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Vom Baum und seinen Früchten

Samstag 26. Januar 2013 von Johann Hesse


Johann Hesse

Andacht über Lukas 6,43-46

„Es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht trägt, und keinen faulen Baum, der gute Frucht trägt. Denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Man pflückt ja nicht Feigen von den Dornen, auch liest man nicht Trauben von den Hecken. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ (Lukas 6,43-46)

Der Apfelbaum im Garten

Vor vier Jahren haben wir einen jungen Apfelbaum geschenkt bekommen und in unseren Garten gepflanzt. Mit diesem Baum verbanden sich von Anfang an persönliche Erinnerungen und deshalb ist er mir besonders wertvoll. Doch später habe ich diesen Baum noch aus einem anderen und sehr einfachen Grund schätzen gelernt. Als wir nämlich die ersten Äpfel ernteten, stellten wir sehr schnell fest, dass dieser Baum besonders gute und schmackhafte Äpfel trägt. Ein Umstand, den wir beim Pflanzen des Baumes natürlich noch nicht ahnen konnten. Erst mit der ersten kleinen aber feinen Ernte lernten wir die Qualität dieses Baumes wirklich kennen. Ein guter Baum mit guter Frucht.

Ganz anders die Eibe. Sie sieht zwar schön aus. Doch sie ist gefährlich. Sowohl die Früchte als auch Rinde und Nadeln dieses Baumes sind giftig. Man sollte es gar nicht erst ausprobieren, denn der Genuß kann tödlich sein.

So gibt es tatsächlich gute und schlechte Bäume. Gute Früchte kann ich nur vom guten Baum erwarten. Der schlechte Baum gibt schlechte Frucht. Die giftigen Früchte der Eibe verraten mir, dass die Eibe ein gefährlicher Baum ist. Und ich darf nicht erwarten, dass die Eibe im kommenden Jahr ihr Wesen verändert hat. Auch dann werden ihre Früchte ungenießbar sein. In der Erntezeit halte ich mich lieber an meinen Apfelbaum.

Schlechte Früchte aus bösen Herzen

Wir Menschen sind von Natur aus keine guten Bäume, sondern schlechte. Die Früchte, die wir hervorbringen sind nicht nur ungenießbar, sondern schädlich, ja tödlich. Jesus sagt: „Ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Herzen. Denn wovon das Herz voll ist, des geht der Mund über.“ Warum kam es vor wenigen Tagen zum Streit mit meiner Frau? Wie kam es zu den verletzenden Worten? Es war die Frucht des bösen Herzen. Selbstverliebt und egoistisch bringt mein Herz nichts Gutes hervor. Jesus sagt an anderer Stelle: „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen.“ Immer wieder hört man die Aussage, dass der Mensch im Kern ja eigentlich gut sei. Tief im Innern des Menschen stecke ein guter Wesenskern, der nur freigelegt werden müsse. Doch unsere Früchte verraten uns. Tief in uns ist kein guter, sondern ein fauler Kern, der faule Früchte trägt.

Gute Früchte aus guten Herzen

Doch halt! Sagt Jesus nicht auch: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens“? Wie soll das möglich sein? Wenn die Eibe kein Apfelbaum werden kann, wie kann dann ein böser Mensch ein gutes Herz bekommen? Jesus gibt uns hier einen entscheidenden Hinweis. Er fragt: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ Hier liegt die Antwort: Wenn wir tun, was Jesus sagt, dann geschieht Zweierlei.

Erstens: Unser böses Herz wird gereinigt. Jesus hat am Kreuz von Golgatha für mein böses Herz gelitten und für meine Sünde bezahlt. Wenn wir Jesus unsere Sünden bekennen, dann reinigt er unser böses Herz von aller Unreinheit. Wir dürfen wie David beten: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist“.

Zweitens: Jesus in uns. Wenn wir tun, was Jesus sagt, dann zieht er selbst bei uns ein. In Johannes 14,23 sagt Jesus: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“. Ist aber Jesus in uns, dann kann gute Frucht entstehen. Ein Kapitel weiter in Johannes 15 lesen wir: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Das müssen wir ernst nehmen. Ohne Jesus können wir nichts tun. Aber wenn er in uns ist, dann entsteht gute Frucht.

Hier also liegt das Geheimnis guter Frucht. Die Eibe im Garten ändert sich nicht. Ihre Früchte sind auch im nächsten Jahr noch giftig. Aber wenn Jesus Christus in unser Herz kommt und seine Worte unser Leben bestimmen, dann wird das Unmögliche möglich: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens.“ Ein Ehepaar feiert seine goldene Hochzeit. Sie haben sich die Treue gehalten und sie bezeugen, dass ihre Liebe in Jahrzehnten gewachsen ist Was ist ihr Geheimnis? Jesus. Eine Missionarin vergibt den Mördern ihres Mannes? Woher nimmt sie die Kraft? Jesus. Ein Ehepaar arbeitet unter Straßenkindern in den Slums einer afrikanischen Großstadt? Warum verzichten sie auf den Wohlstand und Luxus eines bequemen Lebens in Europa? Weil Jesus ihre Mitte ist. Zwei junge Leute lieben sich. Sie haben Gott das Versprechen gegeben, mit der körperlichen Liebe bis zur Ehe zu warten. Wie halten sie durch? Jesus gibt ihnen die Kraft. „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens.“

Die verletzenden Worte gegenüber meiner Frau habe ich Jesus als Sünde bekannt. Das gab mir die Kraft, mich auch bei meiner Frau zu entschuldigen. So konnten wir uns wieder versöhnen. Unser Umgang war wieder von Liebe und Freundlichkeit geprägt. Mein böses Herz ist nicht in der Lage, Frieden zu halten. Immer wieder will es böse Frucht hervorbringen. Doch durch Jesus werde ich von innen heraus verwandelt. Wenn er der Schatz in unseren Herzen ist, dann bringen wir gute Frucht hervor. So wie der Apfelbaum in unserem Garten gute Früchte trägt, so dürfen auch wir heute gute Früchte tragen, wenn Jesus der Schatz in unseren Herzen ist.

Johann Hesse, Geschäftsführer des Gemeindehilfsbundes

ERF, Bibel heute, Radioandacht vom 24.1.2013 (www.erf.de)

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 26. Januar 2013 um 8:07 und abgelegt unter Predigten / Andachten.