Die Familie als Schutzraum vor der „neuen Wirklichkeit“
Freitag 6. Dezember 2024 von Joachim Opitz
Preisfrage: Wieviel Beine hat ein Esel, wenn man den Schwanz „Bein“ nennt? Vier oder fünf? Und wie viele Nächte muss man in einer Garage schlafen, um ein Auto zu werden? Und kann einer, der Schneider heißt, allein deswegen schon ein Kleidungsstück nähen? George Orwell beschreibt in seiner Dystopie „1984“ eine totalitäre Staatsform, in der die uneingeschränkte Macht sehr subtil auch durch die Manipulation der und Herrschaft über die Sprache und damit über das Denken ausgeübt wird. Diese neue Art zu sprechen wird schlicht „Neu-Sprech“ genannt und hat die unweigerliche Folge, dass bestimmte Denkfiguren und -inhalte nicht mehr möglich sind, weil sie nicht mehr allgemeingültig im Sinne des „common sense“ verstanden werden können.
Das wiederum führt dazu, dass eine unumkehrbare neue Wirklichkeit geschaffen wird, eine Art „fake reality“. Es ist nicht möglich, sich mit Hilfe der bloßen Vernunft oder des sogenannten „gesunden Menschenverstandes“ daraus zu befreien oder von ihr irgendwie zu distanzieren, eben weil diese „fake reality“ einen totalitären Herrschaftsanspruch auf den Menschen erhebt und ausübt. Wenn die Partei zum Beispiel sagt: „Zwei mal zwei ist fünf“, dann ist das so, einfach deshalb, weil es die Partei als (neue) Wahrheit deklariert. Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, dann wird sie geglaubt und zum Allgemeingut: „Das war schon immer so…!“
Wer die Sprache beherrscht, beherrscht das Denken, und wer das Denken beherrscht, beherrscht den Menschen.
Ein brandaktuelles Beispiel für diese Methode der Verfälschung von Wirklichkeit ist das neue Gesetz über die „freie Wahl der sexuellen Identität“. Um die oben genannten absurden Fragen aufzugreifen: Natürlich hat ein Esel nur vier Beine, auch wenn der Schwanz „Bein“ genannt wird. Und natürlich wird niemand ein Auto, auch wenn er noch so lange und häufig in einer Garage übernachtet. Und natürlich bleibt ein Mann ein Mann und eine Frau eine Frau, auch wenn er oder sie etwas anderes zu sein von sich behauptet. Das bestätigen alle ernstzunehmenden Wissenschaftler, seien es Biologen, Neurologen oder andere. Sämtliche Fakten sind hinlänglich bekannt und zur Genüge erforscht. Die Behauptung des Gegenteils widerspricht jeder seriösen naturwissenschaftlichen Erkenntnis der letzten Jahrzehnte. Dann handelt es sich auch nicht mehr um Wissenschaft, sondern um pure Ideologie. Eines ihrer besonderen Kennzeichen ist die gezielte, stete und konsequente Missachtung von wissenschaftlich gesicherten Ergebnissen, um ihre eigene „fake reality“ aufzurichten und durchzusetzen – auch gegen jede Erfahrung, Forschung und Lehre. „In unserer Gesellschaftsordnung sind diejenigen, die am besten wissen, was gespielt wird, auch am weitesten davon entfernt, die Welt so zu sehen, wie sie tatsächlich ist. Im Allgemeinen gilt, je tiefer der Einblick, desto größer die Verblendung; je klüger, desto weniger vernünftig.“ (George Orwell, 1984)
Nun könnte einen eine solche Entwicklung kalt lassen oder man schiebt sie mit einem Achselzucken beiseite. Aber wie das mit totalitären Mechanismen und Gesetzen eben ist: Sie zwingen sämtliche Lebensbereiche unter ihre Herrschaft und Sichtweise. Also sind davon Schulen und ihre Unterrichtsinhalte ebenso betroffen wie Familien, denen ein „herkömmliches“ Familienbild und Zusammenleben teuer, lieb und wert ist. Ich für mein Teil möchte meine Enkelkinder davor bewahren können, in der oben geschilderten Weise verbogen und verdorben zu werden. Jungen dürfen Jungen bleiben und auch widerspruchslos so genannt werden; für Mädchen gilt das gleiche. Unsere Kinder und Enkelkinder sollen zu freien, aufrechten, starken und stabilen Persönlichkeiten heranwachsen, die sich auch ihrer eindeutigen geschlechtlichen Identität bewusst sind. Der sicherste Schutz- und Schonraum dafür sollte eigentlich (noch) die Familie sein. Schaffen wir ihn für unsere jungen Menschen, die uns – auf Zeit! – anvertraut sind!
Joachim Opitz
Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 6. Dezember 2024 um 10:10 und abgelegt unter Gender, Gesellschaft / Politik.