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Im Gespräch: Prof. Dr. Reinhard Slenczka

Dienstag 8. September 2015 von Gemeindehilfsbund


Gemeindehilfsbund

Nach seinem Studium der Theologie, Philosophie und Slawistik in Deutschland und Paris promovierte Prof. Dr. Reinhard Slenczka 1960 bei Edmund Schlink an der Universität Heidelberg, 1966 folgte die Habilitation.  Professor für Systematische Theologie in Bern 1968-1970, in Heidelberg 1970 bis 1981, 1981 bis zu seiner Emeritierung 1998 in Erlangen. Nach seiner Emeritierung folgte er einem Ruf nach Lettland und wirkte dort als Rektor der Luther-Akademie in Riga von 1997-2005.

AUFBRUCH: Wie schätzen Sie nach einem langen akademischen Leben die Lage der evangelischen Theologie in Deutschland insgesamt ein?

Prof. Dr. R. SlenczkaProf. Slenczka: Mein Eindruck ist, dass es seit langem keine theologischen Richtungen und Schulen mehr gibt. An die Stelle notwendiger Kontroversen, z. B. um die Inspiration der Heiligen Schrift und die Wirkung des Wortes Gottes in Gesetz und Evangelium, ist statt notwendiger Klärungen eine stillschweigende, jedoch massive Verdrängung und ein dementsprechender Konformismus getreten. Theologie scheint heute allein auf die Vermittlung von Vergangenheit in die Gegenwart sowie von Kirche und Gesellschaft ausgerichtet zu sein. Das ist konservativ in dem Sinne, dass man erhalten will, wo man im Grunde von der Sorge getrieben ist, es sei überholt und nicht mehr interessant für den heutigen Menschen. Weshalb gehen so viele Predigten von der Voraussetzung aus, dass der heutige Mensch das Wort Gottes nicht mehr verstehen kann…oder will? Die Ursache dafür sehe ich darin, dass Gottes Handeln in Wort und Sakrament auf eine historisch-hermeneutische Aufgabe von Verstehen und Vermittlung reduziert wird. Von menschlichen Gotteserfahrungen in geschichtlicher Wandelbarkeit ist ständig die Rede. Wo aber wird theologisch wahrgenommen, dass der Dreieinige Gott diesen Kosmos geschaffen hat, ihn erhält, richtet und rettet, dass und wie er in Natur und Geschichte wirkt? Oder haben wir es nur mit Texten der Antike zu tun, um sie mit immer neuen Zweifeln und Infragestellungen der Gegenwart anzupassen?

AUFBRUCH: Sie waren nach Ihrer Emeritierung 8 Jahre Rektor der Luther-Akademie in Riga, die der dortige Erzbischof der evang.-luth. Kirche Janis Vanags gegründet hat. Kann man in der lettischen lutherischen Kirche positive Auswirkungen dieser kirchlichen Ausbildungsstätte feststellen?

Prof. Slenczka: Gott sei Dank: Ja! An der Luther-Akademie werden Pfarrer, Religionslehrerinnen, Kirchenmusiker und Mitarbeiter in Gemeinden ausgebildet. Die kirchliche und theologische Situation in Lettland, einer früheren Sowjetrepublik mit militantem Atheismus, unterscheidet sich in vieler Hinsicht von unserer Lage in Deutschland: Eine Kirche, die in äußerer Verfolgung und innerer Anfechtung bewahrt wurde. Eine Gesellschaft, deren tragende und verbindende Werte zerstört sind, was besonders Familien und Heranwachsende betrifft. Aus diesem Grund wurde vom Parlament, keineswegs von der Kirche, die Einführung von Religionsunterricht an staatlichen Schulen beschlossen, und wir mussten umgehend einen religionspädagogischen Zweig einrichten. Es gibt zwar eine Theologische Fakultät an der Universität Lettlands, die sich jedoch nach westlichem Muster als Human- bzw. Gesellschaftswissenschaft versteht und daher Religionswissenschaftler, nicht aber Pfarrer ausbildet. Die Lutherische Kirche war die letzte unter den lettischen Kirchen, die aus diesem Grund eine eigene kirchliche Ausbildungsstätte einrichten musste. Theologisch geht es daher nicht um Traditionswahrung, sondern um „Wiedergeburt und Erneuerung“ (das war die Bezeichnung jener Gruppe von jungen Pfarrern, die die Wende mit der Ablösung von der Sowjetunion einleitete).

AUFBRUCH: Wir gehen auf das Reformationsjubiläum zu. Wie sollten wir als evangelische Christen dieses Fest in zwei Jahren begehen?

Prof. Slenczka: Reformation ist damals wie heute die Beseitigung von Deformationen in der Kirche. Daher sollte man sich nicht nur dankbar oder kritisch an die Reformation vor 500 Jahren erinnern, sondern man sollte die zahlreichen Deformationen in Theologie und Kirche heute beseitigen. Wir haben nichts zu feiern, sondern wir haben Buße zu tun, also Umkehr. Das war mit Luthers 1. These das Thema der Reformation: „Wenn unser Herr Jesus Christus sagt ‚tut Buße‘, so wollte er, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sei.“

AUFBRUCH: Beim Zavelsteiner Kongress im März d.J. haben Sie großen Wert auf das Auswendiglernen des Kleinen Katechismus Martin Luthers gelegt. Worin liegt dabei der geistliche und pädagogische Nutzen?

Prof. Slenczka: Auswendiglernen heißt: „Ins Herz aufnehmen“. Ich hatte auf die Vorrede zu Luthers „Kleinem Katechismus“ hingewiesen mit der guten pädagogischen Regel: Erst auswendig lernen, dann den Sinn und Verstand erklären. In den Prüfungsordnungen der Luther-Akademie in Riga habe ich deshalb als Voraussetzung gefordert, dass Theologen den Kleinen Katechismus samt Erklärungen auswendig wissen müssen. Es ist ein folgenreicher Fehler, wenn nicht nur den Theologen, sondern auch der Gemeinde die Grundkenntnisse des Glaubens, die sie im Leben und im Sterben tragen sollen, einfach fehlen und wenn man sich dann nur mit Theologenproblemen (von theologischen Problemen wohl zu unterscheiden) herumschlägt. In allen Fächern muss man Vokabeln und Regeln auswendig lernen, um damit zu arbeiten. Das ist auch für die Glaubensunterweisung unabdingbar.

AUFBRUCH: Sie haben in Ihrem Vortrag in Zavelstein gesagt, dass die christliche Taufe den Täufling in den Leib Christi aufnimmt. In den Wortmeldungen wurde öfters gefragt, ob diese Zusage aus Röm 6 auch auf diejenigen zutrifft, die in gar keinem Glaubensbezug zu Christus stehen. Können Sie bitte Ihre Antwort noch einmal zusammenfassen?

Prof. Slenczka: Ich betone immer wieder und überall: Eine gültig gespendete und empfangene Taufe ist und bleibt als Tat des Dreieinigen Gottes wirksam, und zwar unabhängig von Würdigkeit des Spenders und des Empfängers. Sie bleibt auch immer in Geltung und wird auch bei einer Umkehr aus einem Abfall nicht wiederholt: „… sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen“ (2 Tim 2,13). Die ständigen Einwände gegen die Taufe können sich daher nicht auf das Handeln Gottes in der Taufe beziehen, sondern auf das, was Menschen bei der Verwaltung der Taufe tun oder versäumen: Z. B. bei der Entscheidung über eine Taufbewerbung mit der Verpflichtung und Unterstützung von Eltern und Paten zur christlichen Erziehung sowie auf das Leben aus der Taufe, die Erinnerung an die Taufe. Besonders zu beachten ist das Wissen um die Folge der Taufe im Ringen zwischen dem alten Menschen im Fleisch der Sünde und dem neuen Menschen nach dem Geist Gottes (Röm 6-8) im Gewissen und Herzen. Vieles wird hier vernachlässigt, wenn die Taufe als bloßer lebensbegleitender Gewohnheitsritus aufgefasst wird. Hier finden sich schwere Versäumnisse in Theologie und Kirche, die daher auch schwere geistliche Schäden in der Kirche zur Folge haben. Alle neutestamentlichen Briefe sind Taufermahnung für die Gemeinde, dass sie in dem bleibt, was sie in der Taufe empfangen hat, nämlich die leibliche Verbindung mit dem Leib Christi und Christi Tod und Auferstehung. Wo wird bei der Begleitung Sterbender und bei einer Beerdigung darauf hingewiesen, dass wir mit der Taufe in Christi Tod getauft sind, um in ihm zu leben und wie er aufzuerstehen (Röm 6)? Ist uns das in Familie, Kindergarten, Schule und Gemeinde, schließlich auch in der Theologenausbildung bewusst, welche große Gabe wir hier haben?

AUFBRUCH: Vor der Synode der Schaumburg-Lippischen Landeskirche haben Sie Anfang der 90er Jahre ein klares Votum gegen die Ordination von Frauen zum geistlichen Amt abgegeben. Halten Sie an dieser Sicht fest? Was sagen Sie denen, die meinen, dass eine gläubige Pfarrerin besser sei als ein ungläubiger Pfarrer?

Prof. Slenczka: Die Einführung oder besser: die Durchsetzung einer Ordination für Frauen zum gemeindeleitenden Amt geschah nicht wegen eines Mangels an Pfarrern, sondern in der Zeit einer „Theologenschwemme“. Die Einführung der Frauenordination ist nach wie vor ein Bruch kirchlicher Gemeinschaft mit anderen Kirchen, sie ist gegen die Schöpfungsordnung und gegen das Gebot des Herrn (1 Kor 14,33-40). Schlimm dabei ist vor allem, dass die Ordination als Anspruch auf Gleichberechtigung und gesellschaftspolitische Forderungen mit massiven Mitteln durchgesetzt wurde. Kann darauf Gottes Segen ruhen? Können sich Frauen darauf verlassen, dass ein Amt, das sie beanspruchen und fordern, sie auch trägt? Trifft sie nicht die Last des Widerspruchs aus dem Wort Gottes, das ihnen aufgetragen ist? Es geht überhaupt nicht um Fähigkeit oder Unfähigkeit, sondern allein um Wort und Weisung Gottes. Und ist es nicht so, dass in der Folgezeit immer wieder weitere gesellschaftspolitische Forderungen in Kirche und Theologie über Gottes Wort gesetzt werden?

AUFBRUCH: 1996 hat die EKD in einer Orientierungshilfe erklärt, dass es weder im Alten noch im Neuen Testament Aussagen gibt, die gleichgeschlechtlichen Umgang rechtfertigen. 2004 hat die VELKD die Öffnung evangelischer Pfarrhäuser für Amtsträger in Eingetragenen Partnerschaften unter bestimmten Voraussetzungen empfohlen. 2011 hat die EKD in ihrem Pfarrdienstgesetz aus dieser Empfehlung kirchliches Recht gemacht. Was sagen Sie zu diesem erstaunlichen Meinungsumschwung?

Prof. Slenczka: Ich habe mehrfach und öffentlich darauf hingewiesen, dass in der EKD durch zahlreiche Erklärungen und Beschlüsse fortlaufend die Grundlagen und Ordnungen der von Gott gestifteten und durch seine Gebote geschützten Ehe willkürlich gebrochen werden. Man folgt gesellschaftspolitischen Forderungen und Zwängen, wie das leider im Protestantismus immer wieder geschieht. Es wird gesegnet, worauf kein Segen, sondern Fluch und Strafe Gottes (Röm 1,24.26.28) ruhen. Mit welcher Autorität kann man heute eigentlich behaupten: „Ich aber sage euch…“, was damals als Sünde angesehen wurde, ist es heute nicht mehr. Damit wird nicht der Sünder durch den Ruf zu Umkehr und Vergebung gerechtfertigt, sondern die Sünde wird gerechtfertigt. Woher will man wissen, dass Gott den Maßstab für sein Urteil nach den Werken (2 Kor 5,10) geändert hat?

AUFBRUCH: Es gibt nicht wenige evangelische Amtsträger, die im Einklang mit der Heiligen Schrift homosexuelle Praxis als gegen Gottes Willen gerichtet beurteilen und die deswegen zunehmend von ihren Kirchenleitungen unter Druck gesetzt werden. Was kann man ihnen raten?

Prof. Slenczka: Wer sich zu Gott bekennt und seinem Wort vertraut und gehorcht, wird der Welt fremd, wenn er nicht mehr mitmacht, was alle machen (1 Petr 4,4). Der Herr hat immer wieder auf die Konflikte, die in der Familie aufbrechen können (Mat 10,21-22 pp) sowie auf die Verfolgung die aus der Gesellschaft kommt als Zeichen der Endzeit hingewiesen. Die Kirche und ihre Glieder haben immer in dieser Entscheidung zwischen Bekennen und Verleugnen gestanden, so auch heute (Mk 8,34-38 pp).

AUFBRUCH: Die evangelische Kirche bestreitet in ihrer Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit“ von 2013 und in den Verlautbarungen des 2014 gegründeten „Studienzentrums der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie“ die Ehe als verbindliche Stiftung Gottes für das Zusammenleben von Mann und Frau. Ist damit der status confessionis gegeben?

Prof. Slenczka: Es ist völlig klar: Wo die Grundlagen von Schrift und Bekenntnis aufgegeben bzw. durch fremde Grundlagen ersetzt werden, „hört die Kirche auf, Kirche“ (Offb 3,1) zu sein. Wenn heute kirchenamtlich eine „geschlechtergerechte Kirche“ gefordert wird, dann ist das nichts anderes als die Forderung nach einem „artgerechten Christentum“ vor 80 Jahren.

AUFBRUCH: In Schweden und Finnland haben sich in den letzten Jahren gegen den Widerstand der lutherischen Amtskirche freie lutherische Bistümer gebildet, die mittlerweile bekenntnisorientierte junge Theologen zu Gemeindepfarrern ordinieren und eigene Gemeinden bilden. Wäre dies u.U. auch ein Weg für Deutschland?

Prof. Slenczka: Ich weiß das nicht. Doch man sollte nicht übersehen, wie sich Richtungsgemeinden und Hausgemeinden innerhalb der bestehenden Kirchenorganisation bilden. Dass der Gottesdienstbesuch zurückgeht mag oft genug auch daran liegen, dass die Schafe die Stimme ihres guten Hirten nicht mehr hören. Das ist nach Joh 10 der Vorgang, dass die Schafe, die dem guten Hirten gehören, die Stimme dieses Hirten, der sein Leben für sie gibt, kennen und ihr folgen. Dem Mietling, der von den Schafen lebt, doch in der Gefahr flieht bzw. sich anpasst, folgen sie nicht. Mir scheint, wir sollten vielmehr die Pfarrer seelsorgerlich begleiten und ermutigen, die unter dem schweren Konflikt zwischen ihrem Gewissen und administrativen Zwangsmaßnahmen stehen. Leider werden weithin Lehrdifferenzen nicht theologisch mit Lehrbeanstandungsverfahren entschieden, sondern als disziplinarische Fälle den Juristen überlassen. Das ist ein Zeichen theologischer Hilflosigkeit oder auch ein Fehlen von geistlicher Autorität.

AUFBRUCH: Pastor Uwe Holmer hat sich auf dem Kongress des Gemeindehilfsbundes in Krelingen im März d. J. für die Vorbereitung einer evangelischen Bekenntnissynode ausgesprochen. Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag?

Prof. Slenczka: Diese Forderung taucht immer wieder auf, und das Vorbild ist die erste Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche von 1934 mit ihrer Theologischen Erklärung. Manche verstehen das als Protest und Widerstand gegen den Nationalsozialismus und entsprechend gegen heutige Vorgänge in unserer Kirche. Tatsächlich ging es jedoch um das Eindringen aktueller gesellschaftspolitischer Forderungen in Theologie und Kirche. Das ist auch unsere Situation heute. Doch man muss sehen: Neben der Theologischen Erklärung standen auf der Synode von Barmen-Gemarke jedoch noch zwei weitere wichtige Themen und Aufgaben: Die Frage nach der Rechtsstellung einer Bekenntnissynode und der Aufbau bekennender Gemeinden. Dazu heißt es: „Wenn die Bekenntnissynode der DEK die Leitung der deutschen evangelischen Christenheit übernimmt, so übernimmt sie damit eine große Verantwortung gegenüber den neuen Gaben und Kräften, die Gott der evangelischen Christenheit geschenkt hat.“ Auf dieser Linie haben 11 weitere Bekenntnissynoden, die letzte im Oktober 1943, stattgefunden, die sich mit den jeweils aktuellen Problemen in den Gemeinden befassten und Pfarrern wie auch Gemeinden konkrete Weisung nach Gottes Wort gaben. Dabei ging es z. B. auch um den Dienst von Frauen angesichts des Pfarrermangels, um die Vernichtung „lebensunwertem Lebens“ und von „Menschen anderer Rasse“ sowie um eheliche Verfehlungen von Pfarrern und kirchlichen Mitarbeitern. Es ging damals also nicht nur um Protest, sondern um die Übernahme der Verantwortung für rechte Kirchenleitung. Sind wir dafür bereit und in der Lage?

AUFBRUCH: Noch eine Frage zum Schriftverständnis: In Ihrem Buch „Kirchliche Entscheidung in theologischer Verantwortung“ sprechen Sie von der Gefahr der „Aufhebung der dogmatischen in die historische Methode“. Wie kann die Theologie aus dem Klammergriff des Historismus herausfinden?

Prof. Slenczka: Historismus oder historische Methode werden weithin und unbedacht mit Fortschritt in der Entwicklung des menschlichen Geistes mit dem Anspruch von Wissenschaftlichkeit und daher als Gegensatz zu einer „alten, überholten dogmatischen Methode“ aufgefasst und verwendet. Dabei wird übersehen, dass diese historische Methode in sich durchaus selbst dogmatisch ist, indem sie mit einem dogmatischen Absolutheitsanspruch auftritt: Das ist doch heute so! Es gehört zu den Voraussetzungen dieser Methode, dass man der Meinung ist, eine fortschreitende Höherentwicklung des menschlichen Geistes aufzeigen zu können, nach der sich dann auch Theologie und Kirche zu richten haben, indem sie dem folgen, was der heutige Mensch versteht, was die Zeit fordert und wohinter man nicht mehr zurückkann. In der Konsequenz ist dann viel von Gotteserfahrungen in geschichtlicher Wandelbarkeit die Rede, doch nicht mehr von dem Handeln Gottes durch Wort und Sakrament in Gericht und Gnade, in Verstehen und Verstockung. Hier liegt die Ursache für die ständige Anpassung von Theologie und Kirche an die Forderungen und Erfahrungen des heutigen Menschen, der heutigen Gesellschaft.

Zum Schluss: „Das Wirken des Wortes Gottes ist nicht abhängig von der geschichtlichen Lage, auf die es trifft, sondern allein davon, ob Gott durch sein Wort den Heiligen Geist gibt, der das Hören wirkt“ (Edmund Schlink (1903-1984) in seiner Habilitationsvorlesung 1934).

Die Fragen stellte Pastor Dr. Joachim Cochlovius

Quelle: Aufbruch – Informationen des Gemeindehilfsbundes (Juli 2015).

Der „Aufbruch“ erscheint 2-3 x im Jahr. Der Bezug ist kostenlos. Möchten Sie den „Aufbruch“ abonnieren, teilen Sie uns Ihren Wunsch gerne mit (info@gemeindehilfsbund.de). Die aktuelle Ausgabe kann hier heruntergeladen werden.

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Hinweise auf Veröffentlichungen von Reinhard Slenczka:

Ziel und Ende – Einweisung in die christliche Endzeiterwartung: Der Herr ist nahe, Freimund-Verlag, Neuendettelsau 2008, 520 Seiten, 19,90 €

Neues und Altes, 3 Bände, Freimund-Verlag, Neuendettelsau 2000, 1048 Seiten, 50,00 €, Band 1: Aufsätze zu dogmatischen Themen; Band 2: Vorträge für Pfarrer und Gemeinde, Band 3: Dogmatische Gutachten und aktuelle Stellungnahmen

Das Bekenntnis der Kirche zu Fragen von Ehe und Kirche, Lutherisch Glauben; Schriftenreihe des luth. Einigungswerkes, Heft 6, Hg. Karl-Hermann Kandler, Freimund-Verlag, Neuendettelsau 2011, 136 Seiten, 9,80 €

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 8. September 2015 um 9:23 und abgelegt unter Interview, Kirche.