Gemeindenetzwerk

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Jesus bezeugen zur Ehre Gottes

Dienstag 16. Juni 2015 von Pastor Olaf Latzel


Pastor Olaf Latzel

Jesus Christus spricht: Wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater. (Mt 10,32-33)

Ein Bekenntnis im biblischen Verständnis ist die individuelle öffentliche Bezeugung eines Menschen, daß er zu Jesus Christus gehört und an den Dreieinigen Gott glaubt, wie er in der Bibel, dem irrtumslosen und unfehlbaren Worte Gottes, bezeugt wird. Zu dieser öffentlichen Bezeugung seines Namens und seines Wirkens lädt uns der Heiland Jesus Christus hier in diesen zwei Versen aus dem Matthäusevangelium ein.

Allerdings ist dies keine folgenlose Aufforderung, wie etwa die unseres Nachbarn, der uns zu seiner Geburtstagsfeier einlädt und wir ohne Konsequenzen diese annehmen oder ablehnen können. Nein, bei Jesus ist das anders. Der Heiland macht uns Christen hier eines ganz klar: wenn wir uns in dieser gefallenen Welt zu ihm bekennen, so ist ihm dieses wohlgefällig. Er wird sich dann seinerseits zu uns bekennen, und zwar vor unserem himmlischen Vater. Sollten wir aber dieser Aufforderung zum Bezeugen des Namen Jesu in der Öffentlichkeit in unserem Umfeld, aus welchen Gründen auch immer, verweigern und ihn verleugnen, so macht der Herr hier eines unmißverständlich deutlich: dann wird auch er uns verleugnen vor dem Vater. Deshalb ist es für uns Christen so wichtig, treu und fest in der Öffentlichkeit zum Glauben an Jesus zu stehen, auch wenn das oftmals von der Gesellschaft verlacht oder sogar bekämpft wird.

Für mich persönlich ist es immer wieder ermutigend und stärkend zu sehen, wie Brüder und Schwestern in vergangenen Zeiten zum Herrn gestanden haben, Jesus nicht verleugnet haben und sie zu treuen Bekennern wurden. Ein besonderes Beispiel eines vorbildlichen Bekenners ist der greise Polykarp, der ehemalige Bischof von Smyrna. Er wurde im Jahre 155, im Alter von fast 90 Jahren, während einer örtlichen Verfolgungswelle im damaligen römischen Staat gegen die Christen verhaftet und aufgefordert, seinem Glauben an Jesus abzuschwören. Polykarp hätte einfach nur den christlichen Glauben verleugnen müssen; er hätte nicht zu dem Bekenntnis zu Jesus stehen brauchen, hätte den Kaiser vom Rom angebetet und er wäre vom Tod verschont geblieben. Aber er machte bei seinem Glauben an Jesus keine Kompromisse, sondern stand zu seinem Herrn und bezeugte diesen. Als der örtliche Proconsul  ihn schließlich final aufforderte, das Christentum zu verleugnen und den römischen Kaiser anzubeten, bot Polykarp diesem sogar noch einen Termin zur Unterweisung im christlichen Glauben an – falls er Interesse daran habe. Daraufhin wurde er zum Tode verurteilt und zur Volksbelustigung im Circus vorgeführt. Der Proconsul weigerte sich, Polykarp von Tieren zerfleischen zu lassen, weil er fürchtete, daß die Tiere nicht mehr hungrig genug seien, weil diese schon einige Christen zerrissen hatten. Daher befahl er Polykarp zu verbrennen. Das Volk nahm dies umgehend in die Hand; inmitten einer johlenden Menge wurde der fast 90-jährige auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Es wird berichtet, daß die Flammen Polykarp nicht töteten, sondern daß er die Verbrennung überlebte und er schließlich noch erstochen wurde.

Polykarp zahlte für sein Festhalten am Bekenntnis zu Jesus einen hohen Preis, so wie ihn viele Christen auch heute noch zu zahlen haben, wie wir in Syrien, im Irak und auch in Nordkorea gegenwärtig erleben. Wir brauchen, Gott sei es gedankt, diese Verfolgungen hier in Mitteleuropa noch nicht zu befürchten. Noch können wir uns frei und unverfolgt in aller Öffentlichkeit zum Heiland bekennen. Und dazu möchte ich Ihnen ganz persönlich mit dieser Andacht Mut machen: bezeugen Sie Jesus vor Ihren Mitmenschen. Tun Sie es Gott zur Ehre und den Menschen zum Zeugnis. Der Herr selber wird Ihnen Ihr Bekenntnis nicht unbelohnt lassen. Denn er sagt:

Wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater. (Mt 10,32-33)

Möge unser Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, einen jeden segne, der diese Zeilen liest.

Olaf Latzel, Pastor an St. Martini Bremen, Juni 2015

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 16. Juni 2015 um 10:19 und abgelegt unter Gemeinde, Kirche, Predigten / Andachten.