Das Volk Israel im aktuellen Zeitgeschehen
Freitag 24. Mai 2013 von Pfr. Hans-Christoph Gensichen

Um die Situation Israels in der Gegenwart und seine Bedeutung in der Zukunft verstehen zu können, muss man um die Vergangenheit Israels wissen und die wichtigsten Daten seiner Geschichte kennen. Circa 1.900  Jahre lang war das Volk Israel zerstreut in fast alle LĂ€nder der Erde. Seit dem Jahre 1882 kehrt das Volk kontinuierlich in sein Heimatland, nach Eretz (=Land) Israel zurĂŒck. Am 14.5.1948 hat David Ben Gurion, der erste MinisterprĂ€sident Israels, den neuen Staat ausgerufen, âim Vertrauen auf den Fels Israelsâ, also Gott, kurz vor Beginn des Sabbat.
Niemals haben die Juden wĂ€hrend der 1.900 Jahre  Diaspora die Hoffnung aufgegeben, eines Tages in ihr Heimatland zurĂŒckkehren zu können. Bei dem Pessach-Fest, das jedes Jahr im FrĂŒhjahr gefeiert wird, wurde zum Abschluss der Feier jedes Mal von den Feiernden gerufen. âNĂ€chstes Jahr in Jerusalemâ. Diese Hoffnung auf Heimkehr bringt der Psalm 126 in wunderbaren Worten zum Ausdruck:
âWenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die TrĂ€umenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll RĂŒhmens sein. Dann wird man sagen unter den Heiden. Der Herr hat GroĂes an ihnen getan. Der Herr hat GroĂes an uns getan. Des sind wir fröhlich. Herr, bringe zurĂŒck unsere Gefangenen, wie du die BĂ€che wiederbringst im SĂŒdland. Die mit TrĂ€nen sĂ€en, werden mit Freuden ernten.Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garbenâ.
Dieser Psalm wurde vor 2.500 Jahren im babylonischen Exil gedichtet, das nur 50 Jahre dauerte und das vom Perserkönig Kyros, einem Freund Israels, beendet wurde. Aber seine AktualitĂ€t hat dieser Psalm niemals eingebĂŒĂt. Er wird heute noch gebetet oder zitiert, wie es z.B. der ehemalige israelische StaatsprĂ€sident Ezer Weizmann vor dem deutschen Bundestag vor einigen Jahren getan hat. Denn Israel lebt in seiner Mehrheit ja immer noch im Exil oder hebrĂ€isch gesagt: in der âGalut.â
Die zweite, viel lĂ€ngere Exilszeit begann fĂŒr Israel im Jahre 70 n.Chr. , als am Ende des jĂŒdischen Krieges gegen Rom Jerusalem vom römischen Feldherrn Titus erobert wurde und der Tempel angezĂŒndet und zerstört wurde. Circa 2 Millionen Juden fanden in dem vierjĂ€hrigen Krieg den Tod.
Viele Juden wurden als Gefangene in die verschiedenen römischen Provinzen verschleppt, darunter auch nach Europa. Ein zweites AufbĂ€umen Israels gegen Rom fand 132 – 135 n. Chr. unter dem falschen Messias Bar Kochba ( = Sternensohn ) statt. JudĂ€a und Samaria waren am Ende des Krieges ziemlich entvölkert. Aber in GalilĂ€a hielten sich noch jĂŒdische Gemeinden. Jerusalem erhielt vom römischen Kaiser Hadrian einen heidnischen Namen: âĂolia Capitolinaâ. Der Hadrian- Bogen in der via dolorosa erinnert an diesen antisemitischen römischen Kaiser. Das Land Israel bekam von ihm den Namen  âPalĂ€stina â, obwohl es die Philister nicht mehr gab. Diese beiden Daten: 70 n. Chr. und 135 n. Chr. markieren den Beginn der langen Epoche des Exils der Juden oder auf hebrĂ€isch.: der âGalutâ, auf griechisch: der âDiasporaâ Israels in fast allen LĂ€nder der Erde.
Die GrĂŒndung des Staates Israel am Freitag, dem 14.5.48, um 16.00 Uhr nachmittags in Tel Aviv durch David Ben Gurion markiert den Beginn des Endes der Galut der Juden. Seit diesem Tag hat Israel wieder einen eigenen Staat, den Israel völlig souverĂ€n verwaltet. Dieses Datum ist in doppelter Weise von heilsgeschichtlicher Bedeutung. Denn nicht nur werden jetzt nach und nach die Gefangenen Zions erlöst, d.h. sie werden vom Gott Israels nach Eretz Israel zurĂŒckgebracht wie die BĂ€che im SĂŒdland, d. i. im Negev zur Zeit des FrĂŒhregens, sondern der 14.5.48 markiert auch den Beginn des Endes der Gnadenzeit fĂŒr die heidnischen Völker, also die Zeit der Völkermission.
Denn die Gnadenzeit fĂŒr die Völker ist nach den Worten von Jesus in Lukas 21,20 – 24 und den Worten des Paulus in Römer 11,25ff identisch mit der Zeit der Galut Israels. Die Endphase der Galut Israels, in der wir jetzt stehen, bedeutet also auch die Endphase der Völkermission. Mit anderen Worten: Der 14. Mai 1948 ist das Datum fĂŒr den Beginn der Endzeit.
Die Zerstreuung der Juden in andere LĂ€nder entspricht nicht dem ursprĂŒnglichen Willen Gottes, u. zw. weder die im sechsten Jahrhundert v. Chr. noch die 1.900 Jahre lange nach Christi Geburt. Abraham bekommt um das Jahr 1800 v.Chr. die Zusage von Gott ( 1. Mose 13, 14 – 17 ) :
âHebe deine Augen auf und sieh von der StĂ€tte aus, wo du bist, ( im judĂ€ischen Bergland ) nach Norden, nach SĂŒden , nach Osten und nach Westen. All das Land , das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben fĂŒr alle Zeit.â
Diese Zusage ewigen Besitzes von Eretz Israel wird von Gott mehrfach wiederholt, u. zw. gegenĂŒber Isaak, gegenĂŒber Jakob,  gegenĂŒber Mose und gegenĂŒber Josua. Aber die Zusage steht inbezug auf ihre praktische Verwirklichung unter der Bedingung, dass Israel den Willen Gottes erfĂŒllt, dass es seinem Gott treu bleibt und nicht dem Götzendienst verfĂ€llt. Diese Bedingung wurde zwei Mal klar erkennbar nicht eingehalten: erstens in der Königszeit des Staates âJudaâ, d. i. in der Zeit von Salomo bis zum judĂ€ischen König Zedekia,  und vorher schon  im Nordstaat âIsraelâ, der nicht von den Nachkommen Davids regiert wurde. Schon 722 v. Chr. wurde der gröĂere Teil der 10 nördlichen StĂ€mme durch den König von Assur in sein Reich verschleppt. Und 597 v. Chr. und 587 v. Chr. wurde ein bedeutender Teil der zwei sĂŒdlichen StĂ€mme durch den babylonischen König Nebukadnezar nach Babylon verschleppt. Beide Verschleppungen waren Gottes Gerichte an seinem geliebten Volk Israel. WĂ€hrend das babylonische Exil der zwei StĂ€mme des Staates Juda ein Ende fand, sind die 10 nördlichen StĂ€mme  immer noch zum groĂen Teil verschollen. (8.9oo Angehörige des Stammes âManasseâ wurden jetzt in Nordindien entdeckt. Sie werden in Gruppen von je 250 nach Israel geflogen.)
Israel hat ein zweites Mal dem Willen Gottes deutlich widersprochen, als es die Predigt von seinem gekreuzigten und auferstandenen Messias Jesus im ersten Jahrhundert n. Chr. zurĂŒckwies. Die Folge dieser ZurĂŒckweisung der Predigt von Jesus war , dass Israel fĂŒr beinahe 2 Jahrtausende das Exil auf sich nehmen musste. Aber diese Zeit war von Gott fĂŒr die Völkermission vorgesehen, vgl. dazu Jesu Aussage in Lk. 21,24.
Beide  Exilszeiten waren also Gott – gewollt. In Israels Geschichte gibt es keine ZufĂ€lle, denn Israel ist Gottes auserwĂ€hltes Volk, das Heilsvolk, in dessen Geschichte sich Gott der Schöpfer der Welt offenbart hat und durch dessen König Jesus Gott die von ihm abgefallene Welt rettet..
Weil das Land dem Volk Israel aber zu ewigem Besitz gegeben worden ist, musste Israel eines Tages wieder heimkehren, die Gerichtszeit musste ein Ende finden, denn sonst wĂŒrde Gott sein eigenes Wort gegenĂŒber Israel brechen. Daher gibt es im AT etwa 50 VerheiĂungen ĂŒber das Ende der Galut und ĂŒber Israels HeimfĂŒhrung aus allen LĂ€ndern der Erde nach  Eretz Israel. Die VerheiĂung eines Staates Israel am Beginn der Endzeit wird im AT so oft ausgesprochen, dass es unmöglich ist, ĂŒber diese VerheiĂungen hinwegzusehen. Eine der vielen VerheiĂungen lautet:
âIch wende das Geschick meines Volkes Israel. Sie werden die verödeten StĂ€dte aufbauen und bewohnen und Weinberge pflanzen und deren Wein trinken und GĂ€rten anlegen und deren Frucht essen. Ich pflanze sie in ihr Land ein. Und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der Herr, dein Gottâ ( Amos 9, 14 und 15 ).
Die GrĂŒndung des Staates Israel am 14.5.48 entspricht also dem Willen Gottes, der der Gott Israels und der Vater Jesu Christi ist. Er ist der alleinige Herr der Geschichte Israels wie der ganzen Welt. Wer dies nicht erkennt, der kennt die Bibel nicht, und der kennt auch nicht die Treue und die Liebe Gottes zu seinem Volk .
II. Teil:  Die historischen UmstĂ€nde der RĂŒckkehr des Volkes nach Eretz Israel.Â
Fragen wir: Wie geschah der Anfang der RĂŒckkehr des Volkes Gottes nach Eretz  Israel?
Im Jahr 1882 fand die erste Alija ( ĂŒbersetzt: âAufstiegâ ) = RĂŒckkehr-Welle statt. Etwa 5.000 russische Juden wanderten in PalĂ€stina ein.
Vorausgegangen waren schlimme Pogrome (= Verfolgungen)  von Juden im zaristischen Russland. Das Land Israel war damals nach den Berichten von Selma Lagerlöf und Mark Twain in einem erbĂ€rmlichen Zustand. Es hatte eine nahezu 500 Jahre lange tĂŒrkische Besatzungszeit hinter sich, es war von arabischen und vor allem von tĂŒrkischen GroĂgrundbesitzern ausgeplĂŒndert worden. Es gab keine WĂ€lder mehr. Ein erheblicher Teil des Landes war WĂŒste geworden, ein anderer Teil bestand aus SĂŒmpfen. Krankheiten und Armut plagten die verhĂ€ltnismĂ€Ăig geringe Bevölkerung, die aus Christen, Muslimen und Juden bestand, die kaum Kontakte untereinander hatten.
Man muss aber auch wissen, dass es in Eretz Israel in der ganzen Zeit der Galut ( Zerstreuung ) immer circa 10.000 bis 50.000 Juden im Land gegeben hat, die aber unter Ă€uĂerst schwierigen Bedingungen leben mussten.
Im 19. Jahrhundert erwachte bei den Juden Europas und Russlands genauso wie bei den anderen Völkern ein nationales Bewusstsein. Zwei Namen möchte ich nennen: Moses Hess und Leon Pinsker. Beide forderten die Heimkehr der Juden nach Israel. Die wichtigste Figur wurde aber der österreichische Jude Theodor Herzl.
Er war Korrespondent bei einer Wiener Zeitung und war Zeuge des Dreyfus – Prozesses Ende des 19. Jahrhunderts in Paris. Dreyfus war ein jĂŒdischer Offizier in der französischen Armee und wurde des Verrats von militĂ€rischen Geheimnissen an Deutschland bezichtigt, zu Unrecht, wie sich herausstellte. WĂ€hrend des Prozesses schrie das Volk von Paris auf den Strassen immer wieder: â Tod den Juden, Tod den Judenâ.
Dieses Geschrei öffnete Herzl fĂŒr immer die Augen. Er erkannte, dass der Weg der Assimilation der Juden in die europĂ€ischen Völker ein Irrweg gewesen war. 100 Jahre lang hatte das europĂ€ische Judentum nĂ€mlich gemeint, es könne seinen Glauben bewahren und sich gleichzeitig in die verschiedenen Nationen völlig integrieren. Man dachte: Der âAntisemitismusâ, besser: âAntijudaismusâ, könne durch Assimilation ĂŒberwunden werden.  Herzl erkannte in Paris, dass diese Auffassung falsch war. Er schrieb anschlieĂend das Buch âDer Judenstaatâ. Dieses Buch ist bis zum heutigen Tag die Grundlage fĂŒr den Zionismus.
Der Zionismus ist eine nationale jĂŒdische Bewegung mit dem Ziel, im Land Israel einen sĂ€kularen Staat Israel zu errichten.
Der Staat Israel sollte also kein religiöser Staat werden, wie er es von David bis zu den MakkabĂ€ern im 2. Jahrhundert v. Chr.  gewesen war, sondern er sollte ein Staat im Sinne der AufklĂ€rung werden, in dem alle Glaubensrichtungen zugelassen werden sollten, wobei natĂŒrlich der jĂŒdische Glaube eine deutliche staatsrechtliche Bevorzugung erfahren sollte. Israel sollte natĂŒrlich ein jĂŒdischer Staat werden.
1897 fand unter der Leitung von Herzl der erste zionistische Kongress in Basel statt, der in den Folgejahren öfter  wiederholt wurde. Die National-Flagge mit dem Davidsstern, die an einen Gebetsschal erinnert, wurde bestimmt, genauso auch die Nationalhymne, die âHatikwaâ = das Lied von der Hoffnung. Das Staatssymbol Israels wurde die Menorah: der siebenarmige Leuchter. Der Staat Israel knĂŒpfte also an die Glaubenstradition des Volkes Israel an.
Herzl verzehrte sich bei der Mobilisierung der OberhĂ€upter der europĂ€ischen Staaten, die ihm helfen sollten, den Staat Israel innerhalb des damals noch bestehenden osmanischen Reiches zu errichten. Er fand kaum UnterstĂŒtzung. Aber auch die etablierten und wohlhabenden Juden verweigerten sich ihm, denn sie setzten weiterhin auf die Möglichkeit der Assimilation. UnterstĂŒtzung fand er vor allem bei den verarmten Juden Osteuropas und vereinzelt bei reichen Juden im Westen , z.B. bei der Familie Rothschild.
Herzl starb an gebrochenem Herzen im Jahr 1904. Aber er war trotz seiner sÀkularen Grundhaltung ein ganz wichtiges Werkzeug Gottes: Als Kind von 12 Jahren hatte er folgenden Traum, den er als Sterbender einem Freund erzÀhlte:
 „Der Messias nahm mich auf seine Arme und entschwebte mit mir auf WindesflĂŒgeln. Auf einer der glanzerfĂŒllten Wolken begegneten wir der Mosesgestalt. Die GesichtszĂŒge waren die des Moses von Michelangelo, den ich in meiner Kindheit oft und gern betrachtete. Der Messias rief Moses zu: âUm dieses Kind habe ich gebetet.â Zu mir aber sagte er: âGeh, verkĂŒnde den Juden: ich werde bald kommen und Wunder und GroĂtaten vollfĂŒhren fĂŒr mein Volk und die ganze Welt.â
Der 1. Weltkrieg brachte den ersten Durchbruch in Richtung auf einen Staat Israel. England, Frankreich, Russland und die USA kĂ€mpften gegen Deutschland, das Habsburger Reich und die TĂŒrkei. In England gab es seit dem 17. Jahrhundert eine starke projĂŒdische Partei, zu der besonders viele fromme Christen gehörten. Einer von ihnen war im 19. Jahrhundert der berĂŒhmte Politiker Lord Ashley. Diese projĂŒdischen Politiker  glaubten fest an die Wahrheit der alttestamentlichen VerheiĂungen ĂŒber die Errichtung eines jĂŒdischen Staates am Beginn der Endzeit. Sie wollten diesen Staat Israel errichten und die Heimkehr der Juden fördern, um die Wiederkunft Jesu vorzubereiten. Der englische AuĂenminister Lord Balfour gehörte zu diesen Kreisen. Er versprach im Jahr 1917 dem Förderer der jĂŒdischen Einwanderung Lord Rothschild, nach dem gegen die TĂŒrkei gewonnenen Krieg den Juden eine HeimstĂ€tte in dem von den TĂŒrken befreiten PalĂ€stina zu gewĂ€hren. ( Ich erinnere : Der römische . Kaiser Hadrian hatte den Namen âPalĂ€stinaâ erfunden.)
Die SiegermĂ€chte stimmten Balfour auf der Konferenz von San Remo im Jahr 1920 zu , und der neu gegrĂŒndete Völkerbund ĂŒbergab England 1922 das Mandat, damit  England diese HeimstĂ€tte fĂŒr die Juden in PalĂ€stina, das damals nicht nur das Land Israel sondern auch das Gebiet des heutigen Jordanien umfasste, schaffen sollte. Dieses Mandat gilt noch heute, denn es ist in der Charta der UN als Bestandteil des Völkerrechtes anerkannt worden. Daher sind die jĂŒdischen Siedlungen in der Westbank trotz aller gegensĂ€tzlichen Behauptungen  völkerrechtlich legal. Von 1900 an gab es weitere  Alijas nach PalĂ€stina. Die jewish agency wurde Anfang der 20 – er Jahren zu dem Zweck gegrĂŒndet, Juden aus aller Welt nach Israel zu bringen. Eine jĂŒdische Gewerkschaft wurde gegrĂŒndet, denn viele Heimkehrer waren sozialistisch eingestellt.
In den ersten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts wanderten etwa 70.000 Juden in PalĂ€stina ein. In den 10 Jahren danach, also in den 20 – er Jahren noch einmal knapp 70.000. Aber in diesen Jahren wandten sich die Araber in PalĂ€stina mehr und mehr gegen die Juden und verĂŒbten viele MordanschlĂ€ge. Der schlimmste geschah 1929 in Hebron, wo die ganze uralte jĂŒdische Gemeinde ausgelöscht wurde. Um an diese uralte Gemeindetradition anzuknĂŒpfen haben sich einige Hundert Juden mitten in Hebron gegenĂŒber der Abraham – Moschee nieder gelassen. England wandte sich in den dreiĂiger Jahren allmĂ€hlich von den Juden ab, denn die arabischen Staaten, die fĂŒr England aufgrund der Ălfunde im Zweistromland und auf der arabischen Halbinsel zunehmend wichtiger geworden waren, wandten sich vehement gegen die weitere jĂŒdische Einwanderung. In den dreiĂiger Jahren wanderten zwar noch 250.000 Juden in Israel ein, aber am Ende der dreiĂiger Jahre wurden die Einwanderungszahlen durch die englische Regierung stark reduziert, gerade zu der Zeit, als in Deutschland die tödliche Verfolgung der Juden begann.
Als Hitler 1933 an die Macht kam, drĂ€ngte er von Anfang an auf eine Entfernung aller Juden aus Deutschland, in dem damals 525 .000 Juden lebten. Hitler vertrat einen rassistischen âErlösungs-Antisemitismusâ : zunĂ€chst Deutschland, spĂ€ter Europa, und danach die ganze Welt mĂŒsse mithilfe der Arier, vor allem der Deutschen, von der âKultur zerstörenden jĂŒdischen Rasseâ fĂŒr immer âerlöstâ werden. Das bedeutet: Es war seine Absicht, das ganze Volk Israel bis zum letzten kleinen Baby auszulöschen. ( Dies kann man  den âTischgesprĂ€chen Hitlersâ in der Wolfsschanze aus den Jahren 1942 und 1943 ,herausgegeben von  Dr. Henry Picker entnehmen).
Der amerikanische PrĂ€sident Roosevelt berief im Sommer 1938 eine Konferenz in Evian, Schweiz, ein, angeblich, um den Juden Deutschlands zu helfen und Auswanderungsmöglichkeiten zu schaffen. In Wahrheit wurde die Konferenz ein Fiasko. Denn auĂer der Dominikanischen Republik wollte kein Land Juden aus Deutschland aufnehmen, selbst die USA nicht. Die Völkerwelt weigerte sich, dem in seiner Existenz bedrohten Volk der Juden beizustehen.( Auch die Dominikanische Republik nahm schlieĂlich nur 500 Juden auf ).
Die gesamte Völkerwelt gab damit ein deutliches Zeichen fĂŒr das Ende der Zerstreuung Israels unter die Völker. Das zweite noch deutlichere Zeichen fĂŒr das Ende der Diaspora Israels gab aber das Deutschland Hitlers. Auf der Wannseekonferenz im Januar 1942 wurde auf Befehl Hitlers und Himmlers von deutschen BĂŒrokraten und SS-FĂŒhrern beschlossen, alle 11 Millionen Juden Europas auszurotten. Hinzu sollten noch die knapp 500.000 Juden in PalĂ€stina kommen, die sich inzwischen dort eine Heimat aufgebaut hatten. Nach einem erhofften Sieg von Erwin  Rommel ĂŒber die EnglĂ€nder in Ăgypten und PalĂ€stina sollten diese Juden von der SS – Einheit in Rommels Armee unter dem SS-ObersturmbannfĂŒhrer Walther Rauff mithilfe  der Araber PalĂ€stinas in den Jahren 1943/44 umgebracht werden. Die Heimkehr der Juden nach Eretz Israel sollte fĂŒr immer beendet werden und die GrĂŒndung eines Staates Israel verhindert werden. Bei der Vorbereitung dieser Mordaktion in PalĂ€stina arbeitete Hitler mit dem GroĂmufti von Jerusalem Haj Amin Muhammad El Husseini, einem Onkel Arafats, zusammen.
Sechs Millionen Angehörige des auserwĂ€hlten Volkes Gottes fielen den Mördern aus Deutschland  und den vielen hilfswilligen Mördern aus den umliegenden LĂ€ndern im Lauf des 2. Welt-Krieges in die HĂ€nde, darunter  1 œ Millionen Kinder, sie wurden alle auf grausame Weise umgebracht.
Die ErschĂŒtterung in der Weltöffentlichkeit nach dem Krieg ĂŒber dieses Menschheitsverbrechen war sehr groĂ, aber noch nicht groĂ genug, um den Juden endlich einen Staat in Eretz Israel zu geben. Erst die Tragödie um das Schiff âExodusâ im Sommer 1947, bei der sich England schwer an den dem Holocaust entkommenen Juden versĂŒndigte, indem es sie nach Deutschland, dem Land des Holocaust, zurĂŒckschickte, gab den Ausschlag. Das empörte Weltgewissen machte jetzt Heilsgeschichte: England sagte, dass es das Mandat ĂŒber PalĂ€stina niederlegen wolle und gestand damit sein Versagen ein, und die UNO-Vollversammlung beschloss am 29.11.47 in New – York mit der notwendigen 2/3 – Mehrheit, PalĂ€stina zu teilen, einen Teil sollten die Juden erhalten, den anderen Teil die Araber. WĂ€hrend die Juden die Teilung akzeptierten, verweigerten sich die Araber. Sie wollten keinen Staat PalĂ€stina neben einem Staat Israel. Sie wollten das ganze Land fĂŒr sich haben.
Die EnglĂ€nder holten am 14.5.48 um Mitternacht den Union Jack in Haifa ein. David Ben Gurion musste also schon am 14.5.48 in Tel Aviv den Staat Israel ausrufen, weil sonst das Mandatsgebiet staatenlos geworden wĂ€re. Er rief den Staat Israel aus âim Vertrauen auf den Fels Israelsâ – also auf den lebendigen Gott. Die Araber begannen schon in der Nacht auf den 15.5. einen Krieg gegen den neuen Staat, der aber im Sommer 1949 mit ihrer Niederlage endete. Israel hatte seinen Teil PalĂ€stinas vergröĂert und vor allem den Westen Jerusalems erobert. Von 1948 an wurde Israel nach und nach von allen Staaten der Welt anerkannt, in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sogar vom Vatikan, obwohl die katholische Kirche die Sammlung der Juden in Israel theologisch nicht einordnen konnte und bis heute noch nicht kann, da die katholische Kirche eine verkĂŒrzte heilsgeschichtliche Theologie vertritt – nĂ€mlich ohne BerĂŒcksichtigung der prophetischen VerheiĂungen des AT ĂŒber die Heimkehr der Juden in der Endzeit. Die muslimischen Staaten, auĂer Ăgypten und Jordanien   verweigern bis heute die Anerkennung Israels.
Die gescheiterte Konferenz von Evian,  bei der die Staaten der Welt dem bedrĂ€ngten auserwĂ€hlten Volk die Hilfe verweigerten, dann die Ermordung von sechs Millionen Juden mitten im ehemals christlichen Abendland und drittens die GrĂŒndung des Staates Israel nach 1900 Jahren der Staatenlosigkeit – diese drei Geschehnisse beendeten eine beinahe 2000 Jahre lange Epoche der Welt – und Heilsgeschichte. Ein neues Blatt der Geschichte ist nun aufgeschlagen worden, es ist das Blatt der Endzeit.
III. Teil:Â Die Geschichte Israels nach der StaatsgrĂŒndung
Bei der GrĂŒndung des Staates Israel im Jahr 1948 lebten im Land circa  600.000 Juden, heute sind es 5,9 Millionen. Schon an diesen Zahlen ist zu erkennen, dass Israel eine erstaunliche Entwicklung in den fĂŒnfundsechzig Jahren seines Bestehens erlebt hat. Und die Sammlung der Juden in Eretz Israel geht ununterbrochen weiter. Neben den 5,9 Millionen Juden leben in Israel circa 1,6 Millionen muslimische Araber, dazu kommen weit ĂŒber 100.000 Drusen und  circa 160.000 Christen  verschiedener christlichen Konfessionen, die meisten davon sind Araber.
Israel ist eine rechtsstaatliche Demokratie mit vielen Parteien , einem Parlament: der Knesset , einer Regierung, einem StaatsprĂ€sidenten und einem obersten Gericht. Dazu gibt es zwei Oberrabbiner, einen fĂŒr die ashkenasischen , also die ehemals europĂ€ischen Juden, und einen fĂŒr die sephardischen Juden, die ehemals orientalischen Juden.
Die Hauptstadt Israels ist Jerusalem. Religiös ist Israel vielschichtig:  15 -20 Prozent sind orthodox, sie halten an der Tora und vor allem an dem Talmud fest. Sie bestimmen das Stadtbild in der Altstadt von Jerusalem, teilweise auch im Westteil Jerusalems, und das Stadtbild von Safed in GalilĂ€a, der Stadt der Kabbala: der jĂŒdischen Mystik. Etwa 30 Prozent der Israelis sind traditionell glĂ€ubig. Sie tragen die Kippa als Zeichen dafĂŒr, dass sie an Gott glauben, sie halten den Sabbat ein und feiern die jĂŒdischen Feste und glauben an die VerheiĂungen Gottes im AT. Genauso wie die orthodoxen Juden  essen sie koscher. Circa 10.000 Israelis sind messianische = Jesus-glĂ€ubige Juden. Zwischen 50 und 60 Prozent der Israelis sind sĂ€kular, sie fĂŒhlen sich wohl als Juden, sind aber vom jĂŒdischen Glauben ziemlich weit entfernt. Sie bestimmen z.B. das Bild der groĂen StĂ€dte in der Sharon-Ebene: also von Tel Aviv und Haifa,  auch das von Eilat, der Urlaubsstadt am Roten Meer.
Das Land ist zu groĂen Teilen wieder grĂŒn, GalilĂ€a und SĂŒdwest – JudĂ€a sind weitgehend wieder bewaldet. Ein ziemlich groĂer  Teil dieser WĂ€lder wird von Isarel – freundlichen Privatleuten aus Deutschland finanziert. Mitten im Negev gibt es viele Plantagen und sogar schon WĂ€lder,  denn das Land ist fruchtbar, es fehlt nur das Wasser. In der judĂ€ischen WĂŒste westlich vom Toten Meer gibt es wieder Leoparden wie zur Zeit Jesu. Millionen Zugvögel machen Station im Jordan-Tal am Hule-See oberhalb des Sees Genezareth. Innerhalb von 100 Jahren ist aus einer WĂŒste mit Namen âPalĂ€stinaâ ein halbes Paradies mit Namen âIsraelâ geworden.
An Herausforderungen fĂŒr Israel mangelt es nicht: Die israelische Gesellschaft besteht ja aus Juden, die aus den verschiedensten Weltgegenden und mit ganz verschiedenen Traditionen in das Land gekommen sind , z.B. ist der Staatsaufbau anfangs eine Leistung der ashkenasischen Juden gewesen, also der europĂ€ischen Juden, zu denen Ben Gurion gehörte und auch Schimon Peres, der gegenwĂ€rtige StaatsprĂ€sident, gehört. SpĂ€ter kamen die sephardischen Juden dazu, d.h. die Juden aus den arabischen LĂ€ndern, die Ende des 15. Jahrhunderts aus Spanien vertrieben worden waren und innerhalb des osmanischen Reiches Aufnahme fanden. Eine eigentĂŒmliche  Gruppe bilden die orthodoxen Juden, die entweder aus den arabischen LĂ€ndern oder aus den USA, wohin sie zum groĂen Teil aus Polen kamen,  eingewandert sind. Eine vierte groĂe Gruppe bilden die Juden aus den GUS – Staaten, die nach 1989 ins Land kamen und die wenig Ahnung von der jĂŒdischen Tradition haben, in der Regel aber  ziemlich gut  gebildet sind Alle diese verschiedenen Gruppen mĂŒssen im neuen Staat lernen, miteinander auszukommen und den neuen Staat âIsraelâ gemeinsam aufzubauen.
Eine weitere Herausforderung ist die Wasserknappheit. Der ganze Nahe Osten leidet darunter, aber Israel besonders, weil vor allem die Landwirtschaft einen hohen Wasserverbrauch hat. Die Wasseringenieure Israels haben zwar eine sehr effiziente Wassernutzung möglich gemacht, aber wenn zu wenig Regen fĂ€llt, wie es jetzt ( Herbst 2012 ) seit mehreren Jahren der Fall ist, dann sinkt der Wasserspiegel des Sees Genezareth, dem viel Wasser entnommen wird, bis zu der kritischen Marke, der sog. âroten Linieâ, und es gibt Probleme fĂŒr das ganze Land. In diesem regenreichen Winter 2012/2013 ist aber der Wasserstand des Sees Genezareth wieder erheblich angestiegen.
Die gröĂte Herausforderung fĂŒr Israel ist die Feindschaft der arabischen und darĂŒber hinaus aller islamischen Staaten, gegenwĂ€rtig  besonders des schiitischen Iran. Diese Tod- Feindschaft der Araber, des Iran  und der Muslime insgesamt gegen den Staat Israel  besteht seit 1918, seit der Niederlage der TĂŒrkei gegen England und dem Zusammenbruch des osmanischen Reiches. In drei Kriegen musste sich Israel nach seiner GrĂŒndung 1948 gegen einen Angriff der arabischen Nachbarstaaten behaupten. Es waren der Krieg 1948/49: also der UnabhĂ€ngigkeitskrieg, dann der Sieben – Tage – Krieg im Juni 1967, und schlieĂlich der Jom- Kippur-Krieg im Herbst 1973.
Der Sieben -Tage Krieg im Juni 1967 hatte das Ergebnis, dass die sog. âWestbankâ und vor allem Ostjerusalem mit der Altstadt unter die Herrschaft Israels kam, also auch der Tempelberg und die Klagemauer, der heiligste Ort fĂŒr das weltweite Judentum. Die Kriege 1967 und 1973 wurden nur mithilfe der USA gewonnen, dem treuesten Freund Israels. Bei dem fĂŒr Israels Existenz gefĂ€hrlichsten Krieg im Jahr 1973 stand Deutschland Israel leider nicht bei. Willy Brandt verweigerte den USA die Ăberflugrechte ĂŒber Deutschland. Die USA wollten Israel mit Waffen versorgen und mussten sich einen anderen Weg fĂŒr die Hilfeleistung suchen. Heute ist Deutschland glĂŒcklicherweise ein treuer VerbĂŒndeter Israels. Aber ob es so bleibt ?
Es gibt ĂŒbrigens eine groĂe Zahl von Zeugen fĂŒr ein wunderbares Eingreifen Gottes in das jeweilige Kriegs-Geschehen zugunsten Israels bei allen drei Kriegen: Ein deutliches Zeichen dafĂŒr, dass Gott selbstÂ ĂŒber den Staat Israel wacht und keine Macht der Welt die Heimkehr der Juden nach Eretz Israel stoppen kann.
Der Konflikt Israels mit den sog. âPalĂ€stinensernâ beschĂ€ftigt die Welt vor allem seit den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Israel wird immer wieder vorgeworfen, dass es den PalĂ€stinensern keinen eigenen Staat in der Westbank und im Gaza-Streifen zugestehen wolle. In Wahrheit ist es genau umgekehrt. Die Araber, darunter auch die PalĂ€stinenser, die ja keine ethnische Einheit sind, die Iraner und ĂŒberhaupt fast alle Muslime der Welt wollen Israel als jĂŒdischen Staat nicht anerkennen. Weder die Mehrheit der PalĂ€stinenser noch die Regierungen und die Bevölkerung von Syrien, Saudi-Arabien, Libyen , Algerien, Tunesien, Iran, Pakistan, Afghanistan , Bangladesh, Indonesien und Malaysia, noch die Bevölkerung von Ăgypten und Jordanien, deren Regierungen Frieden mit Israel geschlossen haben, wollen ĂŒberhaupt akzeptieren, dass Israel als jĂŒdischer Staat existiert.
Alle Genannten wollen keinesfalls, wie immer wieder von unseren Medien behauptet wird, einen zweiten friedlichen demokratischen Staat PalĂ€stina neben dem Staat Israel errichtet haben, sondern sie wollen einen palĂ€stinensischen islamischen Staat auf dem Boden Israels errichtet sehen, d.h. sie wollen die völlige Zerstörung Israels. Der Grund ist klar: Auf dem Boden eines ehemals islamischen Landes kann und darf es keinen jĂŒdischen Staat geben. Denn alles Land, was einmal islamisch war, muss fĂŒr immer islamisch bleiben. Nur um Israel leichter zerstören zu können, wĂŒrden sie der vorĂŒbergehenden Errichtung eines kleinen palĂ€stinensischen Staates neben Israel zustimmen.
Leider erkennt die Weltöffentlichkeit mit der UNO nicht die RealitĂ€t, und auch viele Israelis erkennen nicht die Absichten ihrer Feinde und befĂŒrworten einen palĂ€stinensischen Staat auf dem Boden von JudĂ€a und Samaria,  also auf dem Boden, den Gott fĂŒr immer Israel versprochen hat. Meistens sind es unglĂ€ubige humanistisch denkende Juden, die die religiöse Dimension des Konfliktes zwischen Israel und dem Islam nicht begreifen.
Trotz aller dieser Herausforderungen, die Israel bestehen muss, geht die Einwanderung der Juden in Israel und der Aufbau Israels ununterbrochen weiter. Landwirtschaft, Hochtechnologie und Tourismus sind die HauptsĂ€ulen der israelischen Wirtschaft , die eine hohe Wachstumsrate hat. Auch die  Finanz â und Wirtschaftskrise ab 2008 hat Israel kaum getroffen. Der Tourismus hat eine besonders hohe  Wachstumsrate. Viele Erfindungen werden laufend gemacht, vor allem auf dem Gebiet der Medizin. Evangelikale und auch andere Christen der ganzen Welt besuchen Israel hĂ€ufig und viele Christen unterstĂŒtzen Volk und Staat.
Israel ist eine sĂ€kulare Demokratie Ă€hnlich wie Deutschland.. Alle Religionen dĂŒrfen sich in Israel frei betĂ€tigen. Die Ăbergriffe von orthodoxen Juden auf messianisch – jĂŒdische Gemeinden, von denen immer wieder berichtet wird, sind zwar bedrohlich und unangenehm, sind aber  keineswegs eine Verfolgung. ( Als âVerfolgungâ werden diese Ăbergriffe nur von Antisemiten bezeichnet ).
AngelsĂ€chsische Evangelikale fĂŒhren seit den 80 – Jahren im Herbst ein Christliches LaubhĂŒttenfest durch, zu dem 5.000 – 10.000 Christen aus circa 100 Nationen zusammen kommen. Auf diesem Fest sprechen fast immer auch die israelischen MinisterprĂ€sidenten. Auf  diesem   LaubhĂŒttenfest bekommt man einen Vorgeschmack von der ErfĂŒllung des Jesus-Wortes: â Es wird eine Herde und ein Hirte sein.â
Von 1986 an war ich sechs Mal in Israel, zuletzt im Jahr 1999. Ich habe einen erheblichen  Teil des  Landes kennen gelernt, auch die Westbank mit den jĂŒdischen Siedlungen auf den Bergkuppen Samarias. Jerusalem machte auf mich den stĂ€rksten Eindruck. Als ich im Oktober 1986 mit unserer Reisegruppe von Tel Aviv nach Jerusalem hinauffuhr, empfand ich das starke GefĂŒhl: jetzt komme ich nach Hause.
Jerusalem ist das geistliche Herz der ganzen Welt. Hier lebte König David, hier standen die jĂŒdischen Tempel, in denen Gottes Name wohnte, hier predigten die Propheten, hier lehrte Jesus, hier setzte er das Abendmahl ein, hier starb er fĂŒr die SĂŒnden der Welt am Kreuz, hier wurde er vom Vater am dritten Tage nach seinem Sterben auferweckt , hier goss Jesus an Pfingsten den Heiligen Geist ĂŒber seine JĂŒnger und die Urgemeinde aus, und hier wird er  wiederkommen zur Erlösung der GlĂ€ubigen und zum Gericht.
Mehrmals trank ich auf meinen Israel-Reisen eine Tasse Kaffee in einem kleinen österreichischen Cafeâ an der Ecke der Ben Jehuda -StraĂe in der Weststadt Jerusalems, wo diese StraĂe auf die King George – StraĂe stöĂt. Ben Jehuda war der Lehrer, der in jahrzehntelanger Arbeit aus dem Alt – HebrĂ€isch das moderne Iwrit geschaffen hat. Dass aus einer alten, im Alltag nicht mehr gesprochenen Sprache eine moderne und lebendige Sprache geschaffen werden konnte, ist einmalig in der Weltgeschichte. Dieses Cafeâ wurde oft von Else Lasker – SchĂŒler besucht, der nach den Worten des deutschen Dichters Gottfried Benn gröĂten deutschen Lyrikerin. Sie verlieĂ in den dreiĂiger Jahren Deutschland, weil sie JĂŒdin war, und verstarb einsam in Jerusalem im Jahr 1945. Wenn sie, schon sehr krank, abends noch in das Cafe` kam, schlief sie oft ein und blieb die ganze Nacht sitzen und ging erst am Morgen nach Hause. In ihrem letzten Gedicht vor ihrem Tod  heiĂt es: âMein Odem schwebt ĂŒber Gottes Fluss.Ich setze leise meinen FuĂ auf den Pfad zum ewigen Heimeâ.
Else Lasker – SchĂŒler ist ein Beispiel von vielen fĂŒr die innige Verbindung, die zwischen Juden und der deutschen Kultur einst bestand,  die aber seit dem Holocaust   fĂŒr immer vergangen ist. Der Holocaust bedeutet nach den Juden fĂŒr uns Deutsche eine seelische, geistige und geistliche Katastrophe, denn ich fĂŒrchte: wir haben möglicherweise durch diesen totalen Angriff auf die Juden unsere IdentitĂ€t als christliches Volk  fĂŒr immer verloren.
Machen wir uns klar: Die IdentitĂ€t Deutschlands lag  seit  Kaiser Otto I., also seit etwas ĂŒber 1.000 Jahren , in der jĂŒdisch-christlichen Tradition, d.h. im Glauben an den dreieinigen Gott, der der Gott Israels ist. Auf der deutschen Kaiserkrone, die von Otto I. von 962 an bis zu dem noch im Kaiserdom zu Frankfurt am Main gekrönten Kaiser Franz II. im Jahre 1806 getragen wurde, waren drei jĂŒdische Könige, der jĂŒdische Prophet Jesaja und Jesus abgebildet. ( Eine Nachbildung dieser Krone ist im Historischen Museum in Frankfurt/ Main zu besichtigen ).
Es ist ein schmaler Steg, auf dem wir in diese jĂŒdisch-christliche Tradition wieder zurĂŒckfinden und unsere alte deutsche IdentitĂ€t wiederbekommen könnten. Folgende Punkte gehören dazu: die ĂŒberzeugende Anerkennung unserer Schuld vor Gott und dem Volk Israel , die Bitte um Vergebung um Jesu willen, das Ja zum AT als Gottes Wort – von gleichem Wert wie das NT, die Verehrung des deutschen Widerstandes gegen Hitler, die theologische Anerkennung Israels als Gottes bleibend auserwĂ€hltes Volk und die unerschĂŒtterliche, praktisch ausgedrĂŒckte Liebe zu Israel.
SĂŒdwestlich vom Herzl Berg, auf dem der GrĂŒnder des Zionismus Theodor Herzl bestattet ist, liegt Yad Vashem, auf deutsch: âHand und Nameâ. Dieser Ort der Erinnerung ist ein Ort, den jeder Deutsche, wenn er in Israel ist, besuchen solte. Alle StaatsgĂ€ste Israels besuchen diesen Ort. Es ist der Ort, an dem   der Holocaust  dokumentiert ist. Ich sagte schon, dass der Holocaust: die Ermordung der meisten Juden Europas, die Konferenz von Evian  und die StaatsgrĂŒndung Israels im Jahr 1948 die drei Zeichen fĂŒr das Ende der Diaspora Israels sind. In Yad Vashem wird dem Bibelkenner diese Tatsache klar bewusst.
Das Land Israel ist aufgrund der langen Besiedlung durch Juden natĂŒrlich ein Land der Vergangenheit, denn ĂŒberall kann man Zeugnisse von Israels Geschichte von den Richtern und Königen an ausgraben. Israel ist selbstverstĂ€ndlich ein Land der Gegenwart, denn es blĂŒht immer mehr auf und wĂ€chst ununterbrochen. Israel ist vor allem aber ein Land der Zukunft, denn die knapp acht Millionen Juden, die noch zerstreut in der Welt leben, werden noch nach Israel kommen und hier siedeln, und hier vor allem werden Gottes gewaltige Taten der Endzeit stattfinden.Â
IV. Teil  Israel, die Kirchen und der Islam.
Man fragt sich immer wieder erstaunt, warum die Christenheit nicht geschlossen auf der Seite Israels steht. Die Antwort lautet: die alte Kirche hat durch die KirchenvÀter die Ersatztheologie geschaffen. Die Ersatztheologie besagt, dass durch die Kreuzigung Jesu Israel seinen Status als auserwÀhltes Volk Gottes verloren habe und ein Volk wie jedes andere geworden sei. An die Stelle Israels sei jetzt die Kirche getreten, sie sei jetzt Gottes Volk. Die Christenheit hat also nach dieser Lehre die Judenheit als auserwÀhltes Volk abgelöst. Diese Ersatztheologie ist eine gefÀhrliche Irrlehre, sie hat keinen Anhalt in der Bibel.
AT und NT sagen gemeinsam, dass Israel fĂŒr immer Gottes Volk bleibt, trotz seiner SĂŒnden und auch trotz seines vielfachen Abfalls von Gott und auch trotz seiner bisherigen Ablehnung Jesu. Paulus schreibt in Römer 11: âGottes Gaben an Israel und seine Berufung Israels gereuen ihn nicht. Gott hat sein Volk nicht verstoĂen.â
Die Ersatztheologie hat seit circa 1700 Jahren, seit der Zeit der KirchenvĂ€ter ein ungerechtfertigtes tiefes Misstrauen bei den Christen gegenĂŒber den Juden erzeugt. Noch heute hĂ€ngen erhebliche Teile der Weltchristenheit der Ersatztheologie an, vor allem innerhalb der orthodoxen Kirchen, bei einem Teil der katholischen Kirche und bei einem erheblichen Teil der lutherischen Kirchen und sogar bei einem Teil der Freikirchen.
Ohne die Ersatztheologie hĂ€tte der Holocaust im christlichen Abendland nicht stattfinden können. Die Ersatztheologie hat den Boden vorbereitet, auf dem der rassistische, antitheistische und antichristliche Judenhass in Deutschland schon wĂ€hrend des 19. Jahrhunderts gedeihen konnte (siehe z.B. Richard Wagner, den âBayreuther Kreisâ und den Schwiegersohn Wagners: Houston Stewart Chamberlain, der Hitler zum Erlöser Deutschlands weihte). Weil die Christenheit fixiert war auf die Tatsache, dass Israel Jesus als Messias bisher nicht anerkannt hat, hat sie die tödliche Gefahr, die den Juden durch das nationalsozialistische Deutschland drohte, nicht wahrgenommen..Sie hat auch gegen die Verfolgung der Juden im 3. Reich fast nichts unternommen.
Die Christenheit in Europa, darunter auch Martin Luther, hat die Kapitel 9 – 11 des Römerbriefes, in denen Paulus die maĂgebliche Theologie der ganzen Bibel ĂŒber Israel entwickelt, strĂ€flicherweise nicht oder kaum zur Kenntnis genommen, bzw. ihre Aussagen sogar zurĂŒckgewiesen, wie es z.B. M. Luther getan hat. In diesen drei wichtigen Kapiteln des Römerbriefes entwickelt Paulus die Theologie ĂŒber Israel, angefangen von der ErwĂ€hlung Israels in Abraham, Isaak und Jakob ĂŒber die Geschichte Israels bis zu Jesus, dann ĂŒber die Zeit der Ablehnung Jesu durch Israel im ersten Jahrhundert n. Chr. und die Zeit der Völkermission bis hin zur vollkommenen Annahme des Volkes Israel aller Jahrhunderte durch den wiederkommenden Jesus Christus. âNicht du trĂ€gst die Wurzel, sondern die Wurzel trĂ€gt dich,â schreibt Paulus den Heidenchristen in Rom. Er meint mit diesem Satz: âNicht du, Heidenkirche, trĂ€gst die Wurzel , nicht du bist der Anfang der Heilsgeschichte Gottes mit der Welt, sondern die Wurzel , das Volk Israel, trĂ€gt dich: Heidenkirche, denn fĂŒr immer steht Israel fĂŒr den Anfang der Heilsgeschichte Gottes mit der Welt.â
Das AT wurde und wird von den orthodoxen Kirchen, der katholischen Kirche und den lutherischen Kirchen in seiner Bedeutung gegenĂŒber dem NT herabgesetzt, sodass die von den Propheten ausgesprochenen VerheiĂungen Gottes inbezug auf Israel in der Endzeit nicht wahr – bzw. nicht ernstgenommen wurden. Ihre ErfĂŒllung wurde und wird nicht erwartet. Die orthodoxen Kirchen, die katholische Kirche und die lutherische Kirche, die in Israel tĂ€tig sind, lehnen daher immer noch  die heilsgeschichtliche Deutung des Staates Israel ab. Sie vertreten nach wie vor die Ersatztheologie. Sie stehen ĂŒberwiegend auf der Seite der PalĂ€stinenser und polemisieren stĂ€ndig gegen den Staat Israel.
Die evangelische angelsĂ€chsische Welt hat dagegen seit dem 17. Jahrhundert, seit der Zeit der Puritaner, die Ersatztheologie aufgegeben und Israels bleibende ErwĂ€hlung anerkannt. Daher war die anglikanische Kirche Englands im 19. Jahrhundert die BegrĂŒnderin  des christlichen Zionismus.An  Namen sind u. a. der berĂŒhmte Prediger C.H. Spurgeon und der Politiker Lord Ashley zu nennen. Und daher sind auch viele Freikirchen der angelsĂ€chsischen Welt Israel gegenĂŒber freundlich eingestellt. Und daher ist heute die USA der groĂe Freund Israels, wobei allerdings zu fragen ist, ob das fĂŒr immer so bleiben wird. Die deutsche Politik hat sich seit Konrad Adenauer fĂŒr das Existenzrecht Israels eingesetzt, aber nur die Freikirchen in Deutschland, und von ihnen auch nicht alle, unterstĂŒtzen Israel. Die beiden GroĂkirchen stehen nach wie vor dem Staat Israel ĂŒberwiegend distanziert gegenĂŒber. Wenn ev. oder kath. Bischöfe Israel besuchen, Ă€uĂern sie sich nach ihrer RĂŒckkehr in der Regel antisemitisch und ohne Wissen um Gottes Heilsplan, den er in der Bibel offenbart hat.
Die Religion des Islam ist allerdings seit knapp 100 Jahren, seit der Balfour-Deklaration und nach dem Zusammenbruch des osmanischen Reiches als Nachfolger Hitlers und der Ideologie des Nationalsozialismus der Hauptgegner der Juden in der Welt und besonders des Staates Israel geworden. Der Grund dieser Gegnerschaft ist klar zu erkennen: Der Staat Israel stellt die Macht Allahs infrage. Die Juden haben ein StĂŒck des Dar al Islam des Hauses Islam aus diesem Haus herausgelöst und in Besitz genommen. Sie haben dadurch Allah selbst angegriffen
Die noch immer gĂŒltige Balfour- Deklaration sagt aus , dass die Juden mitten im Haus des Islam eine Heimstatt erhalten sollen, dass also ein StĂŒck dieses Hauses , ein StĂŒck, das sogar Jerusalem und Hebron einschloss, aus diesem Haus herausgelöst werden soll.. Die Religion des Islam hat aber den Glaubenssatz, dass niemals ein fĂŒr den Islam erobertes Gebiet wieder aufgegeben werden darf. Die ganze Erde muss nach und nach dem Gesetz Allahs, der Scharia, unterworfen werden. Eine Niederlage des Islam darf es niemals geben, denn sie bedeutet eine Niederlage des islamischen Gottes âAllahâ. Der Ruf âAllahu akbarâ, der von radikalen Muslimen immer wieder ausgestoĂen wird, bedeutet: Allah, der Gott des Islam , ist gröĂer als alle anderen MĂ€chte. Dieser Ruf  beinhaltet also einen Eroberungsanspruch auf die ganze Erde. Es kommt dem Islam nicht so sehr darauf an, Menschen fĂŒr Allah zu gewinnen sondern darauf, neues Land , in dem Allahs Willen zur Herrschaft gebracht werden kann, in Besitz zu nehmen.
Israel ist ein Land, in dem Allahs Willen einst herrschte, aber seit 1918, dem Zeitpunkt der Niederlage der TĂŒrkei, nicht mehr herrscht. Daher kommt der tödliche Hass gegen den Staat Israel.
Er hat in den Augen der Muslime keine Existenzberechtigung und muss wieder zerstört werden. Juden dĂŒrfen in Eretz Israel nur als geduldete Minderheit in einem palĂ€stinensisch-islamischen Staat wohnen, also mit dem Status, den sie unter den TĂŒrken und den Arabern jahrhunderte lang hatten. Aus diesem Grund wird es im Nahen Osten trotz aller menschlichen Anstrengungen bis zur Wiederkunft Jesu , des Friedenskönigs , keinen Frieden geben.
Israel tut gut daran, im Vertrauen auf Gott das ganze ihm von Gott fĂŒr ewige Zeiten versprochene Land, einschliesslich von Gaza, JudĂ€a und Samaria, Ostjerusalem und Golan zu behalten, zu besiedeln und zu verteidigen, also ja nicht auf das oft wiederholte, verfĂŒhrerische Angebot : âLand gegen Friedenâ einzugehen. Und die Christen, die die VerheiĂungen Gottes inbezug auf Israel kennen und ernstnehmen, haben die unbedingte Pflicht, Israel bei der Verteidigung seines Landes beizustehen.
V. Teil: Die Zukunft Israels
Um zu wissen, wie es mit dem Volk Israel entsprechend von Gottes Heilsplan weitergehen wird, muss man sich den prophetischen Aussagen des AT zuwenden. Die Propheten Jesaja , Hesekiel und Sacharja sagen sehr viel ĂŒber die Zukunft Israels. Ich lege heute  die Aussagen Sacharjas aus:
Sacharja sagt in Kapitel 12,1ff: âDies ist die Last, die der Herr ankĂŒndigt: Von Israel spricht der Herr, der den Himmel ausbreitet und die Erde grĂŒndet und den Odem des Menschen in ihm macht: Siehe ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten fĂŒr alle Völker ringsumher, und auch Juda wird`s gelten, wenn Jerusalem belagert wird. Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein fĂŒr alle Völker. Alle, die ihn weg heben wollen, sollen sich daran wund reiĂen. Denn es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln.â
In diesen prophetischen Worten des Propheten Sacharja haben wir eine Beschreibung unserer Gegenwart vor uns:Â Sacharja spricht von einer Last, die Gott ankĂŒndigt: Und genau darum geht es: Der Nahostkonflikt ist eine Last fĂŒr die ganze Welt. Die UNO betrachtet Israel als eine Last: Ăber 400 Resolutionen sind von der UNO schon gegen Israel ausgesprochen worden, so viele, wie gegen keinen anderen Staat der Erde. Obwohl schwerste Menschenrechtsverletzungen in vielen vor allem in muslimischen Staaten fast jeden Tag geschehen. Auch âHuman rights watchâ und amnesty international sprechen immer wieder Israel schuldig, obwohl jeder objektive Beobachter sieht, dass das Recht fast immer auf Israels Seite liegt.
Jerusalem ist lĂ€ngst zu einem Taumelbecher geworden fĂŒr die Völker ringsum. Ein Taumelbecher ist ein Becher, in dem Alkohol ist und der den, der daraus trinkt, berauscht, ihm den Verstand raubt und zum Taumeln bringt. Syrien, Iran, Saudi-Arabien, Jemen, Ăgypten, Libyen, Sudan  und neuerdings auch die TĂŒrkei sind die Völker, die aus diesem Taumelbecher getrunken haben und die besoffen sind von der islamischen Ideologie, den Staat Israel unbedingt zerstören zu mĂŒssen.
Jerusalem ist auch bereits zum Laststein geworden fĂŒr alle Völker, denn die UNO will Jerusalem als Hauptstadt Israels nicht anerkennen, auch der Vatikan nicht, selbst die EU nicht. Sogar die USA, der bisherige treue VerbĂŒndete Israels, zögert. Jerusalem soll nach dem Willen der UNO, der EU und des Vatikan geteilt werden in einen jĂŒdischen und einen palĂ€stinensischen Teil. Damit sprechen sich die genannten Organisationen klar gegen die VerheiĂungen Gottes im AT aus, die eindeutig von der endzeitlichen RĂŒckkehr Israels in das ganze einst Abraham von Gott versprochene und unter Josua auch gegebene Land einschlieĂlich von Jerusalem sprechen.. Jerusalem soll von den Völkern als Hauptstadt Israels weg gehoben werden, aber sie werden sich dabei wund reissen. D.H. ihr Vorhaben wird scheitern, und sie werden bei diesem Vorhaben Schaden nehmen.
Mit der Wahl Netanjahus ist ein Mann an die Spitze Israels getreten, der nicht von humanistischen Friedensutopien geleitet ist wie es z.B. die âPeace nowâ Bewegung in Israel ist. Der Wunsch nach Frieden , den jeder Israeli hat, ist bei ihm gepaart mit dem nötigen Realismus, den man in Israel unbedingt haben muss. Netanjahu hat auch erkannt und dankbar ausgesprochen, dass die glĂ€ubigen Christen eine Macht zur UnterstĂŒtzung Israels bilden.
Die unmittelbare Gefahr, der Israel gegenĂŒbersteht, ist der vom Iran geplante Angriff auf Israel wahrscheinlich  mit Atomwaffen. Israel plant, rechtzeitig die Atomanlagen im Iran zu vernichten. Wenn die gegenwĂ€rtigen Verhandlungen der UNO mit dem Iran zu keinem Ergebnis fĂŒhren sollten, werden die USA vermutlich Israel grĂŒnes Licht fĂŒr einen solchen Angriff geben. So wie Presseorgane melden, hat Saudi-Arabien Israel die Ăberflugrechte schon eingerĂ€umt, weil die Saudis groĂe Angst vor einer  Atommacht Iran haben. Die weltweiten Folgen eines solchen Angriffs sind heute noch nicht absehbar.
Sacharja schreibt weiter in Kapitel 12, 6ff: âZu der Zeit will ich die FĂŒrsten Judas machen zum Feuerbecken mitten im Holz und zur Fackel im Stroh, dass sie verzehren zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsumher. Aber Jerusalem soll auch fernerhin bleiben an seinem Ort. Zu der Zeit werde ich darauf bedacht sein , alle Heidenvölker zu vertilgen, die gegen Jerusalem gezogen sind. Aber ĂŒber das Haus David und ĂŒber die BĂŒrger Jerusalems will ich ausgieĂen den Geist der Gnade und des Gebets. Und sie werden hinschauen auf ihn, den sie durchbohrt haben, und sie werden um ihn klagen wie man klagt ĂŒber ein einziges Kind, und sie werden bitterlich ĂŒber ihn weinen, wie man weint ĂŒber den Tod des Erstgeborenen.â
Diese Prophetien Sacharjas sind noch nicht erfĂŒllt. Aber sie werden noch erfĂŒllt werden.
Zur ersten Prophetie: Juda = Israel ist noch nicht mit totaler Vernichtungsabsicht von allen Völkern ringsum angegriffen worden, sodass es als Verteidigung diese Völker mit Feuer hĂ€tte verzehren mĂŒssen. Ob das von Sacharja genannte Feuer ein atomares Feuer sein wird, wissen wir nicht, aber möglich wĂ€re es, vor allem deswegen, weil die iranische Atombombe möglicherweise  durch einen prĂ€ventiven Angriff Israels mit konventionellen Waffen nicht  verhindert werden konnte.
Die 2. Prophetie, die noch nicht erfĂŒllt ist, ist der Aufmarsch aller Israel – feindlichen Völker der Welt gegen Israel und Jerusalem und die Vernichtung dieser Israel – feindlichen Völker durch Gottes eigenes Eingreifen. Diese Prophetie wird wahrscheinlich erst erfĂŒllt werden, wenn alle Juden nach Eretz Israel heimgekehrt sein werden.
Die 3. Prophetie, die noch nicht erfĂŒllt ist, ist die AusgieĂung des Geistes der Gnade und des Gebetes ĂŒber Israel. Das wird geschehen, wenn der zurĂŒckkommt, der von Israel durch die Hand der Heiden d. i. der Römer durchbohrt , d. i. gekreuzigt wurde. Israel wird entsprechend dieser Prophetie den wiederkommenden Herrn Jesus unter groĂem Klagen und Weinen , das heiĂt: unter TrĂ€nen der Reue und der BuĂe, als seinen Messias und Retter anerkennen. Jesus kommt nach den Prophezeiungen der Bibel wieder, wenn erstens die Völkermission alle Völker erreicht hat und wenn zweitens das Volk Israel als ganzes wieder in seinem Heimatland gesammelt worden ist.
Der Tag der Wiederkunft Jesu ist der groĂe Heilstag fĂŒr die ganze glĂ€ubige Christenheit aller Jahrhunderte und auch fĂŒr das auserwĂ€hlte Volk Israel aller Jahrhunderte und Jahrtausende. Denn was bei dem ersten Einzug Jesu in Jerusalem vor 2000 Jahren nicht geschah, wird bei dem zweiten Einzug Jesu geschehen: Das ganze auserwĂ€hlte Volk Gottes, das Israel aller Jahrhunderte und Jahrtausende, sagt dann ein volles Ja zu dem König der Juden: Jesus und damit zugleich zu seinem Gott und Vater, der Israel einst als Segensvolk fĂŒr die ganze Erde bestimmt hatte. Auf das Wunder der Annahme Israels durch den wiederkommenden König der Juden warten wir in Geduld.
Pfarrer i. R. Hans-Christoph Gensichen, Steinebach/Wied
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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 24. Mai 2013 um 18:09 und abgelegt unter Gesellschaft / Politik, Theologie, Weltreligionen.