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Gott gesucht, Jesus gefunden

Montag 12. Dezember 2016 von Maamun Kamran


Maamun Kamran

Konvertit Maamun Kamran ist einer von 17 Millionen Migranten in Deutschland. Er wuchs in einer muslimischen Familie im Irak auf. Heute lebt er im fränkischen Weißenburg und ist als Kalligraf für die Evangelische Ausländerseelsorge tätig. Maamun Kamran verbringt eine glückliche Kindheit mit elf Geschwistern in Bagdad. Obwohl sie zu Hause nicht über Gott sprechen, interessiert ihn das Thema. Er fragt sich, ob es einen Gott gibt, und beschäftigt sich deswegen mit dem Koran und seinen unterschiedlichen Auslegungen.

Dass Selbstmordattentäter als Märtyrer gelten und ins Paradies kommen, findet er erschreckend. Er kann auch nicht verstehen, warum die Anhänger verschiedener muslimischer Glaubensrichtungen – etwa Sunniten und Schiiten – so blutig gegeneinander kämpfen. Das erscheint ihm wenig überzeugend. Sein Fazit: „Ich habe Gott gesucht, aber nicht gefunden.“

Krishna stillt die Sehnsucht nicht

1995 ist er arbeitslos. Im Nachbarland Jordanien findet er eine Stelle als Grafikdesigner. Dort lernt er einen Briten kennen, einen Anhänger der Hare-Krishna-Bewegung – sie ist ein Zweig des Hinduismus, der die Gottheit Krishna verehrt. Kamran ist fasziniert und schließt sich ihr für kurze Zeit an. Doch auch das erfüllt ihn nicht. Er beschließt, sich aufs Geldverdienen zu konzentrieren. Eines Nachts geht es ihm schlecht. Er bekommt keine Luft mehr und glaubt, ersticken zu müssen. Panik bricht in ihm aus. Dann ruft er nur ein einziges Wort, das er zuvor nie gebraucht hat: „Jesus!“. Sofort sind die Beklemmungen weg. Kamran kann es sich nicht erklären.

 „Sollen wir zusammen beten?“

 Nun nimmt er in Jordanien Kontakt zu Christen auf und wird von ihnen zum Gottesdienst eingeladen. Dort spricht er lange mit dem Pastor und begleitet ihn nach Hause, um noch mehr zu erfahren. Der Pastor fragt ihn: „Sollen wir zusammen zu Jesus beten?“ Kamran macht es. Seit diesem Tag ist er Christ: „Endlich hatte ich Gott gefunden. Ich habe endloses Vertrauen in ihn. Er lässt mich nie alleine.“ Aus dem rastlos Suchenden ist ein in tiefem Frieden ruhender Christ geworden. Weil er mehr über seinen neuen Glauben erfahren will, besucht er zwei Jahre ein baptistisches Bibelseminar im Libanon. Danach arbeitet er in mehreren arabischen Ländern als Grafikdesigner. Er nutzt aber seine Arbeit, um mit Muslimen über seinen christlichen Glauben zu sprechen. Einige sind neugierig, andere drohen, ihm eine Kugel in den Kopf zu jagen.

Christus bedeutet mir alles

Im Jahr 2000 beschließt Kamran deswegen, in Deutschland einen Asylantrag zu stellen. Seitdem lebt er im fränkischen Weißenburg. Er arbeitet erst zwei Jahre als Anstreicher, eröffnet dann einen Imbiss mit arabischen Spezialitäten. Mittlerweile ist er verheiratet und als Kalligraf (Kalligrafie ist eine künstlerische Form, besonders schön zu schreiben) für den Verein Evangelische Ausländerseelsorge (Weissach im Tal) tätig. Inzwischen gründete er in Weißenburg eine arabische Gemeinde. Seit einem Jahr ist er dort auch als Asylsozialarbeiter bei der Diakonie tätig. Dadurch hat er regelmäßig Kontakt mit muslimischen Asylbewerbern. Er übersetzt für sie bei Behördengängen, einige kommen in den Gottesdienst. Die einen sind neugierig, die anderen beschimpfen ihn als Ungläubigen. Das stört ihn nicht: „Christus ist Liebe und bedeutet mir alles. Meinen Glauben kann mir niemand mehr wegnehmen, und ich werde auch Muslimen davon erzählen.“

Quelle: ideaSpektrum, 7.12.2016

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 12. Dezember 2016 um 8:45 und abgelegt unter Christentum weltweit, Weltreligionen.