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Der reiche Mann und der arme Lazarus

Freitag 13. September 2019 von Pfr. Ernst Modersohn (1870-1948)


Pfr. Ernst Modersohn (1870-1948)

„Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich mit Purpur und köstlicher Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. Es war aber ein Armer, mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Türe voller Schwären und begehrte sich zu sättigen von den Brosamen, die von des Reichen Tische fielen; doch kamen die Hunde und leckten ihm seine Schwären.“ (Lukas 16, 19-21)

In dieser Geschichte, die uns der Herr Jesus erzählt hat, öffnet er uns ein kleines Fenster, durch das wir in das Leben nach dem Tode hineinsehen können. Darum wollen wir uns einmal mit dieser Geschichte beschäftigen und sehen, was wir daraus lernen können.

Der reiche Mann, von dem der Meister spricht, ist ein Bild der Sadduzäer, die es in den Tagen Jesu gab. Das waren Genussmenschen, die sich hier das Leben gut und schön zu machen suchten, weil sie an keine Ewigkeit glaubten. Die Auferstehung der Toten und das Leben nach dem Tod wurde von ihnen belacht und bespöttelt. Die Bibel bedeutete ihnen nichts. Sie lebten ein reines Diesseitsleben. Etwas Gutes auf den Leib und etwas Gutes in den Leib, das war ihr Leben und Streben. Dabei waren sie sonst keine üblen Leute. Leben und leben lassen war ihre Parole. Dass dieser reiche Mann dem armen Bettler erlaubte, auf seiner Haustreppe zu sitzen und auf die Abfälle zu warten, war doch eigentlich schon viel. Mancher andere würde gewiss den Dienern den Auftrag gegeben haben, den Bettler fortzujagen, den wolle er nicht auf der Treppe haben.

Nein, er duldete ihn nicht nur, sondern er duldete auch, dass er von den Abfällen versorgt wurde.

Ganz anders war es um den Bettler bestellt. Wieviel Schweres hatte er durchzumachen! Er war arm. Er war krank. Er war einsam. Das waren drei schmerzliche Plagen auf einmal. Und doch war Lazarus dabei ein glücklicher Mann. Woher ich das weiß? Daher, weil er später beim Sterben von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Und weil Jesus ihn mit Namen nennt. Lazarus, auf hebräisch Eleasar, heißt auf deutsch Gotthilf. Der Herr wollte damit, dass er uns den Namen des Mannes nannte, offenbar sagen, dass dieser Mann die große Gotteshilfe erfahren hatte, die aus einem Sünder ein Kind Gottes macht. Und darum war er ein glücklicher Mann, weil er Gemeinschaft mit Gott hatte, die der reiche Mann nicht kannte, über die er an der Tafel vielleicht sogar seine Scherze machte, wenn das Gespräch einmal auf religiöse Dinge kam.

Was für ein Gegensatz! Der reiche Mann und der arme! Wer die beiden so oberflächlich angesehen hätte, der hätte den reichen Mann glücklich gepriesen und den armen Lazarus bedauert. Aber das wäre ganz falsch gewesen. Vielmehr war der Arme glücklich zu preisen und der reiche Mann zu bedauern. Denn Lazarus besaß das, was das Leben überhaupt erst lebenswert macht, die Gemeinschaft mit Gott, während der reiche Mann ohne Gott in der Welt dahinlebte. Wir wollen doch lernen, lieber arm und krank und elend, aber in enger Verbindung mit dem Herrn, als gesund und reich und glücklich ohne Gott zu sein!

Pfr. Ernst Modersohn

Diese sowie neun weitere Andachten über das Gleichnis vom „Reichen Mann und dem armen Lazarus“ hat der Gemeindehilfsbund in einer Broschüre veröffentlicht, die in der Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes für 2,00 Euro zzgl. Versandkosten bestellt werden kann (info@gemeindehilfsbund.de; www.gemeindehilfsbund.de; Tel.: 05161/911330). Die Broschüre mit dem Titel „Das Leben geht weiter – Tägliche Stille – Zehn Texte von Ernst Modersohn“ eignet sich sehr gut zum Weitergeben.  

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 13. September 2019 um 12:37 und abgelegt unter Predigten / Andachten.