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Die vierfache Bedeutung der Himmelfahrt Jesu

Donnerstag 29. Mai 2014 von Johann Hesse


Johann Hesse

„Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn.“ (Joh 3,13)

1.  Die Beglaubigung durch den Vater

Jesus hatte seinen Jüngern gesagt, dass er vom Himmel herabgekommen sei, um den Willen des Vaters zu tun und er hatte angekündigt, dass er zum Vater in den Himmel zurückkehren werde (Joh 3,13; 5,37; 6,38). Mit dem Kreuzestod ihres Herrn und Meisters standen die Jünger vor einer ganzen Reihe offener Fragen. War Jesus wirklich der Sohn Gottes? War er tatsächlich vom Himmel herabgekommen? Hatte er tatsächlich den Willen des Vaters verkündigt und getan? War Jesus der Sohn Gottes oder ein größenwahnsinniger Verführer?

Mit der Auferstehung Jesu von den Toten und der Himmelfahrt vierzig Tage danach wurde die Verkündigung und das Werk Jesu auf Erden von Gott beglaubigt und für gültig erklärt. Mit der Himmelfahrt drückte der himmlische Vater in einem Schlussakt sein göttliches Siegel als Beglaubigung unter das Erlösungswerk Christi. Als die Jünger sahen wie der auferstandene Herr vor ihren Augen in den Himmel aufgenommen wurde, gab es für sie keinen Zweifel mehr, dass Jesus Christus der Sohn Gottes, der verheißene Messias und Erlöser der Welt ist.

2.  Ein Platz im Himmel

„Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe, den Weg wisst ihr. Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh 14,2-6)

In vergangenen Zeiten hatten die Heere sogenannte Quartiermeister. Sie gingen oder ritten dem Heer voraus, erkundeten geeignete Lagerplätze und stellten die Versorgung des Heeres sicher. Jesus Christus ist unser Quartiermeister. Er ging in den Himmel, um unsere Ankunft dort vorzubereiten und sicherzustellen. Ausdrücklich sagte Jesus, dass er den Jüngern und damit allen seinen Nachfolgern vorausginge, um ihnen eine „Stätte zu bereiten“. Im Himmel befinden sich viele Wohnungen (Joh 14,1). Jesus ging hin, um uns diese Quartiere zu erschließen und den Weg dorthin zu bahnen. Wer an Jesus glaubt und ihm auf dem Weg des Glaubens nachfolgt, der wird mit dem Anbruch der Ewigkeit diese himmlischen Wohnungen beziehen dürfen.

3.  Die Gabe des Heiligen Geistes

„Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.“ (Joh 16,7)

Die dritte Bedeutung der Himmelfahrt liegt in der Ausgießung des Heiligen Geistes. Jesus hatte gesagt, dass er zum Vater gehen müsste, um den Heiligen Geist senden zu können. Ohne die Himmelfahrt konnte es auch keine Ausgießung des Heiligen Geistes geben. Doch der Heilige Geist ist gut für uns, ja er ist heilsnotwendig, denn ohne den Heiligen Geist können wir uns nicht als Sünder und Jesus Christus nicht als Erlöser erkennen. Der natürliche Verstand ist nicht in der Lage zu glauben, dass der Mensch verloren ist, dass Jesus am Kreuz unsere Sünde trug, dass er den Tod in der Auferstehung überwunden hat und dass er mit Macht und Herrlichkeit wiederkommen wird. Ohne den Heiligen Geist können wir diese Grundlagen unserer Errettung nicht fassen und glauben.

Die Himmelfahrt ging der Ausgießung des Geistes voraus und war Voraussetzung dafür, dass der Geist zu Pfingsten auf die Jünger fiel. Dieser Geist ist bis heute da und tut sein Werk. Er kommt in unsere Herzen und verbindet uns mit dem gekreuzigten und auferstandenen Christus.

Doch wie empfangen wir den Heiligen Geist? Jesus sagte in Jerusalem beim Laubhüttenfest: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht.“ (Joh 7,38.39). Wenn wir glauben, was die Heilige Schrift über Jesus Christus sagt, dann empfangen wir die Gabe des Geistes. Außerdem dürfen wir den Vater im Himmel um die Gabe des Geistes bitten (Lk 11,13). Er gibt sie gern!

4.  Die Wiederkunft des Herrn

„Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.“ (Apg 1,9-11)

Jesus wird wiederkommen. Das Glaubensbekenntnis war für mich früher ein Lippenbekenntnis. Ich bekannte mich zu Aussagen, die ich eigentlich nicht glaubte. „Aufgefahren in den Himmel“, „er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters“, „von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten“. Heute darf ich glauben und wissen: Die Wiederkunft Jesu wird stattfinden. Darin enthalten sind eine ernste und eine frohe Botschaft.

Die ernste Botschaft ist die, dass der Mensch gerichtet wird. Die Bibel warnt vor den Folgen dieses Gerichtes. Ein Leben hier ohne Gott und Jesus Christus führt zu ewiger Verdammnis (Mt 7,13.14.21; Mt 25; Offb 20). Es gibt eine ewige Trennung von Gott. Wer Jesus ablehnt, verwirft auch den himmlischen Quartiermeister und verschließt sich den Weg in den Himmel. Jesus sagt: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm“ (Joh 3,36).

Die frohe Botschaft lautet: Wer an Jesus Christus glaubt, hat das ewige Leben und er darf sich mit herrlicher und unaussprechlicher Freude freuen (1 Petr 1,8.9). Er darf glauben und wissen: Jesus wird wiederkommen mit Macht und Herrlichkeit (Mt 24,30) und er wird seine Auserwählten sammeln und zu sich nehmen und wird sie in die Gegenwart des lebendigen Gottes und in eine neue und vollkommene Schöpfung führen, in der es weder „Tod, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz“ geben wird, sondern ewige Freude (Offb 19,7) und ewiges Leben (Offb 22).

Am Himmelfahrtstag wollen wir uns mit (Vor)freude und mit dankbaren Herzen an die Worte der Engel erinnern lassen: „So wird er wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen!“

Johann Hesse, 28.5.2014

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 29. Mai 2014 um 0:06 und abgelegt unter Predigten / Andachten, Theologie.