Gemeindenetzwerk

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Wir leben deshalb, weil ER lebt.

Montag 21. Januar 2008 von Erzbischof Janis Vanags


Erzbischof Janis Vanags

Wir leben deshalb, weil ER lebt.
Betrachtung zur Jahreslosung 2008 (Joh. 14,19)

„Wie geht es?“, fragt man uns. „Ach, es geht, ich lebe!“, antworten wir oft, wenn wir eigentlich gar nichts sagen möchten. Offensichtlich ist dieses die neutralste Aussage, die wir über uns selbst machen können. Wie alles, so erhält auch diese Phrase „ich lebe“ eine völlig neue Bedeutung, wenn Jesus sie ausspricht.Von Ihm ausgesprochen, bedeutet „ich lebe“: „Ich habe das Leben in mir selbst, und niemand kann es mir nehmen, kein Feind kann mein Leben vernichten.“ Jesus weist auf den engen Zusammenhang unseres Lebens mit Seinem Leben hin. „Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ Wir leben deshalb, weil Er lebt. Damit will unser Herr anscheinend sagen: Euer geistliches Leben jetzt und euer ewiges Leben danach ist durch mein Leben garantiert. Wenn ihr deshalb lebt, weil ich lebe, kann euer Leben nicht vernichtet werden, und niemand kann es euch nehmen. Paulus drückt das etwas anders aus: „Nicht ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“

Mit Seiner Einladung „Kommet her zu mir alle“ ruft uns Jesus auf, uns an Seinem Leben zu beteiligen. Aber oft ist unsere Antwort ähnlich wie die der geladenen Gäste in Jesu Gleichnis: ich muss mein Land bestellen, ich habe ein Joch Ochsen gekauft, ich kann nicht kommen. Meine Arbeit, mein Geschäft, mein Besitz nimmt mich zu viel in Anspruch, ich habe keine Zeit. Ist das auch die rechte Zeit? Ich habe mir „eine Frau genommen“, ich bin in irgendwelchen Beziehungen, um derentwillen ich es nicht wage, vor den König hinzutreten. Vielleicht später. Erst möchte ich mein Leben ordnen, will für meine Lampen Öl kaufen, und dann ist es vielleicht soweit. Und der Mensch meint wirklich, dass Gott das doch verstehen müsste. Weshalb eigentlich?

Wenn der Mensch keine Zeit hat, sein Leben mit dem Leben Gottes zu verbinden, dann ist er doch eigentlich schon tot. Wenn er nicht in Christus lebt, dann lebt er gar nicht. Er hat wirklich keine Zeit, denn die Zeit geht an ihm ungenutzt, unfruchtbar und leblos vorbei.

2008. Ein Jahr der Gnade des Herrn. Gnade des Herrn ist, dass Er weiterhin lebt, damit wir auch leben. Er ist bereit, Sein Leben mit uns zu teilen. Dazu braucht Er unsere Zeit, um an uns Seine großen und wunderbaren Werke zu tun, über die wir zwar in der Heiligen Schrift vieles lesen können, sie aber aus der eigenen Erfahrung nicht kennen, was wir dadurch bekunden, dass wir für Gott keine Zeit haben. Versuchen wir es doch, dass es in diesem Jahr anders werden möge.

Ãœbersetzung aus dem Lettischen: Johannes Baumann

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 21. Januar 2008 um 15:25 und abgelegt unter Christentum weltweit.