Geht es in der Bibel um Fiktion oder Fakten? – Bericht über einen Besuch im Britischen Museum in London
Freitag 29. Juli 2016 von Johann Hesse
In den Lehrbüchern oder auf den Arbeitsblättern für den evangelischen Religionsunterricht in der Schule unserer Kinder ist immer wieder zu lesen, dass die Bibel Mythen und Legenden enthalte. Den Kindern soll offensichtlich der Eindruck vermittelt werden, die in der Bibel berichteten Ereignisse seien nicht tatsächlich passiert. Die Autoren der Bibel wollten demnach keine historischen Ereignisse, sondern anhand von Mythen ihre Sicht von Gott, der Welt und der Geschichte zu erzählen. Doch ist die Bibel tatsächlich nur eine Ansammlung mythologischer Erzählungen, die von klugen Redakteuren geschickt zu einer Gesamtkomposition zusammengestellt wurden? Geht es in der Bibel um Fiktion oder Fakten? Als Familie haben wir unseren Sommerurlaub in England dazu genutzt, um dem Britischen Museum in London einen Besuch abzustatten. Wir wollten diesen Fragen dort etwas näher auf den Grund gehen.
Das Britische Museum
Das Britische Museum, das im Jahr 1759 zum ersten Mal seine Tore öffnete, gilt als eines der bedeutendsten kulturgeschichtlichen Museen der Welt und beherbergt heute rund 13 Millionen Objekte, die Einblick geben in die Geschichte der menschlichen Zivilisation von den Anfängen bis zum heutigen Tag. Rund 70.000 Objekte sind der Öffentlichkeit in den 100 Ausstellungsräumen zugänglich.
Der Stein von Rosetta
Ein Publikumsmagnet des Britischen Museums ist der Stein von Rosetta. Der Stein von Rosetta ist das Fragment einer steinernen Stele aus dem Jahr 196 v. Chr. mit einem Priesterdekret, das in drei Sprachen abgefasst wurde (in Hieroglyphenschrift, auf Demotisch [eine altägyptische Sprache] und Griechisch). Das Fragment wurde 1799 von einem französischen Offizier bei Rosetta im Nildelta entdeckt und später von den Engländern erbeutet. Im Jahr 1822 gelang dem Franzosen Jean-François Champollion die Entzifferung der demotischen Schrift sowie der ägyptischen Hieroglyphen anhand des griechischen Textes. Der Stein von Rosetta öffnete die Tür zur Entzifferung alter Hieroglyphentexte und damit zur Geschichte des antiken Ägyptens.
Der Stein von Rosetta hat keinen Bezug zur Bibel und ist mir doch zum Sinnbild geworden: Antike Steine können Fenster sein, durch die wir wertvolle Einblicke in längst vergangene Zeiten und Welten erhalten. Personen und Ereignisse, denen andere leichtfertig die Historizität absprechen, begegnen uns auf Stelen, Prismen, Zylindern, Tontafeln oder Wandreliefs. Antike Steine, wenn man nur bereit ist, ihre Botschaft zu hören, legen Zeugnis ab für die Historizität und Glaubwürdigkeit der Bibel.
Der schwarze Obelisk
In der assyrischen Sammlung gehen wir zu dem aus Kalkstein gefertigten Schwarzen Obelisken. Dieser wurde im Jahr 1846 von dem Archäologen Sir Henry Layard in der Stadt Nimrud im nördlichen Irak entdeckt. Errichtet wurde er im Jahr 825 v. Chr. unter der Herrschaft des assyrischen Königs Salmanassar III., um an dessen Siege über fremde Völker und Könige zu erinnern. So wird darauf z. B. der Sieg über die auch in der Bibel genannten Könige Ben Hadad und Hasael von Damaskus erwähnt (vgl. 2 Kön 8,7-15). Für uns ist jedoch vor allem die grafische Darstellung eines Israeliten interessant, der vor dem assyrischen König niederkniet. Hinter ihm sind weitere Israeliten zu sehen, die Tributgaben mit sich führen. Über der Abbildung befindet sich die Erklärung in akkadischer Sprache, die übersetzt lautet:
„Tribut von Jehu, Sohn des Omri: Ich erhielt von ihm Silber, Gold, eine goldene Schale, eine goldene Vase mit bemaltem Boden, goldene Becher, goldene Gefäße, Zinn, ein Zepter für die Hand des Königs und Speere.“
Der knieende Israelit soll wahrscheinlich König Jehu selbst darstellen, der von 841-814 v. Chr. das Nordreich von der Hauptstadt Samaria aus regierte (2 Kön 9-10). Die assyrische Inschrift bezeichnet Jehu als Sohn des Omri. Das war Jehu eigentlich nicht. Vielmehr stürzte Jehu die Omriden-Dynastie im Jahre 841 v. Chr. und wurde König des Nordreiches. König Omri war jedoch so einflussreich, dass die Assyrer das Nordreich als „Land des Omri“ bezeichneten und die nachfolgenden Könige dem „Haus des Omri“ zurechneten.
Auf dem Obelisken werden auch weitere unterworfene Könige und ihre Tributgaben abgebildet. Unter diesen befinden sich u. a. Kamele, Affen, Elephanten und Nashörner. Assyrische Könige sammelten exotische Tiere und Pflanzen und drückten damit ihre Macht aus.[1]
Die Wandreliefs aus dem Palast von Ninive
Im nächsten Saal stoßen wir auf großflächige Wandreliefs, die der bereits erwähnte Sir Henry Layard im wiederentdeckten Ninive (im heutigen Mossul im Nordirak gelegen) ausgrub. Diese Wandreliefs schmückten einst den Palast des Sanherib und stellen die Eroberung der jüdischen Stadt Lachisch im Jahr 701 v. Chr. dar. Um zu den Wandreliefs zu gelangen, musste man sowohl im Palast Sanheribs als auch im Britischen Museum an den Skulpturen gewaltiger geflügelter Bullen vorbeilaufen, die in den assyrischen Palästen die Eingänge zu den wichtigsten Sälen bewachten. Der Fund Layards verursachte große Aufregung im viktorianischen England, weil nun eine erste archäologische Bestätigung biblischer Berichte vorlag.[2] Der Prophet Jesaja schrieb über den Feldzug Sanheribs gegen das Königreich Juda: „Und es begab sich im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia, da zog der König von Assyrien, Sanherib, herauf gegen alle festen Städte Judas und nahm sie ein. Und der König von Assyrien sandte den Rabschake von Lachisch nach Jerusalem zu König Hiskia mit großer Heeresmacht“ (Jes 36,1-2).
Auf den Relieftafeln sind viele Details der Eroberung abgebildet: Assyrische Bogenschützen und behelmte Soldaten mit Schleudern nehmen Lachisch unter Beschuss, Pfeile fliegen durch die Luft, Soldaten versuchen, die Stadtmauern zu überwinden. Auch die jüdischen Verteidiger sind abgebildet, wie sie verzweifelt versuchen, die Angreifer abzuwehren. Brutale Exekutionen und Deportationsszenen sind zu sehen. In der Schlußszene sieht man König Sanherib auf einem Thron vor den Stadtmauern Lachischs sitzen, während jüdische Gefangene vor seinem Thron erscheinen müssen. Die beistehende akkadische Inschrift lautet: „Sanherib, der König der Welt, der König Assyriens, sitzt auf dem Thron, und die Beute von Lachisch wird ihm gezeigt.“
Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass das Gesicht des assyrischen Königs eingeschlagen wurde. Was hat es damit auf sich? Im Jahr 612 v. Chr. zerstörten die Babylonier die Stadt Ninive. Es war gängige Praxis das Angesicht des Feindes zu zerstören, um ihm die Ehre und seinen Platz in der Geschichte zu nehmen.[3] Die Propheten der Bibel sagten den Untergang Ninives voraus: „Dies ist die Last für Ninive, das Buch der Weissagung Nahums aus Elkosch: …Da werden die Tore an den Wassern geöffnet und der Palast vergeht in Angst…Nun muss sie verheert und geplündert werden“ (Nahum 1,1; 2,7.11). Das von einem babylonischen Soldaten zerschlagene Gesicht des Sanherib ist eine nachträgliche Bestätigung der erfüllten biblischen Prophetie.
Das Taylor-Prisma
Wir laufen nun durch den imposanten überdachten Innenhof des Britischen Museums und gelangen über eine große Treppe zu den Ausstellungsräumen im Obergeschoss. Dort befindet sich das sechsseitige aus Ton gebrannte Taylor-Prisma, das ebenfalls in Ninive entdeckt wurde und nach dem britischen Generalkonsul von Bagdad, Colonel Robert Taylor, benannt wurde, dessen Witwe es dem British Museum verkaufte.
Der akkadische Text beschreibt Taten des Königs Sanheribs aus den Jahren 701 – 681 v. Chr. Es lohnt sich übrigens einen genauen Blick auf die gestochen-scharf eingeritzten Keilschriftbuchstaben des Tonprismas zu werfen. Die Tonprismen waren „Grundstein-Dokumente“, die den Göttern und der Nachwelt die Taten der Könige erzählen sollten. Durch die Aufzeichnung der Texte im Ton, das dann gebrannt wurde, erreichte man eine sehr hohe Haltbarkeit. Archiviert man heute Daten auf einer Festplatte, muss man damit rechnen, dass diese nach einer Spanne von über 30 Jahren nicht mehr zu lesen sind. Die Assyrer waren hier sehr innovativ: Ihre Texte auf Tonprismen sind auch nach 2800 Jahren noch gut lesbar.
Das Taylor-Prisma berichtet von dem bereits oben erwähnten Feldzug Sanheribs gegen das Königreich Juda im Jahr 701 v. Chr. Während es den Assyrern gelang, Lachisch und weitere jüdische Städte zu zerstören, konnten sie Jerusalem nicht erobern. König Hiskia hatte um die Errettung der Stadt gebetet (2 Kön 19,1ff) und daraufhin durch den Propheten Jesaja die Zusage Gottes erhalten, dass die Stadt errettet werden würde: „Darum spricht der Herr über den König von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt kommen und keinen Pfeil hineinschießen und mit keinem Schild davorkommen und soll keinen Wall gegen sie aufschütten, sondern er soll den Weg wieder zurückziehen, den er gekommen ist, und soll in diese Stadt nicht kommen; der Herr sagt es“ (2 Kön 19,32-33). Daraufhin schlug der Engel des Herrn 185.000 Mann im Lager der Assyrer, worauf diese von Jerusalem abzogen.
Das Tonprisma vermerkt die erfolgreiche Eroberung von 46 jüdischen Städten, gibt aber indirekt zu, dass es nicht gelungen war, die Hauptstadt des Königreichs zu erobern:
„Und Hiskia vom Lande Juda, der sich meinem Joch nicht gebeugt hatte, 46 seiner festen Städte, mit Mauerm versehene, und die kleinen Städte in ihrer Umgebung, ohne Zahl, durch Niedertreten mit Bohlenbahnen und durch Ansturm mit Belagerungsmaschinen, durch den Kampf der Fußtruppen, durch Einbruchsstellen, Breschen und Mauerbrecher, belagerte und eroberte ich sie. 200.150 Leute, jung und alt, männlich und weiblich, Rosse, Maultiere, Esel, Kamele, Rinder und Kleinvieh ohne Zahl führte ich von ihnen heraus und rechnete sie als Beute. Ihn selbst, wie ein Käfigvogel, inmitten der Stadt Jerusalem, der Stadt seines Königtums, schloß ich ein.“[4]
Ohne es zu beabsichtigen, legt das Taylor-Prisma also Zeugnis ab, dass Gott das Gebet Hiskias erhört hatte. Der Gott Israels hatte die Hauptstadt Judas vor der Eroberung durch die Assyrer bewahrt.
Die babylonische Chronik
Im selben Ausstellungsraum befinden sich weitere Tontafelfragmente. Eine von ihnen ist die Babylonische Chronik, die über wesentliche Ereignisse zwischen 605 und 594 v. Chr. berichtet. Unter anderem ist darauf über Nebukadnezar zu lesen: „Er belagerte die Hauptstadt Judas und am zweiten Tag des Monats Adar nahm er die Stadt ein und setzte den König gefangen. Er setzte einen König seiner Wahl ein und empfing hohe Tribute, die er nach Babylon sandte.“ Dieser Keilschrifttext bietet die babylonische Version der in 2 Könige 24 geschilderten Ereignisse. Dort lesen wir ganz analog dazu, dass Nebukadnezar Jerusalem eroberte, König Jojachin gefangennahm, nach Babel verschleppte und König Zedekia als Vasallenkönig einsetzte.
Der Nabonidus-Zylinder
Im fünften Kapitel des Buches Daniel wird uns mit dem Gastmahl Belsazars der letzte Tag des babylonischen Weltreiches geschildert. Das Mene-Tekel an der Wand kündigte den Untergang Babylons und die Eroberung durch die Meder und Perser an (Dan 5,25-29). Im letzten Satz heißt es dann: „Aber in derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, getötet.“ Da der letzte König Babylons Nabonidus war, galt Belsazar lange Zeit als fiktive Person, die der Imagination Daniels entsprungen war.
Auf dem Nabonidus-Zylinder, der im 19. Jhdt. in den Fundamenten des Zikkurats (gestufter Tempelturm) in Ur entdeckt worden war, befindet sich ein Gebetstext. Nabonidus betet darin um Bewahrung vor Sünde und um Gesundheit für sich und „Belsazar, seinen erstgeborenen Sohn, den Nachkommen seines Herzens“. Nach diesem Fund mussten nun auch Bibelkritiker zugeben, dass der Belsazar Daniels keine Fiktion, sondern eine reale Person war.
Nachdem Daniel das „Mene-Tekel“ gedeutet hatte, befahl Belsazar, ihn zum Dritten im Königreich zu machen (Dan 5,29). Durch den Nabonidus-Zylinder wurde auch der historische Hintergrund dieses Befehls erhellt: Nabonidus, der sich für einen längeren Zeitraum in Arabien aufhielt, war der Erste im Königreich. Sein Sohn Belsazar war als Königssohn und Statthalter in Babylon der Zweite. Daniel wurde folglich zum Dritten im Königreich ernannt.[5]
Der Kyrus-Zylinder
Bereits um 700 v. Chr. sagte der Prophet Jesaja das Auftreten des späteren König Kyrus voraus. Jesaja prophezeite, dass Kyrus Völker unterwerfen und Königen das Schwert abgürten werde (Jes 45,1). Diese Prophetie erfüllte sich, als es den medopersischen Truppen unter der Führung des Kyrus gelang, im Jahr 539 v. Chr. Babylon mit einer List zu erobern und das babylonische Weltreich zu unterwerfen. 170 Jahre vor diesen Ereignissen prophezeite der Prophet Jesaja außerdem, dass der persische Kyrus, der zu diesem Zeitpunkt nicht einmal geboren war, einen Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems geben werde: „Der zu Kyrus sagt: Mein Hirte! Er soll all meinen Willen vollenden und sagen zu Jerusalem: Werde wieder gebaut! und zum Tempel: Werde gegründet!“ (Jes 44,28)
Im Buch Esra ist das Edikt des Kyrus, mit dem er Gottes Auftrag und die Prophetie des Jesaja erfüllt, nachzulesen:
„Im ersten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, erweckte der HERR – damit erfüllt würde das Wort des HERRN, das durch den Mund Jeremias gesprochen war – den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, dass er in seinem ganzen Königreich mündlich und auch schriftlich verkünden ließ: So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und er hat mir befohlen, ihm ein Haus zu Jerusalem in Juda zu bauen. Wer nun unter euch von seinem Volk ist, mit dem sei sein Gott, und er ziehe hinauf nach Jerusalem in Juda und baue das Haus des HERRN, des Gottes Israels; das ist der Gott, der zu Jerusalem ist“. (Esra 1,1-3)
Mit dem Edikt des Kyrus erfüllte sich das Wort Gottes, wie es Esra auch mit Bezug auf den Propheten Jeremia, der das Ende des babylonischen Exils nach 70 Jahren vorhergesagt hatte, vermerkte.
Der Kyros-Zylinder im Britischen Museum bietet zwar keine Abschrift dieses Ediktes, das im oben genannten Wortlaut wohl vor allem auf Schriftrollen verbreitet worden war (vgl. dazu Esra 6,2), es bestätigt aber die im Vergleich zur babylonischen Herrschaft entgegengesetzte Religionspolitik des Persers.
„Der Herr (Kyros), der die wandelnden Toten aus ihrer Not befreite und ihnen Gutes antat, so huldigten sie (das Volk) ihm und verehrten seinen Namen. Ich bin Kyros – der König des Weltreichs, der große und mächtige König, der König von Babylonien, der König von Sumer und Akkad, der König der vier Weltsektoren, Sohn des Kambyses, des großen Königs von Anschan, Enkel des Kyros I, Nachkomme des Teispes – dessen Regierung Bel und Nabu liebgewannen. Die (jenseits des Tigris) wohnenden Götter brachte ich zurück. Alle ihre Leute versammelte ich und brachte sie zurück zu ihren Wohnorten. Und die Götter von Sumer und Akkad, die Nabonid zum Zorn der Götter nach Babylon brachte, ließ ich auf Befehl Marduks in ihren Heiligtümern einen Wohnsitz der Herzensfreude beziehen, mögen diese Götter, die ich in ihre Städte zurückbrachte, Tag für Tag vor Bel und Nabu die Verlängerung meiner Lebenszeit befürworten.“
Während Nebukadnezar die Juden nach Babel deportierte, den Jerusalemer Tempel zerstörte und die Tempelgeräte nach Babylon brachte, ließ Kyrus „die wandelnden Toten aus ihrer Not befreien“ und „tat ihnen Gutes“. Ausdrücklich heißt es, dass er die „jenseits des Tigris wohnenden Götter zurückbrachte“. Auch „alle ihre Leute versammelte ich und brachte sie zurück zu ihren Wohnorten“. Auch wenn der Gott Israels und das Volk der Juden nicht ausdrücklich genannt werden, decken sich diese Aussagen mit dem in der Bibel überlieferten Dekret zur Rückkehr der Juden nach Jerusalem und dem Wiederaufbau der Stadt und des Tempels.
Trotz dieser offensichtlichen Parallelen zum Inhalt des Kyrus-Zylinder bestreiten historisch-kritische Theologen vehement den Wahrheitsgehalt der beiden in der Bibel überlieferten Kyrus-Edikte und natürlich auch den Zusammenhang zwischen den Prophetien des Jesajas und ihrer in Esra und Nehemia überlieferten Erfüllung. Weil es Prophetie angeblich nicht geben kann, könne es sich hier nur um nachträglich bearbeitete und theologisch ausgeschmückte Texte handeln. [6]
Der Kyrus-Zylinder gilt übrigens als „erste Menschenrechtscharta“. Eine Replik des Kyrus-Zylinders befindet sich im UNO-Gebäude in New York.
Fazit
An dieser Stelle endete unser Rundgang durch das Britische Museum. Aus den 70.000 Objekten, die man in dieser Schatzkiste der Kulturgeschichte besichtigen kann, haben wir uns solche herausgesucht, die einen Bezug zur Bibel hatten. Die archäologischen Funde bestätigten direkt oder indirekt die Historizität von Personen oder Begebenheiten, die in der Bibel genannt oder beschrieben werden.
In der Bibel geht es nicht um Fiktion, sondern um Fakten. Sie legt verlässlich Zeugnis ab von Gottes Reden und Handeln in dieser Welt. Vor allem legt sie Zeugnis von Jesus Christus, von dem es im Lied heißt:
Er ist das Zentrum der Geschichte,
er ist der Anker in der Zeit.
Er ist der Ursprung allen Lebens
und unser Ziel in Ewigkeit.
Uns hat es Freude gemacht, die alten Steine zu besichtigen und in ihnen eine Bestätigung für die Wahrheit und Glaubwürdigkeit der Heiligen Schrift zu finden.
Johann Hesse, Geschäftsführer des Gemeindehilfsbundes im Juli 2016
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Empfohlene Literatur: Brian Edwards, Clive Anderson, Through the British Museum with the Bible, Day One Publications, Leominster 2004
Empfohlene Internetseiten:
Bildnachweis:
The British Museum: Wikimedia, Bildautor Steff
Der Stein von Rosetta: Wikimedia, gemeinfrei
Der schwarze Obelisk: Wikimedia, gemeinfrei
Die Lachisch-Reliefs: Wikimedia, Bildautor Mike Peel
Das Taylor-Prisma: Wikimedia, gemeinfrei
Die Babylonische Chronik: The British Museum, Clay tablet; New Babylonian. Chronicle for years 605-594 BC, 1896,0409.51, AN432539001, Copyright geregelt unter: Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)
Der Nabonidus-Zylinder: Wikimedia, gemeinfrei
Der Kyros-Zylinder, Wikimedia, Bildautor Mike Peel
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[1] http://www.theologische-links.de/downloads/archaeologie/schwarzer_obelisk_nimrud.html
[2] Brian Edwards, Clive Anderson, Through the British Museum with the Bible, Day One Publications, Leominster 2004, S. 34.
[3] Through the British Museum with the Bible, S. 36.
[4] http://www.theologische-links.de/downloads/archaeologie/taylor_prisma_ninive.html
[5] Through the British Museum with the Bible, S. 68.
[6] Siehe dazu als Kostprobe: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyros-Zylinder/Der Kyros Zylinder im AT
Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 29. Juli 2016 um 17:52 und abgelegt unter Theologie.