Gemeindenetzwerk

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Wird angesichts des Satanismus wieder eine Sintflut notwendig?

Montag 14. Oktober 2024 von Administrator


David Engels (*1979), Professor in der Vendée, Historiker und Publizist, schrieb in der Zeitschrift CATO (6/2024, S. 86–89) jüngst einen erschreckenden Beitrag über den aufkommenden Satanismus: Das Christentum werde derzeit nicht mehr von einem aufgeklärten Rationalismus verdrängt, sondern von einem irrationalen Satanismus. Im folgenden einige Auszüge (ohne Bebilderung).

DIE OLYMPISCHEN SPIELE DES SATANISMUS

Während die westeuropäischen Medien sich dumm stellen oder vernebeln, sind in Japan und China die blasphemischen Zielsetzungen der Pariser Eröffnungsfeier erkannt und mit einigem Staunen kommentiert worden.

Von David Engels

Es ist immer wieder erstaunlich, daß dieselben Medien, die in jede Meinungsäußerung eines christlich-konservativen Priesters, Politikers oder Publizisten wahlweise Misogynie, Rassismus, Intoleranz, Patriarchat, Pädophilie-Verharmlosung oder Klerikalfaschismus hineinlesen, sich in dröhnendes Schweigen hüllen, wenn vor den Augen von Milliarden von Menschen in explizitester Weise Symbole und Gehalte vorgeführt werden, die als »zweifelhaft« zu bezeichnen eine grobe Beschönigung wäre.

Die Idealisierung des blutigen Massenmords an Zehntausenden unschuldigen Menschen durch die Französische Revolution, die nur noch blasphemisch zu nennende Verhöhnung der heiligsten Symbole der christlich-abendländischen Zivilisation, die pointierte Gegenwart minderjähriger Kinder bei der Zurschaustellung von Exhibitionismus und sexueller Inversion, die inflationäre Demonstration satanischer Motive vom Goldenen Kalb bis hin zum Antichrist – was sollte das alles eigentlich aussagen? Wer heute eine Karikatur des Propheten Muhammad oder, nicht auszudenken, eines jüdischen Glaubensmotivs vorlegt, dem ist von links wie rechts die lebenslängliche soziale Exklusion ebenso sicher wie ein saftiger Prozeß. Wer aber vor Milliarden Menschen antichristlich-satanische Motive vorführt, dem ist der Applaus der Massen garantiert – und oft sogar der Personen, die sich als erste angegriffen fühlen sollten.

Denn gerade das war das Erstaunliche an den Ereignissen um die Olympischen Spiele, daß signifikante Teile der »fortschrittlichen« Konservativen, sprich das linkschristliche und christ-demokratische Justemilieu, in schon fast erbärmlicher Weise nach jedem Strohhalm griffen, der ihnen hingehalten wurde, um die offensichtliche Verhöhnung des eigenen Glaubens abzuleugnen. Allen voran steht hier die absurde und übrigens den Selbstaussagen der beteiligten Darsteller widersprechen Behauptung, es handle sich bei der am stärksten inkriminiert Szene nicht etwa um eine ebenso sinnlose wie widerliche Parodie auf da Vincis Letztes Abendmahl, sondern vielmehr die Nachstellung des obskuren Tableaus Le Festin des dieux von Jan van Bijlert – eine nur noch peinliche Ausrede, da es sich der Tat um zwei sehr verschiedene und eben nicht konsekutive Szenen handelte, wie jeder eigentlich wissen müßte, der sich Qual ausgesetzt hat, die Eröffnungsfeier in ganzer Länge und nicht nur ausschnitthaft zu verfolgen.

Ähnliche Versuche wurden dann auch unternommen, Symbolik des Goldenen Kalbs, der Apokalyptischen Reiter und des Antichrists zu leugnen oder als »rechts-christliche« Paranoia zu diffamieren, obwohl einmal mehr die Beteiligten selbst den bewußten Einsatz christlicher Motive nie negiert haben und die blasphemischen Zielsetzungen der Organisatoren der Eröffnung sogar am anderen Ende Eurasiens, nämlich in Japan und China, zweifelsfrei erkannt und mit einigem Staunen kommentiert wurden.

…

Letztlich handelt es sich bei diesen inneren Konflikten nur um einen Nebenkriegsschauplatz. Zentral ist vielmehr die Frage, was überhaupt mit jenen bedenklichen Festivitäten bezweckt werden sollte – eine Frage, die man nicht ohne Rekurs auf den Begriff des Satanismus beantworten kann, so altmodisch oder überzogen dies klingen mag. Denn der Liberalismus scheint seit einiger Zeit in ein neues Stadium eingetreten zu sein, dessen Tragweite nicht ignoriert werden darf. Lange Jahre wirkte es, als habe die abendländische Gesellschaft sich tatsächlich darauf geeinigt, daß »Religion« an der Garderobe zum öffentlichen Raum abzulegen und gesamtgesellschaftliche Fragen friedlich und »objektiv« unter dem Postulat theologischer Neutralität abzuhandeln seien. Doch freilich muß auch jener »gute alte« Laizismus im nachhinein als eine Art Falle betrachtet werden, der zuerst zu einer ideologischen Relativierung des Christentums führte, dann die kulturelle Dimension der Masseneinwanderung leugnen half und schließlich zu einer demographischen Minimierung des christlichen Glaubens geführt hat, der nunmehr – neutralité religieuse oblige – selbst im eigenen Heimatland ohne Rücksicht auf seine untrennbare Verschmelzung mit der abendländischen Zivilisation auf denselben Status wie der Buddhismus, der Islam, der Hinduismus oder der Kult des Fliegenden Spaghettimonsters reduziert wird.

Die gegenwärtige Dechristianisierung des Westens geht nunmehr aber noch einen entscheidenden Schritt weiter, da in allen Bereichen von Kunst, Medien und Politik immer deutlicher wird, daß es nicht mehr bloß um eine weitere »Neutralisierung« des Christentums geht – und vielleicht sogar nie ging -, sondern um seine inhaltliche Umkehrung. Will sagen: Der leergeräumte Altar Christi wird nicht etwa völlig abgebaut, wie viele Libertäre gehofft haben mögen, sondern zur Opferstätte seines Widersachers gemacht, das Christentum also nicht durch einen (vermeintlich) aufgeklärten Atheismus ersetzt, sondern, Schritt für Schritt, durch eine neue Variante des Satanismus.

Das mag auf den ersten Blick paranoid und überspannt klingen und entspricht zumindest in Deutschland kaum der Lebens-realität der meisten Opponenten des christlichen Glaubens.

Blicken wir allerdings in die Geschichte zurück und schauen wir vor allem in das französische (und amerikanische) Heimatland der »Lumières«, bietet sich eine etwas andere, erheblich düsterere Perspektive. Denn schon immer haben dort die »aufgeklärten« Kreise mit Bildern und Gedanken gespielt, die heute gern vergessen werden: Der »Lichtbringer« Lucifer und seine griechische Entsprechung Prometheus erscheinen hier in Dichtung, Philosophie, Musik und politischer Literatur pausenlos als Chiffren für den Kampf des Menschen gegen seine angeblich selbstverschuldete Unmündigkeit, die verbotene Frucht des Paradieses als Beihilfe Satans zur humanistischen Emanzipation, der Turmbau zu Babel als mutiger Aufstand gegen einen rachsüchtigen Gott, die drei Versuchungen in der Wüste als positives Programm der politischen Selbstverwirklichung und Judas als heroischer Sozialaktivist gegen einen letztlich menschenfeindlichen Erlöser.

Die Manichäer deuteten den biblischen Schöpfergott zum bösen Prinzip um und spielten ihn gegen den immateriellen „Vater des Lichts“ aus. Die modernen Eliten gehen ähnlich, wenn auch umgekehrt, vor: Materie, Macht und Genuß werden zum höchsten, ja einzigen Prinzip verklärt, die Transzendenz aber zum Feindbild deklariert – kein Wunder, daß ihnen Lucifer als »Herr der Welt« gelten muß, dem gegenüber sich das Prinzip von Liebe und Jenseitigkeit nur als Atavismus und gar als Hindernis ausnehmen kann. Gott wird abgeschafft, während durch die Hintertür das diabolische »non serviam« der schranken- und grenzenlosen Selbstentfaltung zum menschlichen Alleinstellungsmerkmal und neuen positiven Idol umgedeutet wird. Die Konsequenzen sind im modernen Wokismus allgegenwärtig und haben kaum noch etwas mit dem Geist jenes Liberalismus zu tun, der ihm (un?)freiwillig den Weg bereitete.

Während sich die juristischen Forderungen des Wokismus somit wie eine bewußte Umkehr sämtlicher Zehn Gebote lesen, stellt der in Davos gepredigte moderne Milliardärssozialismus die ultimative antichristliche Sozialutopie dar – und der Transhumanismus liefert dazu das erschreckende Zukunftsprogramm einer Selbstvergöttlichung des Menschen, die wohl nur durch die Katastrophe einer neuen, metaphorischen oder realen Sintflut reingewaschen werden kann. Die Transzendenz wird durch die reine Materie ersetzt, die menschliche Seele durch Vulgärdarwinismus »widerlegt«, Liebe durch Hedonismus und Perversion verdrängt, Besitz nicht mehr als Mittel zum Zweck begriffen, sondern als soziales Endziel, Kontingenzerfahrungen werden wegmedikalisiert, die moralische Verantwortung wird durch neurowissenschaftliche Taschenspielertricks demontiert, Wahrheit zur Ansichtssache degradiert, Familienleben unter den Generalverdacht des Protofaschismus gestellt, Schönheit in den Dreck gezogen, und das solchermaßen zunehmend aufs Animalische reduzierte menschliche Dasein wird in seiner nackten Materialität angstvoll zum höchsten Gut erhoben, das es durch Kybernetik, Genmanipulation, hygienische Apartheid und letzten Endes das »Uploaden« des Bewußtseins in die Maschine unsterblich und virtuell allmächtig zu machen gilt – eine grauenhafte Vorstellung, die letzten Endes nichts anderes bedeutet, als das eigene Leben selbstgewählt zur Hölle zu machen.

Es ist also kein Wunder, wenn die nur hier und da phasenweise verdeckte satanistische Natur der modernen Gesellschaft gegenwärtig voll durchbricht und sich eben auch in Bildsprache und Vokabular eindeutig manifestiert, allen voran in den »alten«, von Anfang an in der »Aufklärung« fußenden Republiken Frankreich und USA – und man wird mit Schaudern, aber vielleicht auch einer gewissen Hoffnung vermuten dürfen, daß jene triumphalistische Selbstdecouvrierung in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird und somit – vielleicht – dem einen oder anderen die Augen öffnen könnte, bevor es zu spät ist.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 14. Oktober 2024 um 23:48 und abgelegt unter Allgemein.