Hermeneutik – ein Schlüsselwort für den Glauben (Teil 2)
Freitag 23. Juni 2023 von Pfr. Armin Sierszyn
- Historisch-kritische Theologie und moderne Weltanschauung
Zu Recht sagt Troeltsch, historisch-kritisches Bewusstsein sei eine ganze Weltanschauung. Wer diesem Denken den kleinen Finger gebe, dem nehme es die ganze Hand. Man könne darum nicht zu 90% historisch-kritisch arbeiten, dann aber bei sensiblen Themen, wie z.B. der Auferstehung Jesu, diese Denkart vorübergehend wieder ausblenden. Keiner hat das Problem der modernen historisch-kritischen Denkweise so tief durchschaut wie Ernst Troeltsch. Darum ruft er schon 1896 in eine erschrockene Gelehrten-Versammlung hinein: «Meine Herren, es wackelt alles!» Wenn biblische Wissenschaft nur noch auf den Menschen bezogen ist, kann sie auch nur noch relative Ergebnisse hervorbringen. Jede Kirche und Kultur, die sich auf eine solche Hermeneutik bezieht, muss im Relativismus enden. Ganz ähnlich schreibt Gerhard Ebeling im 20. Jahrhundert: Die historisch-kritische Methode «ist eng verkoppelt mit dem Fortschritt der Wissenschaften und der Entwicklung der Philosophie». Die historisch-kritische Methode erwächst aus vier Wurzeln: Den ganzen Beitrag lesen »