Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

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Glauben Christen und Muslime an denselben Gott?

Freitag 4. November 2016 von Holger Lahayne


Holger Lahayne

„Wer‘s nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er es klar sagen kann.“ Dies schrieb der Philosoph Karl R. Popper (1902–1994) nicht nur seinen Berufsgenossen ins Stammbuch. Natürlich gilt dies auch für Journalisten, die sich an diesen Grundsatz aber meist schon intuitiv halten; und wenn sie es zu lange doch nicht tun, sorgen die Kräfte des Marktes dafür, dass Unklarheit in den Medien nicht überhandnimmt. Eine Zeitung, die kaum einer versteht, bleibt am Kiosk liegen. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie, Weltreligionen

Gotteslästerung?

Montag 10. Oktober 2016 von Holger Lahayne


Holger Lahayne

Anfang Juni diesen Jahres traf die lutherische Kirche Lettlands einen Beschluss, der international für viel Wirbel sorgte. In der Verfassung der evangelischen Kirche wurde durch Entscheid der Synode verankert, was faktisch seit mehr als 20 Jahren praktiziert wird: Zum pastoralen Dienst werden keine Frauen zugelassen. Die baltische Kirche ordinierte lediglich von 1975 bis 1985 und von 1989 bis 1992 auch Frauen zum geistlichen Amt. Seit der Einsetzung von Erzbischof Jānis Vanags im Jahr 1993 ist keine Frauen mehr in diesen Dienst der Kirche berufen worden. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie

VOR 444 JAHREN: „BRINGT SIE ALLE UM!“

Donnerstag 25. August 2016 von Holger Lahayne


Holger Lahayne

Terror in europäischen Großstädten wie Paris droht zum Alltag zu werden. Alle haben dabei noch die Bilder der Anschläge vom 13. November vergangenen Jahres im Kopf, bei denen 130 Menschen getötet wurden. Eine ungewohnte Angst macht sich auf dem Kontinent breit. Doch auch, wenn nun die Propheten der Apokalypse Auftrieb erfahren, sollte man nicht vergessen, welches außergewöhnlich hohe Niveau an persönlicher Sicherheit und Zivilisation des Zusammenlebens wir erreicht haben. Gerade deshalb ist jeder Tote bei Bombenanschlägen und Massakern so schmerzhaft. Ein Blick in die Geschichte von Paris zeigt, dass man dort in der Vergangenheit schon weitaus Schlimmeres hat durchmachen müssen. In der Nacht vom 23. auf den 24. August vor genau 444 Jahren floss das Blut nicht nur in einzelnen Cafés oder einem Konzertsaal der Hauptstadt Frankreichs, sondern auf so gut wie allen Straßen; nicht einhundert Unschuldige, sondern Tausende mussten 1572 ihr Leben lassen. Eine königliche Hochzeit mündete in das Blutbad der Bartholomäusnacht. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Christentum weltweit

Von der Not und der Kunst zu überzeugen

Mittwoch 10. August 2016 von Holger Lahayne


Holger Lahayne

Heutzutage jemandem direkt zu sagen, dass man eine vorgetragene Meinung für falsch hält, gilt weithin als intolerant. Daniel von Wachter nahm diese postmoderne Haltung jüngst in einem Interview unter die Lupe: „Es hat keinen Sinn, zu sagen: ‘Wenn jemand das anders sieht als ich, dann hat er ebenfalls recht.’ Das ist ein Widerspruch, es ist unvernünftig, so etwas zu sagen.“ Es ist „unlogisch, wenn ich etwas glaube und das Gegenteil auch für richtig halte.“ Der Philosoph warnt davor, Wahrheit und Logik gegen die Liebe auszuspielen, nach dem Motto: es sei liebevoll, Widersprüche „auszuhalten“; „damit ich mehr Liebe übe, darf ich niemandem mehr widersprechen“. Sicher soll man anderen seine Position nicht mit Gewalt aufzwingen, und man soll sich auch in Gemeinden nicht wegen jeder Meinungsverschiedenheit trennen. „Aber es ist töricht zu sagen: ‘Ich meine X, aber ich will nicht sagen, dass Nicht-X falsch wäre’.“ Von Wachter ist überzeugt, dass „es sogar liebevoller [ist], wenn ich versuche, ihn zu überzeugen, weil ich ja will, dass der andere auch die Wahrheit, also die richtige Auffassung erlangt.“ Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie, Weltreligionen

Geht niemand endgültig verloren?

Donnerstag 23. Juni 2016 von Holger Lahayne


Holger Lahayne

Papst Franziskus ist ein so ganz anderes Kirchenoberhaupt. Er begeistert auch viele Evangelikale, die ihn für seine „wunderbare Weite“ loben. In der vergangenen Woche bürstete Alexander Kissler in „Ein relativ katholischer Papst“ einmal gegen den Strich. Der „Cicero“-Redakteur nimmt darin kein Blatt vor dem Mund und spricht vom „redseligen Relativismus“ des Papstes, nennt ihn einen „in weiß gewandeten Dalai Lama“, einen „Uno-Generalsekretär mit Brustkreuz“. „Nicht dass jemand so redet, wie Franziskus redet, ist das Problem – sondern dass ein Papst so redet. Und dass damit ein Papst, dem nichts über den Glauben der Apostel gehen sollte, ununterscheidbar wird in der Riege der weltlichen Herren.“ Kissler, der Benedikt XVI viel positiver sah, erwartet von Franziskus im „spirituellen Kerngeschäft keine Terraingewinne“ und sieht daher die Zukunft der Kirche Roms eher trüb: „Der Nachfolger wird eine spirituell ausgezehrte und verunsicherte Kirche übernehmen.“ Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie

Wer sind die geringsten Brüder?

Montag 23. Mai 2016 von Holger Lahayne


Holger Lahayne

Vor einigen Tagen kritisierte die Leitung der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF) in einem offenen Brief das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei. In „Warum die migrationspolitische Abschottung Europas ein Irrweg ist. Ein Zwischenruf zur aktuellen Flüchtlingspolitik“ heißt es: „Die europäische Identität, Europas ‘Seele’, war bisher mit einer klaren humanitären Haltung und einem Bekenntnis zu den Menschenrechten existenziell verbunden. Das ist durch die Vereinbarung mit der Türkei in Frage gestellt. Europa droht seine humanitäre Identität zu verlieren! Als Christinnen und Christen in evangelischen Freikirchen sind wir der Überzeugung, dass es für Europa unverzichtbar ist, Menschen in ihrer existenziellen Not Schutz zu bieten.“ Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gemeinde, Gesellschaft / Politik, Kirche

Das verqueerte evangelische Eheverständnis

Donnerstag 17. März 2016 von Holger Lahayne


Holger Lahayne

Die Landessynode der Lippischen Kirche beschloss am 23. November vergangenen Jahres mit großer Mehrheit, gleichgeschlechtliche Paare in Zukunft kirchlich zu segnen: „Menschen, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, können in einem öffentlichen Gottesdienst den Segen Gottes empfangen.“ Die Kirche liegt damit ganz im EKD-Trend, denn nur noch eine Minderheit der Mitgliedskirchen wie Sachsen verweigert sich öffentlichen Segnungshandlungen. Es gibt in den verschiedenen Kirchen einzelne Gemeinden bzw. Pastoren, die solche Beschlüsse nicht mittragen wollen. In Lippe hatte die Klasse (Kirchenkreis) Nord mit 16 zu 15 Stimmen den Entwurf der Synode abgelehnt, was aber, so heißt es von Seiten der Kirche, nicht die Mehrheitshaltung zur Homosexualität widerspiegele. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Ehe u. Familie, Sexualethik, Theologie

Wenn’s um die Wahrheit geht

Mittwoch 13. Januar 2016 von Holger Lahayne


Holger Lahayne

„Ich glaube, dass alle Menschen bei Gott sind“

In einer der letzten Predigten von „JesusHouse“ im Jahr 2007 berichtete Torsten Hebel von Überlegungen im Leitungsteam der evangelistischen Jugendveranstaltung. Es war um die Frage gegangen, ob man überhaupt noch über Sünde in den Ansprachen reden solle. Man sei dann nach Diskussionen zu dem Schluss gekommen: Ja, sie müsse immer noch thematisiert werden. Die Sünde hat‘s heute nicht leicht. Sie steht selbst bei Evangelisten auf der Kippe, ja unter Rechtfertigungszwang. Damals rang man sich nach interner Debatte, nach Abwägen von Für und Wider, dazu durch, Sünde anzusprechen. Schon vor gut acht Jahren durfte man skeptisch sein, was aus so einer zögerlichen Haltung herauswachsen würde. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gemeinde, Kirche, Theologie

Theologen des Kreuzes und der Herrlichkeit

Dienstag 24. November 2015 von Holger Lahayne


Holger Lahayne

Die Gute Nachricht des Christentums: Es ist keine Religion der Selbsterlösung, in der Gott sagt: Schauen wir mal, ob es dem Menschen gelingt, mir zu entsprechen und möglichst so zu werden, dass er wirklich liebenswert wird. Nein, Gott macht uns, ganz ohne unser Verdienst, zu Geliebten und Liebenswerten. Wann begann die Reformation – in theologischer Hinsicht? Gewöhnlich setzt man den Beginn der Erneuerungsbewegung mit Luthers 95 Thesen vom 31. Oktober 1517 an. Darin hatte der Wittenberger Theologieprofessor sicher den Nerv der Zeit getroffen, und das Neue des evangelischen Glaubens war auch schon aufgeblitzt. Dennoch blieb der Luther der Thesen inhaltlich noch weitgehend im Rahmen der damaligen Theologie. Die Kirche Roms hätte die Kritik der Thesen durchaus aufnehmen können ohne sich dabei dogmatisch grundsätzlich zu verändern. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie

„Manche glauben noch an den Himmel“ – Zum EKD-Grundlagentext „Für uns gestorben“

Freitag 31. Juli 2015 von Holger Lahayne


Holger Lahayne

Kurt Flasch ist im deutschsprachigen Raum sicher einer der besten Kenner mittelalterlichen Denkens. Der 1930 Geborene war bis 1995 Professor für Philosophie an der Ruhr-Universität in Bochum. Vor zwei Jahren erschien aus seiner Feder Warum ich kein Christ bin. Anders als Bertrand Russell, der 1927 einen berühmten Vortrag mit gleichem Titel hielt („Why I am not a Christian“), ist dem Mainzer Flasch alles Kämpferische oder gar Hass auf Religion fremd. „Ich habe nichts gegen die Präsenz des Christentums“, so im Interview mit dem „Spiegel“ (43/2013). Er wollte einfach seine Gründe darlegen, warum ihn persönlich die Lehren des Christentums nicht überzeugen. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gemeinde, Kirche, Theologie