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Wie Rabbiner George Benedict zu Jesus fand

Dienstag 17. Oktober 2023 von Stefan Felber


RABBINER GEORGE BENEDICT

George Benedict wurde in Spandau geboren, wo sein Vater Rabbiner war. Als der Vater nach Sheffield berufen wurde wechselte die Familie ihren Wohnsitz nach England. Dort besuchte der junge Benedict die Schule.

Er hatte das Verlangen, einst dem Gott seiner Väter als Rabbiner zu dienen. So bewarb er sich gleich nach seiner BarMizwa um Aufnahme beim Rabbiner-Seminar in London. Der Oberrabbiner Dr. H. Adler riet ihm, noch zwei oder drei Jahre zu warten. Doch Benedict bat den Rabbi, ihn trotz seiner Jugend als Schüler aufzunehmen. Schließlich gab Dr. Adler dem inständigen Bitten nach und nahm ihn als Student ins Seminar. Im Geist sah Benedict schon die Erfüllung seines Traumes, den Fußtapfen seines Vaters zu folgen und Rabbi einer Synagoge zu werden.

SEINE ERSTE BERÃœHRUNG MIT DEM EVANGELIUM

Während seiner Studienzeit in der Riesenstadt London besuchte der Rabbinatsschüler nicht nur viele Synagogen, sondern auch öfters evangelische Kirchen. Eine Predigt über die Versuchung Jesu machte auf ihn einen tiefen Eindruck, so dass er sich entschloss, das Neue Testament, das ihm bisher eine unbekannte Welt war, zu studieren. Auf einer Bücherkarre in der Farringdon Straße kaufte er sich das heilige Buch der Christen, versteckte es unter seinem Rock und trug es in sein Zimmer. Benedict schreibt in seiner Selbstbiografie: „Niemals werde ich den Vers vergessen, den ich beim Öffnen des Neuen Testamentes las. Immer wieder musste ich den Vers lesen. Es waren die Worte: ‚Solches habe ich mit euch geredet, dass ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden‘ (Joh. 16,33).“ Er sank auf seine Knie und musste immer wieder über diese wunderbaren Worte nachdenken. Jesus, der im Begriff war, den schmachvollen Tod am Kreuz zu sterben, konnte sagen: „Ich habe die Welt überwunden.“

BENEDICT WAGT ES, FÃœR JESUS EINZUSTEHEN

Obwohl Benedict noch nicht zum lebendigen Glauben an Jesus gekommen war, sondern nur die edle Gestalt des Nazareners bewunderte und verehrte, wagte er es, in einer schriftlichen Klassenarbeit seine Überzeugung zum Ausdruck zu bringen. Das von ihm freiwillig gewählte Thema lautete: „Jesus, ein Bild des Judentums.“ Als Motto schrieb er über den Aufsatz: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht“ (Jes 9,1).

Er schilderte die menschliche Größe Jesu und betonte, dass Jesus der größte Sohn Israels gewesen ist. Der Direktor des Seminars erschrak, als er die Abhandlung las. Benedict musste vor dem Professorenrat erscheinen. Er wurde über seine Stellung zum Christentum befragt. Seine Lehrer machten ihm Vorwürfe, weil er christliche Kirchen besucht hatte. Der junge Student gab freimütig Rede und Antwort und rechtfertigte sein Verhalten durch Zitate aus jüdischen Schriften. Die Professoren wollten in geheimer Sitzung entscheiden, ob Benedict im Seminar bleiben könne oder nicht. Es waren schwere Tage des Wartens, die er durchlebte. Er griff zur hebräischen Bibel und las noch einmal Jesaja 9,1: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht.“ Er las in demselben Kapitel weiter und kam zu den Worten: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens“ (V. 6). Benedict fragte sich: „Von wem redet hier der große Prophet Jesaja, der 700 Jahre vor der Geburt Jesu lebte? Bezieht sich dieser Vers auf Jesus? Eine geringe Minderheit unseres Volkes wartet noch auf den Messias; die meisten kümmern sich doch wenig darum. Ein Drittel der Welt bekennt sich zu Jesus, der aus unserm Volk kam. Welch eine Blindheit, welch eine Torheit ist es, diesen Jesus nicht als Heiland anzunehmen!“

Seine hebräische Bibel lag geöffnet vor ihm auf dem Bett. Da kniete Benedict nieder und dankte Gott für den Messias Jesus.

BENEDICT IN AMERIKA

Zu seiner großen Verwunderung teilte ihm das Lehrerkollegium mit, dass er im Seminar bleiben dürfe. Mit einigen Verwarnungen kam er davon. Nach Beendigung seiner Studien reiste Benedict nach Amerika, wo er im Süden der Vereinigten Staaten Rabbiner wurde. Durch seine schriftstellerische Tätigkeit wurde er über den Kreis seiner Gemeinde hinaus weithin bekannt, Auch in kirchlichen Kreisen wurde man auf den Rabbiner aufmerksam, besonders durch sein mutiges Eintreten für die von den Japanern unterdrückten koreanischen Christen, Auf seinen Vortragsreisen kam er in zerstreute Gemeinden der koreanischen Christen und lernte dort wahres Christentum kennen.

Obwohl viele Juden ihn wegen seiner Vortragsreisen im Interesse der koreanischen Christen kritisierten, ließ der junge Rabbiner sich nicht beirren.

DER RABBI WIRD ECHT GLÄUBIG

Anlässlich einer Konferenz für die unterdrückten Koreaner wurde Rabbi Benedict gebeten, in einer Kirche zu Philadelphia zu sprechen. Am Sonntagvormittag stellte ihm der Pastor die Kanzel zur Verfügung. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde das heilige Abendmahl gefeiert. Niemals hatte der Rabbi eine Abendmahlsfeier gesehen. Sie erinnerte ihn an jüdische Gebräuche beim Seder am Passahabend. Der Pastor kam zu ihm und fragte ihn leise, ob er an der Abendmahlfeier teilnehmen möchte. Einen Augenblick zögerte der Rabbi, Er dachte: Ist das Abendmahl nicht eine Feier, die nur für Christen bestimmt ist? und ich bin ein Jude, Doch als der Pfarrer die Worte sprach: „Solches tut zu meinem Gedächtnis,“ schwanden alle Bedenken. Er nahm das Brot und darauf den Wein zum Gedächtnis an den Tod Jesu, der auch für Israels Sünde sein Leben gelassen hat. Er dankte dem Heiland für seine Liebe. Eine ungeahnte Freude strömte in sein Herz. Als ein neuer Mensch verließ er das Gotteshaus. Nun konnte er den Namen Benedict, d. h. ein Gesegneter, mit Recht tragen. Rabbiner Benedikt wurde ein Verkündiger des Evangeliums, durch dessen Zeugnis Juden und Nichtjuden gesegnet wurden.


Der Sohn dieses Rabbiners war George Benedict jr., 1922 – 2017.

Quelle des Textes: Fölsch, Harald (Hg.), Die Weisheit ruft: Zeugnisse von Rabbinern. Copyright: Messianic Good News / Cresta, Südafrika, 1999, S. 56 bis 58. Der Autor ist unbekannt.

Eine englischsprachige Fassung findet sich unter

Rabbi George Benedict

und unter

https://jewishroots.net/library/testimonials/rabbi_george_benedict_testimony.html

Weitere Rabbiner-Zeugnisse für Jesus:
https://www.rabbiswhobelieve.com/

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 17. Oktober 2023 um 9:46 und abgelegt unter Allgemein.