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Buchempfehlung: Keine andere Lehre. Ein Plädoyer für die Kraft des Evangeliums inmitten postmoderner Beliebigkeit

Mittwoch 9. Oktober 2013 von Administrator


keine-andere-lehreJohn F. Parkinson: Keine andere Lehre. Ein Plädoyer für die Kraft des Evangeliums inmitten postmoderner Beliebigkeit, Düsseldorf 2012, CMV Hagedorn. Ursprünglich 2010 unter dem Titel „No Other Doctrine“ in Großbritannien erschienen.

Nach einem Vorwort von Bert Cargill gibt der Autor John F. Parkinson eine Einführung ins Thema. Er stellt danach das von Paulus verkündigte Evangelium und die Reaktionen der jüdischen und heidnischen Welt sowie der Moderne und der Postmoderne vor. Weil der Darwinismus dem Vertrauen in die Bibel Schaden zugefügt hat, widmet der Autor der Frage nach den Ursprüngen ein Kapitel. Im letzten Kapitel bekräftigt Parkinson, dass auch in unserer postmodernen Welt keine andere Lehre da ist, die den Weg zur Rettung zeigt. Ein Anhang über die „Emerging Church“, Begriffserläuterungen und Endnoten beschließen das Buch.

Die Frage steht im Raum: Machen moderne und postmoderne „Erkenntnisse“ ein anderes Evangelium, eine andere Lehre notwendig? J. F. Parkinson zeigt Parallelen von antikem mit modernem wie auch postmodernem Denken auf. Damals wie heute gibt es die atheistisch-mechanistische Sicht (damals die epikureischen Atheisten), die animistisch-pantheistische Sicht (damals die Stoiker), den Polytheismus und den Okkultismus, die jeweils zu Intoleranz gegenüber der Verkündigung des Evangeliums geführt haben und heute noch führen. „Die Verknüpfung des religiösen Glaubens mit der nationalen Kultur und Geschichte ist immer noch das größte Hindernis, dass die Macht der Finsternis dem Evangelium in den Weg stellt.“ (S. 70) Offenkundige Wahrheit wurde und wird aufgrund verdunkelter Erkenntnis zurückgewiesen. „Für ungerechte Menschen gibt es nichts Unan-genehmeres und Beängstigenderes, als Gott an einem bestimmten Tag persönlich Rechenschaft geben zu müssen.“ (S. 65f) Das von Paulus gepredigte Evangelium war und ist die einzige Botschaft, die eine hilfreiche Antwort auf die Not des Menschen bietet. Der antike wie auch der heutige Mensch bedarf der Vergebung und Rettung.

Der Angriff der „historisch-kritischen Theologie“ auf Jesus Christus, den Sohn Gottes, hat letztlich in der Infragestellung seiner Gottessohnschaft schon zu seiner irdischen Lebenszeit seinen Vorläufer.

Der Apostel Paulus war bereits zu Lebzeiten vielen Anschuldigungen und Verleumdungen ausgesetzt. Moderne, sog. „liberale“ Theologen haben Paulus bezichtigt, Verfälscher des Christentums zu sein und einen Sühnetod-Mythos hervorgebracht zu haben.

In der Bibelkritik der sog. „liberalen Theologie“ sieht der Autor eine Parallele zur Schrifthaltung der Sadduzäer. Das Wort Jesu „Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt noch die Kraft Gottes“ (Mt 22,29) gilt nicht nur den Sadduzäern, sondern auch den modernen Bibelkritikern, die das Christentum schwächen.

Parkinson erkennt nach der zerstörerischen „liberalen Theologie“ den Darwinismus als weiteres „Ungeheuer“ (S. 102), das dem Vertrauen in das Wort Gottes schweren Schaden zufügte – obwohl kein Fall von Makro-Evolution beobachtet worden ist.

Es „wird die Wahrheit von einem transzendenten Schöpfer verneint, und dies zugunsten eines sich selbst schaffenden, sich selbst ordnenden Universums.“ (S. 145) Solche Vorstellungen wurden von stoischen Pantheisten zur Zeit des Paulus vertreten. Dieser jedoch verkündigte Gott als Schöpfer – uns heute noch zum Vorbild.

Nach der Sicht Parkinsons kann 1789 (Sturm auf die Bastille in Paris) den Beginn der Moderne markieren  sowie 1989 (Fall der Berliner Mauer) ihr Ende. Wie unterscheiden sich Moderne und das die Gegenwart bestimmende postmoderne Denken? Der Autor definiert: „Der Leitgedanke des Modernismus ist, dass der Mensch die Wahrheit ohne Hilfestellung allein mit seinem Verstand ergründen kann, während der Leitgedanke des Postmodernismus darin besteht, dass es überhaupt keine Wahrheit gibt, die man entdecken könnte.“ (S. 121)

Zentral für den Modernismus sind nach Parkinson Vernunft- und Fortschrittsglaube und die Betonung absoluter Wahrheiten. Dem widerspricht der Postmodernismus, der Relativismus und Pluralismus vertritt. Der Postmodernismus ist logische Konsequenz aus den nichtchristlichen, falschen Voraussetzungen des Modernismus.

Der Postmodernist verneint die Existenz absoluter Wahrheit. Damit erweist sich aber die Unsinnigkeit der geistigen Grundlage des Postmodernismus. Denn wenn es keine absolute Wahrheit gibt, ist auch die Behauptung, es gäbe keine absolute Wahrheit, nicht absolut wahr.

Nach dem postmodernen Philosophen Derrida ist es beim Interpretieren von Texten nicht statthaft, nach der Absicht des Autors zu fragen. Ãœber den Sinn entscheidet der Leser! Wenn man diesen Grundsatz auf die Schriften Derridas selbst anwendet, zeigt sich seine Unsinnigkeit: Man braucht Derridas Texte nicht ernstzunehmen.

Wenn konsequent gottlos gedacht wird, führt der Denkweg in die Sinnlosigkeit, die Absurdität und in die Verzweiflung. „Die Torheit des Postmodernismus ist nichts Neues, aber sie ist die unumgängliche Endstation der Reise, welche die Menschheit damals antrat, als sie die Wahrheit über Gott gegen die Lüge austauschte und die Schöpfung anstelle des Schöpfers anbetete und verehrte (Röm 1,25).“ (S. 154) Die modernen pluralistischen Vorstellungen kämen ins Wanken, wenn man die religiösen Führer dieser Welt mit Jesus Christus genau vergleichen würde. Die Prophezeiungen bezüglich der Person Jesu, seine Geburt, sein Leben, die Bedeutung seines Todes und seine Auferstehung zeigen seine Einzigartigkeit und Absolutheit. Zu Jesus Christus gibt es überhaupt keine ernstzunehmende Alternative.

Doch viele Menschen erschaffen sich nach eigenem Gutdünken lieber eine die Sünde nicht verurteilende Gottesvorstellung. Der Feminismus greift Gott und den christlichen Glauben an. „Von Gott so zu sprechen, als sei Er wahlweise Gott oder Göttin, ist Blasphemie der übelsten Art.“ (S. 150f)

Parkinson fasst zusammen, dass der Postmodernismus ein Angriff auf die Vernunft ist: „Die postmoderne Vorstellung vom Relativismus ist eine Absage an das Konzept der Wahrheit und erzeugt absurde Widersprüche. Relativismus wiederum führt zu Pluralismus, zu der Meinung, dass keine religiöse Überzeugung im ausschließlichen und absoluten Sinn wahr sein kann. Mit anderen Worten, wir können nichts mit Sicherheit wissen, weil es nichts zu wissen gibt.“ (S. 168)

Ist Wahrheit relativ oder absolut? „Wir lehnen die postmoderne Antwort ab, dass alle Wahrheit von Menschen gemacht und bloß ein relativer Begriff ohne absolute Dimension sei.“ (S. 159) Mithin hat nach Sicht des Autors die Postmoderne keine absoluten Fundamente und führt zu einem moralischen Chaos. „Keiner Religion wird zugestanden, im objektiven und absoluten Sinn wahr zu sein.“ (S. 152)

Gott und seine Wahrheit sind jedoch absolut. Er will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Das Wort Gottes ist Wahrheit und irrtumslos. Die Wahrheit ist nicht zeitlich begrenzt, sondern ewig, nicht kulturabhängig, sondern universal, nicht pluralistisch, sondern ausschließlich. Die relativistisch-pluralistische Position ist unlogisch, in sich widersprüchlich und antigöttlich. Der Christ, dem der Pluralist Arroganz vorwirft, sollte in die Waagschale werfen: „Niemand anderes ist jemals für meine Sünden gestorben und auferstanden, um mich zu retten. Die Gurus, heiligen Männer, Philosophen und religiösen Führer dieser Welt können rein gar nichts tun, um meine Sünden hinweg zu nehmen.“ (S. 162)

Der typische Postmodernismus glaubt nicht an den Gott der Bibel, vielmehr ist er atheistisch oder glaubt an eine unpersönliche höhere Macht. Christen sind beauftragt, den vielen Bibelunkundigen in der westlichen Welt den „unbekannten Gott“ (vgl. Apg 17) zu verkündigen.

Zum Anhang:

Die Emerging-Church-Bewegung, die sich aus unterschiedlichen Richtungen zusammensetzt, lässt die von Christus und der Heiligen Schrift gelehrte absolute Wahrheit beiseite schieben zugunsten von Zeitgeist und pluralistischen und relativistischen Vorstellungen. Dagegen hält der Autor fest: „Das Evangelium, das Paulus predigte, ist immer noch Gottes mächtige und lebensspendende  Botschaft für die Welt, sei diese Welt mittelalterlich, modern oder postmodern. Es gibt wahrlich keine andere Lehre.“ (S. 177)

Jethro Lamprecht, Oktober 2013

Das Buch „Keine andere Lehre“ kann hier bestellt werden.

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 9. Oktober 2013 um 9:52 und abgelegt unter Buchempfehlungen.