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Der 7. Oktober 2023, Luther und der Islam

Donnerstag 18. Juli 2024 von Johann Hesse


Johann Hesse

Am 7. Oktober 2023 wurden rund 1.200 Israelis und Bürger anderer Nationen, die in Israel zu Gast waren, grausam ermordet. Unter ekstatischen „Allahu-Akbar“-Rufen ermordeten muslimische Kämpfer Männer, Frauen, Kinder und Babies.[1] Warum geschahen diese unfassbaren Verbrechen im Namen des islamischen Gottes? War das purer Zufall oder gibt es einen inneren Zusammenhang zwischen islamischer Lehre und der Ermordung von Menschen? Martin Luther hat sich bereits vor 500 Jahren in seiner Schrift „Vom Krieg wider die Türken“[2] (1528) über diese Frage Gedanken gemacht. Anlass der Schrift war die Bedrohung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation durch das Osmanische Reich. In den Jahren 1529, 1532 und 1541 versuchten die Türken, Wien zu erobern.

Die falsche Christologie des Islams

Luther hielt es für zwingend erforderlich, dass Christen über den Islam informiert sind und sie „fleißig und mit Ernst beten wider den Feind Christi, ihres Herrn“.[3] Grundlegend für die Lehre des Islam ist seine falsche Christologie. Der Koran, so Luther, lobe zwar Christus sehr, halte aber nicht mehr von ihm „als von einem heiligen Propheten, wie Jeremias oder Jonas ist, verleugnet aber, daß er Gottes Sohn und rechter Gott ist. Dazu hält er auch nicht, daß er sei der Welt Heiland, für unsere Sünde gestorben, sondern habe zu seiner Zeit gepredigt und sein Amt ausgeübt vor seinem Ende, gleichwie ein anderer Prophet.[4] … Daraus kann ein jeglicher wohl merken, daß der Mahomet ein Zerstörer ist unseres Herrn Christi und seines Reichs. Denn, wer die Stücke an Christo verleugnet, daß er Gottes Sohn ist, und für uns gestorben sei und noch jetzt lebe und regiere zur Rechten Gottes, was er noch an Christus habe?[5] … Da ist Christus kein Erlöser, Heiland, König, keine Vergebung der Sünden, keine Gnade noch Heiliger Geist. Und was soll ich viel sagen? In dem Artikel ist es alles zerstört, daß Christus unter und geringer sein soll als Mahomet.“[6] Luther identifiziert den Islam als eine antichristliche Religion, die darauf abzielt, Mohammed über Christus zu stellen und das Reich Christi zu zerstören.

Auf Lüge folgt Mord

Im nächsten Schritt zeigt Luther, dass auf die Lüge über Christus notwendigerweise das Morden folge: „Zum andern lehrt des Türken Koran oder Glaube nicht allein den christlichen Glauben zerstören, sondern auch das ganze weltliche Regiment. Denn sein Mahomet befiehlt, mit dem Schwert zu walten, und das meiste und vornehmste Werk in seinem Koran ist das Schwert.“[7] Noch nie sei ein Reich dermaßen „mit Morden und Rauben aufgetreten und so mächtig geworden, als des Türken, und noch so täglich mordet und raubt.“[8] „Und solch (Lehr-)Stück muß auch folgen aus dem ersten (Lehr-)Stück. Denn Christus spricht in Johannes 8,44, daß der Teufel sei ein Lügner und Mörder. Mit der Lüge tötet er die Seelen, mit dem Mord den Leib. Wo er nun gewinnt mit der Lüge, da feiert und säumt er nicht, sondern er folgt mit dem Morden hinterher.“[9] Durch die Lüge über Christus werde der christliche Glaube zerstört und würden die Seelen ermordet. Es folge der Griff zum Schwert, um die Leiber anzugreifen und zu ermorden. „Summa, wie gesagt ist, wo der Lügengeist regiert, da ist der Mordgeist auch dabei.“[10]

Die Aufgabe der Christen

Luther mahnt, dass die Christen sich dem vordringenden Islam nicht mit Faust und Schwert entgegenstellen sollen. Die Christen sollen darin „Gottes Rute und Zorn erkennen, welche die Christen entweder zu erleiden haben, wenn Gott ihre Sünde heimsucht oder gegen den sie allein mit Buße, Weinen und Gebet fechten und verjagen müssen.“[11] Und an anderer Stelle: „Denn Gott denkt gegen uns etwas Böses um unserer Bosheit willen und bereitet den Türken (und damit den Islam) gegen uns, wie Psalm 7,13f auch sagt: ‚Will man sich nicht bekehren, so hat er sein Schwert gewetzt und seinen Bogen gespannt und zielt und hat tödliche Geschosse darauf gelegt.‘“[12] Wenn Deutschland sich nicht bessere, nicht ernsthaft Buße tue und das Wort Gottes nicht ehre, dann werde es sich der Türken bzw. der Muslime nicht erwehren können. Die Christen hätten den Auftrag, „mit dem Wort und dem Gebet gegen den Teufel und den Unglauben zu streiten.“[13]

Die Aufgabe der Obrigkeit

Der Kaiser allerdings stehe sehr wohl in der Pflicht, das Reich und seine Untertanen militärisch gegen die angreifenden Türken zu verteidigen. Der Kaiser sei die von Gott eingesetzte Obrigkeit und schuldig, die Seinen zu verteidigen: „Und erstlich, so man wider den Türken kriegen will, daß man das tue unter des Kaisers Gebot, Panier und Namen.“[14] Der Kaiser dürfe diesen Abwehrkampf nicht als „Haupt der Christenheit“, als „Beschirmer der Kirche“ und „Beschützer des Glaubens“[15] und auch nicht als Kreuzzug führen: „Des Kaisers Schwert hat nichts zu schaffen mit dem Glauben, es gehört in leibliche, weltliche Sachen“.[16]

Keine freiwillige Unterwerfung

Luther wandte sich eindringlich gegen solche Stimmen, die die freiwillige Unterwerfung unter die türkisch-islamische Herrschaft befürworteten: „Weiter höre ich sagen, daß man findet in deutschen Landen, die des Türken Zukunft und seines Regiments begehren, die lieber unter dem Türken, denn unter dem Kaiser oder Fürsten sein wollen.“[17] Wer diese Herrschaft in deutschen Landen befürworte, der handele treulos gegenüber der eigenen Obrigkeit und beteilige sich an den Morden und dem Blutvergießen, die unter türkischer Herrschaft begangen wurden.[18] Es sei schon schlimm genug, wenn man die Türkenherrschaft unfreiwillig erdulden müsse, „aber williglich sich darunter geben, oder desselbigen begehren, so er’s nicht bedarf noch gezwungen wird, dem soll man anzeigen, was er für Sünde tut, und wie greulich er Anstoß erregt.“[19] Mit eindringlicher Schärfe hätte Luther jeden Politiker und Kirchenvertreter zurechtgewiesen, der damals eine unkontrollierte Masseneinwanderung von Menschen aus dem islamischen Kulturkreis gefordert und gefördert hätte.

Schlussfolgerungen 

Folgt man der Argumentation Luthers, dann geschahen die Morde vom 7. Oktober 2023 nicht zufällig im Namen Allahs. Aus der Lüge über den Messias folgt der Mord an Seelen und Menschen. Weil das Heil aus den Juden kommt (Joh 4,22), richtet sich das Morden zuerst gegen das jüdische Volk. Die islamische Geschichtsschreibung berichtet beispielsweise von der öffentlichen Enthauptung der Männer des jüdischen Stammes der Banu Quraiza in Medina im Mai 627 n. Chr.: „Als das Glaubensheer und ihre Helfer abzogen, ließ Muhammad die Juden in dem Hause der Tochter al-Hariths, einer Frau von den Banu al-Nadjdjar in Medina, einsperren. Dann begab er sich auf einen Platz, der noch heute der Marktplatz von Medina ist, und ließ dort Gruben graben. Dann ließ er die Männer der Banu Quraiza truppweise vorführen und vor den Gruben hinrichten. Es waren 600 bis 700 Mann, nach anderen Angaben 800-900.“[20] Die Herausgeber kommentieren: „Das erste Massengrab mit getöteten Juden in der Geschichte des Islam wurde in Medina gegraben und mit den Leichen von 600-800 erschlagenen Männern gefüllt. Die Frauen und Kinder wurden als Sklaven verkauft.“[21] Die Kampf- und Mordbefehle des Korans decken und legitimieren solche Verbrechen an Juden, Christen oder Heiden von den Anfängen des Islams bis heute: „Und wenn nun die heiligen Monate verflossen sind, dann tötet die Heiden, wo (immer) ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf!“ (Sure 9,5).[22] „Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Gott und den jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Gott und sein Gesandter verboten haben, und nicht der wahren Religion angehören – von denen, die die Schrift erhalten haben (kämpft gegen sie), bis sie kleinlaut aus der Hand Tribut entrichten! Die Juden sagen: ‚Uzair (d.h. Esra) ist der Sohn Gottes‘. Und die Christen sagen: ‚Christus ist der Sohn Gottes‘. Das sagen sie nur so obenhin. Sie tun es (mit dieser ihrer Aussage) denen gleich, die früher ungläubig waren. Diese gottverfluchten (Leute) (w. Gott bekämpfe sie)! Wie können sie nur so verschroben sein!“ (Sure 9,29-30).[23] „Sie wünschen, daß ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und daß ihr ihnen gleich seid … Und wenn sie sich abwenden (und eurer Aufforderung zum Glauben kein Gehör schenken), dann greift sie und tötet sie, wo (immer) ihr sie findet und nehmt euch niemand von ihnen zum Freund oder Helfer“ (Sure 4,89).[24]

Diese Kampf- und Mordbefehle Mohammeds stehen bis heute in Geltung und fanden am 7. Oktober Anwendung. Die Christen Afrikas, zurzeit insbesondere in Nigeria, leiden schon lange unter ihnen und mehr und mehr erleben wir die Auswirkungen auch auf den Straßen und Plätzen Westeuropas.

Selbstverständlich hat der Staat Israel nicht nur das Recht, sondern die von Gott gegebene Pflicht, seine Bürger vor dem islamischen Terror der Hamas zu schützen und deren Terrorbataillone in einem Krieg zu bekämpfen. Ebenso haben die Regierungen der westlichen Welt die Pflicht, ihre Bürger vor der zunehmenden Terrorgefahr durch den Islam zu schützen. Klar ist aber auch, dass der Islam sich nicht mit militärischen Waffen besiegen lässt. Recht verstanden ist der Islam eine Geißel in der Hand Gottes und eine Rute seines Zorns. Hier stehen die Christen in der Pflicht, zu Gott umzukehren, ihn um Gnade anzuflehen, seine Gebote zu lehren, ihre Landsleute zur Umkehr zu rufen und ihnen das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen. Nur die Umkehr zum Erlöser aus dem Volk der Juden, zu Jesus Christus, wendet den Zorn Gottes und die Geißel des Islams ab von Israel und den Völkern.

Beten wir „fleißig und mit Ernst“, dass Israel zu seinem Gott und Erlöser umkehrt, dass der „Geist der Gnade und des Gebets“ über Israel ausgegossen wird und sie durch den getröstet werden, den sie durchbohrt haben (Sach 12,10). Beten wir aber auch, dass das rettende Evangelium von Jesus Christus auch Muslime erreicht, ob im Gaza-Streifen, im Nahen Osten oder in unserer Heimat. Auch wenn es politisch derzeit nicht danach aussieht, so gilt doch: Wenn Muslime erkennen, dass Jesus nicht nur ein Prophet, sondern Gottes Sohn und auch ihr Erlöser ist und dass das Heil aus den Juden kommt, wird die Basis gelegt für einen dauerhaften Frieden zwischen Israel und den Völkern.

Johann Hesse

Quelle: Aufbruch – Informationen des Gemeindehilfsbundes 1/2024 (Juni)

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[1] https://www.tomdavidfrey.de/post/israel-was-geschah-am-7-oktober-wirklich (abgerufen am 22.5.2024).

[2] Die Sprache Luthers mag für heutige Zeitgenossen befremdlich sein, ist aber aus dem historischen Kontext zu verstehen. Luther sieht die Bedrohung durch das Osmanische Reich („die Türken“) in ihrer religiösen Dimension als Ergebnis des expansiven Islam und nimmt die „Türkengefahr“ als Anlass, sich mit dem Islam theologisch auseinanderzusetzen. Aus diesem Grund kommt es an vielen Stellen zu einer Gleichsetzung von Türken und Muslimen.

[3] Marin Luther, Vom Krieg wider die Türken, Dr. Martin Luthers Sämtliche Schriften, 20. Band, Verlag der Lutherischen Buchhandlung, Groß Oesingen 1986, Nr. 35, Sp. 2124.

[4] Ebenda, Nr. 36, Sp. 2124-2125.

[5] Ebenda, Nr. 38, Sp. 2125.

[6] Ebenda, Nr. 40, Sp. 2126.

[7] Ebenda, Nr. 41, Sp. 2126.

[8] Ebenda, Nr. 42, Sp. 2126.

[9] Ebenda, Nr. 43, Sp. 2127.

[10] Ebenda, Nr. 48, Sp. 2129.

[11] Ebenda, Nr. 55, Sp. 2132.

[12] Ebenda, Nr. 25, Sp. 2120.

[13] Ebenda, Nr. 62, Sp. 2134.

[14] Ebenda, Nr. 59, Sp. 2133.

[15] Ebenda, Nr. 61, Sp. 2134.

[16] Ebenda, Nr. 62, Sp. 2134.

[17] Ebenda, Nr. 84, Sp. 2142.

[18] Ebenda, Nr. 89, Sp. 2144.

[19] Ebenda, Nr. 84. Sp. 2142.

[20] Die Biographie Muhammads nach Ibn Hischam, Muhammads Kriege um Medina (625-627 n. Chr.), aus dem Arabischen übersetzt von Dr. Gustav Weil, eine Auswahl mit Anmerkungen von Abd al-Masih und Salam Falaki, Grace and Truth, Fellbach 2003, S. 49.

[21] Ebenda.

[22] Der Koran, Ãœbersetzung von Rudi Paret, 12. Auflage, Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 2014, S. 132.

[23] Ebenda, S. 135.

[24] Ebenda, S. 69.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 18. Juli 2024 um 11:01 und abgelegt unter Allgemein, Israel, Kirchengeschichte, Weltreligionen.