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Predigt: Der Sieg in Jesus Christus (1 Joh 5,1-5)

Freitag 6. Mai 2016 von Johann Hesse


Johann Hesse

In dem Werbespot „Das letzte Spiel“ des Sportartikelherstellers Nike müssen die besten Fußballer der Welt gegen eine Fußballmannschaft aus unbesiegbaren Klonen antreten. Die Klone sind die Erfindung eines bösen und skrupellosen Fußballmanagers. Der Kampf gegen die schwarz gekleideten Maschinenspieler ist eigentlich aus menschlicher Sicht und für die menschlichen Fußballer aussichtslos. Doch unter dem Motto „Riskier alles“ treten die Fußballer gegen die Maschinen an und gewinnen. Natürlich tragen sie dabei Fußballschuhe von Nike. Die Nike-Fußballer konnten die böse und dunkle Übermacht der Klone überwinden. Im „letzten Spiel“ tragen sie schließlich den Sieg davon. Auch wir Christen stehen in einem Kampf, den wir eigentlich nicht gewinnen können und tragen am Ende dennoch den Sieg davon. Johannes schreibt von diesem Sieg in seinem ersten Brief:

„Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist. Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?“ (1 Joh 5,1-5)

Der Sieg, der die Welt überwindet.

Die Sportmarke Nike hat ihren Namen von dem griechischen Wort für Sieg: nikä. Das griechische Verb nikao bedeutet siegen. Unser Abschnitt aus dem 1. Johannesbrief verwendet das Substantiv und das Verb gleich vier Mal in den Versen 4 und 5:

a.) „Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet (nika) die Welt“ (Vers 4)
b.) „Unser Glaube ist der Sieg (nikä), der die Welt überwunden (nikäsasa) hat.“ (Vers 4)
c.) „Wer ist es aber, der die Welt überwindet (nikon), wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist.“ (Vers 5).

Der Kampf, den wir nicht gewinnen können.

Auch wir stehen in einem Kampf, den wir eigentlich nicht gewinnen können. Paulus schreibt: „Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ (Eph 6,12). Unsere Gegner sind keine Fußballklone, sondern Mächte der Finsternis. Es sind Mächte, denen wir nichts entgegensetzen können. Johannes nennt diese Mächte in seinem Brief:

a.) Die Welt: Das ist hier Satans weltweites System der Täuschung und Bosheit (5,4). Auf Grund ihrer Rebellion gegen Gott ist die Welt der Vergänglichkeit, dem Tod und dem Zorn Gottes unterworfen: „Diese Welt vergeht mit ihrer Lust“ (1 Joh 2,15ff).

b.) Der Teufel: Johannes nennt ihn den, der von Anfang an sündigt (1 Joh 3,8), er ist der Böse (1 Joh 2,13), der Antichrist (1 Joh 2,18). Von ihm gehen die „die Lügner“, „die Antichristen“ sowie die „falschen Propheten“ aus, um die Menschheit zu verführen.

c.) Die Sünde: Alles Denken, Reden, Tun und Unterlassen des Menschen, dass sich gegen Gottes gute Ordnungen richtet. Johannes benennt u. a. „die Fleischeslust, die Augenlust und den Hochmut“ oder auch den Hass auf den Bruder im Gegensatz zur Liebe. Der Mensch muss und kann sich durch Jesus von der Sünde reinigen lassen (1 Joh 1,9).

Wir Menschen sind den Mächten dieser Welt ausgeliefert. Wir können diesen Mächten aus eigener Kraft nicht wirksam entgegentreten. Doch wie können wir dann im Kampf gegen die Mächte der Finsternis, gegen die Sünde, den Teufel, den Tod und die Hölle bestehen und dennoch den Sieg davontragen? Johannes gibt uns die Antwort: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“. Wir wollen nun in drei Punkten durchbuchstabieren, wie wir diesen Sieg im Glauben erringen können:

1.  Wir siegen, wenn wir von Gott geboren sind.

1.1  Ein aussichtsloser Kampf

Können wir den Kampf gegen die Sünde gewinnen? Gegen den Tod? Gegen ein fein gesponnenes weltumspannendes Netz von Lügen? gegen Dämonen oder den Teufel? Gegen die Hölle oder den ewigen Tod? Können wir diesen Kampf gewinnen? Ich komme aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Verden. Hönisch heißt dieser Ort. Dieses Nest hat einen Fußballverein. Nehmen wir einmal an, die Altherrenmannschaft des TSV Hönisch muss gegen die Fußballer des FC Bayern München antreten. Sie haben natürlich keine Chance. So ist es, wenn wir gegen den Tod, den Teufel und alle Finsternismächte antreten müssen. Wir haben keine Chance. Es ist ein aussichtsloser Kampf.

1.2  Eine Neugeburt durch Gott

Der Gegner ist nicht aus Fleisch und Blut. Er kämpft also in einer ganz anderen Liga. Ihm stehen Waffen zur Verfügung, auf die wir nicht zurückgreifen können. Um diesen Kampf gewinnen zu können, müssen wir also in eine ganz andere Liga aufsteigen. Wir müssen ganz neue Menschen oder Wesen werden. Die Bibel spricht davon, dass der natürliche Mensch eine geistliche Geburt erleben muss. Er muss „neu geboren“ oder „von oben her“ geboren werden: „Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet (besiegt) die Welt“ (1 Joh 5,4). Erst wenn wir eine Neugeburt oder Wiedergeburt erlebt haben, können wir siegen. Johannes verrät uns im ersten Kapitel des Johannesevangeliums auch, wie das geht:

„Wieviele ihn (Jesus) aber aufnahmen, denen gab er Macht Gottes, Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.“ (Joh 1,12)

Wer Jesus aufnimmt und an ihn glaubt, der wird ein Kind Gottes. Wir sind von Natur aus zwar Geschöpfe Gottes, aber nicht Kinder Gottes. Darum müssen wir neu und von Gott geboren werden. Wer neu geboren ist, der besiegt und überwindet die Welt. In der Verbindung mit Jesus Christus überwindet er die Sünde, Hölle, Tod und Teufel.

1.3  Ein Flüchtling aus dem Irak

Vor einigen Monaten haben wir einen Flüchtling aus dem Irak kennengelernt. Er stammt aus einer muslimischen Familie und lebte in einem völlig muslimischen Umfeld. Vor zwei Jahren litt er unter sehr unruhigen Nächten, weil er in seinen Träumen von dämonischen Wesen angegriffen wurde. In einem Traum hörte er ein Klopfen. Eine Stimme sagte zu ihm, dass er zur Tür gehen solle und die Tür öffnen solle. Es sei Jesus, der an der Tür klopft. Dieser Traum wiederholte sich. Er besuchte dann einen Freund, der Christ ist. Dieser riet ihm, in der Bibel zu lesen. Er besorgte sich eine Bibel und begann darin zu lesen. Schlagartig konnte er ruhig schlafen, die dämonischen Angriffe hörten auf. Er nahm Christus in sein Leben auf. Mit seiner Hinwendung zu Christus begannen Ausgrenzung und Diskriminierung. Er erlitt Verfolgung und musste fliehen. Gott schenkte ihm durch Jesus Christus den Sieg über die Mächte der Finsternis und auch über das religiöse System, das ihn durch Verführung und Lüge getäuscht hatte.

1.4  Gottes Kinder sind unbesiegbar.

Als Gottes Kinder spielen wir in einer ganz anderen Liga. Jetzt kämpft nämlich Gott für uns! Paulus schreibt an die Römer: „Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“ Und etwas später: „Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat“ (Röm 8,31.37). Wenn Gott auf unserer Seite ist, wer will dann noch gegen uns gewinnen? Der Teufel, Dämonen, der Tod, die Hölle, alle Mächte der Finsternis? Sie alle haben keine Chance, wenn Gott auf unserer Seite ist. Gott steht fest und unverbrüchlich auf der Seite seiner Kinder. Als Kinder Gottes können wir den Sieg davontragen: „Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt.“

2.  Wir siegen, wenn wir an Jesus Christus glauben.

2.1  Wir siegen, wenn wir glauben, dass Jesus der Christus ist.

2.1.1  Der verheißene Messias

„Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren.“ (5,1). Wir siegen, wenn wir glauben, dass Jesus der Christus ist. Was bedeutet das? Christus ist die griechische Ãœbersetzung des hebräischen Maschiach (Messias) – der (mit Öl) Gesalbte. Die Könige Israels wurden Messias genannt. Und Gott hatte durch die Propheten des Alten Bundes ankündigen lassen, dass ein solcher Messias-König kommen sollte, um die Menschheit zu erlösen. Schon unmittelbar nach dem Sündenfall finden wir die erste dieser Ankündigungen (1 Mose 3,15). Im Verlauf der Heilsgeschichte erhielten die Patriarchen, Propheten und die Könige Israels immer wieder diese Zusage: Ein Messias wird kommen, der die Sünde sühnen, den Tod und den Teufel besiegen und die Menschen von ewiger Verdammnis erlösen wird.

2.1.2  Glauben Sie das?

Glauben Sie, dass Jesus von Nazareth, der vor zweitausend Jahren lebte, der von Anbeginn der Welt angekündigte Erlöser der Menschheit ist? Wenn Sie das nicht glauben, dann können Sie diesen Kampf nicht gewinnen. Sie können und werden den Teufel und den Tod nicht besiegen. Ich fordere Sie darum heraus: Studieren Sie intensiv die Messias-Verheißungen der Bibel im Alten Testament und prüfen Sie im Neuen Testament genau nach, wie diese zur Erfüllung gekommen sind (z. B. Jes 53). Lesen Sie die Bibel und prüfen Sie selbst und Sie werden herausfinden: Ja, Jesus ist der Christus, der verheißene Messias. Wer das glaubt, siegt!

2.2  Wir siegen, wenn wir glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist.

Wir tragen den Sieg davon, wenn wir glauben, dass Jesus der Christus ist (5,1), und wenn wir glauben, dass Jesus Gottes Sohn ist: „Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?“ (5,5) Warum ist das so entscheidend? Das Verhängnis der Menschheit ist die Sünde. Die Sünde ist die Trennung von Gott und führt in den ewigen Tod. Die Welt hält den Menschen in der Sünde, in der Lüge und im Tod gefangen. Kein Mensch kann sich aus eigener Kraft aus dieser Gefangenschaft befreien. Es musste einer kommen, der stärker ist. Einer der stärker ist als die Mächte der Welt, aber dennoch als Mensch in diese Welt hineinkommen konnte. Gottes Sohn musste Mensch werden, um mit Gottes Macht Menschen aus der Macht des Teufels zu befreien: Johannes schreibt: „Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre (1 Joh 3,8).

2.3  Jesus hat die Welt überwunden.

Jesus hat den Sieg über die Welt in seinem Kreuzestod und in seiner Auferstehung errungen. Darum sagt Jesus: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“. Paulus schreibt: „Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus“ (1 Kor 15,57). Christus ist der Sieger über Hölle, Tod und Teufel. Glaube heißt: Ich vertraue seinem Sieg! Der Glaube verbindet sich mit seinem Tod und seiner Auferstehung. Das ist der Sieg über die Welt. Darum schreibt Johannes: „Unser Glaube (an Christus) ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“

2.4  Der Islam hat den Sohn Gottes nicht.

Alle anderen Weltanschauungen und Religionen retten nicht. Nehmen wir z. B. den Islam. Was sagt er über Christus?

a.) Der Koran lehrt, Gott habe keinen Sohn: „Christus Jesus, der Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Gottes … und sagt nicht von Gott, er sei in einem drei … Er ist darüber erhaben, einen Sohn zu haben“ (Sure 4, 171).

b.) Der Koran lehrt, Gottes Sohn wurde nicht gekreuzigt: „Aber sie haben ihn nicht getötet und auch nicht gekreuzigt, vielmehr erschien ihnen ein anderer ähnlich“ (Sure 4,157).

Der Koran ehrt Jesus als Gesandten Gottes, aber er leugnet, dass Jesus der Sohn Gottes ist, und dass Jesus für uns gekreuzigt, gestorben und auferstanden ist. Alle Religionen widersprechen dem Sieg Christi über die Sünde am Kreuz und den Tod in der Auferstehung. Johannes schreibt dazu: „Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist. Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater“. (1 Joh 2,22.23).

2.5  Wir siegen, wenn wir an den Sieger glauben.

Wie können wir den Kampf gewinnen? Wie können wir gegen die Übermacht der Weltmächte, Hölle, Tod und Teufel gewinnen? Wenn wir glauben, dass Jesus der Christus ist. Wenn wir glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Dann glauben wir dem, der gesiegt hat! Und dann ist sein Sieg unser Sieg. Wir siegen, wenn wir an den Sieger glauben.

3.  Wir siegen, wenn wir in der Liebe bleiben.

3.1  Kinder Gottes lieben den Vater.

„…und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist. Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.“ (1 Joh 4,1.2) Wenn du den liebst, der dich geboren hat (Gott), dann liebst du auch die anderen, die von ihm geboren sind (Die Kinder Gottes). Zuerst einmal sagt Johannes, dass unsere Liebe Gott gilt.

Er hat vorher schon deutlich gemacht: Gott zu lieben können wir nicht von uns aus und aus uns heraus: „Darin besteht die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden“ (1 Joh 4,10).

Gott lieben können wir nicht. Aber wenn wir uns von Gott lieben lassen, dann können wir ihn zurücklieben. Wir empfangen seine Liebe in seinem Sohn und können nun aus Dank auch ihn lieben. Diese Liebe zum Vater drückt sich aus in der Liebe zum Sohn, der sich für uns gegeben hat.

Prüfen wir uns selbst. Wieviel Zeit verbringe ich mit Büchern, Fernsehen, Fußball, Internet oder Facebook? Wieviel Zeit verbringe ich mit Gott dem Vater, dem Sohn und den heiligen Geist, mit der Bibel, seinem Wort? Wieviel Zeit verbringe ich im betenden Zwiegespräch? In der Gemeinde? Jesus fragt uns wie damals auch Petrus: „Liebst du mich?“

3.2  Kinder Gottes lieben Gottes Kinder.

3.2.1  Hasst du deinen Bruder?

„Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht? Und dies Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, daß der auch seinen Bruder liebe.“ (1 Joh 4,20-21)

Wie sieht es aus unter uns? Gibt es noch Streit und Groll und Ärger unter den Kindern Gottes? Schau in dein Herz und prüfe dich ganz ehrlich: Gibt es jemanden, mit dem Du noch im Streit lebst? Gibt es Glaubensgeschwister, an die du nur mit Ärger denken kannst? Gibt es noch Beziehungen, die von Streit und Misstrauen zerrissen sind? Dann prüfe dich, tue Buße über dein eigenes unbußfertiges, liebloses Herz und lass dich neu mit der vergebenden Liebe Christi beschenken?

3.2.2  Sehen wir die Not der Geschwister?

„Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, laßt uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.“ (1 Joh 3,17-18)

Warum nutzen Kirchenleiter ihr hohes Amt nicht, um sich mit Herz und Mut und schonungsloser Offenheit und unter Einsatz ihrer ganzen Kraft für die von der islamischen Scharia eingekerkerten, diskriminierten, entrechteten, verfolgten, ermordeten, verwitweten, verwaisten Brüder und Schwestern einsetzen. Johannes fragt: „Schließt jemand sein Herz vor ihm zu, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm?

Aber auch uns trifft diese Frage: Bedrückt uns die Not der Brüder und Schwestern? Beten wir für sie? Hoffen wir für sie? Geben wir von unserem Überfluss? Was tun wir? Schließen wir unser Herz oder öffnen wir es? Wir müssen beten: Herr, öffne uns die Augen, dass wir die Not der Geschwister sehen. Wir wollen nicht nur mit Worten, sondern mit Tat und Wahrheit lieben.

3.3  Kinder Gottes halten Gottes Gebote.

3.3.1  Ein großes Missverständnis

„Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ (1 Joh 5,3) Es gibt gerade in unseren Tagen ein riesiges Missverständnis. Es ist ein Missverständnis über die Liebe Gottes. Viele Menschen meinen, dass es lieblos ist, bestimmte Verhaltensweisen als Sünde zu bezeichnen.

So soll das begabte junge Paar, das sich so fleißig in der Jugendarbeit einbringt, dafür nicht ermahnt werden, dass es in „wilder Ehe“ lebt. Man hält es für lieblos und gesetzlich, sie auf ihr Verhalten hin anzusprechen.

Oder da schreibt ein Regionalbischof in einem Brief: „Der Maßstab ist die Liebe Gottes. Der „menschliche Gott“ würde die Liebe homosexueller Paare nie verurteilen. Die Liebe muss unterscheiden zwischen Gottes Willen und den „manchmal allzu menschlichen Wünschen und Sehnsüchten“ der Autoren der Bibel.“

Eine Pastorin sagt im „Wort zum Sonntag“ auf ARD: „Die Kirche verrät nicht ihre Werte, wenn sie homosexuelle Ehen schließt. Auch, wenn man die Bibel so verstehen kann. Es gibt einen Maßstab, der höher ist als alle moralischen Vorstellungen, viel höher. Bei wohl jeder Trauung sagen wir Pastoren diesen Bibelvers: „Gott ist die Liebe. Und wer in der Liebe bliebt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ Maßstab kann nur die Liebe selbst sein. In der Liebe und in den Augen Gottes gelten keine moralischen Abwertungen, weil ich so oder so geprägt bin.“

In all diesen Beispielen wird vollständig unterschlagen, dass die Liebe Gottes und das Halten der Gebote nicht gegeneinander ausgespielt werden können. Wir können nicht mit Verweis auf die Liebe Gottes die Gültigkeit der biblischen Ordnungen außer Kraft setzen. Beide bedingen einander und gehören unzertrennlich zusammen: „Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ (1 Joh 5,3)

3.3.2   Wer Gottes Willen tut, der bleibt in Ewigkeit.

Deutlich wird dieser Zusammenhang auch im zweiten Kapitel des Briefes: „Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. (1 Joh 2,15-17). Die ewige Gemeinschaft mit Gott und das „Tun des Willen Gottes“ stehen in ganz engem Zusammenhang und können nicht voneinander getrennt werden. Wer sich bewusst gegen Gottes Gebote auflehnt und sei es unter Berufung auf „die Liebe Gottes“, der vergeht mit der Welt und ihren Begierden.

Ist Ihnen aufgefallen, dass Internetshops an 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche geöffnet haben. Auch am Sonntag! Gottes Gebot sagt aber: „Du sollst den Feiertag heiligen.“ Lassen wir uns verführen oder halten wir fest am Gebot Gottes? Nehmen wir uns das vor: An Sonntagen tätigen wir keine Einkäufe im Internet!

Prüfen wir unser Leben an den 10 Geboten! Prüfen wir unser Leben an den Maßstäben der Bergpredigt! Prüfen wir unser Leben an der Ethik der apostolischen Briefe! Stimmt unser Leben mit den Worten der Heiligen Schrift überein? Kehren wir um und bekennen wir unsere Sünden:

„Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ (1 Joh 5,3)

Die Liebe Gottes ist stärker als die Mächte der Welt. Darum lasst uns in der Liebe des Vaters bleiben, die Kinder Gottes lieben und die Gebote Gottes halten. Wir werden siegen, wenn wir in der Liebe bleiben.

„Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“

Predigt am Sonntag Jubilate in der St. Martini-Kirche in Bremen am 17.4.2016

Die Predigt kann hier angehört werden.

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 6. Mai 2016 um 21:20 und abgelegt unter Predigten / Andachten.