanzen als Nahrungsquelle für Landtiere und Mensch.

  1. Schöpfungstag (V. 1-5): Die beiden ersten Schöpfungsakte sind Himmel und Erde. Mit „Himmel“ ist der ganze Raum des Universums gemeint, aber noch ohne Himmelskörper, die erst am 4. Tag erschaffen werden. Die Erde bekommt im Schöpfungsbericht eine einmalige Sonderstellung, ja sie darf als räumlicher und inhaltlicher Mittelpunkt der gesamten Schöpfung gelten. Die Aussage, dass die Erde noch wüst und leer war (hebr. tohuwabohu), muss nicht als Hinweis auf ein anfängliches Chaos gedeutet werden. Mit V. 3 tritt das schöpferische Wort Gottes in Aktion. Damit sind V. 1 bis 3 ein deutlicher Hinweis auf Gottes Dreieinigkeit. Gott Vater ist der Handelnde, Gottes Wort ist das Mittel, wobei nach Joh. 1,1 das Wort Gottes der Sohn selbst ist, und Gottes Geist ist die ausführende Kraft bzw. Person. Himmel und Erde sind noch finster und damit noch lebensfeindlich. Im dritten Schöpfungsakt wird das Wasser erschaffen, neben dem Licht die wichtigste Voraussetzung für das Leben. Als vierten Schöpfungsakt erschafft der Dreieinige Gott das Licht. Ohne Licht gibt es kein Leben, ohne Erleuchtung kein ewiges Leben (2. Kor. 4,1-6). Das Licht ist noch nicht an Himmelskörper gebunden. Die Erde dreht sich schon, denn es wird Abend und Morgen.
  2. Schöpfungstag (V. 6-8): Die Erde ist noch von Wassermassen umgeben. Gott erschafft eine „Feste“ (wörtl. „Gestampftes“) um die Erde, unseren Luftraum (Atmosphäre), der die Wassermassen teilt. Ein Teil des Wassers wird der Erde zugeordnet und wird am 3. Schöpfungstag das Meer. Der andere Teil wird über der Feste aufbewahrt. Bei der Sintflut wird er sich durch die „Fenster des Himmels“ auf die Erde ergießen (1. Mose 7,11). Die Feste wird nicht „gut“ genannt, vielleicht weil sie nach Eph. 6,12 zur Stätte der gefallenen Engel wird.
  3. Schöpfungstag (V. 9-13): Zweimal werden die Schöpfungswerke dieses Tages gut genannt, und zwar die Teilung der Erde in Meer und trockenes Land und die Pflanzenwelt. Das trockene Land kann nun die Pflanzenwelt aufnehmen und damit die Nahrung für die Landtiere und den Menschen abgeben. Augenblicklich lässt Gott Gräser, Pflanzen und Bäume aus der Erde entstehen (vgl. Ps. 33,9 „Gott spricht, und es geschieht“). Besonders wird betont, dass die Pflanzenwelt auf Artenkonstanz hin erschaffen ist. Die Annahme der Evolutionslehre, dass sich völlig neue Arten aus vorhandenen Arten allein durch die Prinzipien der Mutation und Selektion entwickeln könnten, steht der gottgewollten Artenkonstanz krass entgegen. Innerhalb einer Art ist dagegen eine große Variationsbreite angelegt.

Der GHB Bibelkurs 1 Mose ist als DIN A 4-Broschüre erschienen (66 Seiten) und ist ab sofort für 3,00 Euro zuzügl. Versandkosten lieferbar. Bestelladressen: Buchversand Dr. Cochlovius, Lerchenweg 3, 29664 Walsrode (Tel.:/AB: 05161/73276) oder Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes, Mühlenstr. 42, 29664 Walsrode (Tel.: 05161/911330), Email: info@gemeindehilfsbund.de.

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 29. Juli 2018 um 14:00 und abgelegt unter Gemeinde, Theologie.