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Predigt: Von König Asa lernen (2 Chronik 14,1-12)

Samstag 9. Februar 2013 von Prädikant Wolfgang Wilke


Prädikant Wolfgang Wilke

Liebe Gemeinde,

wir wollen heute einmal einen etwas unbekannten König aus dem Alten Testament betrachten, der uns in mancher Hinsicht ein Vor- und Leitbild sein kann. Sein Name ist Asa, König von Juda. Er ist ein Urenkel von König Salomo und regierte 41 Jahre lang, von 908 – 867.[1] Er trat nicht in die Fußstapfen seines Vaters (König Abija) sondern: „tat, was dem HERRN wohl gefiel.“ (Vers 1) Deshalb segnete ihn Gott und gab ihm zu Beginn seiner Regierungszeit 10 Jahre Frieden, die er dazu benutzte, Städte zu Festungen auszubauen und die Armee erheblich zu verstärken (insgesamt 580 000 Mann). Gleichzeitig führte er mit aller Entschiedenheit (Entschlossenheit) umfangreiche Reformen durch, um das Land von allen heidnischen Götzen zu befreien.

„Und Asa tat, was recht war und dem HERRN, seinem Gott, wohlgefiel, 2 und entfernte die Altäre der fremden Götter und die Opferhöhen und zerbrach die Steinmale und hieb die Bilder der Aschera um 3 und gebot Juda, dass sie den HERRN, den Gott ihrer Väter, suchten und täten nach dem Gesetz und Gebot. 4 Und er entfernte aus allen Städten Judas die Opferhöhen und die Rauchopfersäulen; und das Königreich hatte Ruhe unter ihm. 5 Und er baute feste Städte in Juda, weil das Land Ruhe hatte und in diesen Jahren kein Krieg gegen ihn war; denn der HERR hatte ihm Ruhe gegeben. 6 Und er sprach zu Juda: Lasst uns diese Städte ausbauen und um sie Mauern herumführen mit Türmen, Toren und Riegeln, solange das Land noch unser ist; denn wir haben den HERRN, unsern Gott, gesucht und er hat uns Ruhe gegeben ringsumher. Also bauten sie und es ging glücklich vonstatten. 7 Und Asa hatte eine Heeresmacht, aus Juda 300000, die große Schilde und Spieße trugen, und aus Benjamin 280000, die kleine Schilde trugen und mit dem Bogen schießen konnten; und diese alle waren starke Kriegsleute. 8 Es zog aber gegen sie Serach, der Kuschiter, mit einer Heeresmacht von tausendmal tausend, dazu dreihundert Wagen, und sie kamen bis nach Marescha. 9 Und Asa zog ihm entgegen; und sie rüsteten sich zum Kampf im Tal Zefata bei Marescha. 10 Und Asa rief den HERRN, seinen Gott, an und sprach: HERR, es ist dir nicht schwer, dem Schwachen gegen den Starken zu helfen. Hilf uns, HERR, unser Gott; denn wir verlassen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir gekommen gegen diese Menge. HERR, du bist unser Gott, gegen dich vermag kein Mensch etwas. 11 Und der HERR schlug die Kuschiter vor Asa und vor Juda, sodass sie flohen. 12 Und Asa samt dem Volk, das bei ihm war, jagte ihnen nach bis nach Gerar. Und die Kuschiter fielen, sodass keiner von ihnen am Leben blieb, sondern sie wurden zerschlagen vor dem HERRN und vor seinem Heer. Und Juda trug sehr viel Beute davon. 13 Und sie schlugen alle Städte um Gerar her; denn der Schrecken des HERRN kam über sie. Und sie plünderten alle Städte; denn es war viel Beute darin. 14 Auch schlugen sie die Zeltlager der Hirten und führten eine Menge Schafe und Kamele weg und kamen wieder nach Jerusalem.“ (2. Chronik 14, 1-12)

Sie werden sich jetzt sicher fragen, was hat dieser Text mit uns zu tun? Wir sind keine Könige, besitzen keine Stadt, haben keine Stadtmauer, haben keine Armee und werden von keiner feindlichen Armee bedroht.

Oder vielleicht doch, – ohne, daß wir uns das bewußt machen? In vier Punkten möchte ich aufzeigen, wie sich Asa in den verschiedenen Situationen verhielt und handelte und will versuchen, einen möglichen Bezug herzustellen.

1.)  Frieden

2.)  Bedrohung

3.)  Angriff

4.)  Sieg

1.         Der Frieden

In seinem Vater Abija hatte Asa kein Vorbild. Anders als dieser, lebte Asa mit Gott und tat, was dem HERRN wohl gefiel. Deshalb gab ihm Gott, wie schon erwähnt, zu Anfang seiner Regierung eine 10-jährige Friedenszeit.

Das war ein großes Geschenk, das er sehr klug nutzte. Als erstes ging er an die Beseitigung aller Fremdbeeinflussung (Götzen) und zerstörte alle Götzenaltäre in seinem Land, die anderen Göttern geweiht waren.

Hierin kann uns Asa ein Vorbild sein. Wieviel offene und geheime, bewußte oder auch unbewußte Götzenaltäre schleppen wir oft mit uns herum? Wievielen dieser Götzen huldigen wir und erwarten Hilfe von Ihnen. Zunächst werden wir entrüstet antworten, Götzen?, das gilt für die Heiden, aber doch nicht für uns. Bei uns gibt es so etwas nicht.

Wenn wir uns im stillen einmal selbstkritisch prüfen, stellen wir erschrocken fest, daß auch wir u.U. Götzenaltäre haben und ihnen mehr dienen als Gott und ihnen mehr Ehre, Zeit und Unterwerfung (Gehorsam, Ausrichtung) erweisen, als dem lebendigen Gott. In unserem Herzen und mit unseren Lippen wollen wir natürlich alleine Gott dienen, mit unserem Leben dienen wir aber oft anderen Göt­tern z.B.

  • der Gesundheit,
  • der Karriere,
  • dem Mammon (Geld),
  • aber auch der Vernunft.

Glaubwürdig ist dann nicht Gott, sondern unsere Vernunft /Verstand sagen uns, was glaubwürdig ist.

Von Asa wollen wir lernen, mit aller Entschlossenheit in unserem Herrschaftsgebiet, da wo wir zu sagen haben, d.h. in unserem eigenen Leben (ich) gegen diesen Götzendienst vorzugehen. Alles, was nicht Gott dient, ist Götzendienst. Es gibt keinen Freiraum.

König Asa ist so mutig, daß er auch vor seiner Familie nicht halt macht und sogar seine Großmutter Maacha, aus ihrer hoch angesehen und einflußreichen Stellung als Königinmutter entließ, weil sie einem Götzenbild der Aschera (Astarte) huldigte. Wie leicht schweigen wir in der eigenen Familie aus falscher Rücksichtnahme. Wir haben eine wichtige Verantwortung gerade unseren Angehörigen gegenüber.

Wir wollen Gott suchen und uns von allem trennen, was IHM mißfällt und sich zwischen IHN und uns drängen will. Eine solch mutige Entrümpeln und Bereinigung in unserem Herzen  wird unsere Beziehung zu Jesus erneuern und unserem geistli­chen Leben neuen Schwung und Mut verleihen.

Asa ging noch einen Schritt weiter und ordnete die Ausrichtung und Verpflichtung auf den einen Gott an. Deshalb forderte er die Bevölkerung Judas auf, dem Gott ihrer Vorfahren zu dienen und nach Seinen Geboten zu leben (V.3). Bereinigung und neues geistliches Einspuren und Ausrichten sind die Grundvoraussetzungen für eine ungestörte Beziehung zu Gott.

Als zweites ließ er in kluger Voraussicht in ganz Juda Städte zu Festungen ausbauen, Tore und Mauern erneuern und verstärken und die Waffen überprüfen, um für einen evt. feindlichen Angriff gewappnet zu sein.

Wieviele Christen leben ahnungslos wie auf einer Insel der Seligen und versäumen es sträflich, während der eigenen Friedens- und Ruhezeiten, die eigenen (persönlichen) Verteidigungslinien zu verstärken und die Waffenrüstung (Eph. 6,10-17) jederzeit einsatzbereit zu halten. Geistliche Schwachheit kommt vom wenigen Lesen des Wortes Gottes. Deshalb laßt uns unseren Glauben stärken durch ständiges Bibelstudium, damit wir der Bedrohung standhalten können.

 2.         Die Bedrohung

Mancher mag jetzt einwenden, ich bin Christ und Jesus, mein HERR, ist ein Friedenskönig, was soll also das Gerede von Kampf, Krieg, Waffen, Verteidigung etc. Ich hasse Kampf und Krieg außerdem ich sehe keine Bedrohung.

Es ist richtig, daß Jesus der Friedenskönig ist. Aber: noch ist Seine vollkommene Herrschaft auf dieser Welt nicht offenbart und noch sind wir umgeben von der größten Streitmacht der Welt, dem Teufel, dem Widersacher Gottes. Dazu schreibt Petrus an die Christen in Kleinasien:

„Ãœberlaßt alle eure Sorgen Gott, denn er sorgt für euch. Bleibt besonnen und wachsam! Denn der Teufel, euer Todfeind, schleicht wie ein hungriger Löwe um euch herum. Er wartet nur auf ein Opfer, das er verschlingen kann. Stark und fest im Glauben sollt ihr seine Angriffe abwehren. Und denkt daran, daß alle Christen in der Welt diese Leiden ertragen müssen.“ 1Petr 5, 7-9

Und Paulus schreibt: „Für euch alle gilt: Werdet stark durch den Glauben an Christus und im Vertrauen auf seine Macht! Greift zu den Waffen Gottes, damit ihr alle heimtückischen Anschläge des Teufels abwehren könnt. Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben. Darum nehmt die Waffen Gottes! Nur gut gerüstet könnt ihr den Mächten des Bösen widerstehen, wenn es zum Kampf kommt.“[2] Die Bibel sagt also ganz klar, daß wir einer großen Bedrohung ausgesetzt sind.

3.         Der Angriff

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel trifft Asa die Nachricht, daß der Äthiopier Serach mit seinem riesigen Heer von Infanterie und 300 Streitwagen[3] im Anmarsch sei. Asa trifft eine Entscheidung von strategischer Bedeutung. Er gibt den Befehl, dem Feind sofort und entschlossen entgegenzuziehen.

Die gleiche Taktik wird auch heute noch angewendet. In seiner kürzlichen Rede in West Point sagte Präsident Busch: „Angriff ist die beste Verteidigung. Präventive Militärschläge sollen das Bedro­hungspotenzial verringern. Wenn wir warten, bis es voll zum Vorschein kommt, haben wir zu lange gewartet.[4]

Trotz der riesigen feindlichen Übermacht bleibt Asa nicht in Jerusalem und verschanzt sich nicht hinter seinen Festungsmauern, sondern öffnet die Tore, zieht dem Feind mutig entgegen und stellt ihn bei Marescha (ungefähr in der Mitte zwischen Gaza und Hebron.)

Es ist ganz wichtig, dafür zu sorgen, daß der Kampfplatz möglichst weit außerhalb der eigenen Grenzen liegt. Deshalb zieht Asa dem Feind sofort entgegen. Dort an Ort und Stelle wird er erst das ganze Ausmaß der Übermacht erkannt haben.

Wer kennt nicht diese blitzartigen Überfälle auf unsere Sinnesorgane, Gedanken- und Gefühlswelt? Da packt einen plötzlich die Wut, die Begierde, finstere und unreine Gedanken und man spürt wie einen eine starke Macht niederringen, besiegen und beherrschen will. Hier wollen wir von Asa lernen und mit Jesu Hilfe sofort und mutig gegen diese Gedankenmächte vorgehen und sie besiegen, bevor sie uns überwältigen können. Je länger wir die Widerstände und Gedankenangriffe betrachten, desto unüberwindlicher werden sie.

Jakobus schreibt: „Es sind unsere eigenen begehrlichen Wünsche, die uns zum Bösen verlocken. Geben wir ihnen nach, dann folgt diesen Wünschen die böse Tat. Sie aber führt unweigerlich zum Tod.[5]

Dafür, daß uns Gedanken anfliegen und bedrohen, können wir nichts, das ist auch keine Sünde. Aber – sich einigeln, den Gedanken Raum geben, bis sie uns überwältigt haben, das ist Sünde.

Einige Beispiele hierzu:

Das fing schon bei den ersten Menschen an. Gott sagte zu Kain: „Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden? Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen. Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde dir auf. Sie will dich zu Fall bringen, du aber beherrsche sie![6]

Gott warnte Kain und wollte ihn vor dem Verderben bewahren, aber  der wollte nicht hören. Die Wutgedanken bekamen Oberhand über ihn und steuerten sein Tun. Er erschlug seinen Bruder Abel. Hätte er auf Gott gehört und seine Zornesgedanken bekämpft, hätte er die Sünde besiegt und über sie geherrscht. Nun aber wurden die bösen Gedanken zur bösen Tat und die Sünde herrschte über ihn, mit schlimmen und weitreichenden Folgen.

Ein anderes Beispiel ist  König David, der doch ein Freund Gottes war und tun wollte, was Gott gefiel. Er erhebt sich an einem Frühlingsnachmittag von seinem Mittagsschlaf und geht auf das Dach seines Palastes, da fällt sein Blick auf die wunderschöne Bathseba, die Frau seines Heerführers Uria, die im Garten ihres Hauses badete. Sofort steigen begehrliche und unreine Gedanken in ihm auf. Dieses Problem kannte schon Hiob, denn er sagte:

„Mit meinen Augen habe ich einen Bund geschlossen, niemals ein Mädchen lüstern anzusehen.“[7]

Bis hierhin war David noch ohne Sünde. Dann aber machte David, der sonst so erfahrene Oberbefehlshaber und König, einen verhängnisvollen strategischen Fehler. Er handelte nicht wie Asa, nach der Devise: Angriff ist die beste Verteidigung und bat Gott nicht um Hilfe gegen diese übermächtigen Gedanken, sondern gab diesen süßen Gedanken Raum, bis sie ihn so beherrschten, daß er seinen Diener schickte, sie zu holen und beging mit ihr Ehebruch – mit schlimmen Folgen. Um diesen Ehebruch zu vertuschen, als Bathseba schwanger wurde, schickte er den Ehemann in den Tod.

Die Sünde, die mit süßen und verführerischen Gedanken begann, hatte ihn vollends besiegt. Warum? Weil er den Gedanken Raum gab, ihnen in ihrer Verlockung nachhing, statt sie sofort und entschlossen zu bekämpfen.

Wie sagte Präsident Busch? „Wenn wir erst warten, bis das Bedrohungspotenzial voll zum Vorschein kommt, haben wir zu lange gewartet.“ Dieses Zögern wurde David zum Verhängnis. Diese Kämpfe sind keine Spielerei sondern todernst. Jesus weiß um die enge Verknüpfung von Gedanken und Tat und nimmt diese Bedrohung (Angriffe) sehr ernst, deshalb sagte ER:

„Ich sage euch aber: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen. Wenn dich also dein rechtes Auge verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als daß du heil und unversehrt in die Hölle geworfen wirst.“[8]

Jesus selbst wurde vom Teufel auf verschiedene Weise versucht. Doch Jesus ging sofort zum Angriff über und sagte: „Weg mit dir, Satan, denn es steht geschrieben:  …“[9]

Bei einer anderen Gelegenheit wurde ER von Gedanken, die IHN auf Abwege bringen wollten, bis ins Mark getroffen. Das war, als ER Seinen Jüngern offenbarte, daß Sein Weg jetzt nach Jerusalem führen werde, wo der sichere Tod durch Kreuzigung auf IHN wartete. Da antwortete Petrus: „Um Himmels willen! So etwas darf dir nicht zustoßen!“ Da fährt ihn Jesus in einer Art und Weise an, die ich sonst von Jesus nicht gewohnt bin. „Geh weg, Satan! Du willst mir eine Falle stellen. Du denkst, wie Menschen denken, und verstehst Gottes Gedanken nicht.“ [10]

Jesus erkannte sofort, daß hinter dem menschlich wohlmeinenden Wunsch, Jesus möge doch den Tod nicht erleiden, ein massiv teuflischer Angriff steckte. Wenn Jesus gezögert und diesem Gedanken Raum gegeben hätte, hätte sie IHN u.U. besiegt, wie sie David besiegt hatte. Leider nehmen Viele diese Gefahr nicht ernst genug und sind auf diesen Kampf nicht vorbereitet.

Wir müssen wissen: Unsere Augen und Ohren sind die Haupteinfallstore der Verlockung. Da greift der Feind an. Hier sollten wir von König Asa lernen, der die Zeiten des Friedens dazu benutzte, die Verteidigungsbereitschaft zu stärken und die Waffen einsatzfähig zu machen. Der Angriff des Teufels auf unsere Gedankenwelt hat in den letzten vier Jahrzehnten eine nie dagewesene Dimension erreicht. Wir erleben eine Reizüberflutung ohnegleichen. Pausenlos strömen Informationen, Verlockungen, Kaufanreize auf uns ein, die uns durch Bilder oder Töne in jeweils ihre Richtung lenken und manipulieren wollen. Dabei ist den Produzenten dieser Botschaften jedes erdenkliche Mittel recht. In einer Wirtschaftszeitschrift las ich kürzlich:

„Musik pflanzt sich in der rechten Hirnhälfte ein. Die analytische linke Hirnhälfte nimmt sie gar nicht wahr. Gegen diese Botschaften kann man sich kaum wehren. Musik geht über den Bauch. Und da werden die Entscheidungen getroffen.“[11]

Ein letztes Beispiel ist der Millionen Manni. Am 14.6.2002 stand in der Zeitung: 14 Jahre hatte der Beamte seien Dienst für Recht und Gesetz versehen, bevor er der Verlockung des großen Geldes erlag und die Seite wechselte. Er war als Geldtransportfahrer häufig mit Millionensummen alleine gewesen. „Da kann man schon mal auf dumme Gedanken kommen“, meinte er. Er bekämpfte die Gedanken nicht sofort und wurde besiegt und verschwand mit den Millionen nach Südamerika  – besiegt![12]

4.    Der Sieg

Was also sollen wir tun? Als König Asa und sein Generalstab bei Marescha ankamen und die feindliche Übermacht sahen, wurden sie ganz mutlos und könnten eingestimmt haben in die Liedstrophe:

„Mit unsrer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren…“ (aus ein feste Burg ist unser Gott.)

Welch heiße Debatten wird es im militärischen Führungsstab gegeben haben, welche Strategie die beste ist und ob man überhaupt eine Chance hat und wenn ja, wie. Und nun trifft der König, als Oberbefehlshaber der Streitkräfte, eine für den Verlauf der Schlacht ausschlaggebende Entscheidung.

Er tritt als Oberbefehlshaber zurück ins zweite Glied und übergibt den Oberbefehl an Gott, seinen HERRN.

Asa betete zum Herrn, seinem Gott: „O Herr, nur du kannst uns helfen im Kampf mit dem riesigen Heer der Feinde, gegen die wir schwach sind. Steh uns bei, Herr, unser Gott! Wir verlassen uns auf dich, und nur weil wir dir vertrauen, kämpfen wir gegen diese Ãœbermacht. Du bist der Herr, unser Gott! Gegen dich kommt kein Mensch an!“[13]

Weil Asa den Kampf nicht aus eigener Kraft anging, sondern in vollem Vertrauen darauf, daß Gott ihnen beistehen und den Feind besiegen werde, schenkte Gott Asa den Sieg und die Äthiopier ergrif­fen die Flucht. Aber Asa und seine Soldaten verfolgten sie bis nach Gerar im Negev, denn sie wußten, daß es falsch ist zu früh siegesgewiß aufzuhören. Es gehört zu den wichtigen strategischen Entscheidungen, den Feind nicht nur zu besiegen, sondern auch weiträumig zu vertreiben.

Auch wir sollten bei solchen Angriffen sofort Jesus um Hilfe anrufen und in Seinem Namen diesen finsteren Mächten gebieten zu verschwinden, wie Jesus das selbst auch tat. Nur wer diesen Mächten mit Seiner Hilfe widerstehen will, stellt fest, welch eine Übermacht uns hier entgegensteht. Deshalb sollten wir auf keinen Fall zögern und nicht versuchen, selbst damit fertig zu werden, sondern Jesus sofort um Hilfe bitten.

Manch einer hat einen Kampf gegen die Angriffe auf seine Sinnesorgane mit Jesu Hilfe erfolgreich gewonnen, dann aber alle verführerischen „Anknüpfungspunkte“ (Brückenköpfe) unangetastet gelas­sen. Wen bestimmte Bücher, Bilder, Filme, Musik, Zeitschriften etc. zu verführen drohen, sollte sie mutig aussortieren und vernichten (damit sie nicht noch anderen zum Fallstrick werden).

In den 70er Jahren interessierte ich mich für allerlei grenzüberschreitende, transzendente und okkulte Praktiken, bis mir Gott klar machte, daß das für IHN ein Greuel und für mich eine große Gefahr sei. Ich brachte das alles als Sünde vor Gott und bat IHN um Vergebung. Dann aber ging ich an meinen Bücherregalen entlang und suchte nach verdächtigen Büchern und habe sie dann alle vernichtet. Ich wollte nicht, daß diese latente Verführung sich in meiner unmittelbaren Umgebung befand. So schnell gelingt es jetzt keinem solchen Buch mehr, in meine unmittelbare Nähe zu kommen, geschweige denn gelesen zu werden.

Schluß

Jesus will, daß wir durch den Bericht über König Asa ermutigt werden, und uns im Kampf gegen den bösen Feind, an der Strategie Asas‘ orientieren. Wir sollen:

1.)    Die Friedens- und Ruhezeiten dazu benutzen alle (trojanischen Pferde) Götzenaltäre zu zerstören und unsere Verteidigungsbereitschaft und Widerstandskraft zu stärken und die Waffenrüstung einsatzbereit halten.

2.)    Die Bedrohung wirklich rechtzeitig erkennen und ernst nehmen.

3.)    Den Gegen-Angriff sofort und mutig starten und Jesus, unseren HERRN, sofort und immer um Hilfe bitten, daß ER uns den Sieg gibt.

4.)    Den Sieg dann auch dadurch absichern, daß wir den Feind verfolgen und alle seine Brückenköpfe in unserer Nähe zerstören.

Jesus, unser HERR, dem alle Macht gegeben ist im Himmel und auf der Erde, wartet darauf, uns in schwierigen Situationen zur Hilfe zu eilen und zum sicheren Ziel zu führen.

Amen.

Prädikant Wolfgang Wilke, Köln


[1] an anderer Stelle andere Jahreszahlen

[2] Eph 6,13

[3] vielleicht in der strategischen Bedeutung vergleichbar mit unseren heutigen Panzern.

[4] Köln. Rundschau v. 3.6.2002.

[5] Jak. 1,14-15 Hfa

[6] 1. Mose 4, 6+7 Hfa

[7] Hiob 31,1

[8] Matth. 5, 28-29 Hfa

[9] Matth. 4,10

[10] Matth. 16,21-22

[11] Markt und Wirtschaft 6.2002, S. 59

[12] Köln. Rundschau 14.6.2002

[13] 2 Chr 14,10

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 9. Februar 2013 um 9:10 und abgelegt unter Predigten / Andachten.