Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Archiv für 2019

Sprachen wandeln sich immer – aber nie in Richtung Unfug

Donnerstag 5. September 2019 von Prof. Dr. Josef Bayer


Prof. Dr. Josef Bayer

Hat der Mensch das Schultergelenk erfunden? Natürlich nicht. Und genauso wenig wie sein Knochengestell hat er sich die Grammatik seiner Sprachen ausgedacht. Verfechter der gendergerechten Sprache, die heute ins System eingreifen, begehen aus linguistischer Sicht ein paar fundamentale Denkfehler. Das Wort «Esel» ist grammatisch, aber nicht inhaltlich maskulin: Als Gattungsbezeichnung umfasst es sowohl männliche als auch weibliche Vertreter dieser Tierart. Lange war die Linguistik ein in der Öffentlichkeit wenig beachtetes Fach. Ihre Themen und Inhalte waren den meisten Menschen reichlich egal. Das ändert sich seit einiger Zeit, allerdings nicht immer zum Wohle des Fachs. Ein Höhepunkt ist jedes Jahr die Verkündigung des «Wortes des Jahres» und des «Unwortes des Jahres», bei der immer auch mitgeteilt wird, welche Sprachwissenschafter die Auswahl vorgenommen haben. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik

August 89 – Danke Ungarn! – Warum wir wieder Grenzzäune brauchen

Montag 2. September 2019 von Egmond Prill


Egmond Prill

Vor dreißig Jahren begann der Ostblock zu zerbröseln. In Polen und der Tschechoslowakei, in der DDR und vor allem in Ungarn regte sich der Geist des Wandels, wuchs die Sehnsucht nach Freiheit. Am 19. August 1989 war das „Paneuropäische Picknick“ ein entscheidender Schritt in die Freiheit, genauer gesagt – ein notwendiger Schnitt. Wir erinnern uns: Am 27. Juni 89 hatten der ungarische und der österreichische Außenminister, hatten Gyula Horn und Alois Mock, symbolisch die beide Staaten trennende Grenze aufgeschnitten. Beide zertrennten Teile des sogenannten Signalzaunes. Schon Anfang Mai hatte Ungarn begonnen, Überwachungsanlagen abzubauen. Die Bilder gingen um die Welt. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik

„Ich bete an die Macht der Liebe“ – zum 250. Todestag von Gerhard Tersteegen

Freitag 30. August 2019 von Prof. Dr. Werner Thiede


Prof. Dr. Werner Thiede

250 Jahre ist der protestantische Mystiker Gerhard Tersteegen nun schon tot – und doch unvergessen! Geboren wurde er als siebtes von acht Kindern in einem von reformierter Frömmigkeit geprägten Elternhaus in Moers. Als er sechs war, starb sein Vater. Gerhard besuchte die Lateinschule und erwies sich als sehr begabt. Aber ein Studium kam später aus finanziellen Gründen nicht in Betracht. Mit 16 ging er nach Mülheim zu seinem erfolgreichen Schwager in die Kaufmannslehre, und schließlich versuchte er zwei Jahre lang, ein eigenes Geschäft zu betreiben. Damals machte er die Bekanntschaft Erweckter, die ihm mystische Schriften nahebrachten. Von diesen war er so beeindruckt, dass er das Gelesene ins Deutsche übersetzte. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Kirchengeschichte

Kurze Betrachtungen zu den sieben Schöpfungstagen (7. Teil)

Dienstag 27. August 2019 von Dr. Joachim Cochlovius


Dr. Joachim Cochlovius

Der siebente Tag im biblischen Schöpfungsbericht ist alles andere als ein passiver Regenerationstag. Gott hat es nicht nötig sich zu erholen. Dass hier vom Ruhen Gottes die Rede ist, darf nicht dazu verleiten, an einen inaktiven müde gewordenen Gott zu denken. Gott ist Liebe, und lieben ist die aktivste Sache der Welt. Es fällt auf, dass bei der Schilderung des siebenten Tags weder vom Abend noch vom Morgen die Rede ist. Das kann man so verstehen, dass Gott mit dem Abschluss des Sechs-Tage-Werks eine neue Form seiner Liebe beginnt, indem er nun in eine segnende Beziehung zu seiner Schöpfung eintritt. Insofern steht die Welt und leben wir bis zur Wiederkunft Christi im Wirkungsfeld des siebenten Tages. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein

Andacht über 4 Mose 9,23

Samstag 24. August 2019 von Elias Schrenk (1831-1913)


Elias Schrenk (1831-1913)

Denn nach des Herrn Befehl lagerten sie sich, und nach des Herrn Befehl brachen sie auf und beachteten so die Weisung des Herrn, wie er sie durch Mose geboten hatte. (4. Mose 9,23)

 Das Volk Israel musste vierzig Jahre lang in der Wüste wandern um seines Unglaubens willen. Aber auch in der Wüste stand es unter der Hut und Leitung Gottes, der es aus Ägyptenland geführt hatte. Das ist das Große, dass er das Volk nicht verließ, sondern sich auch in der gerichtlichen Wüstenzeit seiner annahm. Er offenbarte ihnen seine Gegenwart durch die Wolkensäule, die bei Nacht leuchtend und bei Tage beschattend über ihnen schwebte. Erhob sich die Wolkensäule, so reiste das Volk, stand sie stille, so lagerte man sich. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein

Kurze Betrachtungen zu den sieben Schöpfungstagen (6. Teil)

Mittwoch 21. August 2019 von Dr. Joachim Cochlovius


Dr. Joachim Cochlovius

So wie die Lebewesen des 5. Tages auf die Lebensbedingungen vom 2. Tag angewiesen sind (oberirdisches Wasser und Luft), so können die beiden am 6. Tag geschaffenen Gruppen, die Landtiere und die Menschen, nun das Festland bevölkern, das am 3. Tag aus dem Meer heraus gestaltet wird. Wieder merken wir, wie genial durchdacht die Reihenfolge der Schöpfungstage ist. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein

Beten zum Heiligen Geist?

Montag 19. August 2019 von Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen e.V.


Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen e.V.

Zuerst einmal ist zu klären, wer oder was der Heilige Geist nach dem Wort Gottes, der Bibel, ist: Der Heilige Geist ist kein eigenständiger Gott und auch kein Patron (Schutzherr). Er ist der Geist Gottes. Bei der Schöpfung schwebte der Geist über den Wassern (1. Mose 1,2). Im Alten Bund kam er über Menschen, um ihnen den Willen Gottes zu bringen und ihn durch sie zu erfüllen. Mit Christus kam dann der Heilige Geist als Person, den Christus nach seiner Himmelfahrt sandte (Johannes 16,7). Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gemeinde, Kirche, Theologie

„Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ (Hiob 19,25)

Sonntag 18. August 2019 von Landesbischof i. R. Heinrich Herrmanns


Landesbischof i. R. Heinrich Herrmanns

Das Buch Hiob überliefert uns das Ringen in einem Menschen, der von Leid und Elend, von Tragik und Unbegreiflichkeit in seinem Leben schwer getroffen ist. In diesem Ringen geht es um die alte, immer wiederkehrende Frage „Warum geschieht mir das?“ Warum wird das erdrückende Leid mir auferlegt? Wo ist Gott in diesem ganzen Elend meiner Existenz? Die Freunde, die ihn besuchen, wollen ergründen, ob nicht bei Hiob selbst die Ursachen liegen für seine Lage. Ist das vielleicht doch eine Art Strafe für Versagen und Versäumnis? Warst du wirklich immer untadelig, immer ungeteilt fromm im Glauben an deinen Schöpfer? Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein

Kurze Betrachtungen zu den sieben Schöpfungstagen (5. Teil)

Donnerstag 15. August 2019 von Dr. Joachim Cochlovius


Dr. Joachim Cochlovius

Der fünfte Schöpfungstag hat einige Besonderheiten, die ich zunächst hervorheben möchte. Während die Pflanzenwelt aus Erde gestaltet wird, werden nun die Wasser- und Lufttiere aus dem Nichts erschaffen, allein kraft des Wortes Gottes. Das Hebräische verwendet für ein solches Neuerschaffen das Verb bara. Die creatio ex nihilo, die Erschaffung aus dem Nichts löst immer wieder Verständnisprobleme aus. Das kann gar nicht anders sein, denn wir Menschen können uns einen solchen Vorgang nicht vorstellen. In Hebr 11,3 heißt es dementsprechend: „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist“. Hier ist tatsächlich der Glaube gefragt. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gemeinde, Predigten / Andachten, Schöpfung / Evolution

„Transkinder“ – ein wachsender Trend in der westlichen Welt

Montag 12. August 2019 von Christa Meves


Christa Meves

Hierzulande gibt es Spezialkliniken, die sich (außer mit Erwachsenen) auch mit den sogenannten „Transkindern“ beschäftigen. Das sind Minderjährige, die mit ihrem angeborenen Geschlecht unzufrieden sind und die das – meist in das Gegengeschlecht – verändern wollen. In der Klinik Münster z. B. hat sich die Zahl der Ratsuchenden von 70 im Jahr 2014 auf etwa 180 im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt (1). Doch das erweist sich nicht nur als ein neuer problematischer Fachbereich bei uns (besonders auch durch die erforderlichen Gutachten), sondern zeigt in allen westlichen Ländern eine bedrängende Entwicklung durch ähnliche Zahlen. In Großbritannien etwa begaben sich 2010 erst 94 Minderjährige in die Londoner Spezialklinik. Im vergangenen Jahr hatte sich die Zahl auf 2519 Fälle angehäuft (2). Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Medizinische Ethik, Seelsorge / Lebenshilfe, Sexualethik