Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag Artikel empfehlen Artikel empfehlen

Segen oder Fluch (Andacht über 5. Mose 28,43f.)

Samstag 3. Januar 2015 von Jörgen Bauer


Jörgen Bauer

Der Fremdling, der bei dir ist, wird immer höher über dich emporsteigen; du aber wirst immer tiefer heruntersinken. Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen können; er wird der Kopf sein und du wirst der Schwanz sein. (5. Mose 28, Verse 43 und 44)

Die obigen Verse stehen in der Lutherbibel unter der Ãœberschrift: „Ankündigung von Segen und Fluch“. Dabei geht es um die Folgen des Gehorsams und die Folgen des Ungehorsams gegenüber Gott und Seinem Wort, wobei für den Fall des Ungehorsams alle nur erdenklichen Ãœbel angekündigt werden, wozu auch das in den heutigen Versen Gesagte gehört. Unglaube und Ungehorsam schwächen ein Volk. Unglaube und Ungehorsam führen unweigerlich in die Dunkelheit. Das ist erwiesenermaßen so und keine nur theoretische Betrachtung. Es ist so, dass die durch den Unglauben bewirkte Bindungslosigkeit zu keiner Freiheit, sondern zu einem Bauen auf Sand führt.

Der Sand ist frei und ungebunden, er kann deshalb von Winde verwehrt oder vom Wasser fortgespült zu werden. Eine solche „Freiheit“ hat ein Fels nicht, denn er ist ortsgebunden. Wer darauf baut hat deshalb einen festen und sicheren Stand.

Wie alle biblischen Aussagen zeugen auch die heutigen Verse von der zeitlos gültigen göttlichen Weisheit mit welcher der Geist Gottes die Gottesmänner, Propheten und Schreiber der Bibel inspiriert hat, und wenn wir auf unsere Zeit und unser Land schauen können wir dabei ohne weiteres Parallelen entdecken. Der gottferne Mensch, für den die Dinge relativ und beliebig sind, so wie der Sand und die Blätter im Wind, ist dem unterlegen, der einen festen Stand hat, also etwas hat, woran er sich unbeirrt orientiert. Wobei im Wort „orientiert“ hier sinnigerweise der Begriff „Orient“ steckt.

Kurzum, wer einen Standpunkt hat, ist dem überlegen der keinen hat, wobei sich die Frage, ob und inwieweit ein Standpunkt richtig oder falsch ist überhaupt nicht stellt, weil das erst die weitere Entwicklung zeigt. Das am Ende alles  vergeht, was nicht auf dem Felsen baut, welcher Jesus Christus heißt, ist nochmal eine andere Sache.

Kein Standpunkt ist es, erklärtermaßen keinen Standpunkt zu haben. Und eben das ist es, was bei uns hochgehalten wird: Es gibt danach kein Richtig und kein Falsch, „weil alles ständig im Fluss“ und damit relativ und beliebig ist. Eine Gesellschaft, die auf einem solch sumpfigen Grund steht, kann keinen Bestand haben, sondern wird, wenn sie sich nicht besinnt und umkehrt, früher oder später von denen übernommen, die genau wissen was sie wollen. So verwirklicht sich dann der Fluch, der in den heutigen Versen über die Gottvergessenheit ausgesprochen wird.

Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag Artikel empfehlen Artikel empfehlen

Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 3. Januar 2015 um 13:56 und abgelegt unter Gemeinde, Predigten / Andachten.