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Äthiopische Mekane Jesus Kirche schränkt Kirchenpartnerschaften stark ein

Montag 11. Februar 2013 von Johann Hesse


Johann Hesse

Die Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Jesus (The Ethiopian Evangelical Church Mekane Yesus [EECMY]) hat auf ihrer Generalsynode, die vom 27. Januar bis zum 2. Februar 2013 in Addis Abeba zusammengekommen war, die Kooperation mit solchen Kirchen eingeschränkt, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften akzeptieren. Betroffen sind davon insbesondere die Evangelisch-lutherische Kirche in Amerika (ELCA) und die Evangelisch-lutherische Kirche von Schweden.

Die Synode ratifizierte damit Beschlüsse, die bereits auf der letzten Kirchenversammlung im Juli 2012 vorgestellt worden waren. Die Beschlüsse sollen in allen Bereichen und auf allen Ebenen der EECMY umgesetzt werden. Die neuen Richtlinien sehen vor, dass Mitglieder der EECMY von Leitern und Pastoren der ELCA sowie der evangelisch-lutherischen Kirche von Schweden kein Abendmahl mehr empfangen dürfen. Außerdem wird die EECMY nach den Beschlüssen vom Juli 2012 das Abendmahl nicht länger an Mitglieder der beiden betroffenen Kirchen austeilen. Repräsentanten und Leiter aller Ebenen dieser Kirchen dürfen in den Kirchen der Äthiopischen Evangelischen Mekane Jesus Kirche keine Predigten oder Vorträge mehr halten. Sie sind nicht länger berechtigt, geistliche Dienste in den Kirchen der EECMY zu übernehmen. Außerdem dürfen Repräsentanten und Pastoren der EECMY die Synoden, Gliedkirchen, Kirchengemeinden und Kirchenämter der Kirchen, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften zulassen, ohne ausdrückliche Genehmigung der äthiopischen Kirchenleitung nicht besuchen.

Die ELCA bedauert die Beschlüsse der EECMY und beruft sich auf die über 50-jährige Partnerschaft beider Kirchen. Rev. Rafael Malpica Padilla, Direktor der ELCA Global Mission, der an der Synode in Addis Abeba als Repräsentant der ELCA teilgenommen hatte, kritisierte, dass die EECMY die „Türen der Partnerschaft geschlossen habe“. Die ELCA und die evangelisch-lutherische Kirche von Schweden dagegen hätten die Türen ihrerseits nicht geschlossen. Die Türen blieben geöffnet, bis die EECMY zu dem Entschluss käme, den Weg der Kooperation fortzusetzen.

Das Bedauern der ELCA ist allerdings scheinheilig. Nicht in Addis Abeba wurden die Türen geschlossen, sondern die ELCA und die schwedische Kirche schlugen den afrikanischen Kirchen die Türen zu, als sie das gemeinsame Fundament des Wortes Gottes aushebelten, um gleichgeschlechtliche Paare zu segnen und gleichgeschlechtliche Amtsträger zuzulassen. Der Entschluss, die Kooperation fortzusetzen, kann demnach auch nicht in Addis Abeba fallen. Wenn die ELCA und die evangelisch-lutherische Kirche Schwedens ihre am Zeitgeist orientierten Beschlüsse zurücknehmen und zu einer biblisch fundierten Sexualethik zurückkehren, steht der vollen Abendmahlsgemeinschaft und einer fruchtbaren Partnerschaft nichts mehr im Wege.

Johann Hesse, Geschäftsführer des Gemeindehilfsbundes, nach Informationen des ELCA News Service (www.elca.org)

Lesen Sie auch den Beitrag „Äthiopische Evangelische Kirche bekräftigt die Ablehnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften“

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 11. Februar 2013 um 13:45 und abgelegt unter Christentum weltweit, Sexualethik.