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„Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht“ – Andacht von Elias Schrenk zum Ostertag

Sonntag 9. April 2023 von Elias Schrenk (1831-1913)


Elias Schrenk (1831-1913)

Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. (Matthäus 28, 4 und 5)

Die Erde erbebte bei Jesu Tod, als Zeichen göttlicher Trauer über der Menschen Sünde. Wiederum erbebte sie, als der Todesüberwinder sein Grab verließ, um noch einmal diese Erde zu betreten, auf der er litt und starb, und die einst Platz machen muss einer neuen Erde, auf der Gerechtigkeit wohnen wird. Die wie Blitz leuchtende Gestalt des Engels, der ein Zeuge von Jesu Auferstehung war, machte die Wachen vor Furcht zittern, wie tot sanken sie zu Boden. An Jesu offenem Grab erweist sich alle Macht der Finsternis als Ohnmacht, wie Spreu, die der Wind verweht, und von jener Stunde an, als die Wachen an Jesu Grab zitterten, geht Furcht und Zittern durch die Welt der Finsternis, und diese Furcht vor der auferstandenen Majestät wird immer größer werden, bis er wiederkommen wird, als Herr der Herrlichkeit, um zu scheiden zwischen seinen Freunden und seinen Feinden. Auch die Frauen fürchten sich; aber ihre Furcht ist eine andere als die der Wachen. Es mögen auch unter den Wachen welche gewesen sein, bei denen die Furcht eine heilsame Frucht brachte; wir wissen es nicht, wir können es nur vermuten, infolge ihrer Mitteilungen, die sie über die Auferstehung des Herrn machten. Der Frauen Furcht kam aus redlichen Herzen, die niedersinken im demütigen Gefühl der Armut, gegenüber überirdischer Herrlichkeit. Darum werden sie vom Engel getröstet: „Fürchtet euch nicht!“

So ist Ostern eine Quelle der Furcht für die Feinde des Herrn und eine Quelle des Trostes für alle, denen der Engel wie den drei Frauen sagen kann: „Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht.“ Gewöhnlich sucht man Jesus den Gekreuzigten nicht, ehe man trostlos ist, und wenn dann diese Trostlosen hören: „Jesus lebt, dein Heiland ist auferstanden“, und er sich am Herzen erweist als der Tröstende, der die Furcht vertreibt, der für uns lebt, so freut man sich. Ja, das soll unsere Freude bleiben: Er, der für uns die Dornenkrone trug und starb, lebt, zur Rechten des Vaters, er lebt in unsern Herzen, und wir warten auf ihn, um ihn mit Augen zu schauen, ohne Furcht, mit ewiger Freude.

Wir beten:

Auferstandener und zur Rechten des Vaters erhöhter Heiland! Du hast auch aus meinem Herzen die Furcht vertrieben und mich die selige Erfahrung machen lassen, dass Du lebst, für mich und in mir lebst. Lob und Anbetung sei Dir.
Amen.


Quelle:
Elias Schrenk: Suchet in der Schrift, zum 2. April.

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 9. April 2023 um 8:55 und abgelegt unter Allgemein.