Mit Menschen- oder Engelszungen reden? – Die umstrittene Gabe der Zungenrede
Donnerstag 28. November 2024 von Pfr. Holger Weiß
Begabungen spielen in unserem Leben eine wichtige Rolle. Musikalischen Menschen fällt es leichter, ein Instrument spielen zu lernen. Andere haben eine sprachliche Begabung, sind sehr sportlich, verfügen über handwerkliche Fähigkeiten oder können gut tanzen. Als Christen wissen wir, dass uns dies nicht zufällig zuteilwird. Wir sind einzigartige Geschöpfe Gottes. Aussehen, Charakter, Persönlichkeit und Begabungen verdanken wir unserem Schöpfer, der uns gewollt hat und von Anfang an einen guten Plan mit unserem Leben verfolgt. Darum wird beispielsweise bei der Berufswahl für jeden Christen die Frage eine Rolle spielen, welche Gaben er von Gott bekommen hat und wie er diese Gaben in guter Weise für seinen Herrn nutzen kann.
Nun zeigt uns die Bibel, dass es neben den natürlichen Begabungen noch besondere Gaben gibt, die sich nur bei Christen finden. Im 1. Korintherbrief nennt Paulus beispielsweise die geistliche Fähigkeit, von Weisheit oder Erkenntnis zu reden. Dann gibt es sogar die Gabe, gesund zu machen, Wundertätigkeit, prophetische Rede, Zungenrede oder die geistliche Fähigkeit, Zungenrede auszulegen. Der Apostel stellt zusammenfassend fest: „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Gott. In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller“ (1Kor 12,4+7). Das griechische Wort an dieser Stelle (charisma) bedeutet „Geschenk“ oder „Gnadengabe“.[1] Durch besondere Gnadengaben offenbart sich der Heilige Geist also in oder durch die Gläubigen. Die anschließende Aufzählung verdeutlicht, dass diese geistlichen Begabungen ganz unterschiedlich ausfallen können.[2] Der Heilige Geist gibt Christen verschiedene Gaben und Fähigkeiten, damit sie für die Gemeinde genutzt und eingesetzt werden, um anderen Christen zu dienen.[3] Paulus stimmt hier ganz mit dem Apostel Petrus überein, der an die Christen in Kleinasien schreibt: „Dient einander, ein jeder mit der Gabe (charisma), die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes“ (1Petr 4,10). Eine dieser Gnadengaben, die sog. „Zungenrede“, wollen wir im Folgenden näher beleuchten. Da die Zungenrede heute noch für viele Christen besonders bedeutsam zu sein scheint, andererseits aber auch heftig umstritten ist, möchten wir prüfen, was Gott in seinem Wort dazu sagt. Immerhin wird diese besondere Gabe mehrfach in der Bibel erwähnt. Sollte sie da nicht auch in der lutherischen Kirche eine größere Rolle spielen, die ja uneingeschränkt an der Bibel festhalten will?
1. Was ist Zungenrede?[4]
Die neuzeitliche Ausbreitung der Zungenrede unter evangelischen Christen nahm ihren Anfang in den USA durch die Bewegung des sog. „Second Awakening“ (Zweite Erweckung). In diesem geistlichen Aufbruch spielte Charles Grandison Finney (1792-1875) eine bedeutsame Rolle. Er entwickelte besondere Methoden, die Menschen zu einem Bekehrungserlebnis führen sollten. Zudem knüpfte er an die Auffassungen des bekannten Methodistenpredigers John Wesley im Hinblick auf ein besonderes Heiligungserlebnis an, das zu einem späteren Zeitpunkt auf das Bekehrungserlebnis folge. Finney lehrte, dass es im Christenleben die besondere Erfahrung einer Krafttaufe oder Geistestaufe gebe. Während des „Second Awakening“ kam es zu auffälligen oder geradezu bizarren Erscheinungen, die man dann als ein besonderes Wirken des Heiligen Geistes deutete: Menschen brachten Tierlaute hervor, brachen in „heiliges Gelächter“ aus, kippten um oder redeten in Zungen.[5]
Der Begriff „Geistestaufe“ stammt allerdings nicht von Finney selber, sondern von dessen Freund und Kollegen Asa Mahan, der dem Erlebnis diesen Namen gab. Der Evangelist Reuben Torrey nahm den Begriff später auf und systematisierte ihn in seinem Lehrbuch. Er versteht unter der Geistestaufe eine besondere Erfahrung, die ein Christ nach seiner Bekehrung machen kann und die uns mit Kraft aus der Höhe und mit Geistesgaben für den Dienst ausrüstet. Die späteren Gründer der Pfingstbewegung übernahmen diese Auffassung und fügten als weiteren Punkt hinzu, dass die Zungenrede das Zeichen ist, an dem wir erkennen können, dass wir eine solche Geistestaufe empfangen haben.[6] Dies erklärt, warum gerade die Zungenrede eine besondere Bedeutung unter den Geistesgaben bekam, – sieht man eben darin doch den Beweis dafür, dass man mit dem Heiligen Geist getauft ist. Inwieweit sich dies aber biblisch begründen lässt, bleibt zweifelhaft. Immerhin lehrt Paulus im 1. Korintherbrief: „Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt“ (1Kor 12,13). Doch im gleichen Kapitel fügt er schließlich noch folgende rhetorischen Fragen hinzu, die allesamt mit „Nein“ zu beantworten sind: „Haben alle die Gabe gesund zu machen? Reden alle in Zungen? Können alle auslegen?“ (1Kor 12,30). Wenn alle Christen mit dem Heiligen Geist getauft sind und trotzdem nicht alle Christen über die Fähigkeit der Zungenrede verfügen, dann kann die Geistesgabe der Zungenrede jedenfalls nicht der ausschließliche und einzige Beweis dafür sein, dass man eine Geistesgabe erhalten hat.[7]
Was man dabei unter Geistestaufe und Zungenrede versteht, kann ein Beispiel verdeutlichen, das man aus der Anfangszeit der Pfingstbewegung überliefert. Thomas Ball Barratt (1862-1940) gilt als Pioniergestalt des europäischen Pentekostalismus[8]. Er wirkte als Prediger, Pastor und Gemeindeleiter in Norwegen und brachte die Pfingstbewegung nach Norwegen und Europa.[9] Er schildert mit eigenen Worten das Erlebnis seiner Geistestaufe, die er am 15. November 1906 empfing: „Die Kraft kam so plötzlich und mächtig, dass ich am Boden lag und für einige Zeit unaufhörlich in Zungen redete … Es schien, als ob eine eiserne Hand über meinen Kiefern lag. Sowohl Kiefer als auch die Zunge wurden von dieser unsichtbaren Kraft bewegt.“[10] Zungenrede ist also nach dieser Auffassung ein Reden, das man nicht bewusst oder aus eigener Kraft hervorbringt. Man wird von einer fremden Macht gesteuert und kontrolliert, wobei die Worte oder Laute, die man äußert, anscheinend zumindest nicht immer eine bekannte menschliche Sprache darstellen. G.-F. Rendal, der selbst einmal überzeugter Pfingstler war, erinnert sich: „Was mich beim Anhören von Zungenreden immer verunsichert hat, war die Tatsache, dass es immer unverständlich war und nicht eigentlich einer gesprochenen Sprache glich. Ich selbst habe mehrere Sprachen studiert und fand diese Laute des Zungenredens eher ungewöhnlich. Ich vertraute mich einem befähigten Pfarrer an, der mir erklärte, es könnte sich um einen Dialekt eines Stammes aus Südamerika, aus dem Matto Grosso[11] oder Zentralafrika handeln.“[12] Agnes N. Ozman, die nach Handauflegung durch Charles Fox Parham (1873-1929), dem Gründer der Pfingstbewegung, die Geistestaufe empfing und in Zungen redete, soll drei Tage lang nicht mehr fähig gewesen sein, Englisch zu sprechen. Stattdessen sprach sie etwas, das sich wie Chinesisch anhörte.[13] Und es soll Leute gegeben haben, die kein „Sterbenswörtlein Pakistanisch konnten, sich angeblich in dieser Sprache oder in Altgriechisch so klar und sprachgewandt ausdrückten, dass es selbst einem Universitätsprofessor Ehre gemacht hätte.“[14] Dennoch handelt es sich in den meisten Fällen offenbar um eine unbekannte und unverständliche Sprache, die man deshalb auch mitunter als Sprache der Engel oder des Himmels bezeichnet.[15]
2. Die Verbreitung der Zungenrede
Muss man solch ein unerklärliches Phänomen zwangsläufig als ein besonderes Wirken des Heiligen Geistes auffassen? Immerhin gibt es eine solche Geistesgabe nach den Aussagen der Bibel. Paulus deutet sogar an, dass er selbst in Zungen redet (1Kor 14,18). Und er sagt: „Ich wollte, dass ihr alle in Zungen reden könntet …“ (1Kor 14,15).
Allerdings ist das Phänomen der Zungenrede keineswegs auf Pfingstler oder Charismatiker beschränkt. Es wird berichtet, dass schon die heidnische Priesterin Pythia öfters in Ekstase geriet und in Zungen redete, wenn man das Orakel in Delphi befragte. Bedenkt man, dass die Stadt Korinth genau wie Delphi am Golf von Korinth lag, drängt sich die Frage auf, ob Zungenrede vielleicht infolge der räumlichen Nähe zu Delphi für die Korinther so bedeutsam war.[16] Darüber hinaus gibt es Zungenrede aber auch im Islam oder im Hinduismus.[17] Und die Entstehung der Neuapostolischen Kirche begann ebenfalls damit, dass die Anhänger Edward Irvings (1792-1834)[18] meinten, dem Weltende müsse ein neues Pfingsten vorausgehen. Man erwartete eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes und die Wiedererweckung der apostolischen Geistesgaben. Daraufhin erhielt eine Näherin am 21. März 1830 die Gabe des Zungenredens und sprach lallende, unverständliche Gebete.[19] Später ging man den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und setzte neue Apostel ein. Auch im Spiritismus[20] ist Zungenrede ein verbreitetes Phänomen.[21] Und selbst das Buch Mormon lehrt die Gabe der Zungenrede (Mormon 9,6-9).
Entweder geht man davon aus, dass der Geist Gottes dann auch in all diesen Bewegungen, ja sogar in heidnischen Religionen in dieser besonderen Weise wirkt. Oder man gesteht sich nüchtern ein, dass das Phänomen der Zungenrede an sich noch kein zwingender Beweis für das Wirken des Heiligen Geistes ist. Vor allem muss hier aber bedacht werden, dass Paulus im 1. Korintherbrief klar bezeugt: „Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan“ (1Kor 14,32). Alexander Seibel stellt demzufolge zu Recht fest: „Gott zwingt jedenfalls seine Geschöpfe nie. Seine Liebe kennt ein Leiten, Führen …, aber keinen Zwang.“[22] Beschreiben Menschen das Zungenreden so, dass sie dabei von einer fremden Macht gesteuert oder kontrolliert werden, erinnert dies jedenfalls mehr an dämonische Besessenheit oder Berichte über Steuerung durch Geister aus dem Bereich des Spiritismus.[23]
3. Die Bedeutung der Zungenrede
Die Geistesgabe der Zungenrede oder Glossolalie[24] wird an verschiedenen Stellen in der Bibel erwähnt: Mk 16,17; Apg 2,1-13; Apg 10,44-46; Apg 18,6; 1Kor 12-14. Die einzige Stelle in den Evangelien, die diese Gabe nennt, wird von Befürwortern des Zungenredens gern angeführt, um die Gabe zu verteidigen und allen Gläubigen als besonders erstrebenswert nahezulegen: „Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden …“ (Mk 16,17). Tatsächlich kann man aber aus diesen Worten Jesu nicht folgern, dass uns die Zungenrede besonders aufgetragen ist. Aufgetragen sind uns Evangeliumsverkündigung und Taufe (Mk 16,15f). Jesus nennt daneben besondere Zeichen, die den Gläubigen folgen.[25] Rolf Borszik folgert daher zu Recht:
Hier verheißt Christus als ein folgendes Zeichen auch die Zungenrede, befiehlt aber nicht, sie zu tun. Denn dieses und alle Wunderzeichen kann kein Mensch auf Befehl „machen“, sie „folgen“ vielmehr, wann und wo Gott will. Darum schließt Paulus 1Kor 12,11 die Aufzählung von Geistesgaben mit dem Satz ab: „Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will.“[26]
Diese Verheißung Jesu hat sich in besonderer Weise am Pfingsttag in Jerusalem erfüllt (Apg 2,1-13). Gott machte seine Verheißung wahr durch die Ausgießung des Heiligen Geistes, der die Herzen der Jünger erfüllte. Dies darf man nicht so verstehen, als sei der Heilige Geist nun überhaupt zum ersten Mal in Erscheinung getreten. Er wird auch schon im Alten Testament mehrfach erwähnt. Im Alten Bund bekamen Gläubige den Heiligen Geist aber nur für eine bestimmte Zeit und für eine bestimmte Situation. Nun kommt der Heilige Geist dauerhaft, wie es Jesus verheißen hat: „Ich werde euch einen anderen Beistand geben, der bei euch bleiben wird in Ewigkeit“ (Joh 14,16).[27]
Erfüllt mit dem Heiligen Geist beginnen die Jünger, in anderen Sprachen die großen Taten Gottes zu preisen (Apg 2,4.11). Offensichtlich handelt es sich dabei allerdings nicht um Sprachen der Engel oder ein „himmlisches Kauderwelsch“. Lukas berichtet: „Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden“ (Apg 2,6). In den folgenden Versen werden dann die verschiedenen Nationen aufgezählt, die hier zusammengekommen sind und sich nun darüber wundern, dass die Jünger in all diesen Sprachen reden, obwohl sie alle aus Galiläa stammen. Daran schließt sich dann erst die eigentliche Predigt des Petrus an (Apg 2,14-36). Er erklärt das Pfingstwunder, verkündigt Jesu Tod und Auferstehung und verbindet die geschehene Ausgießung des Heiligen Geistes mit dem erhöhten Jesus Christus. Als die Zuhörer erschrocken fragen: „Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?“, da antwortet Petrus: „Tut Buße und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes“ (Apg 2,38). Rund 3.000 Menschen nehmen dieses Angebot an. Und Lukas berichtet von deren Taufe, dem folgenden Leben in der Gemeinschaft der Gläubigen, – aber von keinem weiteren Reden in fremden, nicht erlernten Sprachen.
Welche Bedeutung hatte nun dieses Zungenreden am Pfingsttag? Offenkundig weckte es das Interesse der Zuhörer, die kommen und der Predigt des Petrus bereitwillig folgen. Aber erschöpft sich darin schon die Bedeutung des besonderen Zeichens? Rendal weist hier zu Recht auf die Frage der ratlosen Zuhörer hin („Was will das werden?“) und auf die Antwort, die Petrus in seiner Predigt darauf gibt. Der Apostel zeigt, dass sich mit der Ausgießung des Heiligen Geistes und dem Zungenreden die alte Verheißung aus Joel 3,1-5 erfüllt hat: „… ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch (V. 17) … Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden. (V. 21)“ Rendal folgert: „Jeder – jedes Fleisch- das ist die Antwort! Der Zweck? Diesen … Juden, die von überall herbeigekommen waren, zu sagen, dass das Evangelium auch für die Menschen von überall war!“[28] Schon das alttestamentliche Buch Jona verdeutlicht beispielsweise, wie undenkbar es offenkundig für viele Israeliten war, dass Gottes Liebe und sein Heilsangebot nicht auf Israel beschränkt sind, sondern allen Menschen gilt. Und die Evangelien samt der Apostelgeschichte verdeutlichen, wie tief dieses Denken selbst in den Jüngern Jesu saß und wieviel nötig war, dass sie schließlich die frohe Botschaft entsprechend dem Auftrag Jesu auch über Israel hinaus in der Welt ausbreiteten.
Diese Beobachtung bestätigt sich auch an den wenigen anderen Stellen, an denen das Zungenreden in der Apostelgeschichte Erwähnung findet. Ob man Apg 8,17 mit dazu zählt, ist eine Frage der Auslegung, denn die Zungenrede wird hier nicht explizit erwähnt. Es geht um Samariter, die gläubig wurden und die Taufe empfingen. Als die Apostel in Jerusalem davon erfahren, senden sie Petrus und Johannes nach Samaria. Die erkennen, dass der Heilige Geist „noch auf keinen von ihnen gefallen“ war (V. 16). So beten sie für die Samariter und legen ihnen die Hände auf. Danach empfingen die Samariter den Heiligen Geist, was sich offenbar besonders nach außen hin kundtat – also durch Zungenrede oder andere Geistesgaben.
Deutlicher liegt der Fall bei dem römischen Hauptmann Cornelius in Cäsarea, einem gebürtigen Heiden. Gemeinsam mit Verwandten und engen Freunden begegnet er dem Apostel Petrus, der mit einigen Mitarbeitern in sein Haus gekommen ist und nun die frohe Botschaft verkündigt. Lukas berichtet: „Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten“ (Apg 10,44). Dabei löst die Tatsache, dass auch die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes empfangen, bei Petrus und seinen Vertrauten Entsetzen aus. Aber woran haben sie das erkannt? „Denn sie hörten, dass sie in Zungen redeten und Gott hoch priesen“ (Apg 10,46). Aber wenn Petrus und die anderen gläubig gewordenen Israeliten diese Zungenrede verstehen konnten, handelte es sich hier doch offenbar ebenfalls um kein „himmlisches Kauderwelsch“. Es scheint doch auch hier so zu sein, dass Cornelius und seine Verwandten und Freunde eine bekannte Sprache sprechen, die sie aber selbst nicht gelernt hatten. Diese Annahme bestätigt sich im folgenden Kapitel der Apostelgeschichte, wo wir hören, dass Petrus zu einem späteren Zeitpunkt in Jerusalem über die Ereignisse bei Cornelius berichtete. Hier sagt er: „Als ich aber anfing zu reden, fiel der Heilige Geist auf sie ebenso wie am Anfang auf uns“ (Apg 11,15). Petrus vergleicht[29] also die Ereignisse in Cäsarea mit der Geistausgießung am Pfingsttag, die sich gerade durch das sich anschließende Sprachenwunder äußerlich manifestierte.
Welche Bedeutung hatte nun diese Zungenrede in Cäsraea? Ihr Zweck wird aus der Schlussfolgerung erkennbar, die Petrus zieht: „Kann auch jemand denen das Wasser zur Taufe verwehren, die den Heiligen Geist ebenso empfangen haben wie wir?“[30] (Apg 10,47). Die Christen in Jerusalem gelangen zu einer ähnlichen Einsicht, als sie später den Bericht des Petrus hören: „So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt“ (Apg 11,18). Rolf Borszik stellt fest:
Versetzt man sich nicht in die Lage der damaligen [Juden-]Christenheit, so bleibt einem die Spannung dieses Kapitels fremd. Für einen Juden stand und fiel seit den Zeiten der Erzväter die Zugehörigkeit zum Volk Gottes mit der Beschneidung, wie sie Gott dem Abraham und seinen Nachkommen geboten hatte (1Mose 17). Dies war aber nun mit dem Kommen Christi abgetan (Gal 5,6), worauf schon das Sprachenwunder zu Pfingsten hingewiesen hatte … Trotzdem wehrten sich die Judenchristen – teilweise sehr hartnäckig – gegen diese Wahrheit, dass durch Christus „der Zaun abgebrochen“ war zwischen Juden und Heiden, zwischen Bürgern im Volk Gottes und Fremden ohne Bürgerrecht. Auch in Petrus musste diese Erkenntnis erst reifen. Gott musste bei ihm erst die Scheu überwinden, das Haus des heidnischen Hauptmanns Cornelius zu betreten, indem er ihm ein mit unreinen Tieren gefülltes Tuch erscheinen ließ und zu ihm sprach: „Schlachte und iss!“ In seiner Treue zum alttestamentlichen Gesetz widerspricht Petrus dreimal sogar der Stimme Gottes.[31]
Bedenkt man, welch tiefe Abneigung Juden zu biblischer Zeit gegenüber Samaritern hegten (die man letztlich auch als Heiden ansah), liegt auf der Hand, welchen Zweck das Zungenreden in Apg 8,15 erfüllt (sofern es hier tatsächlich um Zungenrede geht). Als Samariter einmal Jesus nicht gastlich aufnehmen wollten, da er sich auf dem Weg nach Jerusalem befand, schlugen Jakobus und Johannes vor, Feuer vom Himmel fallen zu lassen, um die Samariter zu richten. Nun kehren Petrus und Johannes zu den Samaritern zurück, nicht um Feuer zu erbitten, das die Samariter richtet, sondern um dafür zu beten, dass ihnen die Gnade des vollen Heils gegeben wird (Apg 8,15).[32]
Ein letztes Mal wird die Zungenrede in Apg 19,1-7 erwähnt. Dieser Abschnitt würde eigentlich eine intensivere Behandlung erfordern, denn es stellen sich dazu einige Fragen – und nicht alle sind zufriedenstellend zu beantworten. Für unsere Zwecke genügen aber folgende Beobachtungen, die völlig klar sind und das bisher Erarbeitete bestätigen: (1) Lukas berichtet, dass der Heilige Geist auf die sog. Johannesjünger fiel, woraufhin diese in Zungen redeten und weissagten. Zungenrede ist hier also offenbar ein für die Hörer verständliches Weissagen in bekannten Sprachen.[33] (2) Der Zweck der Zungenrede besteht offenkundig auch hier darin, dass Gott den Übergang des Alten Bundes in den Neuen Bund durch ein besonderes Zeichen bestätigt:
Hier erfolgt schließlich die Eingliederung der Johannesjünger (V. 3) in die eine Gemeinde des Neuen Bundes. Ihnen ist die Zungenrede und Weissagung die Bestätigung für den Empfang des Heiligen Geistes und damit für die Richtigkeit des vollständigen Übergangs zum Neuen Bund (vgl. Joh 3,30f; Hebr 8,13) sowie auch ein Zeichen für dessen weltweite Geltung. Apg 18,25ff zeigt, wie stark die Verquickung von Johannes- und Christusjüngerschaft sein konnte; ein deutliches Zeichen für den Übergang war notwendig.[34]
Natürlich gibt es noch viele weitere Berichte in der Apostelgeschichte über die Bekehrung von Menschen oder die Entstehung christlicher Gemeinden. Doch wir hören an keiner anderen Stelle etwas von der Zungenrede. Ausdrücklich erwähnt ist diese besondere Geistesgabe nur an den geschilderten herausragenden Ereignissen der Heilsgeschichte.
4. Zungenrede im 1. Korintherbrief
Befürworter der Zungenrede weisen manchmal darauf hin, dass sich die Aussagen des 1. Korintherbriefes in mancher Hinsicht von denen in der Apostelgeschichte unterscheiden. Zungenrede meine hier ein Reden in unbekannten Sprachen. Wieso würde Paulus sonst darauf bestehen, dass jemand die besondere Gabe der Auslegung besitzt? Offensichtlich geht es also nun um eine Sprache, die niemand einfach so kennt und versteht. Außerdem mache Paulus einen weiteren Zweck der Zungenrede deutlich, wenn er sagt: „Wer in Zungen redet, der erbaut sich selbst“ (1Kor 14,4a). Zungenrede definiert man dann folglich als ein Reden für Gott in unbekannten Sprachen, das der eigenen Erbauung dient. Und man folgert, Paulus ermutige ausdrücklich dazu, wenn er sagt: „Ich wollte, dass ihr alle in Zungen reden könntet“ (1Kor 14,5) oder: „Strebt nach den größeren Gaben!“ (1Kor 12,31).
Aber hat Paulus an dieser Stelle tatsächlich ein Reden in unverständlichen, unbekannten Sprachen vor Augen, dass sich von der in der Apostelgeschichte erwähnten Sprachenrede (Glossolalie) unterscheidet? Rendal spricht sich klar gegen diese Annahme aus. Denn Paulus deutet zwar in 1Kor 13,1 ein Reden in Menschen- oder Engelszungen an. Doch in 2Kor 12,4 bezeugt er, dass kein Mensch die Sprachen der Engel sprechen kann, die Paulus bei seiner besonderen Offenbarung im Paradies sprechen hörte.[35] Zudem weist Rendal auf die schlichte Tatsache hin, dass Lukas und Paulus die gleiche griechische Ausdrucksweise verwenden (glossa lalein). Wenn Verschiedenes gemeint wäre, müsste dies auch durch verschiedene Ausdrücke oder durch andere klare Hinweise im Text deutlich werden. Dies ist aber nicht der Fall.[36] Dass andere Korinther das bei dem Zungenreden Gesprochene ohne Auslegung nicht verstanden, gilt doch auch bei Fremdsprachen, die den Korinthern selbst nicht geläufig waren. Man muss also nicht zwingend von einem „himmlischen Kauderwelsch“ ausgehen. Sofern andere Korinther die betreffenden Sprachen nicht kannten, waren sie ihnen doch ebenso unverständlich wie dem Zungenredner, der sie ja auch nur durch ein besonderes Wirken des Heiligen Geistes sprechen konnte.
Aber besteht der Zweck dieser Geistesgabe tatsächlich darin, dass sich der Sprecher durch Nutzung seiner Gabe selbst erbaut? Tatsächlich sagt Paulus: „Wer in Zungen redet, der erbaut sich selbst, wer aber prophetisch redet, der erbaut die Gemeinde“ (1Kor 14,4). Das heißt: Der Zungenredner erbaut sich zwar selbst, wenn er seine Gabe in dieser Weise nutzt. Aber die Gemeinde wird dadurch nicht erbaut, sofern kein Ausleger da ist, der das Gesagte übersetzen und erklären kann. Darum zieht Paulus die Gabe des prophetischen Redens vor, da ein solches Reden schon von sich aus für alle verständlich ist. Geistesgaben sind aber nicht in erster Linie für die eigene geistliche Bedürfnisbefriedigung gedacht, sondern sie sollen zum Nutzen aller eingesetzt werden (1Kor 12,4ff). Und wenn Paulus sagt: „Ich wollte, dass ihr alle in Zungen reden könntet“, dann fügt er hinzu: „… aber noch viel mehr, dass ihr prophetisch reden könntet. Denn wer prophetisch redet, ist größer als der, der in Zungen redet; es sei denn, er legt es auch aus, damit die Gemeinde dadurch erbaut werde“ (1Kor 14,5). Die größere Gabe, nach der wir streben sollen, ist nach dem Zusammenhang auch nicht die Zungenrede, sondern die Liebe, ohne die alles Reden in Menschen- und Engelszungen und selbst alles prophetische Reden nichts ist (1Kor 12,29 – 13,2).[37]
Wo Paulus dann tatsächlich auf den Zweck der Zungenrede zu sprechen kommt, da eröffnet er eine Perspektive, die leider oft völlig übersehen wird: „Darum ist die Zungenrede ein Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die prophetische Rede aber ein Zeichen nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen“ (1Kor 14,22). Rendal, der früher selbst überzeugter Pfingstler war, erinnert sich, dass er durch diese biblischen Aussagen ins Nachdenken geführt wurde:
Während Jahren hatte ich diesen Text gelesen, ohne ihn wirklich zu sehen; jetzt stach er mir förmlich in die Augen. Niemals hatte mich jemand auf diese Lehre des Heiligen Geistes aufmerksam gemacht. Was man in den Gemeinden lehrte, war meistens das Gegenteil. Immer hatte ich die Leute sagen hören, es sei ein Zeichen für die Gläubigen, dass die Gläubigen dieses Zeichen für sich selbst suchen müssten und vor allem, dass es das Zeichen dafür sei, dass die Gläubigen die Geistestaufe empfangen hätten.[38]
Offenkundig ist also die Zungenrede kein Zeichen für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen. Wer aber ist hier mit den Ungläubigen gemeint? Das ergibt sich aus dem „darum“ zu Beginn von V. 22.[39] Paulus begründet diese Schlussfolgerung mit einer Stelle aus dem Propheten Jesaja, die er vorher zitiert hat (Jes 28,11f). Mit den Ungläubigen sind folglich die ungläubigen Juden gemeint, denen Gott sein Wort verkündigt hatte, aber die nicht glauben wollten. Rolf Borszik bemerkt dazu:
Entscheidend aber ist nun weiter, dass Gott in dem von Paulus zitierten Wort das Gericht ankündigt, und zwar durch „die Assyrer, die als Volk mit unverständlicher Sprache das Gericht über Israel ausführen werden, nachdem es das verständliche Wort der Propheten verachtet hat.“[40] Ist aber die unverständliche Sprache ein Gericht, dann sollte und würde sie bei dem ungläubigen Volk auch nicht Glauben wirken: „… sie werden mich auch so nicht hören.“ Sie dient also zur Verstockung. Diese Tatsache wendet nun Paulus, vom Heiligen Geist geleitet, auf die Zungenrede an, die Gerichtszeichen für die ungläubigen Juden ist und als solches auch ungläubigen „Fremden“ nicht zum Glauben verhelfen kann.[41]
5. Das Ende der Zungenrede
Als Paulus den 1. Korintherbrief schreibt, ist also aus dem Zeichen, das anfangs als Hilfe zum Glauben gegeben war, ein Gerichtszeichen geworden. Aber liegt dann nicht doch ein Widerspruch vor zwischen den Aussagen des 1. Korintherbriefes und der Apostelgeschichte? Dazu noch einmal Rolf Borszik:
Wie dasselbe Gotteswort, das zum Heil gegeben ist, dennoch bei hartnäckiger Verachtung Verstockung wirken kann, so kann das doch auch bei einem Zeichen sein. Paulus redet ja in 1Kor 14 nicht davon, wozu das Zeichen zuerst und eigentlich gegeben war, sondern davon, was es jetzt ist. Denn inzwischen hatte sich doch das Evangelium in den umliegenden heidnischen Ländern ausgebreitet bis hin nach Europa. Gemeinden aus Juden und Heiden waren entstanden. Christen in verschiedenen Ländern lobten Gott in ihren Sprachen für ihre Rettung und breiteten die frohe Botschaft in ihren Sprachen aus. Nun war das Zeichen nicht mehr nötig, das gegeben war, um diese Wende vom alttestamentlichen Gottesvolk zur universalen (= weltweiten) einen Kirche des Neuen Testaments herbeiführen zu helfen. Das Evangelium in den vielen Sprachen war ja noch ein viel größeres Zeichen.[42]
Paulus verbietet zwar im 1. Korintherbrief denen nicht die Ausübung der Zungenrede, die diese Gabe noch haben. Aber er dämmt den ausufernden Gebrauch der Zungenrede ein und lenkt den Gottesdienst der Korinther in geordnete Bahnen. Selbst, wenn jemand da ist, der über die Gabe der Auslegung verfügt, soll die Zungenrede trotzdem nur begrenzt gebraucht werden (1Kor 14,26-33). Die angesprochene Selbsterbauung verbietet Paulus nicht ausdrücklich. Aber er macht deutlich, dass demjenigen noch das Größte fehlt, der nicht nach wertvolleren Gaben strebt, mit denen er anderen dienen kann. Hat Paulus damit nicht offenkundig bereits den Abbau des Gebrauchs dieser Gabe eingeleitet und vorbereitet? Man sollte hier doch auch beachten, dass die Zungenrede in all den anderen Briefen des Neuen Testamentes überhaupt nicht erwähnt wird, selbst da nicht, wo von Geistesgaben die Rede ist.[43]
Die Kirchenväter Chrysostomus und Augustin bestätigen jedenfalls in ihren Bibelauslegungen, dass die Gabe der Zungenrede schon lange aufgehört hatte. Augustin sagt beispielsweise in einer Homilie zum 1. Johannesbrief: „Es waren ihrer Epoche angepasste Zeichen. Sie dienten dazu, das Kommen des Heiligen Geistes den Menschen aller Sprachen anzukünden, um zu beweisen, dass Gottes Evangelium allen Sprachen der Welt gepredigt werden musste. Dieses Zeichen ereignete sich, um etwas anzukündigen, danach verschwand es.“[44]
Freilich soll damit nicht gesagt sein, dass es nun den Heiligen Geist nicht mehr gibt oder dass es generell keine Geistesgaben gäbe. Ganz im Gegenteil! Wir alle brauchen den Heiligen Geist, da ohne sein Wirken niemand an Jesus Christus glauben kann. Und ja, der Heilige Geist erfüllt uns auch heute noch mit Gaben und Fähigkeiten, um die frohe Botschaft von Jesus Christus auszubreiten und um anderen zu dienen. Selbst im Hinblick auf das Reden in anderen Sprachen gibt er manchen Gläubigen besondere Fähigkeiten, selbst, wenn das in der Regel nicht das Vokabellernen oder den Grammatikunterricht überflüssig macht. Aber es gibt keinen Grund, warum man darauf bestehen müsste, dass besondere Gaben der apostolischen Zeit der Kirche aller Zeiten gelten oder dass man erklärt, jeder Christ solle und müsse nach der Gabe der Zungenrede streben. Und es ist Vorsicht geboten, wenn man mit solchen Forderungen dann noch Vorstellungen verbindet, die klar den biblischen Aussagen widersprechen.
Pfr. Holger Weiß
Vortrag, gehalten bei „Theologie für junge Erwachsene“ am 3.1.2024 in Dresden. Der Verfasser ist Dozent für Systematische Theologie und Rektor des Luth. Theol. Seminars in Leipzig
Theologische Handreichung und Information 2024/4
——————————————————————–
[1] Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament, hg. Horst Balz/Gerhard Schneider, Band 3, Stuttgart u.a.: Kohlhammer, 21992, 1102.
[2] Eine ähnliche aber nicht völlig identische Aufzählung verschiedener Geistesgaben findet sich in Röm 12,4ff.
[3] A. Kretzer macht deutlich, dass Paulus gerade durch den 1. Korintherbrief den selbstsüchtigen Gebrauch der Geistesgaben bei den Korinthern tadelt und korrigieren will. Vgl. A. Kretzer, Art. „symfero“ in: Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Bd. 3, 693.
[4] Eine kurze Erklärung der Zungenrede inkl. Hörbeispiel ist online verfügbar: https://prophetenschule.org/2013/04/11/horbeispiel-in-zungen-reden-und-singen-sprachengebet-sprachengesang/
[5] John Brenner, Key Events in Church History: Part IV, in: Wisconsin Lutheran Quarterly 2001/4, S. 296.
[6] Alexander Seibel, Gemeinde Jesu – endzeitlich unterwandert? Wuppertal, Evangelische Gesellschaft 21977, S. 17f.
[7] Alexander Seibel weist nach, dass die von der Bibel erwähnte Geistestaufe identisch ist mit der Bekehrung oder Wiedergeburt. Wer also zum rettenden Glauben an Jesus Christus gefunden hat, der ist mit dem Heiligen Geist getauft worden. Vgl. Alexander Seibel, aaO., S. 11ff. – Siehe auch: Holger Weiß, Geistestaufe, Ruhen im Geist und Toronto-Segen: Was ist eigentlich die „Charismatische Bewegung“, in: Theologische Handreichung und Information, 2022/2, 27-48.
[8] Pentekostalismus = Pfingstbewegung (vgl. das englische „Pentecost“ = Pfingsten).
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Ball_Barratt (abgerufen 30.12.2023)
[10] Zitiert nach: Seibel, aaO., S. 48.
[11] Mato Grosso ist ein Bundesstaat Brasiliens.
[12] G.-F. Rendal, Ich rede mehr als ihr alle in Zungen, Amtzell/Allgäu, Aktion biblisches Christentum, 1985, S. 18.
[13] John Brenner, aaO., 270.
[14] G.-F. Rendal, aaO., S. 18.
[15] Ebd., S. 23.
[16] A. Seibel, aaO., S. 33f.
[17] Ebd., S. 56.
[18] https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Irving (abgerufen 30.12.2023).
[19] A. Seibel, aaO., S. 161f.
[20] Spiritismus = Glaube an eine Kontaktaufnahme mit den Geistern Verstorbener.
[21] Ebd., S. 56.
[22] Ebd., S. 49.
[23] Ebd., S. 45f.
[24] Von griechisch „Glossa“ = Zunge, Sprache; und „lalein“ = reden.
[25] Das griechische Verb παρακολουθήσει ist Indikativ Futur Passiv von παρακολουθέω = nachfolgen, begleiten, sich (als Folgeerscheinung) ergeben (Bauer-Aland, Griechisch-deutsches Wörterbuch, 1250). Jesus stellt hier schlicht fest, dass verschiedene Zeichen die Gläubigen „begleiten“ werden.
[26] Rolf Borszik, Ist Zungenrede eine Geistesgabe für die Kirche aller Zeiten? In: „Auf dein Wort – 50 Jahre Lutherisches Theologisches Seminar Leipzig, Zwickau: Concordia-Verlag, 2003, 43. – Siehe auch: THI 1990/2 (THI-Archiv über elfk.de).
[27] Helge Stadelmann, Der Geist, das Wort und die Gemeinde: Maßnehmen an Apg 2,1-41, In: „Bibel und Gemeinde“ 2001/2, S. 15.
[28] G.-F. Rendal, aaO., S. 47.
[29] Das griechische „hosper“ heißt „geradeso wie“, „gleichwie“ (Bauer-Aland, Griechisch-deutsches Wörterbuch, 1794).
[30] Hier ist diesmal die vergleichende Konjunkion “hos“ gebraucht: „wie“ (Bauer-Aland, Griechisch-deutsches Wörterbuch, 1790). Petrus berichtet also, dass Cornelius mit seinen Verwandten und Freunden den Heiligen Geist empfing „wie auch wir“, d.h. in gleicher Weise wie die Jünger am Pfingsttag.
[31] R. Borszik, aaO., 44f.
[32] G.-F. Rendal, aaO., S. 38f.
[33] R. Borszik, aaO., 41f.
[34] J. Lange, Die Theologie Paul Yonggi Chos, zitiert nach: R. Boszik, aaO., 45f.
[35] G.-F. Rendal, aaO., S. 24.
[36] Ebd., S. 27.
[37] Das Hohelied der Liebe (1Kor 13) ist durch die abschließende Aussage in 1Kor 12,31 klar mit dem vorigen Abschnitt verbunden („Und ich will euch einen noch besseren Weg zeigen …“).
[38] G.-F. Rendal, aaO., S. 35.
[39] Die griechische Konjunktion „hoste“ bedeutet „so dass“ oder „daher“. Sie hat konsekutive Bedeutung, d.h. sie drückt eine Folgerung aus. Vgl. Heinrich von Siebenthal, Griechische Grammatik zum Neuen Testament, Gießen: Brunnen, 2011, § 252.62.
[40] Philipp Bachmann, Der erste Brief des Paulus an die Korinther, 1905, S. 420 (Neudruck: ISBN 978-116769924-5).
[41] R. Borszik, aaO., S. 47.
[42] Ebd., S. 49.
[43] R. Borszik, aaO., S. 49.
[44] Zitiert nach: G.-F. Rendal, aaO., S. 81.
Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 28. November 2024 um 10:40 und abgelegt unter Gemeinde, Kirche, Theologie.