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Osterbotschaft 2012

Dienstag 10. April 2012 von Erzbischof Janis Vanags


Erzbischof Janis Vanags

Janis Vanags, Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands

Christus ist auferstanden! Wenn wir uns mit diesen Worten gegenseitig grüßen, dann sagen wir damit: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ Wie erlebe ich es, dass Jesus lebendig ist? Was für Empfindungen erweckt das in mir? Wenn wir einen Menschen haben, der uns sehr nahe steht, dann ist es für unsere Seelenruhe wohl gut, wenn wir wissen, dass er lebt. Doch wenn er uns wirklich teuer ist, dann genügt es damit nicht.  Wir möchten gerne wissen, wo er ist. Wir möchten wissen, was er macht und wie es ihm geht. Es ist wunderbar, wenn wir von ihm Briefe erhalten und sie ihm auch selbst beantworten können. Doch diese Beziehung erreicht erst dann ihre wirkliche Erfüllung, wenn der geliebte Mensch neben mir sitzt und wir den anderen an unserem Leben teilhaben lassen können. Dann wird die Tatsache, dass er lebt, in uns noch lebendiger.

Wenn wir den Ostergruß mit „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ beantworten, dann bekennen wir, dass wir mit unserem Heiland mindestens am Anfang unserer Beziehungen stehen. Wir wissen, dass Er nicht nur eine Figur einer Erzählung aus einer längst vergangenen Zeit ist, sondern dass er jetzt und in jedem Augenblick, den wir erleben, lebendig ist. Was können wir darüber hinaus noch erfahren? Wo ist Er? Er ist aufgefahren in den Himmel und sitzt  zur rechten Hand Gottes des Vaters. Wie geht es Ihm? Alle Schmerzen, der Schatten des Kreuzes und die Schrecken des Todes sind zurück geblieben und dem Tod ist der Sieg entrissen worden. Mein Heiland lebt zusammen mit dem Vater und dem Heiligen Geist in einem ewigen Licht und einer seligen Harmonie. Jetzt und ewiglich gehört ihm die Fülle des Lebens.  Was tut Er dort? Er schaut uns an und sagt: „Sieh, Vater, das sind meine Gläubigen, Ich kenne sie und Ich rufe sie bei ihrem Namen. Ich habe sie am Kreuz losgekauft. Ich habe sie mit meiner Gerechtigkeit eingekleidet. Deshalb vertrete ich sie vor Dir: Vergib ihnen, nimm sie an und sende ihnen täglich den Beistand, den Heiligen Geist, auf dass Er sie im Glauben stärke und im heiligen Leben erhalte. Ich möchte sie in Dein Reich hineinführen, wenn Du mich wieder senden wirst, zu richten die Lebenden und die Toten.“ Es ist gut, dass wir wissen, was Der seinem Vater sagt, dessen Bitte der Vater nie zurückweisen wird. Es ist gut, darüber etwas auf den Seiten der Bibel lesen zu können, die ja der Brief ist, den er der ganzen Menschheit gesandt hat. Es ist auch gut, der Erfahrung gewiss zu sein dass mein Erlöser lebt.

Wie erlebe ich das in meinem von Kummer, Problemen und Arbeit gefüllten Alltag? Wie fühle ich mich dabei? Empfinde  ich die Vollkommenheit der Beziehungen, die mir die Gegenwart des Geliebten schenkt? Wie erlebe ich es, dass der Auferstandene in meinem Leben gegenwärtig ist?  Wir sollten an jedem Abend die Zeit  haben, um auf den verbrachten Tag zurück zu blicken. Wann gab es die Kraft, Licht und Leben spendenden Augenblicke, bei denen mich der lebendige Christus berührt hatte?  Ich möchte Ihm für sie danken und Ihn bitten, mir weitere zu schenken. Täglich können wir den Brief im Neuen Testament lesen, den Er uns gesandt hat. Und dabei den Herrn Jesus betrachten – wie Er ist, wie Seine Worte und Seine Werke sind und wie sein Herz ist. Wir können mit Jesus im Gebet sprechen. Wir können Ihm in den Sakramenten auf das Engste verbunden sein. Sucht Ihn, und ihr werdet die Gegenwart des auferweckten Christus täglich verspüren. Bittet, so wird euch gegeben, klopfet bei den Worten der Schrift an, und euch wird die Quelle der Kraft, der Hoffnung und des Trostes aufgetan. Denn Christus ist auferstanden! Er ist wirklich lebendig!

Ãœbersetzung aus dem Lettischen: Johannes Baumann 10.4.2012

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 10. April 2012 um 18:48 und abgelegt unter Predigten / Andachten.