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Eindrücke von der „Demo für Alle“ in Hannover gegen die Frühsexualisierung von Schulkindern

Montag 24. November 2014 von Johann Hesse


Johann Hesse

Am vergangenen Samstag, den 22. November 2014, veranstaltete das Aktionsbündnis „Ehe und Familie vor – Stoppt Gender-Ideologie und Sexualisierung unserer Kinder“, eine „Demo für Alle“ in Hannover. Anlass für diese Kundgebung war der Entschließungsantrag der rot-grünen Landtagsfraktion an den niedersächsischen Landtag, dieser möge die Landesregierung auffordern, dafür Sorge zu tragen, dass die Schulen Niedersachsens „der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten gerecht werden“. In Zukunft müssten „Homo-, Bi-, Trans-, und Intersexualität an der Schule verbindlich thematisiert werden, um alle Kinder und Jugendlichen bei der Entwicklung ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität zu unterstützen, gegenseitiges Verständnis zu fördern und Diskriminierung durch Ausgrenzung und Mobbing vorzubeugen“. In sechs Punkten wird gefordert:

  • Lehrkräfte für den Umgang mit den diversen sexuellen und geschlechtlichen Identitäten zu qualifizieren.
  • Schulbücher in allen Fachbereichen dürfen nur zugelassen werden, wenn sie die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten angemessen behandeln und abbilden.
  • Die Kerncurricula müssen ebenfalls unter dem Blickwinkel der sexuellen Vielfalt überprüft und ggf. ergänzt werden.
  • Die Schulen sollen durch Initiativen wie SchLAu Niedersachsen unterstützt werden, Schulaufklärungsprojekte durchzuführen, was bedeutet, dass Menschen mit homo-, bi-, trans-, und intersexuellen Neigungen und Identitäten Unterrichtsstunden übernehmen und im Sinne der „Sexualität der Vielfalt“ gestalten werden.
  • Die Schulen sollen sich im Rahmen ihrer Schulprogramme mit der sexuellen Vielfalt auseinandersetzen.
  • Die Schulen sollen in ihren Anti-Mobbing-Konzepten auch die Ausgrenzung von Menschen mit anderen sexuellen Neigungen und Identitäten thematisieren.

Der Antrag hat offensichtlich das Ziel, den Unterricht an den Schulen in Niedersachsen dem Diktat einer Minderheit zu unterwerfen, die sich für die Akzeptanz und die Verbreitung der gleichgeschlechtlichen Lebensweise einsetzt. Kinder sollen schon frühzeitig dahingehend beeinflusst werden, dass Homosexualität keine veränderbare sexuelle Fehlentwicklung, sondern „normal“ sei – eine von vielen möglichen und gleichwertigen sexuellen Orientierungen.

Anstatt junge Menschen und hier insbesondere heranwachsende Jungen in der Phase pubertärer Verunsicherung darin zu bestärken, ihre schöpfungsgemäß vorgegebene Geschlechtsidentität zu entdecken und zu entwickeln und für die Ehe mit einem Ehepartner des anderen Geschlechts vorbereitet zu werden, wird die Verunsicherung und Verwirrung noch verstärkt. Durch SchLAu-Projektstunden kommen junge Homosexuelle in die Schulen und ermutigen Kinder und Jugendliche, Homosexualität für „cool“ und erstrebenswert zu halten. Junge Menschen sollen so zu einem frühzeitigen „Coming-Out“ motiviert werden. Kommt es dann zur sexuellen Aktivität mit Partnern des gleichen Geschlechts entstehen Fehlprägungen und Festlegungen, die später nur sehr schwer rückgängig gemacht werden können. Dies soll durch eine Propaganda für den homosexuellen Lebensstil flankiert werden, die mit Hilfe der entsprechend lizensierten Schulbücher alle Fachbereiche durchzieht.

Ob solcher Pläne kann den Veranstaltern der „Demo für Alle“ zusammen mit ihren Aktionspartnern für die Organisation der Protestkundgebung nur von Herzen gedankt werden. Auf der Auftaktveranstaltung sprachen der Initiator der Petition „Gegen die Frühsexualisierung des Unterrichts in Niedersachsen“ Gerriet Kohls (Langenhagen), der Vorsitzende des Vereins Agens e.V. und Vertreter der niedersächsischen Elternrechtsgruppe „Eltern21″  Eckard Kuhla (Syke), der Journalist Jürgen Liminski (Berlin), Ruth Heil (Fischbach), Eheseelsorgerin und Mutter von 11 Kindern sowie Anette Schultner von der AfD. Der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Manfred Spieker (Osnabrück) entlarvte in seinem Redebeitrag das eigentliche Wesen der „Sexualpädagogik der Vielfalt“: Weder wolle sie Sexualität kultivieren noch ihren eigentlichen Wert und ihre Schönheit vermitteln, sondern sie ziele „unter der Tarnkappe der Vielfalt auf die Banalisierung der Sexualität und auf die Zerstörung von Ehe und Familie.“

Wie weit die Homosexualisierung des politischen Lebens in der Landeshauptstadt bereits vorangeschritten ist, wurde auch daran deutlich, dass die städtischen Fahnenmasten am Steintor mit dem Regenbogenbanner der Homosexuellenbewegung beflaggt waren. Zudem wurden die Teilnehmer der „Demo für Alle“ von ca. 250 Gegendemonstranten „begrüßt“, die sich am Steintor versammelt hatten, ihre Regenbogenfähnchen hochhielten und versuchten, die „Demo für Alle“ durch Geschrei zu stören.

Nach der Kundgebung zogen die 1.200 Teilnehmer in einem Marsch zum niedersächsischen Landtag. Sie skandierten „Finger weg von unseren Kindern“, „Vater, Mutter, Kinder – Familie voran“ und „Schützt unsere Kinder“. Auf der Schlusskundgebung sprach zunächst die Geschäftsführerin von „Kirche in Not“ Karin Maria Fenbert. Die Koordinatorin von „Demo für Alle“ Frau Hedwig von Beverfoerde forderte schließlich den Ministerpräsidenten von Niedersachsen Stephan Weil auf, die Pläne des rot-grünen Entschließungsantrages „zur Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten“ nicht umzusetzen. Diese Forderung wurde von den Teilnehmern mit hunderten von Luftballons unterstrichen, die gleichzeitig in die Luft gelassen wurden. Die Veranstaltung schloss mit dem Ruf: „Wir kommen wieder!“

Es bleibt zu wünschen, dass die „Demo für Alle“ nach dem französischen Vorbild weiter anwächst. Die dortigen Kundgebungen der Bewegung „manif pour tous“ bringen seit zwei Jahren bis zu 1,5 Millionen Menschen, darunter viele Familien mit ihren Kindern, auf die Straße, die friedlich, fröhlich und selbstbewusst für die Werte der Familie auf die Straße gehen.

Sehen Sie hier den Videobeitrag von der “Demo für Alle“ in Hannover vom 22.11.1014.

Sehen Sie hier den Videobeitrag der „manif pour tous“ aus Paris vom 5.10.2014.

Johann Hesse, Geschäftsführer des Gemeindehilfsbundes

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 24. November 2014 um 7:32 und abgelegt unter Ehe u. Familie, Gesellschaft / Politik, Sexualethik.