Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Autor Archiv

Martin Luther, Das soll mein Glaube sein

Sonntag 14. Oktober 2012 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Mir ist es bisher wegen angeborener Bosheit und Schwachheit unmöglich gewesen, den Forderungen Gottes zu genügen.

Wenn ich nicht glauben darf, daß Gott mir um Christi willen dieses täglich beweinte Zurückbleiben vergebe, so ist’s aus mit mir. Ich muß verzweifeln.

Aber das laß ich bleiben. Wie Judas an den Baum mich hängen, das tu ich nicht. Ich hänge mich an den Hals oder Fuß Christi wie die Sünderin. Wenn ich auch noch schlechter bin als diese, ich halte meinen Herrn fest.

Dann spricht Christus zum Vater: „Dieses Anhängsel muß auch durch. Es hat zwar nichts gehalten und alle Deine Gebote übertreten. Vater, aber er hängt sich an mich. Was soll’s, ich starb auch für ihn. Laß ihn durchschlupfen!“

Das soll mein Glaube sein.

Kategorie: Predigten / Andachten

M. Luther, Aufruhr um des Wortes Gottes willen

Montag 30. April 2012 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

„Du zeigst also deutlich, daß du den äußeren Frieden, die Ruhe des Fleisches, für weit wertvoller hältst als den Glauben, das Gewissen, die Seligkeit, das Wort Gottes und die Ehre Christi, ja, als Gott selbst. … Meinst du, der einzige zu sein, dem der Aufruhr ans Herz greift? Auch wir sind nicht von Stein oder von marpesischem Marmor. Doch es kann nun einmal nicht anders sein. Darum wollen wir lieber jetzt, der Gnade Gottes froh, um der Wahrheit willen, die mit unbeugsamen Mut unbestechlich und fest behauptet werden muß, schwere zeitliche Unruhe als dereinst, dem Zorn Gottes ausgeliefert, unerträgliche Pein und ewigen Unfrieden leiden. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gemeinde, Kirche, Theologie

Martin Luther, Ostermontagspredigt 1534

Sonntag 8. April 2012 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Evangelium Luc. 24, 13-35

Gehalten am Ostermontag, 6. April 1534

Dies Evangelium lehrt uns, wie unser lieber Herr Jesus Christus seine Auferstehung von den Toten offenbart hat. Der Evangelist Marcus schreibt, dass der Herr, da er auferstanden ist, frühe am ersten Tage des Sabbats, das ist gestern, erschienen sei der Maria Magdalena; darnach habe er sich unter einer andern Gestalt diesen zwei Jüngern offenbart, da sie miteinander auf dem Felde wandeln. Solche Geschichten und Offenbarungen sind neben andern geschehen und geschrieben zum wahren Zeugnis und gewisser Beweisung unsers Glaubens von demselben Artikel. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Martin Luther, Trostschrift an seine sterbende Mutter (1531)

Dienstag 26. Juli 2011 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Trostschrift an seine liebe Mutter, Magaretha Lutherin, kurz vor ihrem Ende an sie geschrieben. 1531.

Gnade und Friede in Christo Jesu, unserm Herrn und Heiland! Amen.

Meine herzliebe Mutter! Ich habe die Schrift meines Bruders Jacobs von eurer Kranckheit empfangen, und ist mir ja herzlich leid, sonderlich, dass ich nicht kann leiblich bey euch seyn, wie ich wohl gerne wäre; aber doch erscheine ich hie mit dieser Schrift leiblich, und will ja nicht von euch seyn geistlich, samt allen den unsern. Wiewohl ich aber hoffe, dass euer Herz ohne das längst und reichlich genug unterrichtet, und (Gott Lob) sein tröstlich Wort wohl innen habt, dazu mit Predigern und Tröstern allenthalben versorget seyd: so will ich doch das meine auch thun, und meiner Pflicht nach mich euer Kind und euch für meine Mutter erkennen, wie unser beyder Gott und Schöpffer uns gemacht und gegen einander verpflichtet hat, damit ich zugleich den Haufen eurer Tröster vermehre. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Seelsorge / Lebenshilfe

Predigt zum Pfingstfest über Apostelgeschichte 2,1-14

Samstag 11. Juni 2011 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Predigt zum Pfingstfest über Apostelgeschichte 2,1 – 14

„Und als der Tag der Pfingsten erfüllet war, waren sie alle einmütig bei einander. Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel, als eines gewaltigen Windes, und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. Und man sah an ihnen die Zungen zerteilt, als wären sie feurig. Und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen; und wurden alle voll des Heiligen Geistes, und fingen an zu predigen mit anderen Zungen, nach dem der Geist ihnen gab auszusprechen. Es waren aber Juden zu Jerusalem wohnend, die waren gottesfürchtige Männer, aus allerlei Volk, das unter dem Himmel ist. Da nun diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen, und wurden bestürzt; denn es hörte ein jeglicher, daß sie mit seiner Sprache redeten. Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich, und sprachen unter einander: Siehe, sind nicht dieser alle, wider reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn ein jeglicher seine Sprache, darinnen wir geboren sind? Parther, und Meder, und Elamiter, und die wir wohnen in Mesopotamien, und in Judäa und Cappadocien, Pontus und Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten, und an den Enden der Lybien bei Kyrene, und Ausländer von Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber; wir hören sie mit unseren Zungen die großen Taten Gottes reden. Sie entsetzten sich alle, und wurden irre, und sprachen einer zu dem anderen: Was will das werden? Die andern aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßes Weins.“ (Apostelgeschichte 2,1-14) Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Das Recht der Gemeinde, die Lehre zu beurteilen und Lehrer zu berufen, ein- und abzusetzen

Mittwoch 11. Mai 2011 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Daß eine christliche Versammlung oder Gemeine Recht und Macht habe, alle Lehre zu beurteilen und Lehrer zu berufen, ein- und abzusetzen – Grund und Ursach aus der Schrift

Aufs erste ist es vonnöten, daß man wisse, wo und wer die christliche Gemeinde sei, auf daß nicht, wie es die Unchristen allezeit gewohnt sind, unter dem Namen der christlichen Gemeinde Menschen menschliche Vorhaben betreiben. Daran aber soll man die christliche Gemeinde mit Gewißheit erkennen, daß da das reine Evangelium gepredigt wird. Denn gleichwie man an dem Heerbanner als einem bestimmten Zeichen erkennt, was für ein Herr und Heer zu Felde liegt, so erkennt man auch mit Bestimmtheit an dem Evangelium, wo Christus und sein Heer liegt. Dafür haben wir eine feste Verheißung Gottes, Jes. 55: „Mein Wort, spricht Gott, das aus meinem Mund geht, soll nicht leer wieder zu mir kommen, sondern wie der Regen vom Himmel auf die Erde fällt und macht sie fruchtbar, so soll mein Wort auch alles ausrichten, wozu ich’s aussende.“ Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gemeinde, Kirche

Tut Buße – das Himmelreich ist nahe herbeigekommen

Mittwoch 17. November 2010 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Johannes spricht: „Tut Buße; das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ (Matthäus 3,2)

Jesus spricht: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“ (Markus 1,15)

Johannes kommt als die Stimme des Rufenden und predigt allen eine Taufe der Buße und stellt es durch solche Predigt unaufhörlich fest als die Wahrheit, daß alle Menschen Sünde haben. Die einen glauben Johannes als der Stimme des Evangeliums; sie halten solche erschütternde Predigt für wahr und stehen also geniedrigt und zitternd im Gehorsam: sie anerkennen, daß sie Sünder sind; sie mögen sich selbst etwas bewußt sein oder nicht, so glauben sie doch Johannes mehr als sich selbst. Und die sind fähig, die Gnade zu fassen; sie hungern nach der Gerechtigkeit; um Trost ist ihnen bange; sie sind geistlich arm, gelassen und willig, sich führen zu lassen. Darum kommt Christus, das Reich der Himmel, in sie, er, der da kommt, die Sünder selig zu machen. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Predigten / Andachten

Dr. Martin Luthers 95 Thesen

Sonntag 31. Oktober 2010 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Dr. Martin Luthers 95 Thesen 

1. Aus Liebe zur Wahrheit und in dem Bestreben, diese zu ergründen, soll in Wittenberg unter dem Vorsitz des ehrwürdigen Vaters Martin Luther, Magisters der freien Künste und der heiligen Theologie sowie deren ordentlicher Professor daselbst, über die folgenden Sätze disputiert werden. Deshalb bittet er die, die nicht anwesend sein und mündlich mit uns debattieren können, dieses in Abwesenheit schriftlich zu tun. Im Namen unseres Herrn Jesu Christi, Amen. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie

Vom rechten Osterlamm

Samstag 22. Mai 2010 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Vom rechten Osterlamm
Predigt zum Pfingstfest über Apostelgeschichte 2,1 – 14

Und als der Tag der Pfingsten erfüllet war, waren sie alle einmütig bei einander. Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel, als eines gewaltigen Windes, und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. Und man sah an ihnen die Zungen zerteilt, als wären sie feurig. Und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen; und wurden alle voll des Heiligen Geistes, und fingen an zu predigen mit anderen Zungen, nach dem der Geist ihnen gab auszusprechen. Es waren aber Juden zu Jerusalem wohnend, die waren gottesfürchtige Männer, aus allerlei Volk, das unter dem Himmel ist. Da nun diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen, und wurden bestürzt; denn es hörte ein jeglicher, daß sie mit seiner Sprache redeten. Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich, und sprachen unter einander: Siehe, sind nicht dieser alle, wider reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn ein jeglicher seine Sprache, darinnen wir geboren sind? Parther, und Meder, und Elamiter, und die wir wohnen in Mesopotamien, und in Judäa und Cappadocien, Pontus und Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten, und an den Enden der Lybien bei Kyrene, und Ausländer von Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber; wir hören sie mit unseren Zungen die großen Taten Gottes reden. Sie entsetzten sich alle, und wurden irre, und sprachen einer zu dem anderen: Was will das werden? Die andern aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßes Weins. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Das Turmerlebnis

Montag 1. Februar 2010 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Das Turmerlebnis

Inzwischen war ich schon in diesem Jahr zum Psalter zurückgekehrt, um ihn von neuem auszulegen. Ich vertraute darauf, dass ich nun geübter sei, nachdem ich die Briefe des Sankt Paulus an die Römer und an die Galater und den Hebräerbrief in den Vorlesungen behandelt hatte. Es war gewiss wunderbar, von welchem glühenden Eifer ich ergriffen worden war, Paulus im Brief an die Römer kennenzulernen, aber mir hatte bis dahin nicht die Kälte des Herzens im Wege gestanden, sondern ein einziges Wort, das im ersten Kapitel steht (1,17): Die Gerechtigkeit Gottes wird in ihm (Evangelium) offenbar. Denn ich hasste dieses Wort „Gerechtigkeit Gottes“, weil ich durch den Brauch und die Gewohnheit aller Doktoren gelehrt worden war, es von der sogenannten formalen oder aktiven Gerechtigkeit her zu verstehen, durch die Gott gerecht ist und die Sünder und die Ungerechten straft. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein, Kirche, Theologie