Notwendige Differenzierungen in der Flüchtlingsdebatte
Montag 24. Juli 2017 von Prof. Dr. Alexander Dietz
Kritische Anfragen in der Perspektive der Zwei-Regimenten-Lehre1
I Einleitung
Nach dem »Ende der Säkularisierungsthese«2 und der »Rückkehr der Religionen«3 stößt heute die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Politik auf ein großes Interesse. Sogar Jürgen Habermas ermutigt Religionsgemeinschaften dazu, mit ihren Argumenten am demokratischen Diskurs teilzunehmen4 sowie Räume für die sensible Wahrnehmung existenzieller Fragen bereitzustellen.5 Auch in der aktuellen politischen Flüchtlingsdebatte spielt das Thema Religion eine wichtige Rolle. Christliche Kirchen verteidigen in politischen Stellungnahmen die großzügige Aufnahmepolitik der Regierungsparteien. Freiwillig Engagierte in Kirchengemeinden und Sozialarbeiter der kirchlichen Wohlfahrtsverbände bilden in vielen Fällen die Speerspitze der Willkommenskultur. Während in der Vergangenheit die Kirchen im Sinne ihres sozial-anwaltschaftlichen Selbstverständnisses häufig öffentliche Kritik an der staatlichen Asylpolitik geübt haben (bis hin zum zivilen Ungehorsam in Form der Gewährung von »Kirchenasyl«), gehören die Kirchen und die kirchlichen Wohlfahrtsverbände nun zu den wichtigsten Partnern des Staates im Blick auf die Bewältigung der Folgen der Flüchtlingspolitik. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gesellschaft / Politik