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Weltüberwindender Glaube

Dienstag 31. August 2010 von Pastor Heinrich Kemner (1903-1993)


Pastor Heinrich Kemner (1903-1993)

Weltüberwindender Glaube

„Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft.“ (Hebräer 11,1)

Wenn sich die Gemeinde Jesu in der kommenden Notstunde als weltüberwindende Kraft bewähren muss, kann sie das nur in der Wirklichkeit eines Glaubens, der in Denkkategorien der Dialektik nicht deutbar ist. Sicherlich ist der Glaube an Jesus Christus kein Privileg der Denkfaulheit, aber ebenso richtig ist, dass ich nicht an Jesus Christus, meinen Herrn, ohne den Heiligen Geist glauben oder zu ihm kommen kann. Jeder Verkündiger des Wortes sollte in keuscher Selbstzucht jeder Gefühlsbewegtheit abschwören, die im Eigenen wurzelt. Jedes geistliche Schwärmertum, das nicht mehr unter dem Kreuz Christi korrigierbar ist oder sich in der Gemeinschaft der Gläubigen korrigieren lässt, trägt zur Versandung der Kirche bei.

Weithin liegt heute die Anfechtung der Kirche darin, dass man eine Beweisbarkeit für den Glauben sucht, die sich nicht aus dem Geheimnis mit dem Herrn versteht.

Abraham gab Gott die Ehre, ließ Gott Gott sein, indem er Ihm bei der Opferung des Isaak zutraute, dass Gott ihm auch von den Toten einen Sohn wiedererwecken könne (Hebr. 11,19). Paulus sagt: „Er glaubte auf Hoffnung wider Hoffnung“ (Rom. 4,18).

Das war der Glaube Jesu, als Er unsere Sünde wurde, damit wir würden Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Das war der Glaube der Aussätzigen, als sie dem Herrn mehr vertrauten als dem rabbinischen Gesetz. Das ist der Glaube, der uns auf Schritt und Tritt im Evangelium begegnet: „Sprich nur ein Wort, und mein Knecht ist gesund!“ In diesem schöpferischen Wort Gottes lebt die Gemeinde Jesu.

Die Welt hat ein feines Gespür dafür, ob wir plappern wie die Heiden oder ob wir in Vollmacht etwas zu sagen haben. Eine Kirche, die sich dem Zeitgeist verschreibt, wird von der kommenden Welt zur Belohnung für ihren Dienst wie Jona ausgebootet. Eine Kirche, die Funktion der Politik ist, macht sich selber überflüssig.

Pastor Heinrich Kemner

Quelle: Heinrich Kemner, “… und volle Genüge haben – Andachten für jeden Tag”, Verlag der Lutherischen Buchhandlung, Groß Oesingen, 1999, S. 250.

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 31. August 2010 um 11:18 und abgelegt unter Predigten / Andachten.