Die Christen geraten im Libanon zwischen die Fronten.
Samstag 30. November 2024 von Noubar Havloujian

Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah mag ein Lichtblick für die ganze Region sein. Die Situation der Christen im Libanon bleibt jedoch ein wichtiges Gebetsanliegen. Darum veröffentlichen wir diesen kleinen Beitrag, der Anfang November von einem GHB-Mitglied verfasst wurde, der in Beirut aufgewachsen ist.
Hisbollah, die von Iran unterstütze schiitische Miliz, greift Israel mit Raketen an und bedroht Israels innere Sicherheit. Die Situation spitzt sich von Tag zu Tag immer mehr zu. Israel sieht sich gezwungen, einen Verteidigungsangriff gegen Hisbollah im Libanon zu unternehmen. Israel greift im Libanon deren Stützpunkte, Kommandostellen und Waffenlager an.
Der Südlibanon, der sich direkt an der Grenze zu Israel befindet sowie die Bekaa-Ebene im Nordost-Libanon werden hauptsächlich von Schiiten bewohnt. Der mittlere Westlibanon wird hauptsächlich von Christen bewohnt. Nun führt die Kriegslage dazu, dass die überwiegend im Süden und im Nordosten vom Libanon lebenden schiitischen Bewohner in die Gebiete des mittleren Westlibanons, indem hauptsächlich Christen wohnen, flüchten.
Viele der christlichen Bewohner beobachten die Ankunft der über hunderttausend zumeist schiitischen Flüchtlinge mit großer Sorge. Die Flüchtlinge werden in Notunterkünfte wie beispielsweise in kirchlichen Einrichtungen und Schulen untergebracht. Es wächst die Angst, dass unter den Flüchtlingen sich auch Hisbollah-Kämpfer befinden und von ihnen unterwandert zu werden. Durch Beschuss mit Bomben und Raketen und durch bewaffneten Kämpfer befinden sich insgesamt die Christen in einer sehr gefährlichen Situation. Historisch begründet wächst auch die Angst, durch Flüchtlinge anderer Glaubensrichtungen aus ihren bisher friedlichen Gebieten verdrängt zu werden.
Beobachter sehen die Gefahr von inneren Unruhen im gesamten Libanon, sollte der Krieg zwischen Israel und Hisbollah länger andauern.
Noubar Havloujian, 05. November 2024
Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 30. November 2024 um 17:06 und abgelegt unter Allgemein, Christentum weltweit, Christenverfolgung, Gesellschaft / Politik.