Gemeindenetzwerk

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Andacht über Hosea 2,21

Sonntag 22. September 2019 von Elias Schrenk (1831-1913)


Elias Schrenk (1831-1913)

Ich will mich mit dir verloben für alle Ewigkeit, ich will mich mit dir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit. (Hosea 2,21)

Es ist und bleibt das größte Wunder göttlicher Barmherzigkeit, Gnade und Liebe, dass Gott sich mit uns sündigen Menschen in eine Verbindung einlassen will, die er Verlobung nennt. Es ist für uns tief beugend und beschämend, aber auch herzgewinnend. Er will nicht etwa nur einen Versuch mit uns machen, die wir so treulos waren, sondern für die Ewigkeit will er sich mit uns verloben. Gerade das ist überaus tröstlich und zeigt uns, dass Gottes Gemeinschaft mit uns nichts Schwankendes, nicht immer wieder etwas Fragliches, sondern etwas Festes, Bleibendes sein soll.

Der Weg zu dieser innigen Gemeinschaft ist ein heiliger Weg, der unserm Heiligen Gott entspricht. Er will eine Braut haben, deren er sich nicht zu schämen braucht, die seiner würdig ist und dastehen soll in weißer und reiner Seide (Offenbarung 19, 8). Deshalb begegnet er ihr erst in Gerechtigkeit und Gericht. Die von ihm Erkorene muss vor allem erkennen lernen, wie ungleich sie ihrem himmlischen Bräutigam ist, und darum stellt er sie, die Ungerechte, in das Licht seiner Gerechtigkeit. Beim Schauen in diesen heiligen Spiegel errötet die Braut und erschrickt; sie fühlt ihre gänzliche Unwürdigkeit und Unreinigkeit und geht durch ein inneres Gericht.

Der Bräutigam erschrickt nicht, wenn er die Braut in Tränen sieht; er weiß, es muss so gehen. Er lässt sie aber nicht verzagen, sondern begegnet der Mutlosen in Gnade und Barmherzigkeit. Ihr Zustand ist ja jämmerlich; aber er stößt ihn nicht ab, sein Herz wallt von Erbarmen gegen die Betrübte. Er fühlt mit ihr, und alles, durch das sie jetzt nach innen und außen gehen muss, ist von seiner Seite nur darauf angelegt, sie zu heben; und damit sie Mut bekommt, versichert er ihr, dass er ihre ganze Vergangenheit für immer vergessen will; Er ist ihr gnädig.

Anbetung sei Dir, der ewigen Liebe! Du bist auch mir begegnet und hast mir Deine Hand geboten. Ich danke dir für Gerechtigkeit und Gericht, für Gnade und Barmherzigkeit. Amen.


Quelle: Suchet in der Schrift. Neu herausgegeben vom Gemeindehilfsbund 2013 in Verbindung mit dem Verlag der Lutherischen Gebetsgemeinschaften. Das Buch ist für 10 Euro bei der Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes erhältlich.

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 22. September 2019 um 11:12 und abgelegt unter Predigten / Andachten.