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Die Zahl der zeitlebens kinderlosen Frauen in Deutschland wächst

Dienstag 19. Mai 2015 von Prof. Dr. Herwig Birg


Prof. Dr. Herwig Birg

Die Hauptursache der niedrigen Kinderzahl pro Frau (in Deutschland) liegt darin, dass ein immer größerer Teil der Bevölkerung eine Geburtenrate von null, also zeitlebens nicht 1,4 Kinder, sondern null Kinder hat. Dieser Anteil an den verschiedenen Geburtsjahrgängen wuchs ständig, seit Jahrzehnten. Er beträgt jetzt beispielsweise bei den 1970 Geborenen bereits 26 Prozent. Und wenn man nur die alten Bundesländer betrachtet, sogar über 30 Prozent.

Diese Zahlen bedeuten, dass der Durchschnitt sich aus zwei Teilen zusammensetzt: Eine Geburtenrate von null und eine Geburtenrate von Menschen, die überhaupt Kinder haben. Und diese zweite Geburtenrate beträgt rund zwei Kinder pro Frau, seit Jahrzehnten konstant. Diese beiden Teile driften ständig auseinander. Das ist sozusagen technisch gesehen die Hauptursache. Was nun wiederum die Faktoren sind, die dazu geführt haben, ist ein weites Feld. Das reicht von Einstellungen zum Leben überhaupt, beispielsweise können wir aus der Schweizer Volkszählung entnehmen, dass die höchsten Geburtenrate Menschen haben, die religiös orientiert leben, die Hindus und Moslems haben weltweit die höchste Geburtenrate. Diese Faktoren, die an die religiöse Orientierung des Menschen erinnern, sind zu kombinieren mit ganz handfesten Benachteiligungen der Familien durch die Steuergesetzgebung, durch viele andere Dinge.

Quelle: Interview im Deutschlandfunk am 15.5.2015

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 19. Mai 2015 um 10:40 und abgelegt unter Demographie, Gesellschaft / Politik.