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Predigt: Vom Bibelfrust zur Bibellust (2 Tim 3,14-17)

Samstag 19. Mai 2012 von Dr. Joachim Cochlovius


Dr. Joachim Cochlovius

Predigt: Vom Bibelfrust zur Bibellust (2 Tim 3,14-17)

„Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und worin du gewiss geworden bist, da du weißt, von wem du gelernt hast und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, die dich weise machen können zum Heil in Christus Jesus. Sie alle sind gottgehaucht und voll nützlicher Lehre. Sie überführen von der Sünde, sie führen auf den richtigen Weg und sie erziehen zu einem Leben nach Gottes Willen. So wird der Mensch Gottes für jedes gute Werk zugerüstet“ (2 Tim 3,14-17).

Der zweite Brief des Apostels Paulus an Timotheus ist ein testamentarisches Vermächtnis. Wenn man weiterliest in Kap. 4, kommen sehr ernste Töne. Hier spricht Paulus davon: „Ich werde schon geopfert. Die Zeit meines Hinscheidens ist gekommen“ (4,6). Und dann kann man sich gut denken, dass das, was er jetzt sagt, testamentarischen Charakter trägt. Wer etwa das Weihegebet vor Augen und in den Ohren hat, das Pastor Heinrich Kemner bei der Gründung des Gemeindehilfsbundes im Oktober 1992 gesprochen hat, der hat einen kleinen Eindruck von einer testamentarischen Rede bekommen. Da sagt man nichts Beiläufiges. Da sagt man nur noch das Allernötigste, das, was über den Tag hinaus in Geltung stehen und bleiben soll. Das hat dann alles ein besonderes Gewicht.

Unser Abschnitt heute ist die letzte Ermahnung dieses Testaments. Eine weitere Steigerung in Dringlichkeit und Wichtigkeit gibt es nicht. Das ist das letzte öffentliche Wort, das Paulus uns hinterlassen hat: „Bleib dem Wort Gottes treu und richte das Amt des Predigers redlich und treu aus.“ Das gehört zusammen: Kap. 3 am Ende und Kap. 4 am Anfang steht diese Ermahnung. Das war keine ruhige und beschauliche Weitergabe des Stafettenstabes. In den ersten Versen des 3. Kapitels sagt der Apostel: Es kommen jetzt schlimme Zeiten. Und die werden sehr drastisch geschildert: Die Menschen werden hochmĂĽtig sein, geldgierig, in denen sie alles Heilige verlästern werden, den Eltern ungehorsam, gottlos und lieblos, nur noch ihre eigene Lust suchen – hier ist ausdrĂĽcklich von Wollust die Rede – , und sich dabei noch einen frommen Anstrich geben. Aber von der verändernden Kraft des Glaubens haben sie keine Ahnung mehr. Davon ist in ihrem Leben nichts zu sehen. Dann gibt es die Aussage in 3,13: Mit solchen Leuten wird es immer schlimmer. Sie sind verfĂĽhrt, und sie verfĂĽhren andere. In Kap. 4,3 geht die Schilderung dieser Situation weiter: „Sie werden das heilsame Wort Gottes nicht mehr ertragen. Sie werden sich Lehrer nach ihrem GutdĂĽnken suchen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und sie werden sich von der Wahrheit abwenden.“ Ist das im Jahre 2012 geschrieben? Das legt sich einem so direkt auf die Seele, dass man die 2000 Jahre plötzlich nicht mehr sieht, die dazwischen stehen.

Das ist die Situation, in die Paulus hineinspricht und die wir nun auch in unserer Zeit vorfinden. „Letzte Zeit“, „letzte Tage“ – das meint im N. T. die Zeit zwischen Jesu ersten und seinem zweiten Kommen. Aber sie hat einen Beschleunigungseffekt. Und wir erleben heute diesen Effekt hautnah.

Und dann folgt die letzte Ermahnung: „Bleibe in dem, was du gelernt hast.“ Damit wollen wir beginnen.

1.) „Bleibe in dem, was du gelernt hast und in dem, worin du gewiss geworden bist“.

Luther hat übersetzt: „…was dir anvertraut ist“. Man sollte hier noch etwas konkreter und direkter übersetzen. Denn diese Botschaft ist dem Timotheus nicht nur anvertraut im Sinne von „übergeben worden“, sondern darin ist er auch gefestigt worden und gewiss gewesen. Deswegen soll er darin bleiben, damit es „dir nicht genau so geht wie denen, von denen ich gerade gesprochen habe“, so könnte man hinzufügen. Die schlimmen Zeiten, lieber Timotheus, gehen auch an dir nicht spurlos vorüber. Die schlimmen Zeiten haben leider eine Sogwirkung. Die falschen Lehrer treten ja nicht als falsche Lehrer auf: „Hallo, seht mich mal an. Was ich euch jetzt sage, das widerspricht der Bibel.“ Sie treten mit verführerischen Gedanken auf, überzeugend und rhetorisch gut und in wissenschaftlichem Gewand. Ich zitiere aus einem Interview, was ein kirchenleitender Mann im letzten Jahr gegeben hat: „Bibelzitate aneinanderzureihen hilft nicht, wenn es um Sachverhalte geht, die zu biblischer Zeit ganz anders gesehen wurden als heute.“ Was heißt das anderes als: „Wir sehen die Dinge heute anders. Die Menschen früher mussten es anders sehen, weil die Erkenntnisse einfach noch nicht so weit fortgeschritten waren. Wir blicken doch heute viel mehr durch. Wir haben ein wissenschaftliches Arsenal. Wir haben eine 2000-jährige akademische Geschichte hinter uns. Dieses Wissen stand den Menschen damals noch nicht zur Verfügung“.

Worin Timotheus bleiben soll, das ist hier dem Wortlaut zufolge zunächst einmal die Lehre des Apostels Paulus. Der Apostel freut sich sogar darĂĽber. Kap. 3,10 sagt er: Ich freue mich, dass du in der Lehre, die du von mir gehört hast, bisher geblieben bist: „Du aber bist mir gefolgt in der Lehre.“ Das ist also zunächst einmal die Lehre des Apostels. Es ist gut, wenn man Glaubensväter und –mĂĽtter hat. In Hebr. 13 heiĂźt es: Sieh dir diese Leute genau an, von denen du das Wort gehört hast. Interessiere dich fĂĽr ihr Leben, ihren Tod. Denn das Leben ist ja eine Predigt. In allen Schwächen und Gebrechen sind sie dem Herrn und dem Wort treu geblieben, und der Herr hat sie durchgetragen. Dann kommt an dieser Stelle im Hebräerbrief der Satz, der so oft isoliert herausgehoben wird, der aber unmittelbar dazu gehört: „Jesus Christus ist derselbe – gestern, heute und in alle Ewigkeit.“ Warum steht der Satz gerade hier? Wenn wir nämlich die Glaubensväter und –mĂĽtter betrachten, ihr Leben verfolgen und sehen, was Gott aus ihrem Leben gemacht hat, könnte man denken: Das sind besondere Leute, die eine besondere Gnade hatten. Und genau darum geht es nicht. Denn Christus, der ihnen durch das Leben durchgeholfen hat, ist heute derselbe bis in alle Ewigkeit. Er hilft auch mir und dir. Das wollen wir zusammensehen und zusammenhalten. „Gedenkt eurer Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben.“

An dieser Stelle gebe ich eine Nebenbemerkung weiter. Es ist von Lehrern die Rede, nicht von Lehrerinnen. Viele lesen leider über vieles hinweg. Hier ist die männliche Form gebraucht, weil dem Mann die Verantwortung vor Gott für die öffentliche Gemeindelehre anvertraut ist und nicht der Frau. Man muss einmal mit Christen reden, die in der Verfolgung lebten, was da die Gemeindelehrer und Gemeindehirten zu ertragen hatten, bis hin zur Folter. Da wird es einem vollends klar, warum die Apostel den Mann in die Verantwortung für die Gemeindelehre stellen und nicht die Frau.

Christus bringt auch uns zum Ziel. „Du weiĂźt doch, von wem du das gehört und gelernt hast. Du kennst mich doch, hast mich in meinen ganzen Eigenarten kennengelernt, aber du hast eben auch die Gnade erlebt, die in meinem Leben wirksam geworden ist. Du kennst die Schwächen, auch meine Krankheiten. Was hat nicht der Herr investiert! Und jetzt liege ich im Gefängnis und habe den Glauben immer noch und habe noch nicht resigniert, obwohl ich doch solch einen gewaltigen Auftrag bekommen habe, der mir jetzt unter den Fingern zerflieĂźt. Denn ich weiĂź: Der Herr kommt zum Ziel. Wenn ich hier im Gefängnis sitze und in meiner Wirksamkeit so eingeschränkt bin, dass ich nur noch 20 qm² habe – wenn es ĂĽberhaupt so viel waren – , dann hat der Herr dennoch seine Wege und seine Möglichkeiten“. Das etwa steht im Hintergrund dieser Sätze. Und vergessen wir nicht: Manche der Gefangenschaftsbriefe hätten wir gar nicht erhalten, wenn der Herr seinen Apostel nicht gerade solche Wege gefĂĽhrt hätte.

Das ist die erste Begründung für diese Aufforderung: „Bleibe im Wort Gottes. Bleibe in dem, was du von mir gelernt hast, denn du hast die Wirksamkeit der Gnade an mir gesehen.“

Jetzt die zweite Begründung: Du bist doch von Kindheit an unterwiesen worden in den Heiligen Schriften. Mutter und Großmutter haben sich um dich gekümmert. Timotheus hatte eine fromme Großmutter und Mutter. Sie waren zunächst Jüdinnen, die dann gläubige Christen geworden. Sie haben Timotheus die Heiligen Schriften nahegebracht. Was ist das für ein Geschenk, wenn ein Kind unterwiesen wird.

Ich selber bin in diesem Sinne nicht unterwiesen worden, aber irgend jemand hat mir, als ich Kind war, ein Gebet mit auf den Weg gegeben. Ich kann es nicht mehr sagen, wer mir das als zehn- oder elfjährigem Jungen mitgegeben hat: „Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr. Von dir lass mich nichts treiben, halt mich bei deiner Lehr’. Herr, lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit. Dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit.“ Das habe ich einige Jahre jeden Abend gebetet. Dann, mit etwa 14 Jahren, bekam ich einmal große Zahnschmerzen. Der Zahn musste entfernt werden. Da habe ich noch einmal gebetet, dass Gott das verhindern möge. Aber es kam anders: ich musste zum Zahnarzt. Es war ziemlich dramatisch. Ich bin umgekippt, als ich vom Zahnarzt wieder auf der Straße war, und Leute haben mich zurückgeschleppt. Danach habe ich mit dem Beten aufgehört – über zehn Jahre! Der Herr hat mich dann wieder, als ich 26 Jahre alt war, gerufen. Aber dieses Kindergebet hat er erhört: „Herr, lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit!“ Seit er mich 1970 dann doch gerufen, gesucht und gefunden hat, hat er mir dieses Nicht-Wanken geschenkt. Dafür bin ich sehr dankbar. Das, was wir in der Kindheit vom Wort Gottes zugesprochen bekommen, durch wen auch immer und wie auch immer, das bleibt uns durch das ganze Leben hindurch erhalten, auch wenn es durch die Lebensumstände verdunkelt wird, so wie bei mir.

„Du kennst doch die heilige Schrift, denn du bist in ihr unterwiesen worden. Du weißt doch: Sie kann dich weise machen zum Heil in Christus Jesus“. Luther hat etwas anders übersetzt: „Sie kann dich unterweisen.“ Das stimmt natürlich genau so. Aber im Urtext heißt es wörtlich: „Sie kann dich weise machen.“ Diese Unterweisung macht weise. Das kann man sich schön merken.

Das Interessante, an dem man auch schnell vorbei lesen kann, ist dies: Hier handelt es sich um alttestamentliche Schriften. Wenn Paulus sagt: „Du kennst doch die heiligen Schriften“, dann denkt er nicht an die Schriften des Neuen Testaments, die es ja damals als Kanon noch gar nicht gab. Die ersten Gemeinden hatten nur das Alte Testament. Das Interessante nun ist: Diese Schriften, also die alttestamentlichen Schriften, machen weise zum Heil in Christus Jesus. Haben wir eigentlich diese Sicht, dass das ganze Bibelbuch Alten und Neuen Testamentes ein Christus-Buch ist? Wenn nicht, müssen wir umschalten. Denn das ist ganz wichtig, dass wir den Heil stiftenden Gott von der ersten bis zur letzten Seite der Bibel suchen und finden.

Es ist eine der testamentarischen Hinterlassenschaften der Reformation, dass sie uns das klar gemacht hat: Die ganze Bibel ist ein Christus-Buch. Denn Gott schenkt mir durch das ganze biblische Wort sein Heil, indem er zu mir durch die ganze heilige Schrift in Gesetz und Evangelium spricht. Es ist ein großartiges Abenteuer, die Bibel neu zu studieren und Gottes Reden im Gesetz und Evangelium zu hören, herauszuhören, herauszuspüren. Dann bleibt natürlich der geschichtliche Rahmen bestehen, aber ich höre tiefer. Ich höre Gottes Anspruch und Gottes Zuspruch heraus. Plötzlich fällt der alte Bibelfrust von mir ab, und alles wird ganz persönlich und hoch aktuell.

Wie viele sind frustriert bei der Lektüre gerade auch alttestamentlicher Schriften. Nehmen wir zum Beispiel die langen Reden der Freunde des Hiob. Denen fällt ja immer wieder etwas Neues ein. Man möchte das schon gar nicht mehr hören. Da haben schon manche verzweifelt oder frustriert die Bibel wieder zugeklappt. Oder die langen Opfergesetze und die Listen in den Chronikbüchern. Das alles kann irritieren oder langweilen, wenn man nicht den richtigen Schlüssel hat, wenn wir uns nicht eintrainieren in diese Auffassung der Heiligen Schrift, dass Gott durch Gesetz und Evangelium zu mir spricht – durch alles!

Ich denke, ich sollte hier ein paar Beispiele bringen, damit das deutlicher wird.

Das Hiob-Buch habe ich gerade zitiert, und so bleiben wir gleich dabei. In Hiob 1,1 wird uns der Mann Hiob vorgestellt mit ganz knappen Worten: Fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend. In Klammern gesagt: Das sind die zwei Gesetzestafeln. Fromm und gottesfürchtig war er, weil er sich zum rechten Gottesdienst hat führen und ziehen lassen. Die ersten fünf Gebote führen ja zum rechten Gottesdienst. Da geht es um mein Verhältnis zu Gott. Und: rechtschaffen war er und mied das Böse. Damit wird ausgedrückt, dass er auch in der zweiten Tafel der Gebote Gottes, die uns zur Nächstenliebe anleiten, wirklich ein Mann Gottes war. Aber: Wie spricht denn Gott hier durch das Gesetz und durch das Evangelium durch Hiob zu mir? Ganz einfach: Das Gesetz sagt mir: Du musst auch so fromm werden und fromm sein. Bist du es? Meidest du das Böse in jeglicher Gestalt? Das sagt das Gesetz; und das muß ich einfach aushalten. Und dann sehe und merke ich: Nein, so wie Hiob bin ich nicht. Dann kommt sofort aus demselben Satz das Evangelium und sagt: „Mein Freund. Es ist zwar noch nicht so mit dir, wie es sein soll. Aber du hast Christus. Vertraue ihm, der macht aus dir noch einen frommen Mann.“ Da sage ich: „Was? Wirklich? Das ist ja kaum zu glauben!“ Dann kommt das Evangelium noch einmal und sagt: „Christus kriegt das hin. Das kriegt dein Herr hin! Du wirst noch ein frommer Mensch! Glaub mir das!“ Das ist Gesetz und Evangelium. Und so muss ich doch die Bibel lesen; und dann ist sie mein Lebens- und mein Heilsbuch.

Noch ein anderes Beispiel. Sprüche 6,6: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, und lerne von ihr.“ Ist da ein Evangelium drin? Wenn ja, wo denn? Natürlich ist auch hier Evangelium drin. Und da ist auch Gesetz drin, weil ich plötzlich merke: „Du bist ja wieder ganz schön faul geworden. Was hast du gestern mit deiner ganzen Zeit gemacht – mit diesem kostbaren Gut!? Wo hast du sie verplempert? Wo hast du nur irgendwelche Ablenkungen gesucht? Wo bist du an entscheidenden Aufgaben vorbeigegangen, aus Lieblosigkeit und Herzenshärte und Selbstverliebtheit?“ Plötzlich bin ich mitten im Gesetz, im Anspruch des heiligen Gottes, durch diese Ameise! Aber sofort kommt das Evangelium wieder, wenn ich es richtig höre: „Christus wird auch mit deiner Faulheit noch fertig. Er will dich erneuern. Vertraue ihm. Er sucht Gestalt in dir durch den Heiligen Geist. Er wird dir zu einer Zeiteinteilung verhelfen, dass du dich am Abend beruhigt und mit gutem Gewissen ins Bett legen kannst und Gott preisen kannst für diesen gesegneten Tag. Das ist das Schönste, was es gibt: Sich am Abend mit einem guten Gewissen hinzulegen und zu sagen: „Herr, du hast den Tag wieder ganz wunderbar gestaltet für mich.“

So könnten wir jetzt jede einzelne Bibelstelle durchgehen. Wir merken: Die Heiligen Schriften sind uns gegeben zu göttlicher Unterweisung, oder anders gesagt: zum Weisewerden im Heil Gottes in Christus Jesus. So kommt man sehr schnell vom Bibelfrust zur Bibellust, wenn ich das immer wieder erfahre. Diese Sicht der Dinge können wir uns antrainieren. Dann kommen wir wirklich in der Bibellust an.

2. Ăśber das Wesen der Heiligen Schriften

Jetzt möchte ich gerne noch Vers 16 und 17 betrachten. Wir bekommen hier eine ganz kostbare geistliche Aufklärung über die Bibel, vielleicht die kostbarste, zumindest die kompakteste. Natürlich können wir auch Psalm 119 meditieren. Aber hier erhalten wir in zwei Versen eine wunderbare Aufklärung darüber, was die Bibel will, woher sie kommt, welche Zielsetzung sie hat. Ich greife vier Aspekte heraus, die einem förmlich ins Gesicht springen, wenn man diese zwei Verse liest. Ich lese sie noch einmal nach einer wörtlichen Übersetzung:

„Diese Schriften sind alle gottgehaucht, voll nützlicher Lehre, sie überführen von der Sünde, sie führen auf den richtigen Weg, sie erziehen zu einem Leben nach Gottes Willen. So wird der Mensch Gottes für jedes gute Werk zugerüstet.“

In diesen wenigen Worten steckt unerhört viel drin. Wir lesen etwas vom großen Geheimnis der Heiligen Schrift, vom großen Nutzen, von der großen Kraft und vom großen Ziel. Und das soll uns jetzt beschäftigen.

2.1  Das große Geheimnis der Heiligen Schrift

Das große Geheimnis der Heiligen Schrift wird mit einem einzigen Wort ausgedrückt, das wir verstehen müssen. Sie ist gottgehaucht – so die wörtliche Übersetzung. Hauch, Atem, Geist – das können wir hier in eins setzen. Gott selber ist durch den Heiligen Geist der Urheber der Heiligen Schriften. Wir können an dieser Stelle die Schriften des Neuen Testamentes mit eingliedern, denn die Verfasser der Schriften des Neuen Testamentes wussten sich als von Christus berufene und inspirierte Apostel.

Wie ist das zu verstehen, dass die Heiligen Schriften gottgehaucht sind? Es gibt hier ungenügende Vorstellungen darüber, so als ob die Verfasser willenlos gemacht wurden. Es gibt eine Inspirationslehre, nach der die Verfasser „Griffel“ waren, ohne eigene Aktivität, ohne eigenes Denken, ohne Individualität. Sie haben nur das ausgeführt, was der Geist ihnen diktierte. Das ist eine sehr verengte Vorstellung. So arbeitet der Heilige Geist nicht, dass er einen Menschen willenlos macht und ihn seiner Individualität entkleidet.

Der Heilige Geist arbeitet in Wirklichkeit gerade umgekehrt. Er motiviert unseren Geist. Er erweitert ihn. Er weckt die Kräfte, die in uns angelegt sind. Er richtet unser Denken, unser Wollen, unser Fühlen aus auf das Eine, was nottut: auf Christus. Er zerstört nicht unsere Individualität, sondern er bevollmächtigt sie. Der Heilige Geist tritt in eine Korrespondenz mit unserem Geist ein (Röm 8,16). Das finde ich fantastisch. Deswegen gibt es auch so schöne Originale im Reich Gottes. Wenn der Heilige Geist nämlich die Individualität zerstörte, wären wir alle geklonte Leute. Das wäre hoch langweilig. Nein: Wir werden in unserer Originalität und Individualität vom Heiligen Geist geachtet. Er arbeitet sich gleichsam durch unsere Ecken und Kanten, durch unsere Schwächen und Begrenztheiten hindurch. Das ist für den Heiligen Geist überhaupt kein Problem. Er spricht durch fehlsame Menschen unfehlbar hindurch. Vollmächtige Leute – ich habe einen viele Jahre kennengelernt: Heinrich Kemner – hatten alle ihre Ecken und Kanten. Das interessiert den Heiligen Geist aber nicht. Er arbeitet sich hindurch und macht aus einem fehlsamen Menschen plötzlich jemanden, der ein unfehlsames Wort sagen kann, das Zeit und Ewigkeit überdauert. Das finde ich grandios. Und so sollten wir uns die Inspiration der Heiligen Schriften vorstellen. Hier bekommt ein Mensch Vollmacht.

Vollmacht ist nun aber nichts so Außergewöhnliches, das nur einige besonders begnadete Brüder und Schwestern da und dort einmal bekommen. Nein, sie ist für uns alle da; und jeder Christ braucht sie, damit er nicht festsitzt im alten Denken, Fühlen und Wollen. Es ist also ein großes Geheimnis der Heiligen Schrift. Und wer dieses Geheimnis einmal ein wenig erfasst, der wird sehr demütig vor dieser Heiligen Schrift.

So wie Luther, als er noch einmal sein ganzes Leben rekapitulierte. Als er merkte, dass ihn der Herr holen würde, hat er etwas niedergeschrieben. Ich will seine letzte Aufzeichnung einmal im Zusammenhang zitieren: „Den Vergil in seinen ’bucolicis’ (Hirtenliedern) kann niemand verstehen, er sei denn fünf Jahre Hirte gewesen. Den Vergil in seinen ’georgicis’ (Bauernliedern) kann niemand verstehen, er sei denn fünf Jahre Ackermann gewesen. Den Cicero in seinen Episteln kann niemand ganz verstehen, er habe denn 25 Jahre sich in einem großen Gemeinwesen bewegt.“ Und jetzt kommt die entscheidende Aussage: „Die Heilige Schrift meine niemand genug geschmeckt zu haben, er habe denn hundert Jahre lang mit Propheten wie Elia und Elisa, Johannes dem Täufer, Christus und den Aposteln die Gemeinden regiert. Lege nicht Hand an diese göttliche Aenaeis, sondern gehe anbetend ihren Fußstapfen nach. Wir sind Bettler, das ist wahr. 16. Februar anno 1546.“ Das ist das letzte Wort von dem Reformator. Der hat das Geheimnis der Heiligen Schrift erfasst. Und das hat ihn demütig gemacht.

2.2  Der große Nutzen der Heiligen Schrift

Sie ist uns von Gott geschenkt zur Lehre, so heißt es hier. „Nützlich“ ist schon fast ein wenig schmalspurig übersetzt. Es ist ja ein unendlicher Nutzen, den die Heilige Schrift uns schenkt. Aber wir müssen das Wort „Lehre“ richtig verstehen. Wenn wir das Wort Lehre hören, dann meinen wir, zum einen Ohr geht’s rein und zum andern raus. Wir erinnern uns an Schulzeiten und vielleicht an Universitätszeiten. Wir haben einen sehr akademischen, letztlich antik griechischen Begriff von Lehre: Wissensvermittlung. Meine Schwägerin ist Ärztin. Als sie ihre Prüfung gemacht hat, musste sie jede Menge auswendig pauken. Es war für sie furchtbar. Jede Muskelfaser hat ihren eigenen lateinischen Begriff. Das war sehr abschreckend für mich, was da alles an Wissen von den Ärzten verlangt wird.

Aber das ist nicht die „Lehre“, welche die Bibel meint. Biblische Lehre ist vom hebräischen Wortsinn her etwas ganz anderes als Wissensvermittlung. Gemeint ist ein Einüben in ein neues Verhalten. Jesus war Lehrer, aber er hat sich nicht ans Katheder gestellt und die Jünger um sich herum platziert. Nein: Er hat mit ihnen gelebt und gelitten. Sie haben an ihm und an seinem Leben abgelesen, dass er über das bloße Menschsein hinaus für sie und für die Menschen von Bedeutung war. Dass er der Sohn Gottes war, haben sie noch nicht erkannt. Für Petrus leuchtete diese Erkenntnis wohl einmal kurz auf, aber sie brauchten Pfingsten, dass sie das wirklich erfassten.

Jesus hat sie trainiert in der Lebensbewältigung und in der Todesbewältigung. Das ist Lehre im biblischen Sinn. Im Mittelalter boten die Mönche Sterbeseminare an. Sie haben die Menschen geschult, wie man stirbt. Das müsste man heute in unseren Volkshochschulen eigentlich auch wieder einführen. Aber die würden einen nur groß ansehen. Ich habe unserer Volkshochschule in Walsrode einmal geschrieben, dass ich gern eine Einführung in den christlichen Glauben geben würde und ob dafür Platz wäre im Unterrichtsangebot? Nein, wurde geantwortet, das sei Sache der Kirche. 1348 bis 1351 ging eine Pestwelle über Europa und die halbe Bevölkerung – Millionen! – war in drei Jahren weg. Das muss man sich einmal für heute vorstellen: Weit über 200 Millionen Menschen in drei Jahren weg in Europa – das wäre das absolute Chaos! Krankenhäuser, Rettungsdienste, Ärzte, Politiker – mit dieser Katastrophe käme keiner zurecht. Die Menschen damals konnten sterben. Sie waren trainiert. Es ist für einen Pfarrer immer eine gute Sache, wenn er an ein Sterbebett kommt und der Mensch sagen kann: „Ich kann sterben.“ So war mein erstes prägendes Erlebnis als junger Vikar in Erlangen-Büchenbach. Ich wurde zu einem sterbenden Mann gerufen, der das Abendmahl empfangen wollte. Ich ging mit schlotternden Knien dorthin; denn an der Uni hatte uns niemand erzählt, was man mit einem Sterbenden macht. Als ich dorthin kam – ich sehe ihn noch vor mir! – lag er im Schlafzimmer in seinem Bett. Er richtete sich noch einmal auf mit letzter Kraft und sagte: „Ach, schön, der junge Vikar besucht mich. Wissen Sie, ich kann mir ja vorstellen, wie es jetzt Ihnen geht. Das haben Sie bestimmt auch noch nicht so oft gemacht. Aber wissen Sie: Hier liegt das Starksche Gebetsbuch mit meinem Lieblingsgebet. Das habe ich Ihnen schon aufgeschlagen. Und hier liegt ein Gesangbuch. Ich bitte Sie, dass Sie mit mir, soweit ich es schaffe, noch einen Vers singen. Und hier liegt die Bibel. Und ich möchte, dass Sie mir diese Seite vorlesen, die ich aufgeschlagen habe. Wissen Sie, ich kann sterben.“

Das ist Lehre, wenn ein Mensch geschult wird im Leben und zum Sterben. So hat Jesus die JĂĽnger geschult, und so schult die Heilige Schrift uns. Das ist der groĂźe Nutzen.

2.3  Die große Kraft der Heiligen Schrift

Die Wirksamkeit der Heiligen Schrift wird hier in drei bestimmten Richtungen beschrieben:

(1)   Sie deckt uns unsere Schuld auf.

Das schafft sonst keine andere Kraft. Das schafft nicht einmal meine Frau mit mir, dass sie mir Schuld so aufdeckt, ohne dass ich rebelliere. Sie kann zwar Schuld benennen. Aber das ist mir immer unangenehm. Man kommt dann schnell in Ausflüchte, in Entschuldigungen. Wir haben dann plötzlich ein großes Repertoire zur Verfügung, um unsere Schuld zu bagatellisieren – furchtbar! Aber wenn die Heilige Schrift durch den Heiligen Geist uns unsere wunden Punkte zeigt, dann bekommt sie das hin, dass wir sagen: Ja. Denn die Schrift hat die Eigenart, dass sie Wunden nicht nur aufdeckt, sondern sie deckt sie auch wieder zu mit dem Blut Christi. Das kann kein Mensch. Das ist die große Kraft, die hier gleich an erster Stelle genannt wird.

(2)   Sie führt uns auf den richtigen Weg.

Sie zeigt, was wir loslassen müssen, damit wir vorwärts kommen auf dem Weg in die Ewigkeit. Dazu braucht es auch eine göttliche Genialität. Denn woran halten wir immer wieder so sehr fest, von dem wir meinen, dass wir es unbedingt zum Leben brauchen! Das wollen wir uns auf gar keinen Fall nehmen lassen! Aber die Heilige Schrift sagt: „Lass das liegen. Ich habe etwas Besseres für dich.“ Pastor Kemner erzählte öfters das nette Beispiel vom bissigen Hund, der an seinem Knochen herumnagt. Und dann sagte er: „Du hast schlechte Karten, wenn du diesem Hund den Knochen wegnehmen willst. Aber ich gebe dir einen Tip: Lege ihm ein Schnitzel daneben. Dann lässt er den Knochen ganz von allein los.“ So ist das: Die Heilige Schrift legt uns geistliche „Schnitzel“ hin. Dann können wir alte Schwächen und Gebrechen und Lieblingssünden endlich beseitigen und ihnen einen Fußtritt hinterher geben. Sie sind dann zwar am nächsten Tag wieder da, das weiß ich; aber dann kriegen sie eben einen Fußtritt. Wir kennen doch etwas Höheres und Besseres: Den Weg wissen wir, und der hat einen Namen: Der heißt Christus. Das zeigt uns die Heilige Schrift. Meine Frau und ich haben in dreißig Jahren Eheseelsorge noch nicht einer einzigen Ehe zur Scheidung geraten, und das werden wir auch niemals tun. Wenn Christus der Weg ist, dann gibt es einen Weg in jeder Krise. Natürlich ist er oft verborgen – das ist klar. Da liegen Geröllmassen drüber, eigene Erfahrungen, Frustrationen, Enttäuschungen, oft riesige Berge voller Schutt. Aber gibt es denn deswegen den Weg nicht? Ich muss den Schutt wegräumen, und dann ist der Weg wieder da, und dann ich kann ihn begehen. Es gibt keine Lebenskrise, die nicht mit diesem Christus bewältigt werden kann. Das gilt es zu glauben, und das gilt es zu bezeugen. Das macht die Schrift.

(3)   Sie erzieht zu einem Leben nach dem Willen Gottes.

Was ist der Wille Gottes? Das wissen wir: Gott zu lieben mit ganzer Kraft, und den Nächsten so wie uns selber. Das ist der Wille Gottes. Das hat Christus oft genug gesagt. Das ist eine ganz wunderbare Botschaft. Warum? Weil gerade diese neue Doppelausrichtung unseres Lebens uns von uns selber befreit. Wenn wir uns nämlich damit befassen, Gott die Ehre zu geben und wenn wir Phantasie entwickeln, unseren Nächsten zu helfen und ihm beizustehen und ihm nicht immer das zu geben, was er will, sondern das, was er braucht, dann haben wir gar keine Zeit und keine Lust mehr, um uns herumzukreisen, unsere Wehwehchen zu betrachten, uns zu bemitleiden und uns zu beweihräuchern. Ich rede jetzt von mir selber! Das ist die große Befreiung, die die Heilige Schrift schenkt, indem sie uns motiviert zur Liebe Gottes und zur Liebe unseres Nächsten. Die Bibel ist ein wunderbares Befreiungsbuch. Es gibt kein schöneres Buch.

2.4.   Das große Ziel der Heiligen Schrift

Ich lese noch einmal: „So wird der Mensch Gottes für jedes gute Werk zugerüstet“. Das ist das große Ziel der Heiligen Schrift. Menschen Gottes werden zugerüstet für jedes gute Werk, und zwar aus der Heiligen Schrift. Der Heilige Geist gibt uns unmittelbar aus der Schrift Wegweisung zum guten Werk.

Ich hatte einmal ein prägendes Erlebnis, das mein Verhältnis zu unserem Ältesten auf eine neue Grundlage stellte. Er hat Elektrotechnik und Informatik studiert. Er war also in diesen Dingen firm. 1990 haben wir ein Haus gebaut. Als dann eines Tages das Garagentor eingehängt werden sollte, sagte er zu mir: „Lass den Handwerker das Einhängen erledigen. Die Anschlüsse und die Steuerung vom Haus aus, das übernehme ich alles.“ Ich fragte zurück: „Kannst du das wirklich?“ Er sieht mich groß an: „Ich bitte dich! Ich habe acht Semester Elektrotechnik studiert. Für wen hältst du mich eigentlich?!“ Ich gab mein Einverständnis. Als der Handwerker dann erklärte „Ich mache alles fix und fertig!“ gab ich ihm zur Antwort: „Nein. Unser Sohn ist gerade da. Der macht die ganzen Anschlüsse.“ Doch da wandte der Handwerker ein: „Ich führe den Auftrag genau so aus wie Sie ihn mir erteilt haben.“ Ich wollte ihn bremsen: „Aber unser Sohn kann das.“ Mittlerweile war unser Großer herausgekommen, wir waren also zu Dritt. Jetzt war ich in einer Zwickmühle. Da fing der Handwerker an heftig zu werden mit dem Hinweis auf die Garantie, so dass ich immer bedächtiger wurde. Schließlich hatte er mich kleingeredet. Ich stimmte zu: „Also bitte, dann machen Sie’s halt ganz.“ Darauf hin sah mich unser Sohn kurz ziemlich enttäuscht an und ging ins Haus, ohne ein Wort zu sagen. Genau in dem Moment fiel mir der Anfang des Hebräerbriefs ein: Dass der himmlische Vater die ganze Welt durch die Hand seines Sohnes erschafft. Plötzlich kam ich mir so schäbig vor, dass ich unserem Ältesten nicht mal ein paar Strippen habe ziehen lassen wollen. Das war die Heilige Schrift, das war der Heilige Geist! Ich gab mir einen Ruck, ging zu unserem Sohn und sagte zu ihm: „Du machst das!“ Er sah mich erstaunt an: „Was ist denn jetzt in dich gefahren!?“ Meine Antwort: „Wenn du es genau wissen willst: Hebräer 1!“ Darauf er: „Das musst du jetzt aber schnell dem Handwerker sagen.“ Ich ging also zu ihm – unser Sohn hinter mir her – und sagte zu ihm: „Wissen Sie, ich habe es mir noch einmal überlegt. Unser Sohn wird diese Arbeit ausführen! Punkt!“ Seit diesem Tag war das Verhältnis Vater-Sohn gut, besser, am besten. Es hat seitdem auch keine größeren Trübungen mehr erfahren, und die Garagentür funktioniert immer noch.

Es ist wunderbar, wie die Heilige Schrift uns zu einem Leben nach dem Willen Gottes erzieht, in jeglicher Hinsicht. Das weiß der Heilige Geist am besten, wie er uns heute zu erziehen hat, so dass wir zu jedem guten Werk geschickt werden. Und da geht er manchmal unkonventionelle Wege. Ein Prediger, der zusammen mit dem Gemeindevorstand ein Gemeindehaus bauen wollte und dafür Spenden aus der Gemeinde brauchte, sagte in einem Gottesdienst folgendes: „Leute, liebe Brüder und Schwestern, das Geld für unser neues Gemeindehaus ist da!“ Alle waren ganz erstaunt. „Ja“, sagte der Prediger, „es liegt in euren Taschen!“

Amen

Diese Predigt wurde von  Pastor Dr. Joachim Cochlovius auf dem KongreĂź des Gemeindehilfsbundes “Gottes Wort – zeitbedingte Vorstellung oder bleibende Wahrheit?” am 1.4.2012 in Bad Teinach – Zavelstein gehalten. Eine Idea-Dokumentation mit den Referaten und den meisten Seminarbeiträgen ist in Vorbereitung und kann bei der Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes bestellt werden (MĂĽhlenstr. 42, 29664 Walsrode, info@gemeindehilfsbund.de).

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 19. Mai 2012 um 22:00 und abgelegt unter Predigten / Andachten.