Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Archiv für die 'Demographie' Kategorie

Die Zahl der zeitlebens kinderlosen Frauen in Deutschland wächst

Dienstag 19. Mai 2015 von Prof. Dr. Herwig Birg


Prof. Dr. Herwig Birg

Die Hauptursache der niedrigen Kinderzahl pro Frau (in Deutschland) liegt darin, dass ein immer größerer Teil der Bevölkerung eine Geburtenrate von null, also zeitlebens nicht 1,4 Kinder, sondern null Kinder hat. Dieser Anteil an den verschiedenen Geburtsjahrgängen wuchs ständig, seit Jahrzehnten. Er beträgt jetzt beispielsweise bei den 1970 Geborenen bereits 26 Prozent. Und wenn man nur die alten Bundesländer betrachtet, sogar über 30 Prozent. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Demographie, Gesellschaft / Politik

Wird der Islam nach 2070 zur größten Religion der Welt?

Mittwoch 15. April 2015 von Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.


Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.

Gewappnet mit riesigen Datenmengen prognostizieren die Forscher des Pew Research Centers, dass es nach 2070 mehr Muslime als Christen auf der Welt geben wird. „Durch die Datenerfassung zur Zukunft der Religionen erfahren wir viel über die Unterschiede zwischen den verschiedenen Religionsgruppen, die es heute gibt,“ sagt Conrad Hackett, der leitende Demograph des neuen umfassenden Berichts. Die Forscher studierten Volkszählungsdaten, Studien und Bevölkerungsregister aus 234 Ländern, um so die zukünftige Größe der Religionsgemeinschaften der Welt abschätzen zu können.  Sie raten den Lesern allerdings, die Daten mit Vorsicht zu interpretieren – es gibt immerhin eine ganze Seite zum Haftungsausschluss – bieten jedoch Einblicke in das, was Demographen am besten wissen, nämlich wie sich Völker durch Geburten-, Todes- und Migrationszahlen über die Jahre definieren und entwickeln. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Christentum weltweit, Demographie, Gesellschaft / Politik

Richtige Prognosen, falsche Schlüsse: Deutschlands Demographie-Problem

Montag 8. Dezember 2014 von Prof. Dr. Herwig Birg


Prof. Dr. Herwig Birg

Betrachtet man die Vielzahl der Veröffentlichungen und Meinungsäußerungen zum Thema Demographie, drängt sich der Eindruck auf, daß es in Deutschland kein wichtigeres demographisches Problem gäbe als die Alterung der Gesellschaft. Ein entscheidender Grund dafür war Frank Schirrmachers Bestseller „Das Methusalem-Komplott“. Darin wird die Steigerung der Lebenserwartung als Hauptgrund für die Alterung der Gesellschaft identifiziert, was nicht den Tatsachen entspricht. Denn der Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung wird zum weitaus überwiegenden Teil durch die niedrige Geburtenrate verursacht, durch die sich die Zahl der nachwachsenden Jüngeren ständig verringert, während dem Anstieg der Lebenserwartung nur eine vergleichsweise geringe Bedeutung zukommt. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Demographie, Gesellschaft / Politik

Begrenzte Ressource Solidarität

Freitag 17. Oktober 2014 von Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.


Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.

Warum die Alterung der Gesellschaft keine „Chance“ ist.

Kriege vor den Haustüren Europas, Migrationsdruck und Konjunkturabschwung: Die Anzeichen verdichten sich, dass Deutschland keine „Insel der Seligen“ im Krisen-Europa bleiben wird. In solchen Zeiten sind  Meldungen willkommen, die wenigstens auf dem Feld der Demografie Entwarnung versprechen. „Sinkende Geburtenraten schaden nicht immer“, wird unter Berufung auf amerikanische Ökonomen vermeldet (1). Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Demographie, Gesellschaft / Politik

Kinder und Rente: Wie die Politik die bahnbrechenden Urteile des Bundesverfassungsgerichts ignoriert

Mittwoch 6. August 2014 von Prof. Dr. Anne Lenze


Prof. Dr. Anne Lenze

Bei dem inflationären Gerede um den demografischen Wandel geht das eigentliche Problem unter. Denn was genau ist der demografische Wandel? Er setzt sich zusammen aus der Erhöhung der Lebenserwartung und den fehlenden Geburten. Die Verlängerung der Lebensspanne ist dabei aber nicht das Problem: Wer länger lebt und im Durchschnitt länger gesund und fit ist, wird natürlich länger arbeiten. […]Die Veränderungen am anderen Ende der Demografie – die fehlenden Geburten seit Mitte der 1970er Jahre und damit ein Schrumpfen der aktiven und innovativen jungen Generation, die ihrerseits selber wiederum Nachwuchs zeugen kann – sind sehr viel gravierender. Sie stellen das eigentliche Problem dar. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Demographie, Ehe u. Familie, Gesellschaft / Politik

Wenn Forscher sich irren

Freitag 25. Juli 2014 von Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.


Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.

Das Platzen der Baby-Blase und der Wunderglaube an die Ganztagsbetreuung

Baby-Baisse statt Baby-Boom: Mit der Finanz- und Immobilienblase sind 2008 nicht nur Träume von mehr Wohlstand, sondern auch von mehr Kindern geplatzt. In den USA wie in Europa ist die Geburtenhäufigkeit seit 2008 zurückgegangen; einige Länder wie Portugal und Griechenland verzeichnen historische Negativrekorde (1). Widerlegt ist damit der Optimismus jener Sozialforscher, die jahrelang einen Wiederanstieg der Geburten prognostizierten. Über Jahre verkündeten tonangebende Sozialforscher die gute Botschaft wieder steigender Geburtenraten; besonders prominent 2009 in der Zeitschrift „Nature“, die ein Comeback der Babys in Industriestaaten mit chronischem Kindermangel, namentlich Japan, Italien und Deutschland, in Aussicht stellte (2). Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Demographie, Ehe u. Familie, Gesellschaft / Politik

Liebe, Recht und Steuersparen

Montag 23. Juni 2014 von Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.


Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.

Demographie und Ehe in Frankreich

Die neuesten Daten zur demographischen Entwicklung in Frankreich geben Anlass zur Frage nach Ehe und eingetragener Partnerschaft (Pacs – nicht nur gleichgeschlechtlich). Wie entwickeln sich diese Lebensformen in Frankreich? Man könnte darauf mit dem Dreiklang „Liebe, Recht und Steuersparen“ antworten – in Anlehnung an den französischen Titel einer amerikanischen Seifenoper „Amour, gloire et beauté“, die seit Jahren über die Bildschirme flimmert.

In Frankreich entsteht – wie in allen Ländern, in denen Zwangsheirat verboten ist – eine ernsthafte Bindung zweier Menschen meist aus einer romantischen Liebesbeziehung. Diese auf Liebe basierende Beziehung ist irrational und daher unerklärbar. Genauso wie die Freundschaft zwischen La Boétie und Montaigne, die letzterer mit dem berühmten Satz beschrieb: „Weil er er war, weil ich ich war.“ Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Demographie, Ehe u. Familie, Gesellschaft / Politik

Zuwanderung: Fakten und mediale Nebelkerzen

Donnerstag 12. Juni 2014 von Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.


Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.

Zuwanderung hat wieder Konjunktur: Im letzten Jahr sind etwa 400.000 Menschen mehr nach Deutschland gekommen als fortgezogen, im Jahr 2015 dürfte der Zuwanderungssaldo weiter auf eine halbe Million Menschen anwachsen (1). Vergleichbar hohe Wanderungsüberschüsse gab es zuletzt in der Wendezeit, nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes. Damals erreichten sie Rekordwerte: 1992 kamen mehr als 1,5 Mio. Menschen nach Deutschland, ca. 700.000 wanderten ab – der Wanderungsüberschuss lag bei 780.000 Personen (2). Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ kamen Hunderttausende als Aussiedler, Asylantragsteller und Bürgerkriegsflüchtlinge nach Deutschland. Die Zuwanderungswelle ebbte ab, nachdem der Bundestag 1993 mit Zweidrittelmehrheit das Grundrecht auf Asyl (Art. 16 GG) ergänzt bzw. eingeschränkt hatte. In der zweiten Hälfte der 1990er und den 2000er Jahren ging der Wanderungssaldo stark zurück und lag in den Jahren 2004-2009 schließlich nur noch bei wenigen Zehntausend (3). Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Demographie, Gesellschaft / Politik, Wirtschaftsethik

Aussterben? – Nein danke!

Freitag 21. März 2014 von Prof. Dr. Hermann Schneider


Prof. Dr. Hermann Schneider

1964 war das fruchtbarste Jahr in der deutschen Geschichte. Es wurden  1 326 000  Kinder geboren. Die Zahl der Geburten lag um  487 000  über der der Sterbefälle. Die Geburtenrate GR d.h. durchschnittliche Kinderzahl je Frau (GR = „zusammengefaßte Geburtenziffer“) betrug damals GR = 2,4. Die Bevölkerungszahl war 75,6 Millionen. Die in der Blütezeit 1957–1971 Geborenen nennt man „Babyboomer“. Neun Jahre später, 1973, war zwar die Bevölkerung auf 79,1 Millionen gewachsen, aber die Zahl der Geburten um 40% auf 801 000 gesunken. Die höchste Bevölkerung erreichte Deutschland 2002 mit 82,5 Millionen – aber – nur 706 000 Geburten. Im Jahre 2013 haben wir 81,1 Millionen Einwohner, aber eine Geburtenzahl von nur noch 658 000. Das sind 50% weniger als 1964. Nur noch knapp halb so viele Neugeborene, ein unglaublicher Absturz! Die Geburtenrate liegt heute ziemlich konstant bei knapp GR = 1,4. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Demographie, Ehe u. Familie, Gesellschaft / Politik

Die Ignoranz der Richter

Samstag 2. März 2013 von Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.


Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.

Die Ignoranz der Richter: Wie die Entprivilegierung der Ehe zu neuen Privilegien führt

Wer den „besonderen Schutz“ der Ehe verteidige, führe „längst verlorene Schlachten“. Zu dieser Schlussfolgerung kommt Hans-Jürgen Papier, der 2002 als Verfassungsrichter die „eingetragene Lebenspartnerschaft“ ablehnte. Er vertrat damals eine Minderheitenposition; mit fünf zu drei Stimmen erklärte das Verfassungsgericht die „Homo-Ehe“ für rechtens (1). Im Gegensatz zu Papier war die Mehrheit der Meinung, dass es der besondere Schutz der Ehe im Grundgesetz nicht erfordere, „andere Lebensgemeinschaften im Abstand zur Ehe auszugestalten und mit geringeren Rechten zu versehen“. Die „Berufung auf Art. 6 Abs. 1 GG“ rechtfertigt seitdem keine „Vorrechte“ der Ehe mehr, dafür fordern die Richter nun einen „hinreichend gewichtiger Sachgrund“. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Demographie, Ehe u. Familie, Gesellschaft / Politik, Sexualethik