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Deutscher Pietismus wohin? Stellungnahme des „Netzwerks bekennender Christen – Pfalz“

Sonntag 10. Januar 2016 von Netzwerk Bekennender Christen Pfalz


Netzwerk Bekennender Christen Pfalz

Mit tiefer Besorgnis haben wir die Erläuterungen, die Dr. Michael Diener der Online-Ausgabe der Zeitung „Die Welt“ am 14. Dezember 2015 gab, zur Kenntnis genommen. Im Grunde ist Dr. Michael Diener mit den von ihm wiedergegebenen Aussagen seiner Verantwortung als Präses des Gnadauer Verbandes (vereint große Teile des innerkirchlichen Pietismus) und Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz nicht gerecht geworden.

Dieners Ausführungen sind ein in sich widersprüchliches Sammelsurium von Kritik an der Evangelikalen Bewegung und dem innerkirchlichen Pietismus, als deren „Chef“ er sich von dem Redakteur der Zeitung „Die Welt“ vorführen lässt. Während er „Selbstgerechtigkeit“ und angebliche „Abschottung“ bei den pietistisch Frommen suggeriert, entschuldigt, relativiert und verteidigt er die sich oft dem Zeitgeist anbiedernden Entwicklungen in der EKD. Diese Tendenz des von Diener genehmigten Presseberichts ändern auch nicht romantisierende autobíografische Erinnerungen an seine Kindheit in einer Landeskirchlichen Gemeinschaft in Pirmasens.

Der gerade erst in den Rat der EKD gewählte frühere Dekan Dr. Michael Diener verteidigt die synkretistischen Ansätze der EKD, die sich unter anderen in der Mitgliedschaft des Ratsvorsitzenden der EKD, Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, im Kuratorium des Münchner Forums für Islam (MFI) zeigen, dass den Bau eines Islamzentrums vorantreibt, welches u.a. von Katar mitfinanziert werden soll. Ein Zentrum, das laut Selbstdarstellung auf dem Glaubenszeugnis „Kein Gott außer Allah und Muhammad ist Allahs Gesandter“ aufbaut!

Natürlich muss Dr. Diener dann beim Thema „Mission“ jeden Bezug auf den Absolutheitsanspruch des Evangeliums umschiffen, um letztlich eine in der EKD salonfähige fromme Form von sogenanntem Dialog mit anderen Religionen zu rechtfertigen. Dabei nutzt er Schlagwörter wie „Abwerbung“, um Kritik bibelorientierter Christen von vom herein ins Aus zu führen.

Diener kritisiert die „Abschottung“ (der Evangelikalen/Pietisten) gegenüber einer vermeintlich verderbten Gesellschaft. „Sie leben wie hinter einer unsichtbaren Mauer.“ Wenn sie aber bewusst zu gesellschaftlichen und ethischen Fragen Stellung beziehen, unterstellt Diener ihnen „Selbstgerechtigkeit“.

Wenn Dr. Diener den Eindruck erzeugt, er wolle bei den Evangelikalen die „Homo-Verdammung stoppen“, urteilt er damit in verfälschender Weise und maßlos übertreibend. Gerade bibeltreue Christen, sehen sich weder kompetent, andere zu verdammen, noch wünschen Sie deren Verdammung. Ihr missionarisches Anliegen ruft Sünder gleich welcher Prägung zur Umkehr. Diener tut so, als übersehen die Evangelikalen neben der Homosexualität alle anderen gottwidrigen Haltungen. Welche Karikatur frommer Christen liefert hier Michael Diener der Öffentlichkeit? Und dies als ihr oberster bundesweiter Repräsentant!

Wir möchten, dass unsere gewissensmäßige nötige Kritik an den Aussagen von Dr. Michael Diener nicht falsch verstanden wird. Gerade als bekenntnistreue Christen sprechen wir Präses Diener nicht die Bruderschaft ab. Dies insbesondere, da wir ihn als Pfälzer Pfarrer kennen und für sein Engagement in Kirche und Gemeinschaft/Stadtmission schätzen. Allerdings haben wir tiefe Sorge um die Zukunft des Pietismus und der Evangelikalen Bewegung in Deutschland, auf die Präses Diener starken Einfluss hat.

Die Aussagen Dr. Dieners werfen die Frage auf, wohin sich die Evangelikale Bewegung entwickelt. Hält sie auch zukünftig an der Autorität der Bibel und deren Anspruch auf das Leben aller Menschen fest? Bleibt für sie der Gott, der uns in der Bibel konkret begegnet, der einzige Gott und Jesus Christus der einzige Weg zum Vater? Oder wird sie, wie weitgehend die Landeskirchen, eine von den Gedanken der Aufklärung kraftlos gemachte, romantische oder hier und da auch enthusiastische Frömmígkeitsgruppe, die keine Autorität hat, zu den Fragen und Problemen der Menschen unserer Zeit konkrete Aussagen zu machen?

Vor 25 Jahren definierte der damalige Gnadauer Präses Kurt Heimbucher vor der Synode in Speyer die Gemeinschaflsbewegung als „Geistliche Opposition in der Kirche“. Sein Nachfolger, Pfarrer Dr. Christoph Morgner, nannte sie nur noch „Frischzellentherapie für die Kirche“, eine Therapie, die der Kirche kaum neues Leben brachte. Wird sie unter der Leitung von Dr. Michael Diener nur noch ein etwas frömmeres Anhängsel an die Kirche werden?

Wenn der Anbiederungsprozess an den Zeitgeist im Gnadauer Verband und in der Evangelischen Allianz nicht gestoppt wird, verliert die Evangelikale Bewegung in absehbarer Zeit jede geistliche Bedeutung für unser Volk. Das wäre aus unserer Sicht ein großer Verlust. Um dem vorzubeugen, unterstützen wir als NbC-Pfalz die Anregung von Pfarrer Ulrich Parzany und hoffen, dass dadurch der bibeltreuen Mehrheit in Gemeinschaflsbewegung und Evangelischer Allianz eine Stimme verliehen werden kann. Eine Stimme, die auf dem Boden einer klaren biblischen Lehre missionarisch in unser Volk hineinwirken kann. Auch wir als bekennendes Netzwerk Pfalz wirken gerne daran mit.

Zur Ehre des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes: Amen!

Quelle: www.nbc-pfalz.de

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 10. Januar 2016 um 16:35 und abgelegt unter Gemeinde, Kirche.